Dienstag, 25. Januar 2011

JUNO UND JUPITER - DAS GÖTTLICHE EHEPAAR


 
 
 


JUNO - DIE GÖTTLICHE GEMAHLIN

Seit der letzten Novemberwoche 2010 befindet sich unser göttliches Ehepaar Juno und Jupiter nun im 'Zwist' und kann durch seine Differenzen manch Liebenden auch am Tage den Horizont verdunkeln.

Das 'Götterpaar' steht nach wie vor in Opposition zueinander, die sich noch bis zur ersten Februarwoche 2011 hält, da Jupiter sich derzeit auf seinem Übergang ins Zeichen Widder befindet, welches das Spiegelpunktzeichen der Jungfrau ist, und in welchem seine Gattin Juno sich durch ihre Rückläufigkeit noch bis zum 28.07.2011 befindet.

Seit 1999 wird Jupiter/Zeus, der 'Gott der Götter', das erste Mal wieder einen neuen zodiakalen Zyklus beginnen.

Der Eintritt Jupiters in das erste Tierkreiszeichen Widder am 7. Juni 2010 wurde durch seine lange Rückläufigkeitsphase ab Ende Juli 2010 vorerst 'vereitelt'. Der 'grosse Wohltäter' wurde am 23.07.2010 rückläufig, und erreicht am 09.02.2011 die Position, auf der er im Juli 2010 von der Erde aus betrachtet rückläufig wurde.

Dadurch, dass er in den ersten Graden im Widder durch einen Spiegelpunkt weiterhin eine Opposition zu seiner Göttergattin Juno/Hera in Jungfrau hält, löst sich dieser Aspekt Anfang Februar 2011 vorerst auf.

Der dynamische Oppositionsaspekt findet in den Zeichen Jungfrau und Fische auf der Existenz-/Arbeits- und Traum-/Transzendenzachse VI/XII statt, wobei Jupiter am 22.01.2011 in den Widder eintritt, und sich die Opposition dann durch einen Spiegelpunkt in den Zeichen VI Jungfrau und I Widder abspielt.

Durch die langanhaltende Rückläufigkeit Jupiters in den Fischen und dem damit einhergehenden Langsamstart in seine direkte Bewegung, haben wir es mit einer sehr langen Phase der Opposition des 'kosmischen Ehepaares 'zu tun.

Dadurch, dass Jupiters heissgeliebte und manches Mal auch kalt gehasste Gattin Juno am 19.01.2011 in den hintersten Winkeln des Zeichens Jungfrau, unter Jupiters fast stillstehender Position in den Endgraden der Fische, rückläufig wurde, ganz knapp bevor sie in ihr Herrscherzeichen Waage - dem Zeichen der Ehe und Partnerschaften und der Verträge und Abkommen in diesen Bereichen - eintreten konnte, hält sich die Opposition von dem 'Vorzeigepaar' des Olymp aussergewöhnlich lange.
 
Eine Opposition dieser beiden Götter und Horoskopfaktoren in den Zeichen Jungfrau und Fische hatten wir das letzte Mal 1962-1963. Dies war eine wichtige und entscheidende Zeit in der Geschichte der Emanzipation der Frau von ihrer 'Juno-Rolle'; der Rolle der treuen, liebenden und fürsorglichen Ehefrau und Mutter, die in ihrer Rolle immer perfekt funktioniert (Juno in Jungfrau) ungeachtet der tatsächlichen inneren und äusseren Vorgänge, und die madonnengleich (Jungfrau) ihrem Gatten jeden Fehltritt und jedes Fehlverhalten verzeiht, weil sie ihn als eine Art 'unmündiges Wesen' akzeptiert, dem man alle Freiheiten und Nebulositäten einräumen muss, weil er innerlich viel zu 'zerbrechlich' ist, als dass man ihn ernsthaft mit der Realität konfrontieren könnte (Jupiter in Fische).
 
Obwohl sich diese Beschreibung für meine Begriffe nicht zeitgemäss anhört, lese ich derartige Ansichten von Beziehungsmustern zwischen Mann und Frau immer wieder in den unterschiedlichsten Frauenzeitschriften, und neuerdings melden sich in diesem Tenor auch immer mehr Männer zu Wort, die Frauen praktisch dazu auffordern, die hier beschriebene Beziehungsdynamik zu akzeptieren.
 
Frauen wird in diversen Medien immer wieder angeraten ihre Männer nicht zu ernst zu nehmen, sie nicht zu hinterfragen, aber sie dennoch komplett zu durchschauen und dementsprechend zu manipulieren.
 
Nach Ansicht vieler Verfasser/innen dieser Medien sollte die Frau ihren Mann eher als eine Art Kind, was nicht erwachsen werden will, annehmen. Den Schreibern und Lesern von Frauenzeitschriften müsste dieser derzeitige Aspekt von Juno und Jupiter in Jungfrau und Fische also sehr bekannt vorkommen.

Juno (griechisch Hera) ist die Göttin der Frauen. Sie herrscht über Schwangerschaften und Geburten, Heirat und Ehe. Jeder Frau wurde von den alten Römern eine eigene Juno zugesprochen, so wie jeder Mann seinen eigenen Genius besass.
 
In ihrem Aspekt als Ehegöttin trägt sie den Namen Juno Pronuba. Als Geburtsgöttin wird sie auch noch heute als Juno Lucina von schwangeren Frauenschwarm Männerschwarm verehrt.
 
Unter dem Namen Juno Moneta herrscht sie über Geld und Finanzen. Der bedeutsamste Kult jedoch gilt der Juno Regina, die als Staatsgottheit im kapitolinischen Tempel verehrt wurde.

Der Monat Juni, wie auch der erste Tag eines jeden Monats stehen unter ihrer Schirmherrschaft.

Auch wenn die Frauenrolle in der Gesellschaft und im Beziehungsbereich seit Anfang der 60er Jahre einige Veränderungen durchlebt hat, ist die mehr oder weniger 'sado-masochistische' Dynamik zwischen dem Götterpaar Juno und Jupiter innerhalb von Partnerschaften, im gesellschaftlichen und beruflichen Kontext in symbolischer Form nach wie vor für einen Grossteil der Frauen aktuell, wenn auch meist um Einiges subtiler und weniger offensichtlich, als es Anfang der 60er Jahre der Fall war.

Noch heute fühlen sich viele Frauen verpflichtet in ihrer 'Juno-Rolle' perfekt funktionieren zu müssen. Sie müssen heutzutage im Grunde noch mehr leisten, als in den Vorzeiten der Emanzipation, denn nun wird von einer 'starken Frau' erwartet, dass sie in der Ehe, als Geliebte, als Mutter und als Arbeitskraft 'perfekt' funktioniert (Juno in Jungfrau), und dabei immer gutgelaunt, sexy gestylt und fürsorglich liebend ist (Juno in Waage in ihrem Herrscherzeichen).

Natürlich gibt es je nach Horoskopbesetzung auch den umgekehrten Fall, dass die Juno des Mannes stärker in Erscheinung tritt, und der Jupiter der Frau in ihrem Horoskop vorherrschend ist, so dass die Rollen vertauscht erlebt werden können, die Dynamik an sich bleibt jedoch bestehen.

Im Licht des Vollmonds am 19.01.2011, als Juno rückläufig wurde, bildete die Opposition von Juno und Jupiter ein harmonisierendes Sextil/Trigon zu Sonne und Mond auf der Achse IV/X; der Achse die Mutter und Vater, Herkunft und Lebensziel, Gefühl und Vernunft, emotionale Basis und berufliche Verwirklichung symbolisiert.

Das 'Sternenpaar' befand sich aber ausserdem in einem grossen Kreuz zum aufsteigenden und zum absteigendem Mondknoten ebenfalls auf der Achse IV/X Krebs/Steinbock, welches einen starken Spannungsaspekt symbolisiert.
 
Bei Juno in Jungfrau geht es um Perfektionismus in Beziehungsfragen- und Angelegenheiten, um die andauernde Analyse des Partners und der Beziehung in alltäglichen Situationen, so dass das Thema 'Beziehungsarbeit' hier seinen Sitz hat.

Die Beziehungen einer Juno im VI. Haus/Jungfrau gleichen tatsächlich einer Arbeit, so dass sie für die Freuden, Phantasien und Extravaganzen ihres Ehemannes Jupiter im Oppositionszeichen Fische, meist wenig Verständnis aufbringen kann, und er sie wiederum für zu akribisch und pedantisch halten kann, was ihre Genauigkeit und Präzission betrifft.

Da das Gerüst eines Horoskops aus 6 Achsen besteht, und in 12 Häusern unterteilt wird, finden wir den soganannten Polaritätspunkt eines Horoskopfaktors genau in seinem gegenüberliegenden, komplimentärem Oppositionszeichen, was bedeutet, dass die Jungfrau-Juno in ihrem Fische-Jupiter ihr passendes Pendant finden kann, welches ihr zur Heilung; zum Ganzwerden und zur Verwirklichung verhilft, wenn sie lernt die komplementären Anteile ihres Gegenübers in sich selbst zu entwickeln, und ihr Fische-Jupiter-Mann umgekehrt von ihr lernt, dass dauerhafte und funktionierende Beziehungen auch einen gewissen Arbeitsaufwand beinhalten, und teilweise auf einer 'emotionalen Routine' (Jungfrau/VI. Haus) basieren.

Die Besetzung von Juno in der Jungfrau, die wie jeder persönliche, weibliche Horoskopfaktor im Zeichen Jungfrau auch als die 'Hexen-Juno' bezeichnet wird, denn sie analysiert ihren Fische-Jupiter-Mann bis ins kleinste Detail, erkennt so das ihm 'Fehlende' und gibt ihrem Mann genau das, was er braucht um am meisten zu wachsen, wird vom Partner meist geliebt und gefürchtet zugleich, denn sie übersieht kaum einen 'Fehler' und ist äussert beharrlich in ihrer Genauigkeit.
 
Juno, die göttliche Gattin, war neben Venus/Aphrodite die einzige offiziell verheiratete Frau im ganzen Olymp. Im Gegensatz zu Venus/Aphrodite, die sich genüsslich hingebend mit ihren zahlreichen Liebhabern vergnügte, während ihr hinkender Gatte Hephaistos, der Gott des Feuers und der Schmiedekunst, sich grämte und sehr unter ihrer Treulosigkeit litt, war Juno die einzige Göttin im Olymp, die ihre Rolle als Ehefrau annahm, und sich dem Eheversprechen ihrem Gatten Jupiter/Zeus gegenüber verpflichtet fühlte.

Junos vorbildliches Verhalten der treuen Ehefrau, Mutter und Geliebten des Gott der Götter Jupiter (bei den alten Griechen Zeus) verlieh ihr bei ihrem Volk und Mitgöttern zwar einen aussergewöhnlichen Status und ein hohes Ansehen, aber mit ihrem Gatten Juiter/Zeus befand sie sich während der gemeinsamen Ehe immer wieder im Streit was das Thema Monogamie betraf.
 
Jupiter/Zeus hatte schon lange ein Auge auf seine Schwester Juno/Hera geworfen. Diese aber hatte weing Verständnis für Jupiters/Zeus' wilden und ausschweifenden Lebensstil und seine sexuellen Eskapaden, ausserdem wusste sie, dass deren Mutter Rhea eine Vermählung ihres geliebten Sohnes nicht billigte.

Eines Tages ging Juno/Hera in den Wäldern Argos allein spazieren, wobei Jupiter/Zeus sie zu seiner Freude erspähte. Er verwandelte sich in einen Kuckuck, der als Symbol für Fruchtbarkeit und Potenz von den alten Griechen verehrt wurde, und entzündete mit seiner Zauberkraft ein mächtiges Gewitter. Juno/Hera suchte Schutz vor dem Unwetter unter einem Baum. Diesen Moment nutzte Jupiter/Zeus, und liess sich frierend und zitternd in Gestalt des Kuckucks auf ihrem Schoss nieder. Wie er es sich erhoffte, erbarmte sich Juno/Hera des vermeintlich hilflosen Geschöpfes, hielt ihn an ihre Brust, und spendete ihm Wärme mit ihrem Umhang. Jupiter/Zeus nahm nun wieder seine wahre Gestalt an, und versuchte Juno/Hera zu 'überwältigen'. Um dieser 'Schande' zu entgehen, musste Jupiter/Zeus ihr versprechen sie zu seiner Gemahlin zu nehmen.
 
Die Vermählung der beiden Liebenden fand auf der Insel Samos statt. Das Götterpaar tauschte sehr viel Liebe und Zärtlichkeiten aus. Ihre Hochzeitsnacht soll 300 Jahre angedauert haben. Vielleicht war das die Zeit, die von den Hellenen benötigt wurde, um dem Volke Heras Monogamie aufzuzwingen.

Beide zogen nach Beendigung ihrer Hochzeitsnacht in den Olymp zurück, wo Jupiter/Zeus mit Juno/Hera seinen Thron mit ihr teilte, und sie so, neben Venus/Aphrodite, zur mächtigsten Frau im Olymp machte.

Trotz etlicher Liebesbeteuerungen und Äusserungen seiner Leidenschaft für Juno/Hera, die nach seinen Erklärungen auf allen Ebenen die 'beste Frau' war, die er finden konnte, kehrte Jupiter/Zeus bald nach der gemeinsamen Heimreise in den Olymp in seine voreheliche Lebensweise der Promiskuität zurück, was bei Juno/Hera blankes Entsetzen auslöste.

Obwohl Jupiter/Zeus sich bei seiner Gemahlin für viele Entscheidungen ihren Rat einholte, vertraute er ihr dennoch nie ganz, da sie ihm so anders erschien, als all seine zahlreichen Geliebten, und er das Gefühl hatte, sie nicht in dem Masse beeindrucken und für sich einnehmen zu können, wie er es bei anderen Frauen gewohnt war. In einem seiner legendären Wutanfälle soll er einen seiner berüchtigten Donnerkeile nach Juno/Hera geschleudert haben, die daraufhin mal wieder vor ihm floh, wie sie es so oft in der Zeit der Ehe mit ihm tun sollte.
 
Diese Phasen des Rückzugs aus der bestehenden Beziehung um neue Kräfte zu sammeln sind grade bei einer Juno in Jungfrau besonders prägnant, haften der Juno-Jupiter-Thematik aber allgemein an.

Um sich für seine Untreue und seine Überheblichkeiten an ihm zu rächen, fesselte Juno/Hera ihren Gemahl mit Hilfe von Apollon und Athene nach einer heissen Liebensnacht mit Lederriemen ans eheliche Bett, und setzte ihn so den anderen Göttern zum Spott aus, die ihn in dieser erniedrigenden Position verlachten und verhöhnten, was mythologisch und psychologisch die Angst vor der, oder die tatsächliche sexuelle Abhängigkeit des Mannes von seiner Frau symbolisiert.

Der hundertarmige Briareus befreite Jupiter/Zeus schliesslich aus seiner misslichen Lage, woraufhin er wutentbrannt über diese Erniedrigung Juno/Hera mit goldenen Fesseln um die Handgelenke an den Himmel kettete, und ihr zentnerschwere Ambosse an die Fussgelenke hängte.

Die sado-masochistischen Machtspiele zwischen Jupiter/Zeus und seiner Gemahlin Juno/Hera prägten deren gesamte Ehe, und sind in der astrologischen Konstellation von Juno in Jungfrau, im Skorpion oder im Widder besonders häufig anzufinden.

Zwar spielen die hier genannten Konflikte sich meist weniger dramatisch in durchschnittlichen Liebesbeziehungen ab, wohl aber sind die archetypischen Bilder oft ähnlich, von denen die Mythologie geprägt ist, wenn wir uns unseren Ängsten und unseren Ohnmachtsgefühlen im Beziehungsbereich ausgeliefert fühlen.

Je nachdem wie Jupiter und Juno im persönlichen, im partnerschaftlichen, und im mundanen Horoskop positioniert und aspektiert sind, erleben wir diese Dynamiken in uns selbst oder in unseren Beziehungen mehr oder weniger extrem.
 
Der Konflikt des 'göttlichen Paares' im aktuellen Fall von Juno in der Jungfrau und Jupiter in den Fischen entsteht durch übertriebene bis pedantische und eingefahrene Rollenmuster (Juno in Jungfrau), andauerndem Streben nach Perfektion, Ernsthaftigkeit und nach einer gewissen Routine im Beziehungsbereich einerseits, und einem extremen Anspruch an das Romantische und Ideale, äusserster Exzentrik, und einem Hang zur Berauschung und Wirklichkeitsflucht (Jupiter in Fische) andererseits.

Diese Aspekte können innerhalb von Beziehungen in dieser Art von Konflikt erlebt werden, oder aber - je nach dem persönlichem Horoskop - innerhalb der eigenen Person, wenn man sich mit sich selbst im Zwiespalt zwischen den genannten Gegensätzen von den 'perfekten' Bedingungen der Jungfrau und den romantischen Idealen der Fische befindet.
 
Beide wollen aber letztlich das Gleiche: sie wollen etwas Unerreichbares und nicht zu Verwirklichendes in ihrem Liebesleben erreichen.

Die schlechte Nachricht ist, dass der absolute Anspruch von Juno in Jungfrau und auch der von Jupiter in den Fischen zum Scheitern verurteilt ist.

Die gute Nachricht ist, dass wir unter diesem Aspekt erkennen können, dass wir eigentlich alle das Gleiche wollen: jeder von uns will ein erfüllendes Liebesleben.

Wir sollten verstehen, dass wir uns alle mit einer anderen Herangehensweise und einem anderen Anspruch in unserem Liebesleben ausdrücken.

Wenn die Juno in Jungfrau ihren Polaritätspunkt in den Fischen erfolgreich integrieren kann, wofür sie durch Junos Rückläufigkeit bis Ende Juli 2011 in diesem Jahr besonders viel Zeit hat, dann erkennt sie durch die Herrschaft Neptuns über das Zeichen, dass man sich zur Wunscherfüllung nicht andauernd mit 'Kleinigkeiten' und 'Nebensächlichkeiten' aufhalten soll, denn für Neptun zählt erstmal nur der Wunsch und das Ziel.

Wenn wir unter Neptuns Einfluss unser Ziel erreichen wollen, müssen wir das ähnlich angehen als wenn wir auf einem schmalen Brett über eine steil absteigende Kluft balancieren wollen: wir dürfen nicht zurück, herunter oder zur Seite schauen.

Wir dürfen nur nach vorne sehen, wenn wir das schmale Brett heil überqueren, und unser Ziel erfolgreich erreichen wollen.


Mit vielen lieben Grüssen unter den Sternen *

Ailen Roc *