Montag, 7. Juli 2025

Uranus in den Zwillingen ♊ 2025 - 2033: Die kulturelle Revolution



Der geschickte Umgang mit der Sprache ist eine Art Beschwörungszauberei.

Charles Baudelaire


Bild: Ich & KI



2025 ist das Jahr der grundlegenden Veränderungen, denn mehrere langsam laufende Planeten wechseln die Zeichen. Nachdem Neptun, Saturn und Jupiter ihren Sprung schon gewagt haben, kommt es am 07.07. zu einem weiteren großen Zeichenwechsel: Uranus tritt das erste Mal seit 1949 in die Zwillinge ein! Da der große Reformer in einem Vierundachtzigjahreszyklus durch den Zodiak läuft, erleben die meisten von uns das erste Mal in ihrem Leben einen Transit von Uranus durch die Zwillinge. Der große Revoluzzer hält sich in diesem Jahr allerdings nur vier Monate in den allerersten Graden der Zwillinge auf. Am 06.09.2025 wird Uranus auf 01°27´ Zwillinge rückläufig, um dann am 08.11.2025 noch mal in den Stier zurückzukehren. Von November 2025 bis April 2026 vollzieht der große Befreier die letzten Schritte seines achtjährigen Transits durch das Zeichen der eigenen Ressourcen und der persönlichen Werte. In den Monaten, in denen Uranus durch die letzten Grade vom Stier läuft, kann es zu großen Durchbrüchen kommen, sei es im finanziellen Bereich oder im Erschließen neuer Ressourcen. Bestimmte Ereignisse können uns jetzt verdeutlichen wie sehr unser Selbstwertgefühl in den vergangenen acht Jahren gewachsen ist. Wenn wir unseren Werten treu geblieben sind und dadurch an Integrität gewonnen haben, können wir nun deutlich erkennen, wie viel stärker unser Selbstwert ist. Unter dem Einfluss von intensiven Uranus-Transiten kommt es aber nicht nur vermehrt zu Durchbrüchen, sondern auch zu Zusammenbrüchen. Von daher sollten wir uns jetzt vor finanziellen Drahtseilakten hüten. Wenn wir in diesen Monaten ein finanzielles Risiko eingehen, sollten wir nur so viel investieren, wie wir im Ernstfall verlieren können. Jetzt geht es zwar darum ein Risiko einzugehen, aber wir sollten nicht gleich unser gesamtes Hab und Gut aufs Spiel setzen. Bei allem Drang zur Veränderung, der von Uranus angestoßen wird, sollten wir uns auch daran erinnern was erhaltenswert ist. Im Stier geht es darum, das zu erhalten und zu bewahren, was uns besonders viel wert ist. Am 26.04.2026 tritt Uranus endgültig in die Zwillinge ein und bis zum Mai 2033 wird der große Erneuerer das Zeichen der Kommunikation, der Medien, der Meinungsbildung, des Handels, des Transports und des Verkehrs revolutionieren.


Der große Revoluzzer

In der Astrologie wird Uranus als Exzentriker und Systembrecher bezeichnet. Als Himmelskörper macht Uranus diesem Ruf alle Ehre, denn der Planet tanzt in vielerlei Hinsicht aus der Reihe! Die Andersartigkeit fängt schon mit seinem Namen an, denn Uranus ist der einzige Planet in unserem Sonnensystem, der nach einer Gottheit aus der griechischen Mythologie benannt wurde. Während alle anderen Planeten nach Gottheiten aus der römischen Mythologie benannt wurden, trägt Uranus den Namen des griechischen Himmelsgottes Uranos. Die Bezeichnung „Himmelsgott“ kann allerdings etwas irreführend sein, denn im Gegensatz zu den römischen Gottheiten, nach denen die anderen Planeten benannt wurden, verkörpert Uranos vielmehr eine Naturgewalt, als einen Gott im klassischen Sinn. Uranos ist der personifizierte Himmel, während die anderen Gottheiten klar umrissene, menschenähnliche Charaktere sind. Von daher liegt der Abweichung seines Namens nicht nur eine andere Kultur zugrunde, sondern auch eine andere mythologische Bedeutung. Astrologisch symbolisiert Uranus den Zeitgeist, kollektive Strömungen, Trends, Hypes und Massenbewegungen. Da Uranos der personifizierte Himmel ist, wirkt er sich stark auf die Atmosphäre aus. Unter dem Einfluss von Uranus heißt es buchstäblich „es liegt etwas in der Luft“!

Die Tatsache, dass Uranus der erste Planet ist, der mit einem Teleskop entdeckt wurde, spiegelt sich auch in seiner astrologischen Bedeutung, denn Uranus ist der Planet des technologischen und wissenschaftlichen Fortschritts. Die Erfindung des Teleskops machte die Entdeckung von Uranus überhaupt erst möglich. Wilhelm Herschel entdeckte Uranus am 13.03.1781 als den ersten Planeten, der nicht schon seit der Antike bekannt war. Interessanterweise entdeckte Herschel Uranus nur zufällig, denn eigentlich wollte er ganz andere astronomische Untersuchungen anstellen. Das Zufällige und Unerwartete ist astrologisch gesehen eine typische Uranus-Eigenschaft.

Die Entdeckung von Uranus erweiterte unser Verständnis vom Sonnensystem maßgeblich, denn jahrtausendelang war Saturn der entfernteste bekannte Planet. Die Entdeckung von Uranus hat der Welt vor Augen geführt, dass es noch so viel mehr in den endlosen Weiten des Alls zu entdecken gibt, als zuvor angenommen wurde. Die Entdeckung von Uranus eröffnete eine ganz neue Perspektive auf den Kosmos und auf unsere Position im All. Die Eröffnung neuer Perspektiven spiegelt sich auch in der astrologischen Bedeutung von Uranus, denn unter seinem Einfluss kann sich unsere Sicht der Dinge radikal verändern. Uranus kann uns mit Informationen in Kontakt bringen, die uns vollkommen neue Einsichten bieten. Uranus symbolisiert einen revolutionären Perspektivwechsel, der uns dazu veranlasst radikale Veränderungen vorzunehmen. Der Himmelsgott kann uns durch unverhoffte Geistesblitze zu einer genialen Idee verhelfen oder er stellt unsere bisherige Sicht auf den Kopf, was zu einer plötzlichen Bewusstseinserweiterung führen kann.

Uranus hat eine extreme Achsenneigung. Der Planet rotiert fast auf der Seite; seine Achse ist um etwa 98 Grad geneigt! Die extreme Achsenneigung von Uranus ist eines der größten Rätsel unseres Sonnensystems. Der Planet „liegt“ förmlich auf der Seite und rotiert dabei rückwärts, was ihn einzigartig macht. Die wahrscheinlichste Erklärung für dieses seltsame Phänomen ist die sogenannte Riesen-Impakt-Hypothese. In der Frühzeit unseres Sonnensystems, vor über 4 Milliarden Jahren, könnte Uranus mit einem massiven Objekt zusammengestoßen sein, vielleicht mit einem Protoplaneten von der Größe der Erde. Ein solcher Aufprall hätte Uranus auf die Seite gekippt und eventuell auch Teile seiner Atmosphäre weggeschleudert. Hinweise darauf liefern auch die schräg geneigten Umlaufbahnen einiger Uranus-Monde, die auf ein gewaltiges, gemeinsam erlebtes Ereignis hindeuten. Eine andere Hypothese ist, dass es im Laufe der Zeit immer wieder zu kleineren Kollisionen kam, deren Effekte sich summiert haben, wodurch die Achse von Uranus allmählich gekippt ist. Aus mythologischer Sicht wäre ein gigantischer Zusammenprall erstaunlich passend. Da Uranus immer tyrannischer wurde und die ganze Erde unter Kontrolle haben wollte, wurde er von seinem Sohn Saturn kastriert und vom Thron gestoßen. Der Himmelsgott dürfte ein derart traumatisches Erlebnis durchaus als einen gigantischen Zusammenstoß empfunden haben, der ihn buchstäblich aus der Bahn geworfen hat. Tatsächlich sind Unfälle und traumatische Erfahrungen wichtige astrologische Entsprechungen von Uranus.

Da Uranus durch seine Achsenneigung praktisch um die Sonne „rollt“, kommt es zu extremen Jahreszeiten auf dem Planeten. Eine Jahreszeit dauert etwa 21 Erdjahre auf Uranus. Das bedeutet, dass eine Hemisphäre für zwei Jahrzehnte fast durchgehend vom Sonnenlicht überflutet wird, während die andere in Dunkelheit versinkt. Diese Umstände lassen erahnen, warum Uranus Extreme verkörpert. Die extremen Licht- und Schattenverhältnisse sind sinnbildlich für die plötzlichen Wachstumsschübe, die so typisch in der Persönlichkeitsentwicklung sind. Lange Zeit passiert anscheinend nichts, doch dann kommt ein Durchbruch mit voller Kraft und wir haben das Gefühl von der Dunkelheit ins Licht zu treten. Wir können lange im „Dunkeln“ tappen, bevor es zu einer plötzlichen „Erleuchtung“ kommt, die unser Leben grundlegend verändert. Unter dem Einfluss von intensiven Uranus-Transiten kann sich unser Leben um 180° wenden! Die „Schieflage“ des Planeten ist auch sinnbildlich für das Unbequeme, das Uranus anhaftet, denn für einen Rebellen ist Bequemlichkeit ein Fremdwort. Wenn wir einen Befreiungsschlag vollziehen wollen, müssen wir oft unbequem werden und wir brauchen die Bereitschaft unberechenbare, unsichere Situationen auszuhalten.

Das Exzentrische, das so typisch für Uranus ist, kann durch herausragende Kunst, bahnbrechende Erfindungen oder geniale Ideen zum Ausdruck kommen. In seiner unerlösten Form kann Uranus allerdings auch als Nervensäge in Erscheinung treten! Typisch für einen unerlösten Uranus sind Menschen, die kein besonderes Talent, aber dafür einen enormen Geltungsdrang haben. Wenn jemand, der ein starkes Geltungsbedürfnis hat, nicht durch Talente oder interessante Ideen hervorstechen kann, versucht er unter Umständen durch ein exzentrisches Verhalten die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die Medien sind heute voll von Menschen, die Uranus in seiner unerlösten Form zum Ausdruck bringen. Casting Shows und soziale Medien haben viel dazu beigetragen, dass Menschen, die vorher wenig Chancen hatten ihr Talent zu zeigen, jetzt viel leichter eine Plattform finden. Das ist ein enormer Fortschritt für die Chancengleichheit, denn es gibt viele Menschen, die über ganz erstaunliche Talente verfügen! Auf der anderen Seite gibt es aber auch erstaunlich viele Menschen, die meinen, man könne ein nicht vorhandenes Talent durch einen übertriebenen Geltungsdrang ausgleichen. Reality-Shows würden ohne diese Selbstdarsteller wahrscheinlich gar nicht existieren. Online-Trolls sind eine weitere typische Ausdrucksform von einem unerlösten Uranus, bzw. Menschen, die sich auf der zwischenmenschlichen Ebene daneben benehmen. Ich möchte nicht sagen, dass jeder Beitrag immer geistreich oder tiefgründig sein muss. In den Zwillingen spielen die Themen Entertainment und Zerstreuung eine große Rolle. Von daher sage ich nicht, dass alles, was wir konsumieren oder selbst äußern, immer einen hohen intellektuellen Standard haben muss. Der Transit von Uranus durch die Zwillinge möchte uns bewusst machen, wie wichtig es ist, dass wir auch den leichten, spielerischen Seiten des Lebens Aufmerksamkeit schenken und ihren Wert erkennen. Wenn ich von Menschen mit einem übertriebenen Geltungsdrang spreche, geht es mir um den Aspekt der Zwischenmenschlichkeit, denn genau das Zwischenmenschliche rückt der Transit von Uranus in den Zwillingen in den Fokus. Während ein erlöster Uranus durch ein stark ausgeprägtes soziales Bewusstsein zum Ausdruck kommt, erkennt man einen unerlösten Uranus oft an einem schwach ausgeprägten sozialen Bewusstsein. Das fängt an bei Menschen, die sich rücksichtslos verhalten und es endet in einer antisozialen Persönlichkeitsstörung, bei der die Betroffenen nicht mal Skrupel haben kriminell zu werden. Ein gesunder Uranus lebt nach dem Motto „die Freiheit des Einen endet da, wo die Rechte des anderen beginnen“. Ein ungesunder Uranus verwechselt Freiheit mit Egozentrik und Verantwortungslosigkeit.

Auf der gesellschaftlichen Ebene verwechseln wir heute oft Aufmerksamkeit mit Relevanz, was ein typisches Merkmal eines unerlösten Uranus ist. Ein unerlöster Uranus will um jeden Preis auffallen, schockieren oder sich einfach nur zum Clown machen, alles um Aufmerksamkeit zu generieren. Solchen Menschen ist es egal, ob sie positive oder negative Aufmerksamkeit erhalten, denn es geht ihnen um den Kick, den sie bekommen, wenn sie kurz im Mittelpunkt stehen. Zwischen einem gesunden und einem ungesunden Uranus gibt es natürlich viele Abstufungen. Während man auf der einen Seite des Spektrums übertriebene Anpassung findet, findet man auf der anderen Seite radikales asoziales Verhalten. Ein erlöster Uranus macht sein eigenes Ding, während er sich an Gesetze und grundlegende zwischenmenschliche Regeln hält.

Interessanterweise haben Astrologen Uranus schon als Exzentriker bezeichnet, lange bevor bekannt war, dass der Planet extrem von der Norm abweicht. Erst seit den 1980er Jahren wissen wir, dass Uranus diese außergewöhnliche Achsenneigung hat. Viele der typischen astrologischen Zuschreibungen - wie Andersartigkeit, Rebellion, Exzentrik und Innovation - wurden aber schon lange vor den 1980ern mit Uranus assoziiert. Bereits kurz nach seiner Entdeckung begannen Astrologen Uranus als Symbol für plötzliche Umbrüche, technische Neuerungen und geistige Unabhängigkeit zu deuten. Das lag vor allem daran, dass seine Entdeckung das damalige Weltbild zutiefst erschütterte, weil man jahrtausendelang davon ausging Saturn sei der äußerste Planet unseres Sonnensystems. Saturn symbolisierte, aufgrund seiner vermeintlich äußersten Position im Sonnensystem, die Grenzen der Realität und des Machbaren. Die Entdeckung von Uranus hat die saturnischen Grenzen radikal in Frage gestellt. Vieles, was man 1781 als vollkommen unrealistisch bezeichnet hätte, gehört heute zu unserer alltäglichen Realität, seien es technologische Erfindungen, wissenschaftliche Fortschritte oder kulturelle Errungenschaften.

Uranus hat 27 bekannte Monde. Seine Monde umkreisen ihn aber nicht, wie bei anderen Planeten, um einen „aufrecht“ stehenden Äquator, sondern um einen Äquator, der fast parallel zur Umlaufbahn des Planeten liegt. Da sich Uranus und seine Monde quasi seitwärts durch das Sonnensystem bewegen, gleicht er einem gigantischen Riesenrad im All! Eine weitere Besonderheit ist das Magnetfeld von Uranus, denn es ist stark vom Planetenmittelpunkt versetzt und fast senkrecht zu seiner Rotationsachse ausgerichtet. Diese Asymmetrie führt zu ungewöhnlichen Strukturen in der Magnetosphäre und stellt die Wissenschaft vor viele Herausforderungen. Uranus ist also ein faszinierender Planet, der sich in vielerlei Hinsicht von den anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems unterscheidet. Von daher symbolisiert Uranus das Exzentrische, Andersartige, Überraschende und Unberechenbare. Ein astrologischer Grundsatz lautet „wenn Du weißt was kommt, ist es nicht Uranus!“.


Uranus, die höhere Oktave von Merkur

In gewisser Weise ist dieser Transit ein Heimspiel für Uranus, denn zur Zeit seiner Entdeckung im Jahr 1781 lief Uranus auch durch die Zwillinge! Da Astrologen für die Entstehung von Himmelskörpern nicht auf Geburtsdaten zurückgreifen können, werden Entdeckungshoroskope erstellt. Zur Zeit seiner Entdeckung befand sich Uranus auf 24° Zwillinge. Die Zwillinge werden von dem Kommunikations- und Handelsplaneten Merkur beherrscht. Da Uranus die höhere Oktave von Merkur ist, kann sich der große Erneuerer im ersten Luftzeichen besonders kraftvoll entfalten! Aber warum ist Uranus eigentlich die höhere Oktave von Merkur? In der Musik bezeichnet eine Oktave ein Intervall, bei dem sich die Frequenz des Grundtons verdoppelt und in einer höheren Tonlage erklingt. Der Ton ist im Kern also gleich, aber er hat sozusagen eine erweiterte, intensivere, klarere Qualität. Merkur verkörpert grundlegende intellektuelle und kommunikative Fähigkeiten. Uranus lässt die Merkur-Themen in einer höheren Oktave erklingen, indem er sie auf eine transzendierte, innovativere und intuitivere Art zum Ausdruck bringt. Merkur symbolisiert das rationale Denken, die alltägliche Kommunikation, analytische Fähigkeiten und den Informationsaustausch. Uranus erweitert diese Bereiche durch spontane Eingebungen, intuitive Erkenntnisse, originelle Ideen und revolutionäres Denken. Das berühmte „think outside the box“ ist ein typisches Uranus Thema. Uranus bringt nicht nur neue Denkansätze, er durchbricht veraltete Denk- und Kommunikationsmuster und öffnet uns für alternative, unerwartete Lösungen. Uranus wird als die höhere Oktave von Merkur bezeichnet, weil er die typischen Merkur-Themen - wie kognitives Denken, Ideen, Kommunikation und Informationsverarbeitung - in einer weiterentwickelten, dynamischen und unkonventionellen Art ausdrücken kann. Während Merkur ein praktisch-methodischer und analytischer Planet ist, bringt Uranus intuitive und visionäre Qualitäten mit ein.

Auf eine konkrete Art kann Uranus als die höhere Oktave von Merkur zum Beispiel dadurch zum Ausdruck kommen, dass wir einen Menschen, der uns nah steht, immer wieder auf ein Verhalten aufmerksam machen, das uns sehr stört. Obwohl wir diesen Menschen mehrmals darum gebeten haben sein Verhalten zu ändern, hat sich nichts geändert. Wir erklären diesem Menschen, dass wir die Beziehung zu ihm abbrechen müssen, wenn er sein Verhalten nicht ändert. Aber insgeheim hadern wir mit uns selbst. Die Beziehung ist uns sehr wichtig und wir sind uns nicht sicher, ob wir unsere Ansage in die Tat umsetzen würden. Irgendwann kommen wir an den Punkt, an dem wir es bitterernst meinen. Uns ist klar, dass wir die Beziehung unter diesen Umständen nicht weiterführen können und innerlich sind wir schon dabei uns von diesem Menschen zu lösen. Plötzlich verändert die Person ihr Verhalten. Das veränderte Verhalten kommt dadurch zustande, dass dieser Mensch spürt, dass wir es jetzt ernst meinen. Die Worte, die wir wählen, können die gleichen sein, aber die Botschaft kommt ganz anders an, wenn wir etwas wirklich ernst meinen. Dieses „ernst meinen“, also das Authentische, ist der Einfluss von Uranus. Uranus sendet, neben den gesprochenen Worten, Signale, die wir bewusst oft gar nicht wahrnehmen, aber auf unbewussten Ebenen treffen sie direkt ins Mark. Wenn Merkur und Uranus eine erfolgreiche Verbindung eingehen, wirken Worte wie ein Laserstrahl! Viele von uns haben derartige Erfahrungen wahrscheinlich schon gemacht. Wir können etwas immer wieder sagen und wir können dabei sehr bemüht sein die richtigen Worte zu finden und den richtigen Ton zu treffen. Aber erst wenn unsere Worte auf einer Linie mit unserer inneren Absicht sind, kommt die Botschaft glasklar an. Und eben dieses Zusammenspiel zwischen den gesprochenen Worten und der inneren Ausrichtung entspricht einer positiven Verbindung zwischen Merkur und Uranus. Entscheidend ist hier, wie gesagt, das Authentische. Die Echtheit unserer Worte und Absichten kann in dem Zusammenhang nicht vorgetäuscht werden. Wenn wir versuchen eine Veränderung herbeizuführen, indem wir nur so tun als wenn wir es ernst meinen, kann der beschriebene Uranus-Effekt nicht zustande kommen. Nur wenn wir wirklich meinen was wir sagen, haben unsere Worte die Kraft eines Laserstrahls. Das genannte Beispiel ist nur ein Beispiel von vielen möglichen Beispielen. Die Merkur-Uranus-Verbindung kann auch in ganz anderen Lebenssituationen zum Ausdruck kommen. Entscheidend ist, dass der Einfluss von Uranus dafür sorgt, dass etwas blitzschnell und sehr direkt ankommt, bzw. vermittelt wird.






Uranus-Pluto-Zyklus 1965 - 2104: Die kulturelle Revolution

Interessanterweise lief in der Zeit, in der Uranus entdeckt wurde, nicht nur Uranus durch die Zwillinge, sondern Pluto lief damals auch durch den Wassermann, also durch das Herrscherzeichen von Uranus! In seinem aktuellen Transit läuft Pluto von 2023 bis 2044 durch den Wassermann. Uranus in den Zwillingen und Pluto im Wassermann stehen in den kommenden Jahren im harmonischen Aspekt zueinander. Von 2026 bis 2028 wird Uranus mehrmals ein Trigon zu Pluto bilden. Insgesamt kommt es in dieser Zeit zu fünf exakten Trigonen!

Die Astrologie ist eine Lehre von Zyklen. Speziell bei den langsam laufenden Planeten - Saturn, Uranus, Neptun und Pluto - ist es sehr wichtig ihre Zyklen zu berücksichtigen, damit wir die größeren Zusammenhänge verstehen. Die langsam laufenden Planeten kennzeichnen eine ganze Generation und sie markieren unterschiedliche Etappen der Geschichte. Die Trigone, die sich in diesen Jahren bilden, sind sehr wichtige Meilensteine in einem 138 Jahre dauernden Zyklus, der Mitte der 1960er Jahre begonnen hat und im Jahr 2104 endet. Der Uranus-Pluto-Zyklus, in dem wir uns jetzt befinden, hat im Oktober 1965 begonnen, als Uranus die erste von drei Konjunktionen zu Pluto in der Jungfrau gebildet hat. Die Uranus-Pluto-Konjunktionen, die 1965 und 1966 stattfanden, markierten das Ende von dem vorangegangenen Uranus-Pluto-Zyklus und den Beginn von dem Zyklus, in dem wir uns jetzt befinden.

Die Tatsache, dass die Uranus-Pluto-Konjunktionen damals in der Jungfrau stattfanden, ist nicht nur aus astrologischer, sondern auch aus historischer Sicht sehr interessant, denn die Jungfrau ist die einzige Frau im ganzen Zodiak! Der Tierkreis besteht zwar aus sechs männlichen und sechs weiblichen Zeichen, aber auch die weiblichen Zeichen werden nach einer jahrhundertealten astrologischen Tradition in ihrer männlichen Form dargestellt. Der Stier, das erste weibliche Zeichen, wird als Stier dargestellt und nicht als Kuh. Oder der Steinbock, ein weiteres weibliches Zeichen, wird von einem Steinbock verkörpert und nicht von einer Steingeiß. Die Jungfrau ist also die einzige Frau unter all den Tieren und Männern, die durch die anderen Zeichen symbolisiert werden. Als einzige Frau unter so vielen Tieren und Männern hat die Jungfrau natürlich eine ganz andere Perspektive auf die Welt. Und um eben diese weibliche Perspektive dreht sich der 138 Jahre dauernde Uranus-Pluto-Zyklus, in dem wir uns jetzt befinden.

Die Jungfrau wird – wie die Zwillinge – von dem Kommunikationsplaneten Merkur beherrscht. Der achtjährige Transit von Uranus durch die Zwillinge möchte uns dazu verhelfen ein neues Gleichgewicht zwischen der weiblichen und der männlichen Perspektive herzustellen. „Weiblich“ und „männlich“ definieren in der Astrologie allerdings nicht unbedingt das biologische Geschlecht. Die Astrologie beschreibt in erster Linie archetypische Inhalte. Hier geht es vielmehr um weibliche und männliche Eigenschaften, die - zu unterschiedlichen Anteilen - in jedem Menschen vorhanden sind. Manch ein Mann kann von seinem Wesen her viel weiblicher sein, als manch eine Frau und manch eine Frau kann über mehr männliche Charaktereigenschaften verfügen, als manch ein Mann.

Die Uranus-Pluto-Konjunktionen, die Mitte der 1960er Jahre stattgefunden haben, markieren die Geburtszeit der kollektiven Entwicklungen, die mit den Trigonen in den kommenden Jahren eine Vollendung finden wollen. Ein Großteil der Menschen, die die 1960er Jahre besonders geprägt haben, gehörte zu der Generation, die in den 1940er Jahren mit Uranus in den Zwillingen geboren wurde. Das vorherige Mal lief Uranus von 1941 bis 1949 durch die Zwillinge. Die Menschen, die während den 1940er Jahren mit Uranus in den Zwillingen geboren wurden, waren in den 1960er Jahren in ihren 20ern, also in ihrer Sturm und Drang Zeit!

Charakteristisch für die 1960er Jahre ist die kulturelle Revolution, die von der Hippie-Bewegung stark vorangetrieben wurde. Die Hippies sind heute zwar das bekannteste Symbol der kulturellen Revolution, aber die „Blumenkinder“ waren nur ein Teil eines vielschichtigen Wandels. Die Zeit war geprägt von einer tiefen Erschütterung alter Werte und einem Ausbruch in neue Ausdrucksformen. Die Popkultur explodierte und Bands wie die Beatles, Rolling Stones, Doors und Led Zeppelin revolutionierten die Jugend nicht nur durch ihren progressiven Musikstil, sondern auch durch ihre freiheitsliebende, experimentierfreudige Lebensphilosophie. Das Interesse an Yoga, Meditation, Spiritualität und Esoterik stieg rasant an und die New Age Bewegung bekam einen kraftvollen Wachstumsschub. Kunst, Musik und Mode wurden innerhalb von kürzester Zeit wesentlich freier und experimenteller. Feministische und afroamerikanische Bewegungen brachten Stimmen an die Oberfläche, die jahrhundertelang kein Gehör fanden. Die Studentenbewegungen in Paris, Berlin und Berkeley forderten mehr Bildung, Mitbestimmung und Transparenz in der Politik. Die Zeit war geprägt von Feminismus, Bürgerrechtsbewegungen und Anti-Kriegs-Protesten. Es war eine Zeit des kollektiven Aufstands gegen die alten Machtverhältnisse.

Die sexuelle Revolution brach die Tabus der vorangegangenen Generationen, sie sprengte alte Moralvorstellungen und brachte die sexuelle Aufklärung. Während Sexualität vorher mit Tabus, Schuldgefühlen und rigider Moral belegt war, wurde sie nun öffentlich diskutiert, erforscht und zum Ausdruck gebracht. Bis in die 1950er Jahre galt der Ausdruck von körperlicher Zuneigung in der Öffentlichkeit als obszön. Selbst das Händchenhalten empfand man als anstößig im öffentlichen Raum. In den 1960er Jahren wurde Sexualität in Filmen, Musik und Literatur nicht nur viel präsenter, sondern auch wesentlich leidenschaftlicher, was das Verhalten der Menschen im Alltag stark beeinflusste. Die Antibabypille, die Anfang der 1960er Jahre auf den Markt gekommen war, führte innerhalb von kürzester Zeit zu wesentlich mehr weiblicher Selbstbestimmung. Frauen konnten erstmals selbst entscheiden, ob und wann sie Kinder bekommen, was revolutionär für ihren Bildungsweg, ihre berufliche Laufbahn und ihre Lebensplanung war.

Kennzeichnend für diese Zeit sind auch radikale technologische Sprünge, wie in der Raumfahrt, in der Computertechnik und in der Medizin. Die 1960er Jahre waren die Dekade des „Wettlaufs ins All“. Die erste Mondlandung im Jahr 1969 ist einer der größten Meilensteine in der Menschheitsgeschichte. Der erste modulare Großrechner, der als Vorläufer moderner Computerarchitektur gilt, wurde von IBM auf den Markt gebracht. Philips hat den Kassettenrekorder erfunden, was eine Revolution für Audioaufnahmen im Alltag bedeutete. In der Schwangerschaftsvorsorge kamen Ultraschallgeräte erstmalig zum Einsatz. 1967 wurde die erste erfolgreiche Herztransplantation durchgeführt, was in der damaligen Zeit einem medizinischen Wunder glich. In der Psychiatrie begann man sich von Zwangsmaßnahmen zu lösen und stärker auf psychotherapeutische Verfahren zu bauen. Was all diese Ereignisse verbindet, ist der uranisch-plutonische Geist. Die 1960er Jahre sind kennzeichnend für eine Welt, die im radikalen Wandel war. Die Uranus-Pluto-Konjunktionen kennzeichnen eine Generation, die spürte, dass die Gesellschaft grundlegende Veränderungen brauchte und sie hatte den Mut, radikal neue Wege zu gehen.


Wo wollen wir hin von hier?

Symbolisch gesehen werden wir in diesen Jahren mit dem Erbe unserer Großeltern konfrontiert. Aus mythologischer Sicht ist Uranus der Vater von Saturn und der Großvater von Jupiter, dem späteren König der Götter, dem Gott, der über die Menschen und Götter herrschen sollte. Jetzt geht es darum die Errungenschaften der Generation zu bewahren, die in den 1960er Jahren die Welt aus den Angeln hob und das Erbe unserer „Großeltern“, das uns so viele Freiheiten gebracht hat, mehr zu würdigen. Uranus macht uns auf die eine oder andere Art bewusst welch hohes Gut Freiheit ist. Unter dem Einfluss eines Uranus-Transits gewinnen wir entweder an Freiheit oder unsere Freiheit wird eingeschränkt und wir müssen sie uns zurückerobern. In beiden Fällen lernen wir viel über den Wert von Freiheit. In diesen Jahren geht es aber nicht nur darum die vielen Freiheiten zu würdigen, die seit der kulturellen Revolution errungen wurden, jetzt müssen wir uns auch mit den negativen Konsequenzen der 1960er Ereignisse auseinandersetzen. Denn jetzt, ungefähr 60 Jahre später, zeigt sich deutlich, dass die kulturelle Revolution nicht nur Licht, sondern auch Schatten mit sich brachte.

Die Umbrüche der 1960er Jahre haben vieles befreit, aber sie haben auch Spuren hinterlassen, die bis heute diskutiert werden. Es kam zu einem Verlust traditioneller Strukturen. Die radikale Infragestellung von Autoritäten führte zu wesentlich mehr Freiheit, aber auch zu einer gewissen Orientierungslosigkeit. Viele Menschen beklagen heute einen Mangel an Halt, an verbindlichen Werten und an einem generationsübergreifenden Verantwortungsbewusstsein. Im Laufe der Zeit wurden die Folgen der antiautoritären Erziehung immer sichtbarer. Die Idee der 1960er Jahre Kinder frei von Druck, Regeln und Hierarchie zu erziehen, war damals revolutionär, aber in der Praxis fehlten oft klare Grenzen und sinngebende Leitlinien. Kritiker sprechen von einer „verunsicherten Generation“, die entweder gegen Autorität rebelliert oder überfordert ist von ihr. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte kam es zunehmend zu einer Zersplitterung der Gesellschaft, anstatt dass das Gemeinschaftsbewusstsein gewachsen ist, was ein positiv gelebter Uranus eigentlich anstrebt. Die Betonung individueller Freiheit führte zu einer Pluralisierung der Lebensentwürfe. Auf der einen Seite hat der Einzelne heute viel mehr Möglichkeiten sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten, aber auf der anderen Seite hat der Fokus auf individuelle Freiheit zur Folge, dass gemeinsame gesellschaftliche Ziele mittlerweile viel schwerer zu definieren sind. Das permanente Hinterfragen der bestehenden Verhältnisse hat zu einer Überforderung geführt. Viele Menschen empfinden den heutigen Diskurs als zu moralisch aufgeladen oder ideologisch überfrachtet. Die ständige Kritik an allem – von Geschlechterrollen bis zur Sprache – hat zwar viele positive Entwicklungen angestoßen, in vielerlei Hinsicht führt sie aber auch zu einer permanenten Gereiztheit und Spaltung der Gesellschaft.


Führungskrise

Seit der kulturellen Revolution der 1960er Jahre haben wir ein ungelöstes Autoritätsproblem. Viele Historiker und Soziologen sehen die 1960er Jahre als den entscheidenden Wendepunkt im gesellschaftlichen Umgang mit Autorität. Die 1960er Bewegungen haben Autorität radikal infrage gestellt: in der Familie, in der Kirche, im Bildungssystem, in staatlichen Institutionen und in der Politik. Was vorher als selbstverständlich galt – Hierarchie, Gehorsam, Respekt vor Ämtern, Älteren und Experten – wurde plötzlich als potenziell unterdrückend eingeordnet. Die 1960er Revolution war enorm befreiend, sie hat aber auch eine Leerstelle hinterlassen, die bis heute spürbar ist. Viele Soziologen sprechen von einer „Krise der Autorität“, weil wir zwar keine autoritären Strukturen mehr wollen, aber auch keine klaren Alternativen gefunden haben, wie legitime, vertrauenswürdige Führung aussehen kann. Das hat viele gesellschaftliche Konsequenzen: Polarisierung in sozialen Medien, Misstrauen gegenüber der Wissenschaft und eine wachsende Politikverdrossenheit.

Uranus in den Zwillingen bildet in diesen Jahren nicht nur die Trigone zu Pluto im Wassermann, der große Revoluzzer bildet auch anregende Sextile zu Saturn und Neptun im Widder! Ein Sextil ist ein fruchtbarer Aspekt, bei dem etwas Neues entstehen will. Speziell die Sextile, die Uranus zu Saturn bildet, sind sehr vielversprechend, denn da wo Uranus über die Stränge schlägt, kann Saturn Grenzen setzen und da wo Saturn zu autoritär wird, kann Uranus auflockern. Saturn symbolisiert Führungskräfte, Autoritätspersonen, staatliche Institutionen und gesellschaftliche Strukturen. Der knapp dreijährige Transit von Saturn durch den Widder stellt uns vor die Frage wie Autorität auf eine konstruktive Art gelebt werden kann. Der Widder ist das erste Zeichen des Zodiaks und damit der Initiator, der etwas Neues in die Wege leitet. Mit Saturn im Widder in Harmonie zu Uranus in den Zwillingen und zu Pluto im Wassermann wollen neue Führungsstile entstehen!

Die Revolution der 1960er Jahre verlief nicht ohne Gegenwehr. Schon damals gab es Menschen, denen die Veränderungen in der Gesellschaft nicht nur viel zu schnell gingen, sondern auch viel zu radikal waren. Je radikaler eine Bewegung ist, desto mehr Gegenwehr bringt sie hervor. Das gilt speziell für Uranus in den Zwillingen, denn Uranus ist der Planet der Extreme und die Zwillinge sind das Zeichen der Polarität. Wenn wir uns eine demokratische Gesellschaft als eine Gruppe von Menschen vorstellen, die alle in einem Boot sitzen, dann muss auf der linken Seite in etwa genauso stark gerudert werden, wie auf der rechten Seite. Solange rechts und links weitestgehend gleichgewichtig gerudert wird, kommt das Boot gut voran. Wenn allerdings zu stark links oder zu stark rechts gerudert wird, beginnt sich das Boot im Kreis zu drehen. Den Ruderern wird schwindelig und keiner weiß mehr, ob man jetzt mehr auf der linken oder mehr auf der rechten Seite rudern muss. Wenn sich das Boot lange genug im Kreis dreht, sind die Ruderer so erschöpft, dass sie ihr Ruder nur allzu gern aus der Hand geben, wenn jemand kommt, der behauptet, er wüsste wo es lang geht. Als Gesellschaft befinden wir uns an dem Punkt, an dem wir uns im Kreis drehen. Von daher leben wir in herausfordernden Zeiten, denn jetzt sind wir besonders anfällig für Menschen, die uns einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen.

Die Gruppierungen, die sich in den 1960er Jahren gegen die progressiven Bewegungen gestellt haben, bestanden aus einem breiten Spektrum konservativer, religiöser, politischer und gesellschaftlicher Kräfte, die sich durch die rasanten sozialen Veränderungen bedroht fühlten. Konservative Politiker wie Richard Nixon in den USA nutzten gezielt das Unbehagen vieler Bürger über Proteste, Drogenkultur und sexuelle Befreiung, um Propaganda gegen die vermeintlich gefährlichen Rebellen zu machen. Nixon sprach von einer „schweigenden Mehrheit“, die sich gegen das „Chaos“ der 1960er stellte. Seine Regierung setzte auf eine harte Linie gegen Demonstrationen und Drogenkonsum. Es gab viele mediale Gegenkampagnen. Fernsehen, Zeitungen und konservative Kommentatoren stellten die progressive Jugend oft als chaotisch, verantwortungslos oder gar gefährlich dar. Hippies wurden als arbeitsscheue, weltfremde Aussteiger verspottet, Feministinnen wurden als Familienzerstörerinnen diffamiert und Bürgerrechtsaktivisten wurden als Unruhestifter betitelt. Konservative Stimmen riefen zu einer kulturellen Rückbesinnung auf. Sie forderten eine Rückkehr zu traditionellen Werten, wie Familie, Religion und Patriotismus. Christlich-konservative Gruppen gewannen an Einfluss und gründeten Organisationen, die sich gegen Abtreibung, sexuelle Aufklärung und feministische Anliegen wandten. Konservative Politiker setzten auf Überwachung und Einschüchterung. Das FBI führte Programme durch, die gezielt linke Gruppen, Bürgerrechtsorganisationen und Aktivisten wie Martin Luther King Jr. oder die Black Panthers überwachten, infiltrierten und zu diskreditieren versuchten. Viele konservative Arbeitgeber lehnten Bewerber mit alternativem Lebensstil ab. Lange Haare, politische Aktivitäten oder eine Drogenvergangenheit konnten zur sozialen Ausgrenzung führen. Universitäten und Schulen wurden unter Druck gesetzt, „radikale“ Professoren zu entlassen oder Lehrpläne zu „entpolitisieren“.

Die beschriebenen Zustände erinnern in vielerlei Hinsicht an unsere Gegenwart. Auch Die beschriebenen Zustände erinnern in vielerlei Hinsicht an unsere Gegenwart. Auch damals gab es zwei konträre Kräfte, die in der Gesellschaft gegeneinander gearbeitet haben, was in ähnlicher Form heute wieder der Fall ist. In vielerlei Hinsicht hat sich die Welt seit den 1960er Jahren grundlegend verändert, aber was sich bis heute viel zu wenig verändert hat, ist unser Umgang mit Andersdenkenden und unsere Art Probleme zu lösen. Beide Seiten beharren auf ihrem Standpunkt, anstatt zu versuchen einen Mittelweg zu finden. Heute sind wir in einer Situation, in der sich die Fronten so verhärtet haben, dass wir nur zwei Möglichkeiten haben. Entweder wir bekämpfen uns so lange, bis es richtig knallt oder wir fangen endlich an miteinander zu sprechen, anstatt immer nur übereinander herzuziehen!

Da die Zwillinge das Zeichen der Kommunikation sind, wird Uranus – auf die eine oder andere Art – das Feld der Kommunikation revolutionieren. Ein Grundsatz in der Astrologie lautet „im Kleinen, wie im Großen. Wie Oben, so Unten“. Wenn ich sage, dass Uranus gesellschaftliche Strömungen und kollektive Entwicklungen symbolisiert, klingt das ziemlich abstrakt. Aber wer ist die Gesellschaft? Wir alle sind die Gesellschaft! Jeder und jede Einzelne von uns trägt entweder zur gesellschaftlichen Spaltung bei oder baut Brücken, damit wir uns irgendwie annähern können. In dem Zusammenhang ist Kommunikation das entscheidende Werkzeug. Und dabei geht es natürlich nicht nur darum politische Themen zu diskutieren. Uranus in den Zwillingen will uns allgemein zu einem bewussteren, authentischeren Umgang mit Sprache verhelfen.


Neue Gesprächskultur

In den Zwillingen geht es um die Kunst der Sprache und Uranus ist der Planet des Fortschritts. Die menschliche Sprache ist ein relativ spätes Produkt der Evolution. Sprache ist das jüngste Kommunikationsmittel, das die menschliche Evolution hervorgebracht hat. Unsere Vorfahren verfügten über eine Protosprache, durch die sie sich über Gesten, Laute und einfache Signale verständigen konnten. Aber eine strukturierte Grammatik, abstrakte Begriffe, Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft-Denken, metaphorisches Sprechen und Ironie, sind relativ neu in unserem kommunikativen Repertoire. Obwohl Sprache das differenzierteste Werkzeug ist, das die Menschheit als Kommunikationsmittel entwickelt hat, wird sie von vielen noch nicht ausreichend genutzt, wenn Gefühle brodeln, Unsicherheiten drohen oder Nähe gefordert ist. Ein Beispiel: jemand ärgert sich immer, wenn sein Nachbar laute Musik hört. Anstatt bei dem Nachbarn zu klingeln und das Gespräch zu suchen, fängt die Person an mit den Füßen zu stampfen, zu hämmern oder mit Geschirr zu klappern. Wenn er dem Nachbarn im Hausflur begegnet, spricht er ihn nicht auf die laute Musik an, er tut so als wenn alles in Ordnung wäre. Ein paar Stunden später, wenn der Nachbar wieder die Musik aufdreht, geht das Spiel von vorne los.

Viele Menschen greifen in Stress- oder Konfliktsituationen auf nonverbale oder indirekte Ausdrucksformen zurück, weil sie eine direkte Kommunikation als bedrohlich oder unangenehm empfinden. Solche Situationen verdeutlichen, dass Sprache als Kommunikationsmittel noch relativ neu in der Evolution ist, während das Produzieren von Geräuschen evolutionär viel älter und deshalb instinktiv vertrauter ist. Wenn jemand stampft statt spricht, ist das ein Rückfall in das archaische Repertoire. Wer etwas mit Worten klärt, muss sich zeigen, Verantwortung übernehmen, Position beziehen, vielleicht auch Grenzen setzen oder Grenzen anerkennen. Viele Menschen gehen davon aus, sie könnten Konflikte vermeiden, indem sie Kommunikation vermeiden, frei nach dem Motto “lieber ein Geräusch, eine Mimik oder eine Geste als ein Gespräch“. Ein Gespräch kann eskalieren, Körpersignale bleiben uneindeutig und bieten viel Interpretationsspielraum, wodurch man die Verantwortung an das Gegenüber abgibt. Auf diese Art können aber keine Probleme gelöst werden und es kann auch kein echtes Vertrauen entstehen.

Die meisten Beziehungen scheitern an Kommunikationsproblemen. Kommunikation ist das Fundament jeder Beziehung, ohne sie fehlt Verständnis, Nähe und die Möglichkeit zur Konfliktlösung. Missverständnisse, unausgesprochene Erwartungen und verletzende Gesprächsmuster führen zu emotionaler Distanz. Paare mit destruktiven Kommunikationsmustern haben ein deutlich höheres Trennungsrisiko. Nicht zuhören, dem Gegenüber ins Wort fallen, Gefühle nicht offen ansprechen, passiv-aggressive Verhaltensweisen, nörgeln, erwarten, dass andere die eigenen Gedanken lesen, anstatt die Dinge klar anzusprechen und Kommunikationsverweigerung, gehören zu den häufigsten Kommunikationsproblemen, die Beziehungen zerstören. Paartherapeuten betonen, dass viele Beziehungen nicht an mangelnder Liebe, sondern an Kommunikationsproblemen scheitern!

Uranus in den Zwillingen will Fortschritt im kommunikativen Bereich. Wenn wir Fortschritt wollen, müssen wir Sprache ernst nehmen. In den kommenden acht Jahren haben wir die Aufgabe eine bessere Gesprächskultur zu schaffen. Wir haben heute so viele technische Kommunikationsmittel, aber das sind nur Spielzeuge, die uns vom Wesentlichen ablenken, solange wir Sprache nicht würdigen. Sprache zu würdigen bedeutet nicht nur die Dinge anzusprechen, die uns wichtig sind, sondern auch zu unserem Wort zu stehen. Natürlich haben viele Menschen das Vertrauen in Politiker verloren. Wie sollte man jemandem vertrauen, der nachweislich immer wieder seine Versprechen bricht? Wenn Worte keine Bedeutung haben, gibt es keine Gesprächsgrundlage. Wenn Worte nicht mit Taten übereinstimmen, können wir uns auf nichts verlassen. Als Individuen haben wir zwar nur einen begrenzten Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen, aber wir alle prägen diese Gesellschaft. Jeder von uns, der sich in seinem persönlichen Umfeld um eine bessere Kommunikation bemüht, trägt dazu bei, dass sich die Gesprächskultur gesamtgesellschaftlich verbessern kann. Eine bessere Gesprächskultur ist die Eintrittskarte in eine Zukunft, in der es sich zu leben lohnt!


Viele liebe Grüße mit den Sternen ✨

Lia


Wichtige langfristige Themen der astrologischen Zeitqualität:


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Samstag, 21. Juni 2025

Neumond im Krebs ♋ 25.06.2025: Wie viel Glück kannst Du halten?

 


„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“

Johann Wolfgang von Goethe



Bild: Ich & KI


Am 25. Juni findet einer der wichtigsten Neumonde statt, die das Jahr 2025 zu bieten hat! Dieser Neumond ist so wichtig, weil er in enger Konjunktion zu Jupiter im Krebs stattfindet. Der „große Wohltäter“ ist am 9. Juni 2025 in den Krebs eingetreten, wo er ein gutes Jahr verweilen wird. Der Neumond im Krebs stellt uns vor die Frage auf welche Art Jupiter unser Leben in den kommenden 12 Monaten bereichern kann. Jupiter ist der Planet des Wachstums, der Horizonterweiterung, der glücklichen Fügungen, der Glaubenssätze, der Sinnsuche und der Lebensphilosophie. Ein Neumond ist immer eine günstige Gelegenheit für einen Neuanfang. Da der Neumond in enger Konjunktion zu Jupiter stattfindet, können wir jetzt so richtig mit den Jupiter-in-Krebs-Themen in Kontakt kommen!


Neumond 04°07' Krebs, 25.06.25, 12:31h MESZ



Neumond Aspekte

Die Sonne und der Mond verbinden sich auf 04°07' Krebs, nahe Jupiter, der sich auf 03°32' Krebs befindet. Da Jupiter im Krebs erhöht ist, hat der „Gott der Götter“ eine besonders starke Position im ersten Wasserzeichen. Auch der Mond ist hier sehr stark gestellt, denn der Erdsatellit ist der Herrscher vom Krebs. Jupiter und der Neumond bilden spannungsreiche Quadrate zu Saturn und Neptun im Widder. Die Spannungsaspekte zwischen Jupiter im Krebs und Saturn und Neptun im Widder sind zum Neumond zwar schon am Abklingen, aber die Ereignisse der vergangenen Wochen dürften uns gezeigt haben, ob wir jetzt wichtige Veränderungen in unserem Leben vornehmen müssen, um mehr Erfüllung zu finden. Pluto bildet aus dem Wassermann einen Quinkunx zum Neumond und zu Jupiter im Krebs. Ein Quinkunx ist ein Spannungsaspekt, der im Gegensatz zu den harten Spannungsaspekten, wie einem Quadrat, latent und unterschwellig wirkt. Aber gerade diese Unterschwelligkeit stellt eine besondere Herausforderung dar, denn das macht es schwerer die Ursache der Spannungen zu erkennen. Aber wenn wir jetzt auf die Dinge achten, die sich zwischen den Zeilen abspielen, können wir tiefe Einsichten gewinnen. Mars befindet sich in der Jungfrau und der Energie- und Handlungsplanet bildet ein anregendes Sextil zum Neumond und zu Jupiter im Krebs. Ein Sextil ist ein fruchtbarer Aspekt, bei dem etwas Neues entstehen will. Der harmonische Einfluss von Mars auf den Neumond im Krebs unterstützt uns darin unser Handeln mehr mit unseren emotionalen Bedürfnissen in Einklang zu bringen.

Wenn wir uns zum Beispiel zu jemandem hingezogen fühlen, sollten wir unseren Gefühlen folgen und aktiv auf diesen Menschen zugehen. Wenn wir andererseits ein ungutes Gefühl bei einem Menschen haben, sollten wir lieber erst mal Abstand halten und die betreffende Person aus der Distanz beobachten, auch wenn wir das ungute Gefühl noch gar nicht begründen können. In vielen Fällen können wir unseren Gefühlen vertrauen, aber wir können natürlich nicht immer unseren emotionalen Bedürfnissen folgen, zum Beispiel wenn es um Verpflichtungen geht. Wenn wir nur selten Lust haben zur Arbeit zu gehen und immer unseren Gefühlen folgen, verlieren wir aufgrund der vielen Fehltage schnell unseren Job. Wir müssen in bestimmten Situationen also auch entgegen unserer emotionalen Bedürfnisse handeln. Wenn es allerdings ein Dauerzustand ist, dass wir eine starke Abneigung gegen unsere Arbeit haben, könnte es nun an der Zeit sein eine berufliche Veränderung einzuleiten.

Im Krebs ist es sehr wichtig zwischen vorübergehenden Stimmungen und grundlegenden Gefühlen zu unterscheiden. Wir können an manchen Tagen von unserer Arbeit total genervt sein, auch wenn wir unsere Arbeit im Großen und Ganzen lieben. Wenn es allerdings immer nur kurze Lichtblicke gibt und wir unsere Arbeit im Schnitt hassen, tun wir uns selbst und der verhassten Firma einen großen Gefallen, wenn wir uns nach einer passenderen Stelle umsehen. Das Gleiche gilt auch für Beziehungen und andere Lebensbereiche. Es wäre fatal wichtige Entscheidungen von vorübergehenden Stimmungen abhängig zu machen, aber unsere grundlegenden Gefühle sollten immer ein ausschlaggebender Faktor für unsere Entscheidungen sein. Jupiter ist der Planet der weiten Perspektive. Da der Neumond in enger Konjunktion zu Jupiter im Krebs stattfindet, haben wir jetzt die Chance unser Leben aus der Vogelperspektive zu betrachten. Diese erweiterte Perspektive gibt uns die Möglichkeit kluge Entscheidungen zu treffen, die uns langfristig dienen und nicht nur von kurzfristigen Entwicklungen abhängen.


Verwurzelung

Im Krebs spielt unsere Wohnsituation eine zentrale Rolle, wobei es einerseits um die tatsächliche Wohnung geht, aber im übertragenen Sinn geht es hier um ein Gefühl von Heimat, Schutz, Geborgenheit und innerer Sicherheit. Der Krebs ist das Zeichen der Familie, wobei es sich um unsere Blutsverwandtschaft oder Wahlfamilie handeln kann. Im Krebs geht es um die Beziehungen, die uns besonders nah stehen. Hier geht es also um die Menschen, die unserem engsten Kreis angehören. Von daher stellt uns diese Zeitqualität vor die Frage welche Menschen so vertrauenswürdig sind, dass wir sie zu unserem engsten Kreis zählen. Auf der anderen Seite geht es um die Frage welche Menschen uns zwar auch wichtig sind, aber eben nicht so wichtig, dass wir sie als Teil unserer Familie sehen. Außerdem stellt sich jetzt die Frage welche Menschen „Nestbeschmutzer“ sind. Wenn es Menschen in unserem Umfeld gibt, die uns absichtlich oder unbeabsichtigt immer wieder schaden, ist es jetzt an der Zeit die Beziehung neu zu bewerten. Die Antworten auf diese Fragen spielen nicht nur zum Neumond im Krebs eine große Rolle, sondern für den gesamten Transit von Jupiter durch den Krebs, der bis zum 30.06.2026 andauert.

Von Familienangehörigen können wir erwarten, dass wir ihnen blind vertrauen und in allen Lebenslagen auf sie zählen können. Umgekehrt können Familienmitglieder von uns das Gleiche erwarten. Diejenigen von uns, die von ihrer Blutsverwandtschaft nicht die Unterstützung und Nestwärme erhalten haben, die sie eigentlich gebraucht hätten, tun gut daran sich als Erwachsene ihre Wahlfamilie zu suchen. Es heißt zwar Blut sei dicker als Wasser, aber soziologische Untersuchungen zeigen, dass sich traditionelle Familienstrukturen zunehmend verändern und Wahlverwandtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wahlverwandtschaft basiert auf frei gewählten Bindungen, die durch emotionale Nähe, gemeinsame Werte und ähnliche Lebenskonzepte entstehen. Soziologische Studien weisen darauf hin, dass Wahlverwandtschaft oft stabiler und belastbarer ist als Blutsverwandtschaft, weil sie auf einer freiwilligen Wahl und nicht auf einer biologischen Verpflichtung beruht. Wenn wir also nicht das große Glück haben, dass wir uns in unser Ursprungsfamilie gut aufgehoben fühlen, können wir uns guten Gewissens auf die Menschen konzentrieren, die uns das Gefühl von Familie vermitteln, das wir brauchen, um uns gesehen, gehört, verstanden und angenommen zu fühlen.

Im Krebs geht es um Verwurzelung. Wie ein Baum brauchen auch wir starke Wurzeln, damit wir den Stürmen des Lebens standhalten können. Idealerweise entwickeln sich diese Wurzeln schon früh in unserer Kindheit, indem wir uns im Netz unserer Familie sicher eingebunden fühlen. So wie die Wurzeln der Ursprung eines Baumes sind, aus dem er seine Kraft und Stabilität zieht, bekommen auch wir in schwierigen Zeiten Halt und Sicherheit von unserer Familie. Im Krebs geht es ums Nähren und genährt werden. Die Wurzeln eines Baumes sind seine Nährstoffquelle, denn sie versorgen ihn mit Wasser und Nährstoffen. Gesunde familiäre Bindungen sind auch für uns eine Nahrungsquelle, denn sie bieten uns emotionale, mentale und praktische Unterstützung. Bäume wachsen in verschiedene Richtungen und ihre Wurzeln breiten sich weit aus. Auch wir entwickeln uns im Laufe unseres Lebens weiter und bauen neue Beziehungen auf, während wir tief in unseren familiären Wurzeln verankert bleiben. Ein Baum mit starken Wurzeln kann sich nach oben weit ausdehnen, viele Äste bilden, eine prachtvolle Krone entwickeln und sich leichter an äußere Einflüsse anpassen. Wenn wir gut in unserer Familie verwurzelt sind, haben auch wir es leichter zu wachsen und uns erfolgreich zu entfalten.


Das obere Limit

Unabhängig davon, ob wir nun eine gute, schlechte oder mittelmäßige Beziehung zu unserer Familie haben, haben wir als Erwachsene die Aufgabe zu unseren eigenen Werten zu finden und eigene Lebenskonzepte zu entwickeln. Da der Neumond im Krebs im Spannungsaspekt zu Saturn und Neptun im Widder stattfindet, stellt uns diese Zeitqualität vor die Frage, ob wir eventuell ein Upper Limit Problem haben. Das Konzept des „Upper Limit Problems“ beschreibt einen psychologischen Mechanismus, bei dem sich Menschen unbewusst selbst sabotieren, sobald sie ein bestimmtes Maß an Glück, Erfolg oder positiven Beziehungserfahrungen überschreiten. Dieses Phänomen beruht auf inneren, meist schon in der Kindheit verankerten Überzeugungen, die besagen, dass man zu viel Positives nicht verdient und dass ein großartiger Zustand zwangsläufig in Konflikten oder Verlusten endet. Jupiter symbolisiert unsere Wünsche und Glaubenssätze, während Saturn unsere Ängste und Grenzen symbolisiert. Der Spannungsaspekt zwischen Jupiter im Krebs und Saturn im Widder stellt uns vor die Frage, ob wir uns in bestimmten Lebensbereichen zu sehr beschränken, weil wir ein bestimmtes Limit verinnerlicht haben, das uns von unserer Familie vermittelt wurde.

Im familiären und freundschaftlichen Kontext kann sich das obere Limit Problem darin zeigen, dass jemand in einer harmonischen Phase der Beziehung aus heiterem Himmel einen Konflikt auslöst oder unterschwellig Spannungen erzeugt. Ein Mensch, der ein Upper Limit Problem hat, kann nach einer besonders angenehmen Familienfeier oder nach einem erfolgreichen Treffen mit Freunden unbewusst einen Auslöser produzieren, der die vorhandene Harmonie ins Wanken bringt. Die betroffene Person hat den unbewussten Glaubenssatz, dass zu viel Nähe oder Freude langfristig zu Enttäuschungen führt. Dieser Dynamik liegen tiefsitzende Ängste zugrunde, zum Beispiel die Angst, nicht liebenswert genug zu sein.

Aus psychologischer Sicht dient das Upper Limit Phänomen einer Art Selbstregulierung. Der innere „Glücksbehälter“ hat eine vermeintlich beschränkte Kapazität. Diese Kapazität wird durch das Maß an Glück und Erfolg bestimmt, das wir in unserer Kindheit unbewusst als die oberste Grenze verinnerlicht haben. Überschreitet man die scheinbare Höchstgrenze, steigt das Unbehagen und unbewusste Mechanismen werden aktiviert, um das Niveau wieder zu senken. Das Senken des Niveaus kann sich in Form von Streitigkeiten, Rückzug und künstlich herbeigeführten Dramen äußern, die der vermeintlich übermäßigen Positivität ein Ende setzen sollen. Grund dafür ist ein innerer Konflikt. Einerseits sehnt man sich danach, dass die eigenen Wünsche erfüllt werden, aber auf der anderen Seite hat man Angst, das Gute nicht zu verdienen oder das Glück nicht dauerhaft halten zu können. Das Upper Limit Problem kann sich also darin äußern, dass wir den unbewussten Glaubenssatz haben, wir dürften nicht die Grenzen unserer Familie überschreiten. Wenn wir zum Beispiel aus bescheidenen Verhältnissen kommen und es in unserer Familie nie jemanden gab, der studiert hat, können wir uns im Studium selbst sabotieren, weil wir die unbewusste Überzeugung haben, wir könnten nicht über den Bildungsstatus unserer Familie hinauswachsen.

Die Bewusstwerdung der eigenen Upper Limit Grenzen ist der erste Schritt, um das Muster der Selbstsabotage zu transzendieren. Indem wir uns mit den zugrundeliegenden Überzeugungen auseinandersetzen und aktiv daran arbeiten unseren Selbstwert zu stabilisieren, kann unserer innerer „Glücksbehälter“ mehr positive Erfahrungen aufnehmen und halten.


Wie Krebse im Bottich

Das obere Limit Phänomen kann auch durch eine Sabotage von anderen zum Ausdruck kommen. Im englischsprachigen Raum gibt es die Redewendung „like crabs in the barrel“, was auf Deutsch „wie Krebse im Bottich“ bedeutet. Diese Redewendung bezieht sich auf die Beobachtung der Verhaltensweisen von Krebsen, die gefangen wurden und in Massen in Bottiche gepfercht wurden, damit sie später verspeist werden können. Während die Krebse, die sich weiter oben befinden, versuchen dem Bottich zu entkommen, werden sie von den Krebsen, die sich weiter unten befinden, in den Bottich zurückgezogen. Auf diese Weise kann keiner der Krebse entkommen und alle enden schließlich im Kochtopf. Frei nach dem Motto „wenn wir im Bottich gefangen sind und zum Tod verdammt sind, seid ihr es auch!“. Da Pluto aus dem Wassermann einen Quinkunx zu Jupiter und zum Neumond im Krebs bildet, könnten wir uns jetzt durch schwer definierbare Gruppendynamiken beeinflussen lassen. Im Wassermann geht es um Gruppendynamiken und Pluto hat einen direkten Bezug zum kollektiven Unbewussten. Von daher sollten wir jetzt sehr genau darauf achten inwieweit wir uns durch bestimmte Gruppendynamiken oder durch gesellschaftliche Entwicklungen auf eine negative Art beeinflussen lassen.

Im Zusammenhang mit dem „Krebse im Bottich“ Phänomen möchte ich erwähnen, dass es keine Beweise dafür gibt, dass diese scheinbar grausamen Verhaltensweisen von Krebsen tatsächlich auf der Absicht beruhen, ihre Artgenossen davon abzuhalten der Gefangenschaft zu entfliehen. Wahrscheinlich ziehen die unteren Krebse die oberen in den Bottich zurück, weil sie selbst versuchen der Gefangenschaft zu entkommen. Es scheint sich also vielmehr um einen instinktiven Fluchtversuch zu handeln, als dass eine böse Absicht dahintersteckt. Das Bild als solches ist aber sehr eindrücklich und vielsagend. Im englischsprachigen Raum kommt die Redewendung oft zum Einsatz, wenn es um sozialen Neid geht. Wenn ein Familienangehöriger die Chance bekommt über den sozialen Status vom Rest der Familie hinauszuwachsen, versuchen die anderen Familienmitglieder mittels Manipulation den Erfolg des „Abtrünnigen“ zu sabotieren. Auch im Freundes - oder Kollegenkreis können derartige Dynamiken zustande kommen und dabei muss es nicht immer um sozialen Neid gehen. Es könnte sich zum Beispiel um eine Gruppe von Freundinnen handeln, die alle Single sind, obwohl sie eigentlich gerne einen Partner hätten. Wenn eine der Frauen dann einen Mann kennenlernt und sich in ihn verliebt, können die anderen Frauen versuchen die aufkeimende Liebesbeziehung zu sabotieren.

Die Upper Limit Dynamik kann also auch in Beziehungen zum Ausdruck kommen, in Form von unbewusster oder gezielter Sabotage durch andere. Familienmitglieder und Freunde, die selbst mit einschränkenden Glaubenssätzen und inneren Blockaden zu kämpfen haben, können unbewusst Verhaltensweisen an den Tag legen, die unsere positive Entwicklung erschweren. Negative Reaktionen auf unseren Erfolg spiegeln oft die Unsicherheiten der betroffenen Personen wider. Anstatt sich selbst darum zu bemühen, das zu bekommen, worum sie andere beneiden, versuchen diese Menschen andere am Erfolg zu hindern, um den gewohnten, vermeintlich sicheren Zustand beizubehalten. Wenn andere auch nicht bekommen, was sie sich wünschen, fällt es diesen Menschen leichter sich mit den Grenzen ihrer eigenen Lebenssituation abzufinden.

Derartige Verhaltensmuster basieren nicht immer auf einer böswilligen Absicht. Oft handelt es sich um tief verankerte kollektive Muster und unbewusst ablaufende Gruppendynamiken. Wenn wir positive Veränderungen durchlaufen und dadurch ein höheres Niveau an Glück und Erfolg erreichen, können unsere Mitmenschen – getrieben von ihren eigenen Unsicherheiten oder von der Angst, ihre vertrauten Strukturen zu verlieren – unbewusst Dynamiken in Gang setzen, die unseren Fortschritt behindern. So entsteht eine Gruppendynamik, die man als Sabotage bezeichnen kann. Derartige Gruppendynamiken können sich in Form von Neid, Kritik oder dem Infragestellen unserer Entscheidungen äußern, was unsere inneren Grenzen bestätigen kann und uns in alten Mustern halten kann.

Unsere Beziehungen sind auch ein Spiegel unserer inneren Welt. Wenn wir mit derartigen Dynamiken konfrontiert werden, sei es durch eine Gruppe oder durch einzelne Personen, können wir nicht nur die Grenzen der betreffenden Menschen sehr deutlich erkennen, wir haben auch die Chance unsere eigenen Grenzen näher zu beleuchten. Denn wenn wir uns durch solche Dynamiken an unserem Erfolg hindern lassen, ist das ein Hinweis, dass wir noch nicht über unsere inneren Grenzen hinausgewachsen sind. Damit wir wirklich über unsere inneren Grenzen hinauswachsen können, müssen wir verinnerlichen, dass es aus evolutionärer Sicht nicht nur unser Recht, sondern in gewisser Weise sogar unsere Pflicht ist, über die Grenzen unserer Familie und der Gruppe, der wir uns zugehörig fühlen, hinauszuwachsen. Wenn es im Laufe der Menschheitsgeschichte nicht genug Menschen gegeben hätte, die über die Grenzen ihrer Familien und Freunde hinausgewachsen sind, würden wir heute noch in Höhlen leben!

Der Spannungsaspekt zwischen Jupiter im Krebs und Saturn im Widder stellt uns also vor die Frage in welchen Bereichen wir uns auf eine behindernde Art selbst begrenzen oder von anderen begrenzen lassen. Auf der anderen Seite will uns diese Zeitqualität aber auch verdeutlichen wann Grenzen durchaus sinnvoll sind. Es könnte sein, dass wir kurz davor sind ein großes Risiko einzugehen und dass Menschen, die es gut mit uns meinen, uns davor bewahren wollen einen riesigen Fehler zu machen. Es kann auch sein, dass sich unser innerer Saturn in Form von Vernunft zu Wort meldet, indem er uns davor warnen will etwas aufs Spiel zu setzen, das uns eigentlich viel bedeutet. In beiden Fällen wäre es wichtig die Grenzen zu achten. Und eben darin liegt die große Herausforderung eines Quadrats zwischen Jupiter und Saturn. Der Spannungsaspekt möchte uns bewusst machen wann das Überschreiten von Grenzen zu einem positiven Wachstum führt und wann Grenzen Schutz bedeuten. Jetzt geht es also darum zu erkennen in welchen Bereichen wir über unsere bisherigen Grenzen hinauswachsen sollten und wann Begrenzung der wahre Segen ist.


Viele liebe Grüße mit den Sternen ✨

Lia


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