Montag, 19. Juli 2021

1. Vollmond im Wassermann ♒ 24.07.2021: Wo wahre Freunde sind, ist wahrer Reichtum ❣

 

"Der beste Freund wird wahrscheinlich die beste Gattin bekommen, weil die gute Ehe auf dem Talent zur Freundschaft beruht."

Friedrich Nietzsche


Bildliche Darstellung Sternzeichen Wassermann, Johfra Bosschart


Am 24.07.2021 erwartet uns der erste von zwei Vollmonden, die 2021 im Wassermann stattfinden. In diesem Sommer finden nicht nur zwei Vollmonde hintereinander im gleichen Zeichen statt, bei dem zweiten Vollmond handelt es sich außerdem um einen sogenannten „Blue Moon“. Der Begriff „Blue Moon“ hat im Zusammenhang mit Vollmonden unterschiedliche Bedeutungen. Oft spricht man von einem „Blue Moon“, wenn zwei Vollmonde innerhalb eines Monats stattfinden, wobei der zweite Vollmond dann als „Blue Moon“ bezeichnet wird. Als „Blue Moon“ bezeichnet man aber auch den dritten von vier Vollmonden, die innerhalb einer Jahreszeit stattfinden, denn normalerweise finden in jeder Jahreszeit immer nur drei Vollmonde statt. In diesem Fall handelt es sich um die zweite Variante, sprich, der zweite Vollmond im Wassermann, der am 22. August 2021 stattfindet, ist der dritte von vier Vollmonden, die sich im Sommer 2021 ereignen und von daher ist es ein „Blue Moon“.

Im Englischsprachigen Raum benutzt man die Redewendung „once in a blue moon“, wenn man betonen möchte, dass man von etwas spricht, das nur selten passiert. Auf Deutsch könnte man in dem Zusammenhang „alle Jubeljahre mal“ sagen. Im Englischen und im Deutschen hat die Redewendung einen bedauernden Unterton, wie etwa „mein Mann bringt mir nur alle Jubeljahre mal einen Blumenstrauß mit“ oder „meine Tochter räumt nur alle Jubeljahre von allein ihr Zimmer auf“. Man drückt mit dieser Redewendung also aus, dass es sich um etwas handelt, über das man sich sehr freut, während man gleichzeitig andeutet, dass es zu selten passiert.

Obwohl ich mich in diesem Text auf den ersten Vollmond konzentriere, ist das Thema „Seltenheitswert“ in Hinblick auf die Doppel-Vollmond-Thematik erwähnenswert. Insbesondere die subtile Beschwerde, die mit der Redewendung „once in a blue moon“ vermittelt wird, spielt aus astrologischer Sicht eine große Rolle in der aktuellen Zeitqualität. Es kann sein, dass wir uns in einer bestimmten Angelegenheit derzeit wie die „Prinzessin auf der Erbse“ fühlen, denn diese Zeitqualität möchte uns auf einen unterschwelligen Leidensdruck aufmerksam machen. Ein subtiler Leidensdruck, der nicht mit so akuten Schmerzen einhergeht, dass man motiviert ist etwas dagegen zu unternehmen, der aber trotzdem nervt und im Hintergrund wirkt. Inwieweit wir auf einer individuellen Ebene von dieser Thematik betroffen sind, hängt - wie immer - damit zusammen, ob wir persönlich von dieser Zeitqualität berührt werden, erkennbar durch die Aspekte, die das Neumond-Horoskop zu unserem Geburtshoroskop bildet.

Der erste Vollmond findet am Anfang der ersten Dekade Wassermann statt. Die Sonne befindet sich auf 01°26' Löwe und der Mond steht auf dem gleichen Grad im gegenüberliegenden Wassermann. Venus, der Planet, der unsere Beziehungen und unsere Werte symbolisiert, ist zum Vollmond gerade in die Jungfrau eingetreten, nachdem die „göttliche Schöne“ am 22.07.2021 eine exakte Opposition zu Jupiter gebildet hat. Der Einfluss dieses Spannungsaspekts spielt in die Vollmond-Thematik hinein, zumal wenige Tage nach dem Vollmond, am 29.07.2021, dann auch Mars, der mythologische Geliebte von Venus, eine Opposition zu Jupiter bildet. Einen Tag davor, am 28.07.2021, wechselt Jupiter die Zeichen und tritt rückläufig in den Wassermann ein. Nachdem sich Jupiter von Mitte Mai bis Ende Juli 2021 in den ersten Graden der Fische aufgehalten hat, wird sich der „große Wohltäter“ bis Ende des Jahres noch mal durch den Wassermann bewegen. Die Zeit, die Jupiter 2021 in den Fischen verbracht hat, konnte uns schon mal einen Eindruck davon vermitteln, welche Themen nächstes Jahr wichtig für uns sein werden, denn 2022 wird Jupiter einen großen Teil des Jahres in den Fischen verbringen.



Astrologische Grafik Vollmond 24.07.2021, 04:36h MESZ, 01°26' Wassermann


Wenn wir konstruktiv mit den Jupiter-Energien umgehen, können wir unter dem Einfluss der Spannungsaspekte eine besonders angenehme Zeit erleben, in der sich unter Umständen sogar ein großer Wunsch erfüllt. Wir können aber auch eine Zeit erleben, in der wir zu Übertreibungen neigen oder einer Fehleinschätzung erliegen. Spannungsaspekte von Jupiter sind trickreich, denn einerseits fordern sie uns dazu auf ein Risiko einzugehen und über unsere bisherigen Grenzen hinauszuwachsen, aber andererseits kann es unter einem Spannungsaspekt von Jupiter auch heißen „wie gewonnen, so zerronnen“ oder „wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Glatteis“. Von daher erfordern die Spannungsaspekte von Jupiter eine gute Selbsteinschätzung und eine klare Einschätzung der Situation, in der man sich befindet. Da Venus und Mars beteiligt sind und da diese beiden Planeten die wichtigsten astrologischen Indikatoren für (Liebes-) Beziehungen sind, sollten wir nun speziell im Beziehungsbereich darauf achten inwieweit wir hier selbst zu Übertreibungen und zu Fehleinschätzungen neigen oder inwieweit wir es vielleicht mit einem Menschen zu tun haben der dahingehend Probleme hat.

Venus in der Jungfrau bildet zum Vollmond einen Quinkunx, einen sogenannten Sehnsuchtsaspekt, zum Mond im Wassermann. Ein Quinkunx entsteht, wenn sich zwei oder mehr Himmelskörper im Abstand von 150° begegnen. Wenn der Mond und Venus einen Quinkunx zueinander bilden, kann das anzeigen, dass hier eine Diskrepanz zwischen dem Bedürfnis nach Liebe und sexuellem Begehren und dem Bedürfnis nach Fürsorge und emotionaler Unterstützung vorliegt. Die Spannung kann sich auch auf eine Diskrepanz zwischen emotionalen und finanziellen Bedürfnissen beziehen oder auf eine Diskrepanz zwischen einer Idealvorstellung und ihrer Verwirklichung. Unter dem Einfluss dieses Aspekts könnte man sich stark zu einem Menschen hingezogen fühlen, der zwar die sexuellen Bedürfnisse befriedigt, zu dem man aber keine erfüllende emotionale Verbindung aufbauen kann oder umgekehrt. Im beruflichen Bereich könnte man einen sicheren Job haben, der ein regelmäßiges Einkommen garantiert, der einen aber emotional nicht erfüllt oder der einen gefühlsmäßig überstrapaziert. Auch hier könnte man den umgekehrten Fall erleben, man könnte einen Job haben, der einen emotional erfüllt, der aber schlecht bezahlt wird. Man könnte sich im Internet von einer Gruppe von Gleichgesinnten total verstanden fühlen, aber im Alltag vermisst man dann deren Anwesenheit, weil man nur einen virtuellen Kontakt zu ihnen hat...

Bei einem Quinkunx geht es um die Unvereinbarkeit der beteiligten Zeichen und auf den ersten Blick haben die Zeichen Jungfrau und Wassermann tatsächlich keine Gemeinsamkeiten. Während der Wassermann seine Freiheit und Unabhängigkeit liebt, liebt die Jungfrau Zuverlässigkeit und Regelmäßigkeit. Während der Wassermann das Ungewöhnliche und die Abwechselung liebt, liebt die Jungfrau das Kalkulierbare und die Routine. Während der Wassermann ein intellektuelles Zeichen ist, das von ungewöhnlichen Theorien und Ideologien fasziniert ist, ist die Jungfrau ein pragmatisches Zeichen, das sich auf das real Erlebbare und praktisch Umsetzbare konzentriert. Während der Wassermann gerne mit vielen verschiedenen Leuten zusammen ist und wechselnde Kontakte hat, konzentriert sich die Jungfrau auf einige wenige Kontakte, zu denen sie dauerhafte Beziehungen pflegt. Während sich der Wassermann schnell aus einer Beziehung lösen kann, die nicht nach seinen Vorstellungen läuft, setzt die Jungfrau alles daran eine Beziehung zu reparieren, wenn es zu Problemen kommt. Während der Wassermann Toleranz anstrebt, ist die Jungfrau das Zeichen der kritischen Beurteilung. Während sich der Wassermann schnell langweilt, kann die Jungfrau 1000 Mal das Gleiche tun, ohne eine Spur von Langeweile zu empfinden, weil sie jedes Mal neue Details entdeckt. Während der Wassermann schon im Kopfkino Befriedigung finden kann, also dadurch, dass er etwas im Geist durchspielt, muss die Jungfrau etwas sinnlich-körperlich erfahren, damit sie es wertschätzen kann. Während der Wassermann gerne mal ein Risiko eingeht, ist die Jungfrau überlegt und vorsichtig. Während der Wassermann an der Technik und am wissenschaftlichen Fortschritt interessiert ist, liebt die Jungfrau die Natur und die Einfachheit. Während der Wassermann total begeistert ist, wenn er konzeptionelle Kunst sieht, liebt die Jungfrau die klassischen Meister und sie verehrt das gute Handwerk...

Ich könnte nun fortfahren mit der Auflistung der Unterschiede dieser beiden Zeichen, aber ich denke, die Botschaft ist klar: die Zeichen Jungfrau und Wassermann sind so unterschiedlich, dass man hier nicht mal von „Gegensätze ziehen sich an“ sprechen kann. Darum bilden die beiden Zeichen einen Quinkunx zueinander, einen Winkel, der anzeigt, dass man so verschieden ist, dass man anscheinend keine gemeinsame Basis finden kann. Ich sage anscheinend, denn in vielen Bereichen könnten sich diese beiden Zeichen eigentlich gut ergänzen. Ein Beispiel könnte ein Erfinder sein, der eine geniale Idee hat. Archetypisch symbolisiert der Wassermann eine/n Wissenschaftler/in oder eine/n Erfinder/in. Damit die Erfindung praktisch umsetzbar ist, damit sie einen realen Nutzen hat und damit ihre Produktion reibungslos abläuft, braucht ein/e Erfinder/in nicht nur den visionären, experimentierfreudigen Geist des Wassermanns, sondern auch den pragmatischen, realitätsnahen Verstand der Jungfrau. Technischer und wissenschaftlicher Fortschritt (Wassermann) kann naturschonend sein (Jungfrau) und muss die Natur nicht schädigen. In Beziehungen kann man das Freiheitsbedürfnis des Wassermanns und das Bedürfnis der Jungfrau nach Zuverlässigkeit miteinander in Einklang bringen, indem sich beide ihre Freiräume nehmen und sich trotzdem an gemeinsame Absprachen halten. Das wassermanntypische Bedürfnis nach Abwechselung und die jungfrautypische Weiterentwicklung durch Routine können miteinander kombiniert werden, indem man täglich Yoga macht, aber jeden Tag unterschiedliche Yoga-Übungen macht oder indem man täglich joggen geht, dabei aber immer andere Strecken läuft. Man kann moderne, futuristische (Wassermann) Kunst machen, die handwerklich sehr versiert ist (Jungfrau). Während es in vielen Bereichen möglich ist die Qualitäten der beiden Zeichen zu verbinden, könnte man sich nun aber auch in einer Situation befinden, in der man mit der Unvereinbarkeit konfrontiert wird, die ein Quinkunx symbolisiert. Wenn man derzeit vor der Aufgabe steht eine Entscheidung zu treffen, weil nur das Eine oder das Andere geht, sollte man sich an dem orientieren, was einem mehr wert ist, denn um unsere Werte geht es bei Venus.

Während der Mond im Wassermann den beschriebenen Quinkunx zu Venus in der Jungfrau bildet, befindet sich die Sonne im Löwen im Quinkunx zu Jupiter in den Fischen. Bei dem erstgenannten Quinkunx haben wir es mit den Elementen Erde (Jungfrau) und Luft (Wassermann) zu tun und bei dem zweitgenannten Quinkunx treffen die Elemente Feuer (Löwe) und Wasser (Fische) aufeinander. Im Volksmund heißt es „sie sind wie Feuer und Wasser“, wenn man von der Unvereinbarkeit zweier Menschen spricht. Auch in der Astrologie handelt es sich um Elemente, die nur schwer in Einklang zu bringen sind, wobei die unterschiedlichen Bedürfnisse des Feuerzeichens Löwe und des Wasserzeichens Fische aufgrund des Quinkunx, den sie zueinander bilden, eine besondere Herausforderung im Zodiak darstellen.



Astrologische Grafik: Sonne in Löwe im Quinkunx zu Jupiter in den Fischen


Während der Löwe unsere ganz persönlichen Ego-Bedürfnisse symbolisiert, symbolisieren die Fische unsere seelischen Bedürfnisse. Ziel einer spirituellen Entwicklung ist es die Ego-Bedürfnisse und die Seelenabsichten in Einklang zu bringen, wobei das Ego einen ziemlich großen Spielraum hat, der durch den freien Willen des Menschen gegeben ist. Aus spiritueller Sicht inkarnieren wir weder um das Leben nur als einen Ego-Trip zu erleben, noch um nur als „reine Seele“ auf diesem Planeten zu existieren. Wenn ein Mensch sein Ego vollkommen transzendiert hätte, hätte seine Seele keinen Grund mehr sich erneut zu inkarnieren. Die Seele würde sozusagen ins Nirwana eintreten oder - anders ausgedrückt - sie würde in der Urquelle versinken und gänzlich mit ihr verschmelzen. Menschsein bedeutet also nicht nur Seele zu sein, sondern das Ego mit all seinen Licht- und Schattenseiten kennen- und lieben zu lernen. Manch eine/r könnte nun einwenden, dass das menschliche Ego für die schlimmsten Taten verantwortlich ist, die ein Mensch begehen kann und da ist auch etwas Wahres dran. Unser Ego macht uns selbst oder anderen aber nur dann Schwierigkeiten, wenn wir uns von unserem Ego dominieren lassen. Wenn sich alle Menschen der Aufgabe stellen würden ihr Ego kennen und lieben zu lernen, könnten auch die wildesten Bestien, bzw. die bestialischsten Menschen, gezähmt werden. Wenn sich Menschen wie Adolf Hitler, Josef Stalin oder Ted Bundy bemüht hätten ihr Ego zu zähmen, hätten sie sich selbst und ihren Mitmenschen viel Leid ersparen können. Auch wenn die wenigsten von uns auf derartige Kaliber treffen werden, dürfte den meisten von uns klar sein, dass Ego-Probleme im zwischenmenschlichen Miteinander die größten Hindernisse sein können.




Der Trumpf im Tarot, der dem Tierkreiszeichen Löwe zugeordnet ist, trägt den Titel „Lust“ oder „Kraft“*. Das Kartenbild zeigt eine Frau, die einen Löwen zähmt. Der Löwe symbolisiert im Tarot das menschliche Ego und das Tier im Menschen, das entweder eine wilde Bestie oder eine gezähmte Raubkatze sein kann und natürlich gibt es viele Abstufungen zwischen einer wilden Bestie und einer zahmen Raubkatze. Das Menschliche im Menschen, der Homo Sapiens, der sich selbst erkennende, einsichtsfähige Mensch, hat die Fähigkeit das Tier in sich, also sein Ego, zu zähmen. Das Menschliche im Menschen kann nur durch Selbstreflexion, Selbsterkenntnis und Bewusstsein kultiviert werden. Auch ohne dass die Seele (Fische) einbezogen wird, hat der Mensch die Fähigkeit sein Ego zu regulieren, indem er seinen Verstand benutzt und die Vernunft einschaltet. Eine Selbstregulierung, die rein vernunftorientiert ist, hat jedoch nicht die gleiche Qualität, wie eine Selbstregulierung, die durch den Kontakt zur Seele zustande kommt, denn wenn die Seele gehört wird, setzt ein tiefes Verstehen ein. Man hält sich also nicht nur davon ab sich selbst oder anderen einen Schaden zuzufügen, weil man sich zähneknirschend am Riemen reißt, obwohl man eigentlich lieber ganz anders handeln würde, sondern weil man aus der Perspektive der Seele die größeren Zusammenhänge erkennen kann. Aus der Perspektive der Seele können wir erkennen, dass wir alle mal in der Opfer- und mal in der Täter-Rolle waren. Schuldzuweisungen sind für die Seele deshalb müßig. Wir sind aber nicht hier um unser irdisches Dasein nur aus der Perspektive unserer Seele wahrzunehmen. Wir sind hier um individuelle menschliche Erfahrungen zu machen, durch die wir uns weiterentwickeln und das bedingt ein Ego, also ein Ich-Bewusstsein. Eine höhere Entwicklung findet statt, wenn unser Ego und unsere Seele zusammenarbeiten. Wenn wir unsere Ego-Bedürfnisse und unsere Seelenabsichten aufeinander abstimmen können, erfahren wir eine tiefe, innere Befriedigung. Unser Leben erscheint uns sinnvoll und wir leisten in unserem persönlichen Rahmen einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Menschheit.

* In den meisten Tarotdecks trägt diese Karte den Titel „Kraft“. Im Thoth-Deck heißt sie „Lust“, weil Aleister Crowley, der Macher des Thoth-Decks, hervorheben wollte, dass es in der Thematik dieser Karte um eine Kraft geht, die mit Lust ausgelebt wird, denn Kraft kann ja auch lustlos eingesetzt werden.


Während einige Menschen das Problem haben, dass ihr Ego zu wenig ausgeprägt ist, haben andere Menschen das Problem, dass sie alles viel zu sehr aus der Ego-Perspektive wahrnehmen und deshalb nicht dazu in der Lage sind die Dinge aus einer höheren Warte zu betrachten. Menschen, die stark mit ihrem Ego verhaftet sind, haben große Schwierigkeiten ihre Vernunft zu Rate ziehen und sie haben ganz besondere Probleme den Kontakt zu ihrer Seele herstellen. Aus psychologischer Sicht spricht man bei solchen Menschen von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, eine Störung, die in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten kann. Aus spiritueller Sicht haben diese Menschen wenig bis gar keinen Zugang zu ihrer Seele. Wenn ein Mensch keinen Zugang zu seiner Seele hat, fühlt er sich unsagbar leer. Diese innere Leere muss durch vielfältige Aktivitäten im Außen gestopft werden, was aber immer nur kurzzeitig Abhilfe schafft. Das Abgetrenntsein von der Seele hat zur Folge, dass man immer wieder von anderen Menschen mit Energie versorgt werden muss, was im Zusammenhang mit narzisstisch geprägten Menschen als narzisstische Zufuhr bezeichnet wird. Wenn wir mit unserer Seele im Kontakt sind, haben wir eine andauernde, ziemlich stabile Energiezufuhr, denn über unsere Seele haben wir sozusagen einen direkten Draht zur (göttlichen) Urquelle. Wir genießen Beziehungen zu anderen Menschen, aber wir benutzen sie nicht zur Energieversorgung. 

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die – obwohl sie verkörpert sind – nicht wirklich voll inkarniert sind, sprich, sie erfahren ihr irdisches Dasein viel mehr aus der Perspektive der Seele, als aus der Perspektive des Egos, also durch den Filter eines Ich-Bewusstseins. Diese Menschen können allzu nachgiebig sein, sie können zur Selbstaufopferung neigen, sie können Schwierigkeiten haben klare Ziele zu verfolgen, Grenzen zu setzen und zu ihren persönlichen Vorlieben und Abneigungen zu stehen. Im Extremfall fühlen sie sich abgetrennt von ihren emotionalen und körperlichen Bedürfnissen, sie können nur schwer Entscheidungen treffen und sie sind leicht beeinflussbar, so dass sie sich, wie ein Chamäleon, an die Menschen anpassen, die sie umgeben. Dieser Menschentyp ist natürlich eine leichte „Beute“ für den Typ Mensch, der übermäßig von seinem Ego gesteuert wird. Aus spiritueller Sicht könnten diese beiden Menschentypen eigentlich ein „perfektes“ Paar sein, denn während der Egomane lernen könnte den Zugang zu seiner Seele zu finden, könnte der Selbstlose lernen mehr mit seinem Ego in Kontakt zu sein, bzw. sein Ego überhaupt erst mal zu entwickeln.

Ein weiterer Menschentyp schwankt zwischen zu viel und zu wenig Egoismus hin und her. Diese Menschen können überdurchschnittlich großzügig sein. Sie nehmen sich in ihren Beziehungen streckenweise sehr zurück und sie versuchen ihren Mitmenschen alles recht zu machen. Eine Zeit lang übertreiben sie es mit ihrer Rücksichtnahme und ihrer Großzügigkeit, bis sie sich irgendwann extrem benachteiligt fühlen. Sie fühlen sich dann nicht gewürdigt für ihre großzügige Art, sie entwickeln Aggressionen gegen die Menschen, für die sie sich verausgabt haben und werfen ihnen direkt oder indirekt vor, dass sie zu egoistisch sind. Ihrer Meinung nach ist nun die Zeit der "Abrechnung" gekommen und der oder die andere soll jetzt zurückgeben, was er oder sie von ihnen bekommen hat. Dieser Menschentyp pendelt zwischen Selbstlosigkeit und Egoismus hin und her. Damit möchte ich nicht sagen, dass man selbstlos geben sollte, ohne von anderen etwas zu erwarten. Man sollte vielmehr von vornherein darauf achten, dass ein gesundes Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen in einer Beziehung vorhanden ist, denn weder ist es gesund nur zu geben, noch ist es gesund nur zu nehmen. Auch in diesem Fall handelt es sich um ein Ego-Problem, denn wenn das Ego integriert ist, spürt man seine Grenzen und man verausgabt sich nicht für andere. Man ist sich bewusst, dass man weder sich selbst, noch anderen, noch seinen Beziehungen etwas Gutes tut, wenn man seine eigenen Grenzen nicht wahrt.


Sternbild Wassermann, Wikimedia


Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der erste Vollmond im Wassermann mit komplizierten Aspekten gespickt ist. Trotzdem, bzw. gerade deswegen bietet diese Zeitqualität große Wachstums- und Bewusstwerdungschancen. Je nachdem ob man eher zu den Menschen gehört, die zu sehr mit ihrem Ego verhaftet sind oder ob man eher zu den Menschen gehört, die zu wenig mit ihrem Ego im Kontakt sind, wird man diese Zeitqualität ganz unterschiedlich erleben. In beiden Fällen kann es in diesen Wochen aber zu Erlebnissen kommen, die einem aufzeigen, in welcher Richtung Entwicklungsbedarf besteht. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Menschen, die zu sehr mit ihrem Ego verhaftet sind, Schwierigkeiten haben eine Situation objektiv zu betrachten, denn je ausgeprägter die Ego-Verhaftung ist, desto subjektiver ist die eigene Wahrnehmung. Also liegt es meistens an demjenigen, der weniger egozentrisch veranlagt ist, die Vernunft sprechen zu lassen. Das bedeutet nicht, dass die vernünftigere Person immer nachgeben sollte. In manchen Situationen ist es tatsächlich klüger nachzugeben. In anderen Situationen tut man weder sich selbst, noch dem betreffenden Menschen einen Gefallen, wenn man nachgibt. Erwachsene Menschen, die zu sehr mit ihrem Ego verhaftet sind, verhalten sich oft wie kleine Kinder, die ihren Willen durchsetzen wollen und dann beleidigt reagieren, wenn ihrem Willen Grenzen gesetzt werden. Wenn man kleinen Kindern alles erlaubt, hat man kleinere Probleme. Wenn man großen Kindern alles erlaubt, hat man ein wirkliches Problem.

Wenn man zu den Menschen gehört, die keine Ego-Probleme haben, die als störend erlebt werden, kann man diese Zeitqualität sehr gut nutzen, um dem „inneren Kind“ eine Freude zu machen, denn der Löwe symbolisiert auch das „innere Kind“. Vielleicht möchte man nun eine schöne Zeit mit Freunden verbringen, vielleicht möchte man neue Kontakte knüpfen oder an alte Kontakte wieder anknüpfen, vielleicht möchte man ein Projekt im Web starten, vielleicht möchte man ein leidenschaftliches Wochenende mit dem Partner verbringen, vielleicht hat man Lust seiner Kreativität Ausdruck zu verleihen oder vielleicht möchte man sich jetzt für einen höheren Zweck engagieren und sich einer bestimmten Gruppe anschließen. Da ein Quinkunx verstärkt Spannungen und innere Unruhe hervorbringen kann, kann man dem entgegenwirken, indem man bewusst für Entspannung sorgt.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass am 11.02.2021 ein Neumond im Wassermann stattfand, bei dem Venus eine Konjunktion zu Jupiter im Wassermann gebildet hat, während sie jetzt die Opposition zu Jupiter bildet. Die Opposition symbolisiert eine Wegkreuzung, an der wir vor verschiedenen Wahlmöglichkeiten stehen. Da uns ein Neumond darin unterstützen möchte etwas Neues zu beginnen und da ein Vollmond den Höhepunkt von einem bestimmten Zyklus markiert, kann es jetzt sehr aufschlussreich sein über die Zusammenhänge zwischen den Ereignissen im Februar 2021 und unserer aktuellen Situation zu reflektieren. Der Vollmond im Wassermann kann uns aufzeigen inwieweit das, was wir im Februar 2021 begonnen haben, mittlerweile Früchte trägt oder woran es hapert, falls sich die gewünschten Ergebnisse bisher noch nicht zeigen.


Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia



Wichtige langfristige Themen der astrologischen Zeitqualität:


Mondknoten in Zwillinge-Schütze 2020 - 2022:

https://symbolsysteme.blogspot.com/2020/04/mondknoten-in-zwillinge-schutze-2020.html


Jupiter im Wassermann 2021:

https://symbolsysteme.blogspot.com/2020/12/jupiter-und-saturn-im-wassermann-und.html


Jupiter in den Fischen 2021 und 2022:

Symbolsysteme:Jupiter in den Fischen ♓ 2021 und 2022: Es geht ums Ganze 🙏


Saturn in Wassermann 2020 - 2023:

https://symbolsysteme.blogspot.com/2020/03/saturn-im-wassermann-2020-bis-2023.html

und:

https://symbolsysteme.blogspot.com/2020/03/saturn-im-wassermann-2020-bis-2023-video.html



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