Donnerstag, 31. Oktober 2019

Rückläufiger Merkur im Skorpion: Wahre Worte sind nicht immer schön, schöne Worte sind nicht immer wahr



Astrologische Grafik: Merkur wird rückläufig, 31.10.2019, 16:42h, 27°38' Skorpion


Merkurs letzte Rückläufigkeitsphase in diesem Jahr wird von einer astronomischen Besonderheit begleitet, nämlich von einem Merkurtransit. Am 11.11.2019 wird Merkur die Sonne passieren. Merkurs Transit über das große Licht wird überall auf der Welt zu beobachten sein, wo sich die Sonne während des Übergangs über dem Horizont befindet. Der letzte Merkurtransit fand am 09.05.2016 (19° Stier) statt und der nächste Übergang wird erst am 13.11.2032 (21° Skorpion) stattfinden. Merkur bildet jährlich um die sechs Konjunktionen zur Sonne, aber selten sind diese Übergänge in der Art zu beobachten, wie bei einem Merkurtransit, bei dem wir den „Götterboten“ direkt an der Sonne vorbeiziehen sehen. Nur dreizehn bis vierzehn mal in einem Jahrhundert können wir dieses Himmelsschauspiel beobachten, also wesentlich seltener als eine Sonnen – oder Mondfinsternis.

Der „Trickster“, wie Merkur in Astrologiekreisen auch genannt wird, hat sich interessante Daten ausgesucht, denn der Kommunikationsplanet wird ausgerechnet zu Halloween am 31.10.2019 von der Erde aus gesehen rückläufig. Zum Narrentag, am 11.11., können wir seinen Transit über die Sonne beobachten und am 20.11.2019 wird Merkur wieder direktläufig (siehe Daten am Ende des Textes). Da Merkur im Verhältnis zur Sonne jedoch verschwindend klein ist, braucht man ein Teleskop, wenn man den Übergang live beobachten möchte. Von der Beobachtung eines Merkurtransits mit einem Fernglas wird dringend abgeraten (auch nicht mit Sonnenfinsternisbrille!), weil das Auge durch den direkten Blick in die Sonne geschädigt werden kann. Wer das himmlische Spektakel beobachten möchte, braucht ein Teleskop mit einem speziellen Sonnenfilter oder man begibt sich am 11.11. in die nächstgelegene Sternwarte.


Astrologische Bedeutung eines Merkurtransits

Als Astrologin interessiert mich die astrologische Bedeutung eines Merkurtransits natürlich noch viel mehr, als die optische Sicht auf das Himmelsspektakel. Die Bedeutung eines Transits von Merkur über die Sonne ist ein klein wenig vergleichbar mit der einer Sonnenfinsternis, aber eben nur ein klein wenig. Astrologisch heißt es, dass bei einer Eklipse etwas „abgeschnitten“ wird, was bedeutet, dass ein bestimmter Zyklus zu Ende geht und ein neuer beginnt. Da es sich im Fall eines Merkur-Transits um eine Begegnung von der Sonne und Merkur handelt, geht in diesen Wochen in einem von Merkur beherrschten Bereich ein alter Zyklus zu Ende, während ein neuer Zyklus eingeleitet wird.

Während die Größenverhältnisse und die Abstände zwischen der Sonne, dem Mond und der Erde so perfekt aufeinander abgestimmt sind, dass der Mond die Sonne während einer Sonnenfinsternis vollständig bedeckt und die Sonne von der Erde aus betrachtet kurzzeitig verdunkelt wird, ist Merkur im Verhältnis zur Sonne so winzig, dass er mehr wie ein kleiner dunkler Fleck auf dem strahlenden Stern wirkt, als wie ein Himmelskörper, der sich mit der Größe der Sonne auch nur annähernd messen könnte. 





Merkur Transit am 09.11.2006. Merkur ist der winzige schwarze Fleck in der unteren Mitte der Sonne. Bei dem schwarzen Fleck links handelt es sich um einen Sonnenfleck. Bild: https://en.wikipedia.org/wiki/GNU_Free_Documentation_License



Die extremen Abweichungen in der Größe der beiden Himmelskörper veranschaulichen einen wesentlichen Punkt in der astrologischen Bedeutung eines Merkurtransits. Während Merkur den Verstand symbolisiert, verkörpert die Sonne das Herz und das was einen Menschen in seinem einzigartigen Wesen auszeichnet. Die Sonne symbolisiert sozusagen den individuellen Fingerabdruck, den wir auf der Welt hinterlassen, den Kern unseres Wesens, unser inneres Licht, während Merkur anzeigt was wir uns den lieben langen Tag über uns selbst und über Gott und die Welt so alles erzählen. So wie Merkur im Gegensatz zur Sonne verschwindend klein ist, spielen unsere Gedanken im Verhältnis zu dem was unser Wesen ausmacht, eine entsprechend untergeordnete Rolle. „Der Verstand ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr“, sagte Goethe. Das Problem ist, dass wir den Diener (Merkur) zum Herrn gemacht haben und den König (Sonne) zum Untertan, der im Schatten seines Dieners sein Dasein fristen muss, solange er sich nicht als König erkennt. Die meisten von uns verwechseln jedoch ihre Gedanken (Merkur) mit ihrem Wesen (Sonne) und meinen sie seien ihre Gedanken. Die damals bahnbrechende Erkenntnis des Philosophen René Descartes, die da heißt „ich denke, also bin ich“ verdeutlicht sehr schön, dass der Mensch unter einer Überidentifikation mit seinen Gedanken leidet. 

Ich möchte die Wichtigkeit des Verstandes keineswegs herunterspielen und von daher möchte ich auch Merkur seinen ihm gebührenden Platz einräumen. Astrologisch symbolisiert Merkur rationales, vernunftbezogenes Denken, Sachlichkeit, die Fähigkeit zu kombinieren, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, Informationen aufzunehmen, sie zu verarbeiten und sie weiterzugeben. Merkur symbolisiert die innere und die äußere Kommunikation, die Art wie wir uns mit anderen austauschen und wie wir auf einer mentalen Ebene im Dialog mit uns selbst stehen. 

Unsere Gedanken werden also auch durch Merkur symbolisiert und um diesen Aspekt Merkurs geht es mir in erster Linie, wenn ich sage, dass ich den wichtigsten Grundsatz von Descartes Lehren „ich denke, also bin ich“ nicht nur für falsch, sondern auch für gefährlich halte. Wenn wir unseren Gedanken zu viel Raum geben und sie als die Autorität begreifen, die in unserem Leben das Sagen hat, leben wir meilenweit an uns selbst vorbei. Wenn wir uns vor Augen halten wie winzig Merkur im Verhältnis zur Sonne ist, können wir zumindest erahnen, dass es da noch so viel mehr gibt, was unser Wesen ausmacht, als das was sich in unserem Kopf abspielt und was wir auf einer rationalen Ebene erfassen können.


 Astrologische Grafik: Rückläufiger Merkur Konjunktion Sonne, 11.11.2019, 16:21h, 18°55' Skorpion



Merkur in der Mythologie


In der Mythologie gilt Merkur als der Schutzgott der Kaufleute, der Reisenden und des Verkehrs, warum er astrologisch einen direkten Bezug zum Handel, zu Transportmitteln und zu Reisen hat. Angelehnt an die ägyptische Mythologie, in der Merkur mit dem altägyptischen Gott Thot korrespondiert, ist er auch der Gott der Magie. In seiner Eigenschaft als Psychopompos gewährt Merkur den Seelen der Verstorbenen Geleit auf ihrem Weg durch die Unterwelt und begleitet sie durch das Totenreich. Als Götterbote ist Merkur das Sprachrohr des obersten Gottes Zeus (römisch und astrologisch Jupiter), sowie Vermittler zwischen den anderen Göttern und den Menschen. Aufgrund seiner mythologischen Geschichte, die mit Tricksereien, Diebstahl und Betrügereien begann, gilt Merkur auch als der Gott der Diebe, warum man ihm in Astrologiekreisen den Beinamen „der Trickster“ gegeben hat. 

Seine mythologische Geschichte zeigt warum man Merkur kein grenzenloses Vertrauen entgegenbringen sollte und seinen Worten nicht immer Glauben schenken sollte, denn schon als Wiegenkind hatte er es faustdick hinter den Ohren! Merkur (griechisch Hermes) wurde als Sohn des Zeus und der ältesten Plejade Maia in einer Höhle in Arkadien geboren. Nur wenige Stunden nach seiner Geburt kletterte der kleine Merkur klammheimlich aus seiner Wiege und machte sich auf den Weg nach Thessalien. Dort stahl er fünfzig Rinder aus der Herde seines älteren Halbbruders Apollon. Gewieft wie er bereits in diesem zarten Alter war, ließ er die Tiere rückwärts gehen und verwischte seine eigenen Fußspuren im Sand, um seine Fährte zu vertuschen und unerkannt zu bleiben. Als Apollon die Tat bemerkte, hatte sich sein diebischer Bruder schon wieder in ein kleines Kind zurückverwandelt, lag in seiner Wiege und mimte den Unschuldigen. 


The Monkey Mind – Der ruhelose Geist


Dass Merkur auch der Gott der Diebe ist, sollte uns in Hinblick auf unsere Gedanken aufhorchen lassen. In der Yoga-Philosophie gibt es die Bezeichnung „Monkey Mind“, was frei übersetzt so viel wie Affenverstand oder Affengemüt bedeutet. Als „Monkey Mind“ wird der ruhelose, rastlose, andauernd beschäftigte Geist bezeichnet, der sich wie ein Äffchen von einem Ast zum anderen schwingt, ohne länger auf einem Ast zu verweilen oder einfach ganz vom Baum zu springen, um sich zu erden und sich niederzulassen. Wir können uns durch unsere Gedanken bestehlen, belügen und betrügen und wir können uns von unseren Gedanken immer wieder auf falsche Fährten führen lassen. Wir können in Gedanken, wie Merkur, unsere Spuren im Sand verwischen, so dass wir nicht mehr wissen wie wir gedanklich dort gelandet sind, wo wir gerade sind und wie wir von dort wieder wegkommen. Wir können uns den lieben langen Tag die wildesten Geschichten erzählen, die wenig bis gar nichts mit dem zu tun haben, was tatsächlich gerade in unserem Leben geschieht. Wir können uns durch unsere Gedanken immer wieder davon ablenken im Hier und Jetzt zu sein. Wir können an unseren Gefühlen vorbeileben, indem ein Großteil unserer Aufmerksamkeit von unseren Gedanken in Beschlag genommen wird. 

Im Laufe eines Tages gehen uns eine Unmenge von Gedanken durch den Kopf. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Mensch 50.000 bis 80.000 Gedanken pro Tag hat. Ein Großteil dieser Gedanken ist wenig originell, denn häufig handelt es sich um wiederkehrende Gedanken und um kaum enden wollende Gedankenschleifen. Es gibt also eine Menge Geschnatter und Gezwitscher in unserem Kopf, viele Gedanken, die nicht nur überflüssig sind, sondern die auch schädlich sein können. Je nachdem womit sich unsere Gedanken beschäftigen oder besser gesagt, womit unsere Gedanken uns beschäftigen, wird unsere Lebensqualität durch unsere Gedanken gesteigert oder sie wird erheblich eingeschränkt. Alles kann in bester Ordnung sein, wir könnten eigentlich entspannt auf dem Sofa liegen und ein Buch lesen, aber wenn unser Kopf nicht abschaltet, läuft der rastlose Verstand auf Hochtouren, wir kommen einfach nicht zur Ruhe und wir können uns nicht richtig auf das konzentrieren, was aktuell gefragt ist. Wir können unglaublich viel Energie durch unsere Gedanken verschwenden, wir können aber eben diese Energien freisetzen und in konstruktive Bahnen lenken, wenn wir unseren Geist beruhigen. 

Die Rückläufigkeitsphase von Merkur im Skorpion eignet sich hervorragend für einen „Hausputz im Oberstübchen“, denn im Skorpion geht es ums Ausmisten und Loslassen. Merkur bildet während seiner Rückläufigkeitsphase außergewöhnlich günstige Aspekte zu den Big Playern des Zodiaks (siehe Daten am Textende), die uns darin unterstützen unsere Gedanken mehr zu fokussieren und uns auf die Themen zu konzentrieren, die uns weiterbringen. Meditative Techniken jeder Art sind nun besonders tiefgreifend, denn im Skorpion geht es um die tiefsten Schichten unseres Bewusstseins. Je ruhiger unsere Gedanken werden, desto mehr kommen wir in Kontakt mit unserem Wesenskern, mit unserer inneren Sonne, mit unserem inneren Licht. Je mehr Merkur seinen tatsächlichen Platz in unserem Bewusstsein einnimmt, desto mehr öffnet sich unser Blick auf unsere innere Sonne und wir beginnen immer mehr zu erkennen wer wir wirklich sind. 


Der gute Diener 


Auch wenn uns die Gedankenwelten einige Schwierigkeiten bereiten können, kann uns der Verstand wertvolle Dienste erweisen. Unser Verstand bietet uns die Möglichkeit unsere Gefühle zu analysieren, sie logisch nachzuvollziehen, sie in Worte zu fassen und sie anderen zu vermitteln. Mit Hilfe unseres Verstandes können wir unsere Gefühle aus einer gewissen Distanz betrachten und ihnen mit mehr Objektivität begegnen. Wenn wir dies nicht könnten, wären wir unseren Gefühlen hoffnungslos ausgeliefert und wir würden in emotionalen Situationen mir nichts dir nichts übereinander herfallen, sei es um Liebe zu machen oder um uns gegenseitig den Hals umzudrehen. Der Verstand leistet also einen entscheidenden Beitrag zu einem zivilisierten Miteinander. Die Fähigkeit Gefühle und instinktive Regungen zu analysieren und sie zu relativieren, macht einen wesentlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier aus. Der Verstand ist also ein wunderbares Instrument, das uns im zwischenmenschlichen Bereich wertvolle Dienste erweisen kann.

Wir können uns durch einen hyperaktiven Geist und durch eine Überidentifikation mit unseren Gedanken aber eben auch meilenweit von unseren Gefühlen entfernen. Von daher können wir die Rückläufigkeitsphase von Merkur im Skorpion nutzen, um uns zu fragen in welchen Angelegenheiten es durchaus sinnvoll ist unseren Gefühlen mit mehr Objektivität zu begegnen und sie gezielt in ein anderes Verhältnis zu setzen und in welchen Angelegenheiten wir unseren Verstand zwar zu Rate ziehen können, ihm jedoch nicht die letztendliche Entscheidung überlassen, sondern uns viel mehr an dem orientieren, was wir unabhängig vom rational Begreifbaren wahrnehmen. 


Kommunikation als Brücke

Im Skorpion geht es darum wie wir Verbindungen schaffen, Intimität herstellen und Vertrauen aufbauen. Da Merkur nicht nur die innere, sondern auch die äußere Kommunikation symbolisiert, ist diese Rückläufigkeitsphase von Merkur im Skorpion ausgezeichnet geeignet um Beziehungen zu vertiefen oder um etwaige Probleme innerhalb einer Beziehung durch klärende Gespräche zu lösen. Da eine Rückläufigkeitsphase von Merkur uns darin unterstützen möchte einen Weg zurückzuverfolgen, können wir während dieser Zeit leichter nachvollziehen wie bestimmte Probleme zustande gekommen sind und wer hier was dazu beigetragen hat, dass das Problem überhaupt entstanden ist. Wir können uns fragen wie wir durch Kommunikation Verbindungen schaffen und wie wir sie pflegen. Merkur im Skorpion gibt sich nicht mit Oberflächlichkeiten zufrieden, hier wollen wir Tiefgang in unseren Gesprächen und wir wollen uns geistig und emotional mit anderen verbunden fühlen. Als Wasserzeichen ist der Skorpion ein gefühlsorientiertes Zeichen, von daher können wir mit Merkur im Skorpion einfacher eine Verbindung zwischen Gefühl und Verstand herstellen und dadurch anderen unsere Gefühle auch leichter nahebringen. Manchmal verstehen wir hier auch erst während wir über etwas sprechen was uns emotional bewegt oder warum es uns so beschäftigt. Kommunikation ist also ein zentrales Thema in diesen Wochen, von daher sollten wir die Chance nutzen, um wichtige Dinge zu besprechen oder um Probleme zu lösen. 


Aufgewühltes Wasser wird von selbst wieder klar

Unter diesen Einflüssen geht es auch darum, dass man sich in einer kritischen Situation lieber erst mal zurückzieht und sich Zeit nimmt, um über die jeweilige Angelegenheit nachzudenken und die Geschichte emotional sacken zu lassen. Schwierige Themen kann man dann mit mehr innerer Klarheit ansprechen, anstatt sich selbst und andere mit einem emotionalen oder kommunikativen Wirrwarr zu überfordern. Im Skorpion geht es auch um Verstrickungen, von daher können wir uns unter seinen Einflüssen leichter in die Geschichten von anderen hineinziehen lassen oder wir können andere in unsere Geschichten hineinziehen, weil die Grenzen in den Wasserzeichen so fließend zu sein scheinen. Da wir uns im Skorpion geradezu magisch zu bestimmten Menschen hingezogenen fühlen können, können wir hier manchmal – mehr oder weniger unbewusst – versuchen eine künstliche Nähe herzustellen, indem wir andere in unsere eigenen Geschichten hineinziehen, frei nach dem Motto „lieber eine schmerzhafte Verbindung als gar keine Verbindung“. Unter skorpionischen Einflüssen ist es besonders wichtig, dass wir uns gegenseitig genug Zeit und Raum geben, damit jeder durch seine eigenen Prozesse gehen kann. Die berühmt berüchtigten skorpionischen Verstrickungen kommen dann zustande, wenn wir in intensiven emotionalen Situationen nicht loslassen können, uns ineinander verbeißen und meinen nur dieser eine Mensch könnte uns in dieser Situation Erlösung bringen. Von daher können wir die Rückläufigkeitsphase von Merkur gut nutzen, um uns in Selbstbeherrschung zu üben, wenn wir merken, dass sich eine Angelegenheit in eine ungute Richtung entwickelt. Dann können wir uns das skorpionische Zauberwort zu Nutze machen, dass da heißt: Loslassen! So wie trübes Wasser von selbst wieder klar wird, wenn wir es eine Weile stehenlassen, kann sich eine emotionale Aufruhr wieder legen, wenn wir in einer verworrenen Angelegenheit loslassen und abwarten bis sich die „inneren Gewässer“ beruhigen und klären. 

Da es im Skorpion darum geht Verbindungen zu schaffen, können wir während der Rückläufigkeitsphase von Merkur deutlicher erkennen wie wir Kommunikation nutzen, um uns mit anderen verbunden zu fühlen, Nähe zu ihnen aufzubauen und Vertrauen zu schaffen. Die Rückläufigkeitsphase von Merkur möchte uns aufzeigen wo wir in unseren Beziehungen nicht klar genug kommunizieren, wo andere sich unklar ausdrücken oder wo wir einander nicht richtig zuhören. Nun können wir besonders deutlich erkennen, ob wir uns nicht klar genug ausdrücken oder ob jemand uns vielleicht einfach nicht hören will. Im Skorpion geht es auch um Manipulation. Sich taub zu stellen oder so zu tun als würde man etwas nicht verstehen, ist eine verbreitete Art der Manipulation, die man schon bei kleinen Kindern beobachten kann. 

Da es im Skorpion um Tabuthemen geht, ist die Rückläufigkeitsphase von Merkur sehr gut dafür geeignet uns bewusst zu machen um welche Themen wir vielleicht immer wieder einen großen Bogen machen und sie nicht direkt ansprechen, obwohl sie uns sehr beschäftigen. Hier lohnt sich die Frage, ob man bestimmte Dinge tatsächlich lieber für sich behalten sollte oder ob man sie nicht anspricht, weil man meint sich an ein stillschweigendes Abkommen halten zu müssen. Das Skorpiongift kann heilen, es kann aber auch vergiften. Wenn eine Beziehung von Unehrlichkeit belastet wird, tritt die vergiftende Seite des Skorpions in Erscheinung und wir haben den entsprechenden Nährboden für eine toxische Beziehung. Wenn wir bereit sind uns selbst und anderen gegenüber ehrlich zu sein und auch schwierige Themen anzusprechen, erleben wir die Skorpion-Energie von ihrer befreienden, heilsamen Seite.     



Entscheidungen 

Wenn möglich sollte man während der Rückläufigkeitsphase von Merkur keine weitreichenden Entscheidungen treffen. Im günstigsten Fall nutzen wir die Rückläufigkeitsphase von Merkur um etwaige Beziehungsprobleme – seien es private oder geschäftliche Beziehungen – zu klären. Wenn eine Beziehung genug Substanz hat, kann sie während der Rückläufigkeitsphase von Merkur im Skorpion eine tiefgreifende Transformation durchleben. In diesen Wochen kann sich eine private Beziehung enorm vertiefen, weil wir im Kontakt zu einem Menschen, dem wir vertrauen, bereit sind unser Innerstes nach Außen zu kehren und uns von Seiten zu zeigen, die wir normalerweise bedeckt halten. In einer geschäftlichen Beziehung kann man nun deutlicher sehen was man aneinander hat oder auch nicht hat, sprich, nun könnte man auch entdecken, dass sich der Einsatz der Beteiligten nicht die Waage hält und dass gewisse Konditionen neu verhandelt werden müssen. Da es im Skorpion auch um Geheimnisse geht, sollte man mit vertraulichen Informationen nun ganz besonders vertraulich umgehen und hier verstärkt darauf achten wer welche Informationen erhält. Im Skorpion heißt es oft ganz oder gar nicht, von daher investiert man hier auch viel, wenn man meint, dass eine Angelegenheit sich lohnt. Während der Rückläufigkeitsphase von Merkur sollte man möglichst keine großen Investitionen tätigen, es sei denn die Entscheidung für diese ist schon vor Ende der ersten Oktoberhälfte gefallen, während es in diesen Wochen um die praktische Umsetzung der zuvor geplanten Angelegenheit geht.  


Energiefluss

Es lohnt sich in diesen Wochen besonders darauf zu achten, welche Türen sich öffnen und welche Türen sich schließen. Eine gute Orientierungshilfe in der Skorpionzeit ist der energetische Fluss. Das, was unser Leben bereichert, sollte nun auf eine fließende Art zu uns kommen und es sollte unser Energieniveau anheben. Wenn wir in einer bestimmten Angelegenheit das Gefühl haben, dass wir wie im Moor waten oder gar im Treibsand versinken, können wir dies als ein deutliches Signal verstehen, dass wir uns in eine falsche Richtung bewegen. Das bedeutet nicht, dass uns nun alles zufliegen muss und dass wir alles Schwierige meiden sollten. Im Skorpion können uns gerade Herausforderungen einen besonderen Lustgewinn bringen, solange sie zu unserem Wachstum beitragen. Ob es sich um eine konstruktive Herausforderung handelt oder um eine Herausforderung, die uns runterzieht und in die Stagnation treibt, können wir im Skorpion besonders leicht am Energiefluss erkennen, denn wenn es sich um eine positive Herausforderung handelt, erfahren wir einen Zuwachs an Energie.


Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia

Daten zu Merkurs Rückläufigkeitsphase:
12.10.2019 Merkur betritt seinen Schatten 11°35´25´´ Skorpion
31.10.2019 Merkur wird rückläufig 27°37´46´´ Skorpion
20.11.2019 Merkur wird direktläufig 11°35´25´´ Skorpion
07.12.2019 Merkur verlässt seinen Schatten 27°37´46´´ Skorpion


Aspekte die Merkur während seiner Rückläufigkeitsphase bildet:
14.10.2019 08:56:10 MEZ/S Merkur Sextil Saturn 14°27´33  Skorpion / Steinbock
16.10.2019 00:44:40 MEZ/S Merkur Trigon Neptun 16°24´25  Skorpion / Fische (d/r)
20.10.2019 00:21:00 MEZ/S Merkur Sextil Pluto 20°42´08  Skorpion / Steinbock
30.10.2019 23:05:10 MEZ Merkur Konjunktion Venus 27°36´05  Skorpion
10.11.2019 03:09:10 MEZ Merkur Sextil Pluto 20°59´00  Skorpion / Steinbock (r/d)
11.11.2019 16:21:50 MEZ MERKUR TRANSIT, Sonne Konjunktion Merkur 18°55´52  Skorpion (d/r); Infos zum Merkur Transit: http://www.merkurtransit.de/merkurtransit.htm
13.11.2019 15:34:50 MEZ Merkur Sextil Saturn 16°22´58  Skorpion / Steinbock (r/d)
13.11.2019 23:34:20 MEZ Merkur Trigon Neptun 15°58´44  Skorpion / Fische (r/r)
28.11.2019 10:51:10 MEZ Merkur Trigon Neptun 15°55´35  Skorpion / Fische
30.11.2019 07:12:40 MEZ Merkur Sextil Saturn 17°54´32  Skorpion / Steinbock
03.12.2019 06:22:40 MEZ Merkur Sextil Pluto 21°30´37  Skorpion / Steinbock


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Donnerstag, 24. Oktober 2019

Das legendäre Liebesspiel der Skorpione...*)))


Wir können viel über die astrologische Bedeutung der Tierkreiszeichen lernen, wenn wir die Tiere beobachten, nach denen sie benannt wurden.

Neumond im Skorpion Video: Nähe & Distanz

Neumond im Skorpion am 28.10.2019: Löse und Binde



Neumond 04°24' Skorpion am 28.10.2019, um 04:38h




Wenn es je wichtig war sich in entscheidenden Angelegenheiten Zeit zu lassen, öfter mal tief durchzuatmen und vorsichtshalber dreimal zu überlegen, bevor man etwas Unüberlegtes sagt oder tut, dann ist es in diesen Wochen der Fall.

Am 28.10.2019 findet ein Neumond statt, der seinem Namen alle Ehre macht, denn mehr Potential zur Erneuerung und zur Veränderung kann ein NEU-Mond kaum haben. Die beiden großen Lichter, Sonne und Mond, verbinden sich auf 04°24' Skorpion und bilden eine exakte Opposition zu Uranus im Stier. Uranus ist der große Erneuerer, der Revoluzzer, der Rebell des Zodiaks. Über den Einfluss von Uranus kann man eins voraussagen: wenn man weiß was kommt, dann ist es nicht Uranus! 

Uranus symbolisiert das Chaos-Prinzip, die heisenbergsche Unschärferelation, den kosmischen Joker. Uranus ist wie ein Kobold, der uns Streiche spielt und damit nicht nur unsere Geduld auf die Probe stellt, sondern uns auch klar macht wie wenig Kontrolle wir letztlich haben. Wir können uns in diesen Wochen also auf einige Überraschungen und Veränderungen einstellen und manch einer steht wahrscheinlich schon in den Startlöchern und kann es kaum abwarten, dass sich endlich etwas verändert. Da der Neumond zudem im Skorpion, im Zeichen der Transformation, stattfindet, könnte das Veränderungs- und Verwandlungspotential eines Neumonds kaum größer sein. Verschiedene Konstellation fordern uns allerdings zur Umsicht auf. Nicht nur die Tatsache, dass Uranus eine exakte Opposition zum Neumond bildet, weist darauf hin, dass wir ein wir einiges an Chaos verursachen können, wenn wir nun einfach drauf losstürmen und unüberlegt handeln, sondern auch Mars, der Energieplanet und Mitherrscher des Skorpion, bildet zum Neumond einen exakten Spannungsaspekt (Quadrat) zu Saturn im Steinbock. Zudem steht der Kommunikationsplanet Merkur zum Neumond schon fast still, da er am 31.10.2019 seine dritte und letzte Rückläufigkeitsphase in diesem Jahr antritt.


Das habe ich (nicht?) kommen sehen!

Auch wenn Uranus das Unerwartete, Plötzliche, Unberechenbare und Überraschende symbolisiert, gibt es oft eine erkennbare Vorgeschichte zu den uranischen Geschehnissen in unserem Leben, auch wenn wir die Zusammenhänge häufig erst rückblickend erkennen können. Ein Partner könnte von einen Tag auf den anderen sang- und klanglos aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen und obwohl man mehrere Jahre mit diesem Menschen zusammengelebt hat und obwohl man glaubte ihn in – und auswendig zu kennen, erinnert plötzlich nichts mehr an den vertrauten Menschen und an die gemeinsame Zeit mit ihm. Der Verlassene ist verwirrt, er hat das Gefühl von einem D-Zug überrollt worden zu sein und er bleibt mit dem Kopf voller Fragezeichen zurück. Man fühlt sich vor vollendete Tatsachen gestellt und man meint man habe das abrupte Ende nicht kommen sehen. Wenn man den Verlauf dieser Beziehung aber mit einer versteckten Kamera gefilmt hätte, würde man auf der Aufnahme höchstwahrscheinlich doch einige deutliche Hinweise finden, warum dieser Mensch so plötzlich von der Bildfläche verschwunden ist. Vielleicht stellt man rückblickend fest, dass der andere einem immer öfter ausgewichen ist, dass der Sex und die Zärtlichkeiten immer weniger wurden, dass er immer stiller wurde oder dass er auf einmal außergewöhnlich gut gelaunt wirkte. Vielleicht erinnert man sich im Nachhinein an bestimmte Andeutungen oder an Situationen, die einem irgendwie schleierhaft vorkamen oder in denen man das Gefühl hatte, der andere verheimliche etwas vor einem. Vielleicht erinnert man sich plötzlich an irgendwelche Details, die man vorher als unwichtig abgetan hat. In vielen uranischen Fällen kann man rückblickend feststellen, dass es doch Anzeichen dafür gab, dass irgendwas nicht in Ordnung war oder dass eine Veränderung längst im Gange war. 

Nicht für jeden von uns wird dieser Neumond wie eine Bombe einschlagen und nicht für jeden von uns muss es sich um eine so unerfreuliche Veränderung handeln, wie dass man von einen Tag auf den anderen verlassen wird oder dass man plötzlich seinen Job verliert. Es kann sich durchaus um eine wünschenswerte Veränderung handeln, die unser Leben nun in eine neue Richtung lenkt. Wie immer kommt es stark darauf an, ob wir direkt von dieser Zeitqualität betroffen sind, indem der Neumond wichtige Aspekte zu unserem persönlichen Horoskop bildet oder ob wir indirekt berührt werden, weil die Menschen, die uns nahestehen, direkt von dieser Zeitqualität betroffen sind. Auf die eine oder andere Art betrifft uns diese Zeitqualität aber alle, denn Uranus gehört zu den kollektiven Planeten, er symbolisiert den Zeitgeist, Gruppendynamiken, Trends und kollektive Strömungen. Zudem bestimmt unser Umgang mit den uranischen Energien, wie wir diese Zeitqualität auf einer persönlichen Ebene erleben. Gehören wir zu den Menschen, die einen starken Widerstand gegen Veränderungen haben, die hartnäckig an einem bestimmten Status Quo festhalten und in deren Leben alles durchgeplant werden muss? Oder gehören wir zu den Menschen, die vielleicht nicht unbedingt bei jeder Veränderung laut Hurra schreien, die aber trotzdem versuchen das Beste aus der Situation zu machen? Vielleicht sind wir auch selbst ein personifizierter Uranus und gehören zu den Trendsettern, zu den Misfits, zu den Freigeistern, zu den Unangepassten, zu den Nonkonformisten, zu den Querulanten, zu den Wegbereitern, zu den Lebenskünstlern, zu den Menschen, die außerhalb der Norm denken und leben.

Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass die erwähnten uranischen Themen ziemlich widersprüchlich klingen, denn was haben Gruppendynamiken und kollektive Strömungen mit Unangepasstheit und Nonkonformismus zu tun? Tatsächlich ist Uranus die Widersprüchlichkeit in Person, denn einerseits symbolisiert er Gruppen und andererseits symbolisiert er das Individuum innerhalb einer Gruppe. Unter stark uranisch geprägten Menschen gibt es diejenigen, die zuverlässig und berechenbar ihrem 9-5 Job nachgehen, die jeden Tag wie aus dem Ei gepellt in ihrem Nadelstreifenanzug pünktlich im Büro erscheinen, die beherrscht und diszipliniert wirken, die dann aber Nachts durch die Fetisch-Clubs streifen, einem ausgefallenen Hobby nachgehen oder in ihrer Freizeit nebenbei als Clown oder als Erschrecker in einer Geisterbahn arbeiten. Dann gibt es die uranischen Exzentriker, die man schon von Weitem an ihren 43 Tattoos und 21 Piercings erkennt, die einen ungewöhnlichen Lebenslauf haben, aber trotzdem immer gut über die Runden kommen, die fünf Kinder mit drei verschiedenen Partnern in zwei verschiedenen Städten haben. Letztere können im zwischenmenschlichen Bereich manchmal wesentlich traditioneller, zuverlässiger und berechenbarer sein, als die erstgenannten, eben weil sie ihre Andersartigkeit offen leben und zu ihr stehen. 

Irgendwo haben wir alle unsere uranischen Seiten, in irgendeinem Bereich sind wir alle ein bisschen verrückt, manch einer mehr, der andere weniger. Unter einem starken uranischen Einfluss sollten wir unsere persönlichen Verrücktheiten und Andersartigkeiten annehmen, denn wenn wir sie nicht freiwillig annehmen, werden sie uns früher oder später einnehmen. Will heißen, dass der zuverlässige, disziplinierte Büroangestellte, der so seriös wirkt in seinem Nadelstreifenanzug, zum ungenießbaren Miesepeter oder sogar zu gemeingefährlichen Tyrann werden kann, wenn er seinen heimlichen Leidenschaften nicht nachgeht oder wenn er seine exzentrischen Hobbys nicht pflegt. Natürlich muss es trotz aller uranischer Toleranz für das Verrückte und das Exzentrische Grenzen geben und zwar gesellschaftliche Grenzen, sowie persönliche Grenzen, denn sonst würden wir in einer Anarchie leben, die astrologisch auch ein Uranus-Thema. Die gesellschaftlichen Grenzen dürften wir alle kennen, denn sie werden durch Gesetze definiert. Was wir auf einer persönlichen Ebene an Verrücktheiten in Kauf nehmen oder auch mit offenen Armen willkommen heißen, kann nur jeder selbst entscheiden. Welche Verrücktheiten unser Leben bereichern und welche unser Leben auf eine unerwünschte Art durcheinanderbringen hängt vor allem davon ab, was wir als normal oder unnormal vorgelebt bekommen und inwieweit wir uns unserer persönlichen Werte und Moralvorstellungen bewusst sind und diese auch vertreten.


Toleranz und Intoleranz 

Wenn wir keine klare Vorstellung davon haben, was für uns persönlich akzeptabel ist und was nicht, können wir uns einreden (lassen), wir müssten ein verrücktes, exzentrisches Verhalten in kauf nehmen und wir seien Spielverderber oder Spießer, wenn wir bei gewissen Verrücktheiten nicht mitspielen. Manche Menschen meinen sie müssten ein verrücktes Verhalten akzeptieren, obwohl es ihnen insgeheim gegen den Strich geht. Sie glauben, wenn sie es nicht akzeptieren, würde man sie als altmodisch, kleinkariert, engstirnig, stur oder langweilig bezeichnen und wer will in unserer fortschrittlichen, toleranten, bunten Gesellschaft schon als konservativ, spießig oder langweilig gelten?

Mit einer entsprechenden Vorgeschichte können wir versucht sein eine tiefliegende Intoleranz durch eine übertriebene Toleranz zu kompensieren. Wenn wir nicht zu unseren persönlichen Vorlieben und Abneigungen stehen, können wir meinen, wir müssten etwas tolerieren, obwohl es uns nicht gut tut. Ironischerweise versuchen wir dann im Außen etwas zu tolerieren, sind unserer eigenen Intoleranz gegenüber aber höchst intolerant. In dem Fall kann es zu einem inneren Konflikt zwischen einer offenen, verständnisvollen Geisteshaltung und einer instinktiven Abneigung kommen. Wenn wir also eine instinktive Abneigung gegen etwas oder jemanden verspüren, sollten wir darauf hören. Das bedeutet nicht, dass wenn es sich z.B. um eine Kollegin handelt, gegen die wir eine Abneigung verspüren, diese Kollegin für die Gefühle verantwortlich ist, die sie in uns hervorruft, es bedeutet schlichtweg, dass es natürliche Sympathien und Antipathien gibt. Im Skorpion kann es höchst archaisch und instinktiv zur Sache gehen, was seine Vor- und Nachteile hat. In vielerlei Hinsicht wird unser Sozialgefüge dadurch gesichert, dass wir instinktive Impulse und Verhaltensweisen kontrollieren und dass wir uns an bestimmte Höflichkeitsformen halten. Im persönlichen Rahmen können uns unsere Instinkte aber wertvolle Hinweise darauf geben was uns gut tut und was wir lieber meiden sollten. Den Neumond im Skorpion können wir gut nutzen um mehr mit unserer Instinktnatur in Kontakt zu kommen. 




Sternbild Skorpion, Wiki Commons, Till Credner



Folge Deinem Gefühl! Ja, aber welchem?

Der Skorpion ist ein Wasserzeichen und somit ein gefühlsorientiertes Zeichen. Im Skorpion geht es vielmehr darum wie sich etwas anfühlt, als wie es aussieht oder was die Beschreibung auf der Verpackung verspricht. „Folge Deinem Gefühl!“ ist ein Aufruf, den man im spirituellen Bereich immer wieder hört und mittlerweile verbreitet sich dieser Appell auch immer mehr in den Massenmedien. Wenn wir jedoch noch nicht gelernt haben wirklich mit unseren Gefühlen in Kontakt zu sein, für unsere Gefühle da zu sein und Verantwortung für unsere Gefühle zu übernehmen, können wir uns leicht zum Spielball von unverarbeiteten Gefühlen, Sehnsüchten oder Ängsten machen. Wenn wir schlechte Erfahrungen mit einem bestimmten Menschen gemacht haben, können wir diese negativen Erfahrungen auf andere Menschen übertragen, die uns in irgendeiner Form an diesen Menschen erinnern. Umgekehrt können wir uns unwiderstehlich zu jemandem hingezogen fühlen, der etwas sehr Vertrautes in uns weckt. Nur weil uns etwas vertraut erscheint, heißt das aber noch lange nicht, dass es auch gut für uns ist. Wenn wir in einer Familie aufgewachsen sind, in der passiv-aggressive Umgangsformen an der Tagesordnung waren, haben wir dies als normal abgespeichert und es erscheint uns dementsprechend vertraut. Wenn uns schon früh vermittelt wurde, dass das was wir denken oder fühlen keine Rolle spielt, wird es uns in unseren Erwachsenenbeziehungen vertraut erscheinen, wenn unsere Gedanken und Gefühle nicht geachtet werden. Wenn wir darauf konditioniert wurden übermäßig viel Verantwortung für andere zu übernehmen, werden wir uns auch später im Leben in unseren Beziehungen übermäßig verantwortlich fühlen. 

Dies sind nur einige Beispiele, die aufzeigen sollen, dass das, was uns vertraut erscheint, nicht immer das sein muss, was uns gut tut. Da es im Skorpion um unbewusste Vorgänge geht, eignet sich dieser Neumond besonders gut um wiederkehrende Dynamiken zu beleuchten, speziell die Dynamiken, denen ein gewisser Automatismus anhaftet. Im Skorpion geht es um zwanghafte Verhaltensweisen, Obsessionen, Süchte und Co-Abhängigkeiten. Da sich Mars zum Neumond in Spannung zu Saturn befindet und da er in den folgenden Tagen dann auch einen Spannungsaspekt zu Pluto im Steinbock bildet (exakt am 05.11.), bietet sich diese Zeitqualität dafür an ein paar Gänge runterzufahren, sich auszubremsen und sich bewusst davon abzuhalten in einen Automatismus zu verfallen. Es kann sich um etwas Einfaches handeln, wie dass man sich zusammenreißt und nicht sofort auf eine Email antwortet, wenn man sich gerade dazu gedrängt fühlt jemandem seine Meinung zu geigen oder es kann sich um etwas Komplizierteres handeln, wie dass man sich in einer ungesunden Abhängigkeit befindet, aus der man sich nun befreien will. Mars in Spannung zu Saturn zeigt an, dass man in einer bestimmten Angelegenheit auf die Bremse treten sollte, dass man eine Sache langsamer, überlegter oder strukturierter angehen sollte, dass man sich nicht zu viel auf einmal aufladen sollte oder dass man erst mal seine Prioritäten klären sollte, bevor man (weiter) handelt. Wenn man zum unüberlegten Handeln neigt, wenn man sich zu forsch verhält oder wenn sich jemand von einem unter Druck gesetzt fühlt, kann man nun auch auf eine unsanfte Art von einem anderen Menschen ausgebremst werden und das Gefühl haben, dass man gegen eine Mauer rennt. 

Es lohnt sich nun besonders darauf zu achten wann etwas ins Stocken gerät, wann man das Gefühl hat an eine Grenze zu stoßen und wann einem etwas ungewöhnlich schwer fällt oder außergewöhnlich kompliziert erscheint. Wenn man das Gefühl hat, dass man sich in einer bestimmten Angelegenheit wie mit einem Klotz am Bein voranschleppen muss, sollte man innehalten und die Hintergründe beleuchten oder die Angelegenheit einfach mal eine Weile ruhen lassen, bevor man weitermacht. Auch wenn man das dringende Bedürfnis hat Kontakt zum Ex aufzunehmen, obwohl die Beziehung aus guten Gründen auseinandergegangen ist, sollte man versuchen sich zu zügeln und die eigenen Motive hinterfragen. Im Skorpion geht es um unsere Motive und um die Motive der anderen. Hier sollten wir uns immer fragen was bestimmte Handlungen oder Aussagen bezwecken. 


Nähe und Distanz 

Während es im Skorpion um Nähe, Intimität und Verschmelzung geht, symbolisiert Uranus Distanz, Freiheit und Autonomie. Die Opposition vom Neumond zu Uranus rückt nun das Thema Nähe und Distanz in den Fokus, sowie das Thema Dranbleiben und Loslassen. Wir können in diesen Wochen deutlich erkennen, ob es uns leicht fällt eine gute Mischung aus Nähe und Distanz herzustellen, ob wir mehr Bedürfnis nach Nähe haben, als der Mensch, dem wir nah sein wollen oder ob wir uns in der Position befinden, dass wir immer wieder auf Distanz gehen, weil wir das Gefühl haben, dass jemand uns zu nah kommt. Das Thema Nähe und Distanz betrifft nicht nur unsere Beziehungen, sondern auch Projekte, an denen wir arbeiten oder Probleme, die wir wälzen. Im Skorpion können wir uns geradezu festbeißen an einem Projekt, was manches mal durchaus wünschenswert ist, denn die leidenschaftliche Natur des Skorpion kann uns zu Höchstleistungen anspornen. Unter einem starken Skorpion Einfluss kann man die ganze Nacht durcharbeiten, vergisst dabei aber zu essen und Pausen einzulegen. Phasenweise kann man das mal machen, aber auf Dauer betreibt man damit Raubbau an Körper und Geist. Zudem fällt das Endergebnis oft wesentlich besser aus, wenn man eine Arbeit auch mal ruhen lässt und sie zu gegebener Zeit wieder aufnimmt. Das gleiche gilt für Probleme, die man lösen will. Wenn einem schon der Kopf raucht, weil man eine Sache immer wieder aus allen Richtungen betrachtet, stundenlang recherchiert oder eine bestimmte Angelegenheit mit zig verschiedenen Leuten bespricht, sollte man sich fragen, ob man auf diese Art tatsächlich eine Lösung findet oder ob es nicht sinnvoller ist die Geschichte mal eine Weile beiseite zu schieben und sich mit etwas anderem zu befassen.


Lösen und Binden 

Die Opposition von Uranus zum Neumond im Skorpion zeigt an, dass dies eine besonders günstige Zeit ist um ungesunde Bande aufzulösen. Unter dem Einfluss dieser Zeitqualität sollten wir uns fragen was unseren Beziehungen gut tut und was ihnen nicht gut tut oder was ihnen sogar schadet. Im Skorpion geht es darum sich von schädlichen Einflüssen zu lösen, bzw. schädliche Einflüsse aufzulösen, was natürlich nicht immer bedeutet, dass man eine Beziehung auflösen muss, nur weil es ein Problem in dieser Beziehung gibt. Diese Zeitqualität kann nämlich auch anzeigen, dass man viel zu schnell das Handtuch wirft und dass man sich davor scheut bestimmten Problemen auf den Grund zu gehen und sich mit aufkommenden Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. Hier kann man nach der anfänglichen Hochstimmung in einer Beziehung und nachdem der leidenschaftliche Flitterwochen Sex in eine ruhigere, aber intimere Phase übergehen könnte, plötzlich kalte Füße bekommen, weil man merkt, dass man nun tiefere Einblicke ins eigene Seelenleben gewähren muss, wenn man dem anderen näher kommen will und wenn die Beziehung sich vertiefen soll. In skorpionischen Angelegenheiten können wir es mit der Angst zu tun bekommen, denn hier geht's ans Eingemachte. Sei es in einer Liebesbeziehung, in der wir uns emotional verletzlich machen müssen oder sei es in einer geschäftlichen Verbindung, in der wir Geld investieren müssen oder eine bestimmte Leistung erbringen müssen. Im Skorpion müssen wir uns gegenseitig zeigen was wir haben und was wir in die jeweilige Verbindung einzubringen bereit sind. Von daher können wir den Neumond im Skorpion nutzen um uns zu fragen was wir in eine persönliche oder geschäftliche Beziehung investieren, was andere in die jeweilige Beziehung investieren und inwieweit hier beide Seiten auf ihre Kosten kommen. Wenn wir uns in einer Beziehung befinden, in der wir immer wieder das Gefühl haben, dass wir wesentlich mehr investieren als der andere, sollten wir uns zunächst erst mal fragen, ob das tatsächlich der Fall ist, denn wir können unsere Liebe, Zuneigung oder Interesse auf eine ganz unterschiedliche Art zeigen und wir können manchmal nicht erkennen was andere uns geben, weil wir etwas anderes von ihnen erwarten. 

Da der Kommunikationsplanet Merkur zum Neumond schon fast still steht, eignet sich diese Zeitqualität besonders für tiefgehende, klärende Gespräche. Hier können wir auch Themen ansprechen, über die wir normalerweise nicht so gerne sprechen. Der Neumond im Skorpion eignet sich hervorragend für „Vertragsänderungen“ und für das Besprechen von „neuen Konditionen“, sei es, dass in wir in einer privaten Beziehung jemandem erklären wie wir uns fühlen und was wir uns wünschen und uns auch seine Sicht anhören oder dass wir in einer geschäftlichen Beziehung bestimmte Bedingungen neu verhandeln. In diesem Sinne: viel Erfolg dabei! 


Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia 



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Freitag, 11. Oktober 2019

Vollmond im Widder 13.10.2019: Will ich eine ehrliche Beziehung oder will ich Versteck spielen?

Der Oktober Vollmond findet am 13.10.2019 am Anfang der dritten Dekade Widder statt. Die Sonne auf 20° Waage und der Mond auf 20° Widder bilden je einen dynamischen Aspekt (Quadrat) zu Pluto auf 20° Steinbock. Jupiter auf 20° Schütze befindet sich in Harmonie zum Mond im Widder und zur Sonne in der Waage. Es handelt sich um einen besonders reichhaltigen Vollmond, der ein außergewöhnliches Wachstums- und Transformationspotential hat. Mit der starken kardinalen Betonung (Widder, Waage und Steinbock) können wir in diesen Wochen weitreichende Veränderungen vornehmen und entscheidende Weichen für die Zukunft stellen. Da Pluto sich zum Vollmond im Brennpunkt eines T-Quadrats befindet, hängt hier vieles davon ab wie wir mit den plutonischen Energien umgehen und wie wir in den vergangenen Jahren mit ihnen umgegangen sind, denn Pluto im Steinbock symbolisiert langwierige Prozesse und Entwicklungen, die erst im Laufe der Zeit Gestalt annehmen und ihre Resultate zeigen. 




Vollmond 20° Widder am 13.10.2019, 23:07h MESZ




Da der Steinbock einen direkten Bezug zu unserer familiären Herkunft hat, zu unseren Erfahrungen mit Autoritätspersonen und zu gesellschaftlichen Prägungen, werden wir durch Pluto im Steinbock mit tiefverwurzelten Mustern konfrontiert, die häufig unbewusst ablaufen und die, selbst wenn sie uns bewusst werden, selten von einen Tag auf den anderen verändert werden können, zumal in der Regel auch andere Menschen an den jeweiligen Mustern beteiligt sind. Im Steinbock müssen wir am Ball bleiben und langfristig auf unsere Ziele hinarbeiten. Pluto symbolisiert das Unbewusste in jedem Einzelnen von uns, er symbolisiert aber auch das kollektive Unbewusste. Da wir im erheblichen Maß vom Unbewussten gesteuert werden, ist die Auseinandersetzung mit unbewussten Mustern eine besonders lohnenswerte Arbeit. Pluto, der „Gott der Unterwelt“, wird mythologisch auch „der Reiche“ genannt, denn unterhalb der Erdoberfläche befinden sich die wertvollsten Schätze. Gold, Silber, Öl, Diamanten und viele andere materielle Ressourcen, die wir als wertvoll erachten, lagern unterhalb der Erdoberfläche. Da die Astrologie eine Symbolsprache ist, geht es unter Plutos Einfluss aber auch um die immateriellen Ressourcen, die sich „unterhalb der Erdoberfläche“ befinden. Wenn wir uns mit unseren unbewussten Mustern und Beweggründen auseinandersetzen erleben wir im Zuge des Bewusstwerdungsprozesses eine tiefgreifende Transformation. In unbewussten Blockaden kann ungeheuer viel Energie gebunden sein, die freigesetzt wird, wenn wir diese Blockaden auflösen. Solange schädliche Muster ihr Unwesen im Verborgenen treiben, können wir uns immer wieder selbst im Weg stehen, wir können das Gefühl haben, dass wir in bestimmten Bereichen kaum vorankommen und dass wir unverhältnismäßig viel Zeit und Energie investieren müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.


Die gemeinsamen Ressourcen

Da Pluto die gemeinsamen und die geteilten Ressourcen symbolisiert, kann der Spannungsaspekt, der Pluto zum Vollmond bildet, in einigen Beziehungen einen Machtkampf um Ressourcen anzeigen. Hier kann man sich mit jemandem um Geld oder um andere materielle Güter streiten oder es kann zu einem Tauziehen um immaterielle Ressourcen kommen, wie um die Zeit, die man mit jemandem verbringt, die Liebe, die man mit jemandem teilt oder die Aufmerksamkeit, die man jemandem gibt. Bei Plutos Machtspielen können wir in vielen Fällen feststellen, dass der andere nichts gegen uns ausrichten kann, wenn wir uns weigern mitzuspielen und wenn wir aus dem Spiel aussteigen. Oft muss man die Dinge einfach nur direkt ansprechen und der ganze Spuk ist vorbei, sobald man das Spiel offenlegt und die Maskerade enttarnt, denn Manipulation funktioniert nur solange sie verdeckt abläuft. In anderen Fällen können wir uns hilflos ausgeliefert fühlen, z.B. wenn wir einem Betrüger zum Opfer gefallen sind, der sich samt seiner Beute über alle Berge gemacht hat. In wieder anderen Fällen werden wir aufgefordert unsere Muskeln zu stählen und uns dem Machtspiel zu stellen, z.B. in einem schmutzigen Scheidungsverfahren, in dem jemand mit unlauteren Mitteln kämpft und wir für Gerechtigkeit eintreten müssen. Manch einer hat noch nicht gelernt für sich selbst einzustehen und für sein Recht zu kämpfen, während es für andere selbstverständlich ist alles an sich zu reißen und nur ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Letztere nehmen sich nur allzu gerne mehr als ihnen zusteht und solange man sie nehmen lässt, werden sie weiterhin nehmen.


Egoismus

Der Widder ist das Zeichen des Egos. Hier geht es um die Beziehung zwischen Ich und Ich, im Gegensatz zu der Beziehung zwischen Ich und Du, um die es in der Polarität des Widders zur gegenüberliegenden Waage geht. Es gibt offenbar wenige Menschen, die kein Problem mit Egoismus bzw. mit dem Ego haben. Einige Menschen machen keinen Hehl daraus, dass ihre Bedürfnisbefriedigung für sie an erster Stelle steht und dass nach ihnen erst mal lange nichts kommt. Diese Menschen gehören zur Minderheit. Die meisten Menschen versuchen die Bedürfnisse ihres Egos auf eine weniger offensichtliche Art zu erfüllen. Einige Menschen überschlagen sich geradezu dabei es allen Recht zu machen und sie messen ihren Selbstwert an ihrem Beliebtheitsgrad bei anderen. Manch einer meint er könne nur zufrieden sein, wenn er erst mal dafür sorgt, dass alle anderen zufrieden sind und wird dann früher oder später feststellen, dass es unmöglich ist jeden zufriedenzustellen. Einige Menschen verausgaben sich für andere und beklagen sich dann, dass keiner kommt, der selbiges für sie tut. Manch einer opfert sich regelrecht für seine Mitmenschen auf, reibt ihnen dann aber bei jeder Gelegenheit unter die Nase was er alles für sie tut. Wieder andere leiden im Stillen und fühlen sich verkannt. Wahrscheinlich würden eher wenige Menschen von sich sagen, dass sie sich um sich selbst genauso gut kümmern, wie sie sich um andere kümmern und dass sie sich selbst mit der gleichen Hingabe lieben, wie sie andere lieben. Manchmal meinen wir es gäbe nur ein Entweder-Oder. Entweder ich liebe mich und andere müssen dann mit weniger von mir auskommen oder ich liebe andere und vernachlässige dabei mich selbst. Auf der Ich-und-Du-Achse Widder-Waage geht es darum unsere eigenen Bedürfnisse mit den Bedürfnissen von anderen in Einklang zu bringen und die Beziehung zu uns selbst genauso wichtig zu nehmen, wie die Beziehung zu den Menschen, die uns am nächsten stehen. Damit eine erfüllende Beziehung zwischen Ich und Du zustande kommen kann, brauchen beide Partner ein gesundes Ego, beide brauchen also eine gute Beziehung zu sich selbst. Wenn wir keine gute Beziehung zu uns selbst haben, machen wir die Erfüllung unserer Bedürfnisse hauptsächlich von anderen abhängig, was unsere Beziehungen auf Dauer sehr belasten kann. 

Wie so vieles im Leben wurzelt die Beziehung zu unserem Ego in unseren Kindheitserfahrungen. In den ersten Lebensjahren formt sich unser Ich-Bewusstsein und wir gehen durch eine Phase, in der man uns besonders oft sagen hört „das ist meins“ „ich will es selbst machen“ „ich will zuerst“ oder „nein, ich will nicht“. Evolutionär astrologisch ist das die Widder-Phase im Leben eines Menschen, die frühkindliche Phase, in der wir uns instinktiv für unsere Bedürfnisse einsetzen. In dieser Phase lernen wir dann auch wie andere darauf reagieren, wenn wir uns für unsere Bedürfnisse einsetzen. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, besteht ein wesentlicher Aspekt unserer Persönlichkeitsentwicklung darin zu erkennen, dass wir nicht alleine auf der Welt sind und dass es andere Menschen gibt, die ihrerseits Bedürfnisse haben, die gewisse Ansprüche an uns stellen und die bestimmte Erwartungen an uns haben.

Viele von uns machen in unseren ersten Lebensjahren einschneidende Erfahrungen in der Durchsetzung unserer Ego-Bedürfnisse, die sehr prägend für die Beziehung zu uns selbst und für die Beziehung zu anderen Menschen sind. Manch einem Kind wurde nie das Recht zugestanden für sich selbst einzustehen und es wurde direkt oder indirekt dafür bestraft, wenn es eigene Bedürfnisse angemeldet hat. Auch wenn Eltern nicht zu radikalen Mitteln greifen, indem sie ihr Kind misshandeln, zeigen sie ihrem Kind durch kleine Gesten wann sein Verhalten auf Ablehnung stößt und wann es Anerkennung erhält oder wann es zumindest toleriert und in Ruhe gelassen wird. Manche Kinder liefern sich jahrelang erbitterte Machtkämpfe mit ihren Eltern, andere Kinder ordnen sich unter oder machen auf "Liebkind", wieder andere Kinder haben schnell gelernt ihre Eltern um den Finger zu wickeln und sie nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen und noch ganz andere Kinder entwickeln Verhaltensauffälligkeiten, die sich in einem selbstschädigenden Verhalten äußern können. Diese unterschiedlichen Variationen, die auch in Mischformen auftreten können, gehören zur persönlichen Überlebensstrategie eines Menschen, deren Mechanismen zum größten Teil unbewusst ablaufen, solange wir uns nicht bewusst mit ihnen auseinandersetzen.

Unter dem Einfluss der astrologischen Zeitqualität lohnt es sich einen Blick auf unsere Kindheit zu werfen und uns zu verdeutlichen wie wir hinsichtlich der Durchsetzung unserer Ego-Bedürfnisse geprägt wurden und inwiefern sich vielleicht noch heute in unseren Erwachsenenbeziehungen bestimmte Muster zeigen, die in unseren Kindheitserfahrungen wurzeln. 




Sternbild Widder, Creative Commons



Mut

Der Mond im Widder erfordert Mut, denn im Widder geht es darum für uns selbst einzustehen. Vielleicht müssen wir uns in einer bestimmten Angelegenheit behaupten, vielleicht müssen wir für unser Recht kämpfen oder uns gegen Angriffe verteidigen. Es kann sich auch um emotionalen Mut handeln, der nun gefordert wird, bei dem es darum geht, dass wir uns unseren Gefühlen stellen, auch wenn es sich um schmerzhafte Gefühle handelt. Die Spannung, die Pluto zur Sonne in der Waage und zum Mond im Widder bildet, kann uns gerade mit den Gefühlen in Berührung bringen, die wir als unangenehm empfinden. Gefühle wie Wut, Scham, Trauer, Neid oder Schuldgefühle können nun verstärkt an die Oberfläche gelangen, wenn wir sonst eher dazu neigen unangenehme Gefühle zu verdrängen. Es steckt ein großer Reichtum in unserer Gefühlswelt. Die Annahme von Gefühlen, die lange verdrängt wurden, erleichtert ungemein und setzt viel Kraft frei. Die Annahme von Gefühlen ist auch ein wesentlicher Aspekt der Selbstliebe und stärkt die Ich-Beziehung.  

Auch wenn es sich um einen intensiven Vollmond handelt, muss diese Zeitqualität nicht für jeden von uns eine problematische Phase oder eine Krise anzeigen, denn Intensität kann ja durchaus angenehm sein. Vielleicht ist man frisch verliebt oder man erlebt in einer langjährigen Beziehung eine Art zweiten Frühling, nachdem man gemeinsam durch eine schwierige Phase gegangen ist und nun eine Wiedergeburt der Liebe und der Leidenschaft erfährt. 

Gefühle sind nicht immer im Recht, aber sie haben immer ihre Berechtigung

Wichtig ist, dass wir nun zu unseren Gefühlen stehen. Zu unseren Gefühlen zu stehen bedeutet nicht, dass unsere Gefühle immer im Recht sind, aber unsere Gefühle sind immer berechtigt. Will heißen, dass wir manchmal besonders heftige Gefühle haben können, die der jeweiligen Situation nicht angemessen sind. Wir können z.B. wütend auf jemanden sein, weil dieser Mensch unsere Gefühle nicht erwidert. Kein Mensch kann etwas dafür, wenn er unsere Gefühle nicht erwidert, denn Gefühle kann man nun mal nicht erzwingen. In einer solchen Situation wären unsere Gefühle also nicht im Recht, aber sie hätten trotzdem ihre Berechtigung, denn Gefühle wollen uns immer etwas mitteilen und zwar in erster Linie über uns selbst, denn es sind ja unsere Gefühle. In dem Fall ginge es dann vielmehr darum, dass man sich mit seinen emotionalen Bedürfnissen auseinandersetzt und dass man sich Zeit zur Selbstreflexion nimmt. Man könnte auch explodieren, nachdem man sich lange unfair behandeln ließ, des lieben Friedens wegen aber immer den Mund gehalten hat. In einer solchen Situation können heftige Gefühle aufgrund eines unfairen Verhaltens durchaus im Recht sein, es wäre jedoch ungerecht dem anderen die ganze Schuld in die Schuhe zu schieben, wenn man selbst derjenige war, der lange klein beigegeben hat und sich dadurch zum Teil des Problems gemacht hat. In dem Fall ärgert man sich nicht nur über das Unrecht, das der andere einem zugefügt hat, sondern man ärgert sich vor allem darüber, dass man nicht für sich selbst aufgestanden ist. Von daher sollte man sich möglichst erst mal zurücknehmen und die Wut ein wenig abkühlen lassen, bevor man das Gespräch mit der jeweiligen Person sucht. Wut kühlt meistens erheblich ab, wenn wir Verantwortung für unseren eigenen Anteil übernehmen. Es gibt aber auch Situationen, in denen es durchaus angebracht sein kann heftig zu reagieren, z.B. wenn man sexuell belästigt wird oder wenn man auf eine andere Art genötigt wird. Wer dazu neigt sich zu sehr zurückzuhalten, alles in sich hineinzufressen und sich im Stillen zu ärgern, kann diese Zeitqualität gut nutzen um zu einem freieren Umgang mit Aggressionen zu finden. Es kann sich natürlich auch um andere Gefühle handeln, die lange unter Verschluss gehalten wurden und die nun nach einem freieren Ausdruck verlangen. 

Ein Vollmond möchte uns immer darin unterstützen ein Gleichgewicht zwischen polar entgegengesetzten Themenbereichen herzustellen. Ein Vollmond auf der Ich-und-Du-Achse Widder-Waage möchte uns verdeutlichen, wo wir in unseren Beziehungen eventuell zu ichbezogen sind und wo wir vielleicht zu wenig an uns selbst denken und zu wenig für uns einstehen. In beiden Fällen werden unsere Beziehungen durch ein Zuviel oder ein Zuwenig an Ich-Beziehung belastet. Weder ist es für unsere Beziehungen gesund, wenn wir in erster Linie an uns selbst denken, noch ist es für unsere Beziehungen gesund, wenn wir ständig mit den Bedürfnissen von anderen beschäftigt sind und unsere eigenen dabei vergessen oder sie immer hinten anstellen.


Wichtige Themen zum Vollmond im Widder:

  • Was bedeutet Egoismus für mich? Gibt es einen gesunden Egoismus oder ist Egoismus eine schlechte Charaktereigenschaft von schlechten Menschen?
  • Gibt es einen bestimmten Bereich in dem ich gerne mutiger wäre oder neige ich eher zum Übermut und habe mir dadurch schon viele Probleme eingehandelt?
  • Wie zufrieden bin ich in meinen Beziehungen? Habe ich das Gefühl, dass meine Beziehungen gleichwertig und ausgewogen sind?
  • Übernehme ich gerne die Führung in meinen Beziehungen oder passe ich mich lieber meinem Partner an? Beides ist völlig in Ordnung, solange beide Partner wissen was sie wollen und die „Rollen“ offen gelebt werden, es also deshalb nicht ständig zu Verwirrungen oder zu Machtkämpfen kommt. Es kann auch bestimmte Bereiche in einer Beziehung geben, in denen man gerne die Führung übernimmt oder sie lieber seinem Partner überlässt.  
  • Kann ich andere um Hilfe und um Unterstützung bitten? Die meisten Menschen kommen uns gerne entgegen und die meisten Menschen tun gerne etwas für uns. Oft müssen wir sie einfach nur fragen.
  • Gerate ich häufig in offene oder versteckte Machtkämpfe mit anderen? Wie reagiere ich darauf, wenn jemand versucht Macht über mich auszuüben und mich zu etwas zu drängen was ich nicht will? Versuche ich meinerseits auf eine versteckte Art zu bekommen was ich will oder kann ich mich auf eine direkte Art ausdrücken? Wenn nicht, was hindert mich daran mich offen auszudrücken?
  • Kann ich mich gut von anderen verwöhnen lassen? Verwöhne ich die Menschen, die ich liebe, gerne?
  • Kann ich gut nein sagen, wenn mir etwas zu viel wird oder wenn ich etwas nicht will? Habe ich Verständnis dafür, wenn andere mir eine Grenze aufzeigen?
  • Wann habe ich das letzte Mal etwas nur für mich getan? Kann ich mir Zeit für mich nehmen oder habe ich ein schlechtes Gewissen, sobald ich etwas nur für mich tue? Gerade für Menschen, die sich viel um andere kümmern, ist es wichtig, dass sie sich so oft wie möglich eine „Ich-Zeit“ nehmen und dass sie sich ihrerseits von anderen umsorgen lassen.
  • Braucht mein Körper mehr Bewegung? Mit dem Mond im Widder können starke emotionale Spannungen ab – oder aufgebaut werden. Spannungen können bei dieser Mondposition besonders effektiv über körperliche Bewegung ausgeglichen werden.

In den Beziehungen, die eine gesunde Basis haben, können wir nun eine vertiefte Nähe erleben, wir können erkennen, dass wir mit diesen Menschen an einem Strang ziehen, dass wir in wesentlichen Punkten das Gleiche wollen und dass wir gemeinsame Werte haben, an denen wir uns im Leben orientieren. Probleme kommen bekanntlich in den besten Beziehungen vor, aber wenn eine Beziehung ein starkes Fundament hat, wird sie noch stärker, wenn beide bereit sind sich den Problemen zu stellen. Man lernt sich noch besser kennen, das Vertrauen vertieft sich und man weiß, dass man sich aufeinander verlassen kann. 

In den Beziehungen, die von einem großen Ungleichgewicht geprägt sind, kann es nun zu einer Krise kommen, die danach verlangt, dass wir uns mehr mit uns selbst, mit der Beziehung und mit dem Partner auseinandersetzen, sei es mit einem Liebespartner, mit einem guten Freund oder mit einem Geschäftspartner. Eine Krise ist auch immer eine Chance und genau das möchten uns die widersprüchlichen Aspekte dieses Vollmonds aufzeigen. Manchmal können wir das große Glück im scheinbaren Unglück finden. Unter dem Einfluss der Jupiter-Aspekte hängt vieles von der Perspektive ab, aus der wir die Dinge betrachten und sie bewerten. Wenn wir eine auftretende Krise als eine Form von Strafe ansehen, wird es uns schwerfallen, sie als eine Chance zu nutzen. Wenn wir bereit sind an aufkommenden Herausforderungen zu wachsen, werden wir von dieser Zeitqualität nach Kräften unterstützt und wir bekommen ordentlich Rückenwind. 


Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia


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