Dienstag, 26. April 2022

Sonnenfinsternis im Stier ♉ 30.04.2022 : Was macht Dich reich?

Sonnenfinsternis im Stier ♉ 30.04.2022 : Was macht Dich reich?



"Steigerung des Luxus: eigenes Auto, eigene Villa, eigene Meinung."

Wieslaw Brudzinski


Bildliche Darstellung Sternzeichen Stier, Johfra Bosschart


Am 30.04.2022 erwartet uns die erste und einzige Sonnenfinsternis, die während des anderthalbjährigen Transits vom aufsteigenden Mondknoten durch den Stier im Stier stattfindet. Es handelt sich um eine partielle Sonnenfinsternis, die in unseren Längen- und Breitengraden nicht zu beobachten sein wird. Die Sonnenfinsternis erstreckt sich über den südöstlichen Pazifik und über den südlichen Teil Südamerikas. Aus astrologischer Sicht ist es weniger wichtig, ob wir eine Eklipse sehen können oder nicht. Es geht viel mehr darum die spezifischen Inhalte zu integrieren, die uns die jeweilige Eklipse vermitteln will. Die Astrologen der Antike glaubten bei einer Finsternis öffne sich ein Fenster zum Kosmos, durch das neue Informationen und neue Energien zu uns auf die Erde gelangen, während wir Altes und Verbrauchtes leichter aus unserem Leben entlassen können. Eklipsen kommen immer in Paaren. Erst findet eine Sonnenfinsternis statt, auf die eine Mondfinsternis folgt oder umgekehrt. In dem Fall folgt auf die Sonnenfinsternis vom 30. April eine Mondfinsternis, die am 16.05.22 in der dritten Dekade Skorpion stattfindet. Eklipsenzeiten sind transformative Zeiten, in denen Wachstum im Zeitraffer stattfinden kann. Von daher können sich die Dinge in diesen Wochen besonders schnell verändern. Wenn die Sonnenfinsternis direkte Aspekte zu unseren persönlichen Horoskopfaktoren bildet, markiert sie einen wichtigen Wendepunkt in dem Lebensbereich, in dem die Eklipse stattfindet (erkennbar durch das Haus, in dem die Finsternis stattfindet und durch die beteiligten Planeten). Die Auswirkungen einer Sonnenfinsternis erstrecken sich auf die kommenden sechs Monate. In Einzelfällen kann sich eine Finsternis auf einen wesentlich längeren Zeitraum auswirken, speziell wenn die Eklipse in Konjunktion zu unserer Sonne oder zu unserem Mond stattfindet.




Der aufsteigende Mondknoten läuft vom 18.01.2022 bis zum 17.07.2023* durch den Stier, während sich der absteigende Mondknoten zeitgleich durch den gegenüberliegenden Skorpion bewegt. Der aufsteigende Mondknoten symbolisiert sozusagen unseren Nordstern, einen wichtigen Orientierungspunkt, der anzeigt welche Themen jetzt im Vordergrund stehen sollten. Während des ungefähr 18 Monate dauernden Transits vom aufsteigenden Mondknoten durch den Stier sind es also die Stier-Themen, auf die wir uns jetzt konzentrieren sollten. Die Skorpion-Themen sollten wir in der Zeit, in der sich der absteigende Mondknoten durch den Skorpion bewegt, mit Vorsicht genießen. Während es im Stier um unsere eigenen Werte und um unsere persönlichen Ressourcen geht, geht es im gegenüberliegenden Skorpion um die Werte von anderen, um geteilte Ressourcen, Kredite, Schulden und Erbschaften. Im Skorpion geht es auch um die Abhängigkeiten, Machtdynamiken und Verstrickungen, die im Zusammenhang mit den genannten Themen zustande kommen können. Das bedeutet zwar nicht, dass wir während des Transits vom absteigenden Mondknoten durch den Skorpion keine Kredite aufnehmen können und dass wir keine Fusionen eingehen können, aber es bedeutet, dass wir jetzt sehr genau darauf achten sollten mit wem wir gemeinsame Sache machen, denn im Skorpion kann es durchaus heißen „mitgefangen, mitgehangen“.

* Die genannten Daten beziehen sich auf die wahren Mondknoten. In der Astrologie gibt es die Berechnung der wahren Mondknoten (True Nodes) und die Berechnung der mittleren Mondknoten (Mean Nodes). Während bei der Berechnung der wahren Mondknoten auch Rückläufigkeitsphasen mit einkalkuliert werden, ist das bei der Berechnung der mittleren Mondknoten nicht der Fall. Die mittleren Mondknoten bewegen sich grundsätzlich „rückwärts“ durch den Zodiak und ihre Position wird auf einen ungefähren Mittelwert festgelegt. Aufgrund der Berücksichtigung der Rückläufigkeitsphasen können die Daten der wahren und der mittleren Mondknoten voneinander abweichen. Die mittleren Mondknoten laufen vom 23.12.2021 bis zum 12.07.2023 durch die Achse Stier-Skorpion, während sich die wahren Mondknoten vom 18.01.2022 bis zum 17.07.2023 durch die Achse Stier-Skorpion bewegen.

Während des Transits vom aufsteigenden Mondknoten durch den Stier finden drei Sonnenfinsternisse statt, wobei sich nur eine Sonnenfinsternis im Stier ereignet, nämlich die Sonnenfinsternis, die am 30.04.2022 stattfindet. Da eine Sonnenfinsternis sozusagen ein zigfach potenzierter Neumond ist, bietet uns das kosmische Ereignis die Möglichkeit einen grundlegenden Neuanfang in Hinblick auf die Stier-Themen zu machen. Wie bereits erwähnt geht es im Stier um unsere persönlichen Werte und um unsere eigenen Ressourcen. Im Stier geht es um all das, was uns lieb und teuer ist. Auch unsere Talente spielen eine große Rolle im Stier und die Art wie wir die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, nutzen. Der Stier stellt uns vor die Frage was uns Sicherheit gibt und wie wir Stabilität schaffen. Der aufsteigende Mondknoten ist aber nicht allein im Stier. Uranus, der große Revoluzzer, Reformer und Erneuerer, läuft von 2018 bis 2026 durch den Stier. Uranus hat einen direkten Einfluss auf die Sonnenfinsternis, denn er bildet eine Konjunktion zur Eklipse.



Sonnenfinsternis am 30.04.2022, 22:41h MESZ, 10° Stier


Uranus zeichnet sich nicht gerade durch Stabilität aus und Sicherheit gehört auch nicht zu seinen Prioritäten. Im Gegenteil, Uranus ist für seine Unberechenbarkeit bekannt und er strebt ständig nach Veränderung. Der ca. achtjährige Transit von Uranus durch den Stier konfrontiert uns mit einigen Widersprüchen, weil sich die Stier-Themen so sehr von den Uranus-Themen unterscheiden. Uranus symbolisiert den technischen und den wissenschaftlichen Fortschritt, während der Stier, wie kein anderes Erdzeichen, Mutter Erde und die Kraft und die Zyklen der Natur symbolisiert. Uranus ist zukunftsorientiert, was ihm ein rastloses Temperament verleiht, denn wenn man immer auf die Zukunft fixiert ist, entfernt man sich automatisch von der Gegenwart und man hat nicht die Muße das Hier und Jetzt zu genießen. Genau darum geht es aber im Stier. Im Stier geht es um Entschleunigung, Gemütlichkeit und Beständigkeit. Der Stier ist der Architekt des Zodiaks, ein Baumeister, der mit viel Geduld und Ausdauer etwas erschaffen will, das von Wert ist und das lange Bestand hat. Im Stier geht es nicht nur um das Erbauen von etwas Neuem, sondern auch um das Bewahren von etwas bereits Bestehenden. Wenn wir das Thema Nachhaltigkeit einem Tierkreiszeichen zuordnen wollen, dann dem Stier. Hektik und Schnelllebigkeit - wesentliche Merkmale unserer Zeit - stehen im krassen Gegensatz zu den Stier-Qualitäten. Eine konsumorientierte Gesellschaft, die immer dem letzten Schrei nachjagt, entspricht so gar nicht der Welt des Stiers. In allererster Linie geht es im Stier um Genuss und um die Lebensqualität, die durch Genuss entsteht. Sinnlichkeit spielt eine große Rolle im Venus beherrschten Stier, wobei es hier nicht nur um die erotische Seite der Sinnlichkeit geht, sondern um den Genuss des irdischen Lebens. La dolce vita, das süße Leben, ist ein typisches Stier-Thema. Essen, trinken, schmecken, riechen, fühlen, hören, sehen, tasten... den Duft eines wohlriechenden Parfums genießen, die Textur eines Stoffes auf der Haut spüren, die angenehmen Klänge von Musik hören, ein leckeres Essen genießen... All diese sinnlichen Erlebnisse spielen im Stier eine große Rolle, denn der Stier möchte uns die Schönheit des Lebens durch die körperliche Erfahrung bewusst machen. Wenn die Stier-Themen nicht bewusst gelebt werden, haben wir entweder Probleme zu genießen oder wir verlieren uns im Rausch der Sinne, indem wir gierig werden und nicht genug bekommen. Wenn wir etwas genießen wollen, müssen wir uns Zeit nehmen und wir müssen mit unseren Sinnen bei der Sache sein. Wenn wir etwas wirklich genießen, werden wir auch satt. Ein Drang nach übermäßigem Konsum kann nur dann aufkommen, wenn wir uns nicht die Zeit nehmen etwas bewusst zu genießen.


Gewohnheits(s)tier

Im Stier geht es um unsere Gewohnheiten. Positiv gelebt kann uns der Einfluss von Uranus auf die Eklipse dazu verhelfen aus unserem gewohnten Trott auszubrechen. Gewohnheiten können uns Sicherheit geben und sie können uns ein Gefühl von Stabilität vermitteln, aber vielleicht gibt es auch einige Gewohnheiten, die wir gerne ablegen würden. Von negativen Gewohnheiten abgesehen, kann zu viel Gewohnheit unser Leben auf Dauer auch zu eintönig machen.

Wenn wir uns bestimmte Gewohnheiten abgewöhnen möchten oder wenn wir neue Gewohnheiten etablieren wollen, bietet uns diese Eklipse besonders günstige Voraussetzungen. Da der Stier ein fixes Zeichen ist, stehen die Chancen besonders gut, dass die Veränderungen, die wir in diesen Wochen vornehmen, von Dauer sind. Es ist eine Sache eine Veränderung vorzunehmen, aber es ist eine andere Sache etwas dauerhaft zu verändern. Die fixe Qualität des Stiers unterstützt uns darin etwas langfristig durchzuziehen. Da es – je nach Temperament und nach Art der Veränderung - ungefähr ein bis drei Monate dauert bis wir eine neue Gewohnheit verinnerlicht haben, brauchen wir am Anfang ein gewisses Maß an Disziplin. Wenn wir etwas mehrere Wochen lang täglich tun, geht es in Fleisch und Blut über, es wird zur Gewohnheit. Da uns eine Sonnenfinsternis darin unterstützen möchte etwas Neues anzufangen, sollten wir jetzt unsere Gewohnheiten hinterfragen. Vielleicht gibt es etwas, das wir uns abgewöhnen wollen oder vielleicht gibt es etwas, das wir uns gerne angewöhnen möchten.


Probier's mal mit Gemütlichkeit

Wir können viel über die astrologische Bedeutung der Sternzeichen lernen, wenn wir uns die Tiere vor Augen halten, nach denen die einzelnen Tierkreiszeichen benannt wurden. Ein Stier und sein weibliches Pendant, eine Kuh, rennen nicht hektisch auf der Weide herum, im Gegenteil, sie grasen ganz gemütlich und gemächlich. Die einzigen Umstände, in denen Stiere und Kühe hektisch werden, sind Stierkämpfe oder in der Massentierhaltung. In der Symbolsprache der Astrologie bedeutet das, dass wir uns zum Lastentier machen (lassen) können, dass wir uns vor den Karren spannen lassen können oder dass wir uns wie eine Kuh melken lassen können, wenn wir die Stier-Qualitäten nicht bewusst leben.

Zur Sonnenfinsternis im Stier können wir uns fragen inwieweit wir uns von der Hektik der Welt anstecken lassen oder ob wir uns vielleicht selbst übermäßig antreiben und dadurch oft gestresst sind. Natürlich haben die meisten von uns einen bestimmten Zeitrahmen, in dem gewisse Dinge erledigt werden müssen, von daher ist es wahrscheinlich kaum zu vermeiden, dass wir uns auch mal gestresst fühlen. Davon abgesehen gibt es ja auch eine positive Form von Stress, den Eustress, den wir als belebend und motivierend empfinden. Aber Dauerstress schränkt nicht nur unsere Lebensqualität ein, er ist auch gesundheitsschädlich.

Vielleicht haben wir jetzt das Bedürfnis in bestimmten Bereichen unseres Lebens ein paar Gänge runterzufahren und uns mehr Zeit zu nehmen die angenehmen Seiten des Lebens zu genießen. Vielleicht gibt es eine bestimmte Beziehung, die unser Leben nicht (mehr) bereichert, sondern im Gegenteil, die unsere Lebensqualität einschränkt. Das muss nicht bedeuten, dass ein bestimmter Mensch dafür verantwortlich ist, dass wir uns mit ihm nicht (mehr) wohlfühlen. Es gibt Menschen, die sich gegenseitig bereichern, es gibt Menschen, die sich nicht viel zu geben haben und es gibt Menschen, die geradezu schädlich füreinander sind. Wie bereits erwähnt wird der Stier von Venus beherrscht, dem Planeten der Harmonie und Beziehungen sind nun mal eine Frage der Harmonie. Einige Menschen harmonieren besser mit uns als andere, was keineswegs bedeuten muss, dass diese Menschen nicht mit anderen gut harmonieren können. Wir können uns gegenseitig vieles erleichtern, wenn wir es nicht persönlich nehmen, wenn bestimmte Menschen nicht mit uns harmonieren. Weder müssen wir uns selbst dafür verantwortlich fühlen, wenn wir uns mit einem bestimmten Menschen nicht wohlfühlen, noch sollten wir anderen die Schuld geben, wenn sie nicht mit uns harmonieren und wir sollten es auch nicht persönlich nehmen, wenn andere sich nicht zu uns hingezogen fühlen. Im Stier heißt es "jedem Tierchen sein Pläsierchen".

Die Zeit, in der sich die Mondknoten durch die Zeichen Stier und Skorpion bewegen, wird uns deutlich zeigen welche Beziehungen eine gute Basis haben und welche Bemühungen erfolgversprechend sind. Dies ist keine Zeit, in der wir mit einer übertriebenen Leidensbereitschaft zu unserem Glück kommen. Dies ist auch keine Zeit, in der wir den Erfolg einer Angelegenheit an schnellen Ergebnissen messen sollten. Wie in allen drei Erdzeichen geht es im Stier um organische Wachstumsprozesse. Wenn wir das, was uns wichtig ist, wie eine Pflanze hegen und pflegen, können wir jetzt beständige Fortschritte machen, die gute Aussichten auf Langlebigkeit haben.


Wohlstand

Die Sonne läuft in der Fülle des Frühlings durch den Stier, warum der Stier astrologisch einen direkten Bezug zu den Themen Fruchtbarkeit, Üppigkeit und Sattheit hat. Wenn wir in einem bestimmten Lebensbereich feststellen, dass etwas einfach nicht wachsen und gedeihen will, sollten wir uns fragen, ob wir mehr investieren müssen oder ob es sich um etwas handelt, das uns unterm Strich mehr kostet, als es uns gibt.

Da es im Stier um unsere persönlichen Werte geht, sollten wir uns vor Augen halten was wir unter Reichtum, Fülle, Wohlstand, Luxus und Lebensqualität verstehen. Im Stier geht es nicht darum was andere schön finden oder was ihnen viel wert ist. Wenn wir den Reichtum erleben wollen, um den es im Stier geht, ist es essentiell, dass wir uns auf unsere eigenen Werte besinnen und dass wir unser Leben im Einklang mit unseren Werten gestalten. Es gibt viele Menschen, die es weit gebracht haben und die sich trotzdem nicht reich fühlen. Wir können uns nur reich fühlen, wenn wir unsere Werte kennen und wenn wir unser Handeln auf unsere Werte abstimmen.

Wie bereits erwähnt ist eine Sonnenfinsternis ein besonders potenter Neumond. Eine Sonnenfinsternis gibt uns einen starken Rückenwind die Vergangenheit hinter uns zu lassen und einen Neustart zu machen. Da es die einzige Sonnenfinsternis ist, die während des anderthalbjährigen Transits vom aufsteigenden Mondknoten im Stier stattfindet, sollten wir diese Chance für grundlegende Veränderungen auf jeden Fall nutzen! Venus, die Herrscherin vom Stier, bildet ausgerechnet am Tag der Sonnenfinsternis eine exakte Konjunktion zu Jupiter in den Fischen. Beide Planeten stehen hier besonders stark, denn Venus ist in den Fischen erhöht und Jupiter ist der Mitherrscher der Fische. In den Fischen geht es um unsere seelischen Bedürfnisse. Die Venus-Jupiter-Konjunktion in den Fischen dreht sozusagen das Volumen hoch, damit wir die Stimme unserer Seele deutlich hören können und sie verhilft uns dazu unsere seelischen Bedürfnisse ernstzunehmen.

Was immer wir jetzt anfangen: wenn es mit unseren Werten übereinstimmt und wenn es etwas ist, das unsere Seele beglückt, wird es unser Leben in den kommenden Monaten ein ganzes Stück reicher machen.


Viele liebe Grüße mit den Sternen 🙏

Lia


Wichtige langfristige Themen der astrologischen Zeitqualität:

Mondknoten in Stier-Skorpion 2022 - 2023:

Symbolsysteme: Karma Astrologie: Mondknoten im Stier ♉ & ♏ Skorpion von Januar 2022 bis Juli 2023

Jupiter in den Fischen 2021 und 2022:

Symbolsysteme:Jupiter in den Fischen ♓ 2021 und 2022: Es geht ums Ganze 🙏

Uranus im Stier 2018 - 2026: 

Symbolsysteme: Uranus im Ster 2018 bis 2026

Chiron im Widder 2018 - 2027:

Symbolsysteme: Video: Chiron im Widder April 2018 bis April 2027: Heilung ist in Dir

Saturn in Wassermann 2020 - 2023:

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und:

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Mittwoch, 13. April 2022

Vollmond in der Waage ♎ 16.04.2022: Beziehungen, die uns weiterbringen

Vollmond in der Waage ♎ 16.04.2022: Die Beziehungen, die uns prägen, sind nicht immer die Beziehungen, die uns weiterbringen

 


Siegen wird der, der weiß, wann er kämpfen muss und wann nicht.“

Sunzi, Die Kunst des Krieges


Bildliche Darstellung Sternzeichen Waage, Johfra Bosschart


Der April 2022 hat es wirklich in sich! Angefangen hat der Monat mit einem Neumond im Widder, der das neue astrologische Jahr eingeläutet hat. Am 12.04.2022 fand eine seltene Jupiter-Neptun-Konjunktion auf knapp 24° Fische statt, die sich auf den ganzen Monat ausdehnt. Am 16.04.2022 findet ein Vollmond auf der Beziehungsachse Widder-Waage statt, der uns zu einem neuen Gleichgewicht in Beziehungen verhelfen kann. Und zu guter Letzt findet am 30.04.2022 eine Sonnenfinsternis im Stier statt, die eine Neuorientierung von Werten in Gang setzt.

In diesem Text konzentriere ich mich auf den Vollmond, der am 16.04.2022 in der dritten Dekade Waage stattfindet. Die Sonne befindet sich auf 26° Widder und der Mond steht auf dem gleichen Grad in der gegenüberliegenden Waage. Pluto im Steinbock befindet sich im Brennpunkt eines T-Quadrats zur Sonne im Widder und zum Mond in der Waage. Saturn im Wassermann bildet stabilisierende Aspekte zum Mond in der Waage (Trigon) und zur Sonne im Widder (Sextil). Saturn befindet sich wiederum im Brennpunkt eines T-Quadrats zum aufsteigenden Mondknoten im Stier und zum absteigenden Mondknoten im Skorpion.


Astrologische Grafik: Vollmond 16.04.2022, 20:55h MESZ, 26°45' Waage



Ein vierbeiniger Stuhl wackelt auf drei Beinen 

Ein T-Quadrat ist eine spannungsgeladene Aspektfigur, die für einen starken inneren und/oder äußeren Druck steht. Durch den Druck, der sich aufbaut, fühlt man sich zum Handeln gedrängt. Ein T-Quadrat ist eine handlungsorientierte Aspektfigur und sie beinhaltet ein großes schöpferisches Potential. Problematisch an einem T-Quadrat ist das ihm innewohnende Ungleichgewicht. Durch den permanenten Druck kann man sich über die Maßen antreiben und sich dadurch erschöpfen oder man kann sich zu voreiligen Handlungen verleiten lassen, die unter Umständen unschöne Konsequenzen nach sich ziehen.

Die Wirkung eines T-Quadrats kann man sich in etwa vorstellen wie einen dreibeinigen Stuhl, der normalerweise vier Beine hat. Wenn ein Stuhl von vornherein drei Beine hat, wurde er ganz anders konstruiert, als ein vierbeiniger Stuhl. Wenn ein Stuhl eigentlich vier Beine hat und ihm ein Bein fehlt, muss man sich andauernd bemühen das Gleichgewicht zu halten, damit man nicht umkippt, wenn man auf dem Stuhl sitzt. Wenn das T-Quadrat durch eine andere Person verkörpert wird, muss man als Partner/in, Familienmitglied, Kolleg/in oder Freund/in sozusagen die Rolle des vierten Beines einnehmen. Man hat das Gefühl die betreffende Person kommt nicht alleine klar und man muss ihr andauernd unter die Arme greifen. Den Ausgleich für das Ungleichgewicht eines T-Quadrats findet man im gegenüberliegenden „leeren Raum“. Bei dem erstgenannten T-Quadrat zwischen der Sonne im Widder, dem Mond in der Waage und Pluto im Steinbock können die Krebs-Eigenschaften einen Ausgleich schaffen, indem sie den „leeren Raum“ ausfüllen. Bei dem zweitgenannten T-Quadrat zwischen Saturn im Wassermann, dem aufsteigenden Mondknoten im Stier und dem absteigenden Mondknoten im Skorpion, sind es wiederum die Löwe-Eigenschaften, die einen Ausgleich schaffen können. 

Im ersten Fall bedeutet das, dass man sich fragen sollte was einen nährt, was einem das Gefühl vermittelt einen eigenen Raum zu haben, in dem man sich wohl und sicher fühlt und was einem das Gefühl gibt angekommen zu sein, verwurzelt zu sein und eine Heimat zu haben. Im Krebs geht es auch um die Frage, ob wir uns in unserem Körper wohlfühlen, ob wir in unserem Körper verankert sind und ob wir mit unseren Gefühlen und mit unseren emotionalen Bedürfnissen in Kontakt sind. Im Löwen geht es um Lebensfreude und Lebenslust. Im Löwen geht es darum, dass wir uns in unserer Einzigartigkeit ausdrücken und erkannt fühlen wollen und dass wir unsere individuellen Talente in eine Beziehung oder in einen Beruf einbringen möchten. Der Löwe will um seiner selbst willen geliebt oder gemocht werden, ein Bedürfnis, das wir in unserem tiefsten Inneren alle haben. Dieses Bedürfnis kann uns unter Umständen aber abhanden gekommen sein. Manche Kinder lernen schon früh, dass sie sich verstellen müssen, um akzeptiert zu werden, dass sie herausragende Leistungen bringen müssen, um wahrgenommen zu werden oder dass sie ihre Bedürfnisse immer an andere anpassen müssen. Menschen, die diese oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben, tun gut daran sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse wichtiger zu nehmen. In dem Fall sind die Löwe-Eigenschaften sozusagen das vierte Stuhlbein, das dem dreibeinigen Stuhl zum Gleichgewicht verhilft.


Ich + Du = Wir

Die Widder-Waage-Achse ist die sogenannte Ich-und-Du-Achse. Während der Widder die Beziehung zwischen Ich-und-Ich symbolisiert, ist die Waage das Beziehungszeichen des Zodiaks, hier geht es um ein Team-Bewusstsein. Der Widder symbolisiert das Ich-Bewusstsein und die Waage symbolisiert das Wir-Bewusstsein. Im Widder heißt es „ich will“ und in der Waage heißt es „wir wollen“. In der Waage lernen wir Kompromisse zu schließen, unsere Entscheidungen auf die Bedürfnisse von anderen abzustimmen, auf andere Rücksicht zu nehmen, uns auf sie einzustellen und uns in sie hineinzuversetzen. Während wir uns in vielen Situationen leicht aufeinander einstellen können, kann es in anderen Situationen zu kleineren Unstimmigkeiten oder auch zu größeren Konflikten kommen. Natürlich sind Beziehungen so verschieden wie es die beteiligten Individuen sind, von daher gibt es die unterschiedlichsten Beziehungsdynamiken. Während einige Menschen anpassungsfähiger, teamorientierter und kompromissbereiter sind, sind andere Menschen dominanter, ichbezogener und weniger bereit Kompromisse zu schließen.

In der Waage geht es um das Gleichgewicht, das eine Beziehung aufrechterhält. In der Waage geht es darum Win-Win-Situationen zu schaffen, so dass alle Beteiligten das Gefühl haben in der jeweiligen Beziehung auf ihre Kosten zu kommen. Es gibt kaum etwas, das für Außenstehende so schwer zu beurteilen ist, wie die Beziehungen von anderen Menschen. Von daher können wir alle nur selbst bestimmen was eine gleichgewichtige Beziehung für uns persönlich bedeutet. Da sich der Mond in der Waage befindet und da der Mond unsere Gefühle symbolisiert, sollte sich eine Beziehung in erster Linie gleichgewichtig anfühlen. Es geht in dem Fall also nicht so sehr darum eine Beziehung auf einer rationalen Ebene zu beurteilen, es geht viel mehr darum auf unsere Gefühle zu achten.

Eigentlich verfügt der Mensch, als soziales Wesen, von Natur aus über ein Gefühl für Gleichgewicht, Fairness und Gerechtigkeit, also über die typischen Waage-Qualitäten. Problematisch wird es dann, wenn wir von Kindheit an auf Ungleichgewicht "programmiert" wurden. Wenn wir uns in unserer Kindheit mit ein paar Krümeln Liebe oder mit einem Hauch von Anerkennung begnügen mussten, können wir uns als Erwachsene entweder mit viel zu wenig zufriedengeben oder wir haben einen solchen Hunger nach dem, woran es uns gefehlt hat, dass wir viel zu hohe Erwartungen an andere haben. In beiden Fällen dürfte es immer wieder zu Problemen in unseren Erwachsenenbeziehungen kommen, so dass uns früher oder später bewusst wird, dass unser Gleichgewichtsgefühl neu justiert werden muss.


Man sieht etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht.

Christian Morgenstern


Märchen von Hans Christian Andersen,1908, illustriert von Helen Stratton


Pluto ist der Planet, der uns Unbewusstes bewusst machen will und der verdeckt ablaufende Vorgänge ans Licht holen will. Da Pluto die Spannungsaspekte zum Mond in der Waage und zur Sonne im Widder bildet, kann es in diesen Wochen vermehrt zu Unstimmigkeiten kommen, wenn Beziehungen von einem großen Ungleichgewicht geprägt sind. In den Beziehungen, in denen wichtige Themen immer wieder unter den Teppich gekehrt wurden, kann das Verdrängte jetzt zum Problem werden. Pluto hat die Eigenschaft das an die Oberfläche zu holen, was man verdrängt hat. Die Spannungsaspekte von Pluto müssen sich aber keineswegs in jeder Beziehung durch Schwierigkeiten bemerkbar machen. Eine Beziehung, die ein gesundes Fundament hat, kann jetzt durch eine positive Veränderung gehen und die Beziehung kann an Tiefe gewinnen. Pluto symbolisiert tiefgreifende Transformationsprozesse. Eine Transformation kann sowohl positiv, als auch negativ sein, sprich, etwas kann sich auf eine konstruktive oder auf eine destruktive Art verwandeln. Manchmal sind es aber gerade die schwierigen Zeiten, die das Beste aus uns herausholen. Wenn wir zusammen durch eine problematische Phase gehen, wissen wir so oder so was wir aneinander haben. Wenn eine Beziehung an einer Belastungsprobe wächst, wissen wir, dass wir einander vertrauen können und dass wir uns aufeinander verlassen können. Wenn eine Beziehung an einer Herausforderung scheitert, empfinden wir das in der Regel als negativ, aber zumindest wissen wir woran wir sind. Solange in einer Beziehung alles glatt läuft und wir nicht auf Grenzen stoßen, können wir in unserem Gegenüber sehen, was wir sehen wollen. Da die Waage ein Spiegelzeichen ist, sind Projektionen ein wichtiges Thema in der Waage. Wenn eine Beziehung noch keine Herausforderungen zu bestehen hatte, können wir unsere Wünsche und Sehnsüchte auf unser Gegenüber projizieren; wir gehen einfach von uns selbst und von unseren bisherigen Erfahrungen aus. Umgekehrt können wir natürlich auch unsere Ängste und Unsicherheiten auf unser Gegenüber projizieren, solange wir nicht gemeinsam durch eine Situation gehen, die uns zeigt wen wir vor uns haben.

Ob wir die Spannungsaspekte von Pluto im Steinbock zum Vollmond in der Waage als dynamische Veränderungen im Beziehungsbereich erleben oder ob in diesen Wochen viele Schattenthemen hochkommen, hängt vor allem davon ab, ob wir uns den Dingen stellen oder ob wir entscheidende Angelegenheiten immer wieder verdrängen. Während der Widder einen Streit geradezu genießen kann, hat die Waage ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis, sie will Probleme friedlich und diplomatisch lösen. Archetypisch verkörpert der Widder den Kampf und die Waage den Frieden. Frieden um jeden Preis ist kein Frieden, sondern eine Scheinharmonie. Wenn man es in seinen Beziehungen wegen jeder Kleinigkeit auf einen Streit ankommen lässt, läuft man Gefahr, dass Dinge gesagt oder getan werden, die man nicht wieder zurücknehmen kann.


Sternbild Waage, Wiki Commons


Da es bei einem Vollmond auf der Achse Widder-Waage darum geht ein Gleichgewicht zwischen entgegengesetzten Zeichen herzustellen, sollten wir uns jetzt fragen, ob wir eher zu den Menschen gehören, die um jeden Preis den Frieden erhalten wollen und die deshalb wichtige Themen nicht ansprechen oder ob wir eher zu den Menschen gehören, die zu schnell an die Decke gehen und dann etwas sagen oder tun, was sie nicht wieder kitten können. Da die Waage das Zeichen des Gleichgewichts ist, können wir diese Zeitqualität nutzen um einen gesunden Mittelweg zu finden. Wenn man sich bisher zu sehr zurückgehalten hat und jedem Konflikt ausgewichen ist, sollte man sich selbst und seine Bedürfnisse jetzt wichtiger nehmen und die Dinge ansprechen, die einen stören. Wenn man der Typ ist, der alles immer ausdiskutieren will, kann man sich jetzt in Toleranz und in Geduld üben. Manche Dinge regeln sich von alleine. Wenn wir anderen immer zuvorkommen und ihnen gar nicht erst die Chance geben von sich aus etwas ins Gleichgewicht zu bringen, sollten wir uns auch nicht beschweren, dass wir die Einzigen sind, die sich um die Beziehung kümmern.


Viele liebe Grüße mit den Sternen 🙏

Lia



Wichtige langfristige Themen der astrologischen Zeitqualität:

Mondknoten in Stier-Skorpion 2022 - 2023:

Symbolsysteme: Karma Astrologie: Mondknoten im Stier ♉ & ♏ Skorpion von Januar 2022 bis Juli 2023

Jupiter in den Fischen 2021 und 2022:

Symbolsysteme:Jupiter in den Fischen ♓ 2021 und 2022: Es geht ums Ganze 🙏

Uranus im Stier 2018 - 2026: 

Symbolsysteme: Uranus im Ster 2018 bis 2026

Chiron im Widder 2018 - 2027:

Symbolsysteme: Video: Chiron im Widder April 2018 bis April 2027: Heilung ist in Dir

Saturn in Wassermann 2020 - 2023:

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Sonntag, 10. April 2022

All-Eins-Sein mit Yin Yoga zur Jupiter-Neptun-Konjunktion

Liebe Leute, wenn Ihr Euch zur großen Jupiter-Neptun-Konjunktion etwas Gutes tun wollt, könnt Ihr es Euch mit dieser (oder einer anderen) Yin Yoga Stunde richtig gut gehen lassen.
 
Neptun lädt uns dazu ein uns immer mal wieder vom Trubel der Welt zurückzuziehen und uns mit dem "kosmischen Ozean" zu verbinden. Yin Yoga ist fantastisch dafür geeignet.
  

Freitag, 1. April 2022

Neumond im Widder ♈ 01.04.2022: Wer zu leben wagt, erlebt es auch ❣

 


"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet."

Alan Kay


Sternzeichen Widder, Johfra Bosschart


Gleich am Ersten des Monats erwartet uns ein Neumond, der am Anfang der zweiten Dekade Widder stattfindet. In diesem Jahr beginnt der April nicht nur mit einem Neumond, er endet auch mit einem Neumond, denn am 30.04.2022 findet ein zweiter Neumond statt. Der zweite Neumond ist ein sogenannter „schwarzer Mond“ (Black Moon), nicht zu verwechseln mit Lilith, der „dunklen Göttin“, die auch als „schwarzer Mond“ bezeichnet wird. Wenn zwei Neumonde innerhalb eines Monats stattfinden, wird der zweite Neumond „schwarzer Mond“ genannt. Die Tatsache, dass uns der April 2022 einen „schwarzen Mond“ präsentiert, ist aber nicht die einzige Besonderheit, denn der zweite Neumond ist nicht nur ein „Black Moon“, sondern auch eine Sonnenfinsternis und damit ein besonders potenter Neumond. Noch dazu findet die Finsternis zur Walpurgisnacht statt! Der April 2022 dürfte also ein sehr interessanter Monat werden...*)))

Aber der Reihe nach. In diesem Text konzentriere ich mich jetzt erst mal auf den ersten Neumond, der am 01.04.2022 stattfindet. Die Sonne und der Mond verbinden sich auf 11°30' Widder und die beiden großen Lichter bilden eine enge Konjunktion zu Chiron, der sich auf 12°18' Widder befindet. Merkur, der Kommunikationsplanet, befindet sich auf 09°44' Widder, nahe der Sonne, dem Mond und Chiron. Da der Widder das erste Zeichen des Zodiaks ist, beginnt das neue Jahr aus astrologischer Sicht immer erst mit dem Eintritt der Sonne in den Widder. Der jährliche Neumond im Widder ist ein geeigneter Anlass sich zu fragen was man in den kommenden 12 Monaten erreichen will und wo man in einem Jahr sein möchte.


Neumond 11°30' Widder, 01.04.2022, 08:24h MESZ


Chiron, der in Astrologie-Kreisen oft „der verwundete Heiler“ genannt wird, läuft von 2018 bis 2027 durch den Widder. Während des ca. neunjährigen Transits des Zentaurs* durch den Widder finden vier Neumonde in enger Konjunktion zu Chiron statt. Da eine der Hauptlektionen von Chiron die Auseinandersetzung mit Leid ist und da es unter dem Einfluss von Chiron darum geht zu lernen wie man konstruktiv mit Leid umgehen kann, ist es sehr passend, dass der erste Neumond in Konjunktion zu Chiron am 24.03.2020 stattfand. Der März 2020 war die Zeit, in der die Corona Pandemie das bestimmende Thema war und in vielen Teilen der Welt wurden die ersten Lockdowns verhängt. Viele von uns dachten damals, dass wir nur für einige Zeit die Zähne zusammenbeißen müssten, weil wir durch eine schwierige Phase gehen müssen, aber nur wenige von uns gingen davon aus, dass die Pandemie zwei Jahre später immer noch ein Thema sein wird. Mittlerweile ist den meisten von uns klar, dass Corona nicht so einfach verschwinden wird und dass wir lernen müssen mit dem Virus zu leben.

* Ein Zentaur ist ein mythisches Mischwesen, das halb Pferd und halb Mensch ist. Die obere Hälfte des Körpers eines Zentaurs ist menschlicher Natur und die untere Körperhälfte hat die Gestalt eines Pferdes.



Chiron und Achilles, John Singer Sargent


Aufgrund seiner mythologischen Geschichte symbolisiert Chiron eine unheilbare Wunde und den langen Leidensweg, der mit einer nicht heilen wollenden Wunde verbunden ist. Da ich einen ausführlichen Artikel zum Mythos von Chiron geschrieben habe, werde ich in diesem Text nicht noch mal die ganze Geschichte des Zentaurs beschreiben. Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge kannst Du Dir unter folgendem Link gerne meinen Text zu Chirons Mythos durchlesen: Symbolsysteme: Chiron in der Mythologie.

Bei Chiron geht es um eine chronische Krankheit und es geht um die Frage wie man mit einer chronischen Krankheit leben kann, ohne an ihr zu zerbrechen oder mit der Zeit zu verbittern. Im Zusammenhang mit der Pandemie zeigen sich die Chiron-Themen sehr deutlich, indem wir als Gesellschaft akzeptieren müssen, dass der Virus offenbar nicht auszurotten ist. Bei einigen Menschen kann sich das Chronische sehr konkret zeigen, indem sie von Long-Covid betroffen sind, indem sie unter langandauernden Nebenwirkungen der Corona-Impfung leiden oder indem sie einen geliebten Menschen durch Corona verloren haben und jetzt lernen müssen mit dem Schmerz des Verlusts zu leben. Natürlich kann man die mythologischen Einzelheiten nicht immer Eins zu Eins auf die individuelle Wirklichkeit übertragen. Nur weil Chiron keinen Ausweg aus seinem Leid gefunden hat und weil seine letztendliche Erlösung darin lag, dass er den leiblichen Tod seinem körperlichen Leiden vorgezogen hat, bedeutet das nicht, dass wir es unter dem Einfluss von Chiron auch mit einer nicht heilen wollenden Wunde zu tun haben. Eine Schlüsselthematik im Mythos von Chiron ist der Aspekt der Akzeptanz; sprich, das eigene Schicksal akzeptieren zu lernen, ohne dabei in einem Opferbewusstsein zu verharren, ohne sich seinem Schicksal fatalistisch zu ergeben und ohne die „Wunde“ zu verleugnen. Im Mythos von Chiron spielt es auch eine große Rolle, dass es letztlich keinen Schuldigen für Chirons Verwundung gab, denn er wurde in einer chaotischen Situation durch einen guten Freund versehentlich verletzt. Astrologisch bedeutet das, dass wir uns unter dem Einfluss von Chiron nicht so sehr an der Schuldfrage aufhängen sollten. Solange wir uns selbst die Schuld für unser Schicksal geben, tragen wir eine große Last und wenn wir nach einem Schuldigen suchen, fühlen wir uns wie ein Opfer. Wir können eine große Wut entwickeln und wir können viel Zeit mit warum-gerade-ich-Gedanken verschwenden, wenn wir nicht lernen unser Schicksal zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Bei Chiron geht es nicht darum die Schuldfrage zu klären, es geht vielmehr darum Verantwortung für den eigenen Heilungsprozess zu übernehmen. Die Verantwortung für den eigenen Heilungsweg zu übernehmen schließt eine juristische Schuldfrage natürlich nicht aus, zum Beispiel wenn es um eine Zahlung von Schadenersatz geht.

Da es im Widder um das Identitätsbewusstsein geht, rückt der ca. neunjährige Transit von Chiron durch den Widder Verletzungen, Unsicherheiten und Empfindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Thema Selbst-Bewusstsein in den Fokus. Im Widder ist die Frage der Identifikation entscheidend. Unsere Erfahrungen prägen uns und gerade schmerzhafte Erfahrungen formen unsere Ecken und Kanten. Wenn wir uns aber zu sehr mit schmerzhaften Erfahrungen identifizieren, schränken wir uns in unserer Selbstwahrnehmung ein und wir vernachlässigen die Persönlichkeitsanteile, die auch noch in uns stecken.

Im Mythos von Chiron steht eine körperliche Verwundung im Mittelpunkt, aber wenn man zwischen den Zeilen liest, was in der Interpretation eines Mythos unabdingbar ist, zeigt sich, dass die erste Verletzung, die Chiron erlitten hat, seelischer Natur war. Chiron wurde kurz nach seiner Geburt von seiner Mutter Philyra verstoßen und sein Vater Saturn (griechisch Kronos) hat sich gleich nach dem Geschlechtsakt mit Philyra aus dem Staub gemacht. Die Erfahrung von Ablehnung spielt eine entscheidende Rolle im Mythos von Chiron und die Kompensation, die eine Folge dieser Schlüsselerfahrung war. Verlassen werden, im Stich gelassen werden, Außenseitertum, Andersartigkeit, Scham, Schuld, Sündenbock, mangelndes Zugehörigkeitsgefühl... sind wichtige Stichworte für Chiron.

Im Mythos wurde Chiron von liebevollen Adoptiv-Eltern aufgenommen. Die Mond-Göttin Artemis und der Sonnen-Gott Apollon haben Chiron unter ihre Fittiche genommen und sie haben ihm eine erstklassige Ausbildung in den unterschiedlichsten Disziplinen ermöglicht. So wurde Chiron zum Lehrer der größten Heroen der Antike und er fand seine Berufung im Unterrichten der verschiedensten Disziplinen. Als Lehrer und Heiler genoss Chiron ein hohes Ansehen bei den Göttern und bei den Menschen gleichermaßen. Chiron hat viel erlebt und viel erschaffen in seinem Leben, warum ich es sehr fragwürdig finde, wenn er von vielen Astrologen auf die Umstände seines Todes reduziert wird, indem er als der „verwundete Heiler“ bezeichnet wird. Gerade in Hinblick auf Chiron im Widder, dem Zeichen der Identifikation, stigmatisieren wir Chiron, wenn wir in ihm nur den Zentaur mit dem langen Leidensweg sehen. Dabei vergessen wir, dass Chiron ein langes, erfülltes Leben hatte, in dem er nicht nur einen großen Beitrag als Lehrer und Heiler geleistet hat, sondern auch eine glückliche Ehe geführt hat und ein liebevoller Vater für seine drei Töchter und seinen Sohn war. Da Chirons Erlösung von seinem körperlichen Leiden darin bestand, dass der Gottvater Jupiter (griechisch Zeus) ihm seine Unsterblichkeit nahm und ihn nach seinem Ableben als Sternbild im Himmel verewigte, lohnt sich die Überlegung wie Chiron vom Himmel aus auf sein Leben zurückblicken könnte. Ich glaube nicht, dass Chiron voll Trauer und Verbitterung auf sein Leben zurückblickt. Ich glaube viel mehr, dass er von einer tiefen Zufriedenheit erfüllt ist, wenn er auf sein Leben zurückblickt.

Die Perspektive, aus der wir etwas wahrnehmen, entscheidet darüber wie wir etwas erleben und beurteilen. Zum Neumond im Widder können wir uns fragen, ob es schmerzhafte Erfahrungen in unserem Leben gibt, mit denen wir uns stark identifizieren. Da der Widder mit dem ersten Haus korrespondiert und da das erste Haus die äußere Erscheinung symbolisiert, können wir etwas an unserem Äußeren auszusetzen haben und unter Umständen reduzieren wir unsere Erscheinung auf diesen tatsächlichen oder eingebildeten Makel. Vielleicht hatten wir auch ein einschneidendes Erlebnis in einer Beziehung und reduzieren jetzt die ganze Beziehung auf diese Erfahrung. Auch wenn eine Beziehung an einem Konflikt zerbricht, bedeutet das nicht, dass die gesamte Beziehung keinen Wert hatte. Umgekehrt können wir aber auch zu sehr an schönen Erfahrungen festhalten. Wir können eine märchenhafte Zeit zum Beginn einer Beziehung erlebt haben, aber im Laufe der Zeit kann sich die Beziehung stark verändert haben. Obwohl schon lange nichts mehr so ist, wie es am Anfang war und wir das Gefühl haben einen ganz anderen Menschen vor uns zu haben, können wir an der Hoffnung festhalten, dass die Beziehung wieder so wird, wie sie am Anfang war. Auch wenn sich die Beziehung sehr ungünstig entwickelt hat, können uns die Erinnerungen an die schönen Zeiten daran hindern die gegenwärtige Realität zu akzeptieren. Speziell in Beziehungen, die von einem einseitigen oder gegenseitigen Missbrauch geprägt sind, passiert es oft, dass sich die betreffenden Personen an den Erinnerungen an die Anfangszeit der Beziehung festhalten und deshalb viel zu lange in Beziehungen bleiben, die ihnen nicht gut tun.

Im Widder geht es um Mut, Direktheit, Eindeutigkeit, Entschlossenheit, Willenskraft, Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit, Aktivität, die Initiative ergreifen und um einen gesunden Egoismus. Während des ca. neunjährigen Transits von Chiron durch den Widder stehen diese Themen auf dem Prüfstand. Menschen, die mit Chiron im Widder geboren wurden, sind oft großartig darin sich für andere stark zu machen oder für ein höheres Ziel zu kämpfen, aber sie haben oft erstaunliche Schwierigkeiten sich für sich selbst einzusetzen. Natürlich ist es etwas anderes, ob wir mit Chiron im Widder geboren wurden oder ob wir Chiron im Widder als Transit erleben. Aber da der Neumond eine Konjunktion zu Chiron bildet, können wir uns jetzt fragen, ob wir Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den genannten Themen haben. Gesellschaftlich zeigen sich die Chiron-im-Widder-Themen durch den Krieg in der Ukraine gerade sehr deutlich. Im demokratischen Europa ist man schockiert über die Brutalität, mit der der russische Präsident vorgeht und plötzlich hört man aus allen Richtungen den Satz „Demokratie muss wehrhaft sein“. Im friedliebenden Europa wird uns jetzt bewusst, dass wir dazu in der Lage sein müssen uns zu verteidigen, wenn wir angegriffen werden und wir müssen erkennen, dass wir mit Worten und mit Diplomatie nichts ausrichten können, wenn wir es mit jemandem zu tun haben, der mit rationalen Argumenten nicht zu erreichen ist. Auf einer persönlichen Ebene haben wir in der Regel die Möglichkeit uns von solchen Menschen fernzuhalten, indem wir keine Geschäfte mit ihnen machen und indem wir mit solchen Leuten keine Freundschaften eingehen. Es ist aber nicht immer möglich einen Bogen um jemanden zu machen, der sich nicht an die Spielregeln der Fairness hält und der kein Interesse an diplomatischen Lösungen hat. Zum Neumond im Widder können wir uns fragen, ob wir dazu neigen uns zu wenig für unsere Interessen einzusetzen. Wir können uns fragen, wie wir uns wehren können, wenn wir angegriffen werden. Es muss sich natürlich nicht um eine körperliche Bedrohung handeln, viele Kämpfe spielen sich auf ganz anderen Ebenen ab. Für diejenigen von uns, die sich als zivilisiert bezeichnen, ist das „Kampffeld“ oft der kommunikative Bereich.

Da der Kommunikationsplanet Merkur direkt am Neumond beteiligt ist, steht auch der Bereich der Kommunikation jetzt im Fokus. Wir können uns fragen, ob wir uns eindeutiger und direkter ausdrücken müssen, wenn es darum geht anderen unseren Standpunkt zu erklären oder wenn wir ihnen klarmachen wollen was wir wollen und was wir nicht wollen. Dies ist keine Zeit, in der wir eine falsche Bescheidenheit an den Tag legen sollten oder in der wir es mit zaghaften Andeutungen versuchen sollten. Dieser Neumond möchte uns dazu anregen anderen mehr von uns selbst zu zeigen. Wenn wir dazu neigen in der Kommunikation zu dominant aufzutreten oder wenn wir oft schneller sprechen, als wir denken können, kann sich die „chironische Wunde“ auch darin zeigen, dass wir nach dem Motto handeln „Angriff ist die beste Verteidigung“. In dem Fall geht es jetzt eher darum ein paar Gänge runterzufahren und sich mehr zu zügeln. Der lange Leidensweg von Chiron symbolisiert das Thema Entschleunigung. Auch die Tatsache, dass Mars, der Herrscher des Widders, eine Konjunktion zu Saturn im Wassermann bildet, zeigt an, dass uns dieser Neumond keine typische Widder-Energie bietet. Die „mit dem Kopf durch die Wand“ Mentalität des Widders ist jetzt genauso wenig gefragt, wie die andere Wange auch noch hinzuhalten. Wenn wir derzeit das Gefühl haben unter Strom zu stehen, können wir durch Sport, Sex oder durch andere körperliche Aktivitäten, wie zum Beispiel tanzen oder Gartenarbeit, einen guten Ausgleich schaffen.

Zum Abschluss noch eine Anmerkung: Chiron befand sich von Juni bis August 2021 in dem Bereich des Zodiaks, in dem er sich jetzt aufhält. Von daher können wir uns fragen mit welchen Verletzlichkeiten oder Unsicherheiten wir in dieser Zeit konfrontiert wurden, was wir in dem Zusammenhang gelernt haben und inwieweit wir diese Themen inzwischen heilen konnten. Vielleicht ging es im Sommer 2021 auch gar nicht um unsere eigenen „Wunden“, sondern um den Umgang mit den Verletzlichkeiten oder Unsicherheiten von anderen. Wenn wir in engen Beziehungen mit der Verletzlichkeit oder Unsicherheit von anderen konfrontiert werden, kann es eine chironische Herausforderung für uns sein konstruktiv mit der „Wunde“ des anderen umzugehen. Ein konstruktiver Umgang bedeutet mit Chiron im Widder andere dazu zu animieren, dass sie sich (wieder) auf ihre Stärken besinnen und dass sie selbstbewusster und eigenständiger werden.


Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia


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