Freitag, 1. Mai 2020

Mondknoten in Zwillinge ♊ - ♐ Schütze 2020 bis 2022: Zwei plus Zwei ist Vier.

„Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei plus zwei vier ist. Wenn das erlaubt ist, ergibt sich alles andere.“

Original:  

"Freedom is the freedom to say that two plus two makes four. If that is granted, all else follows"

George Orwell „1984“




Am 5. Mai ist es soweit: die Mondknoten wechseln die Zeichen! Der aufsteigende Mondknoten* läuft vom 05.05.2020 bis zum 18.01.2022 durch das Luftzeichen Zwillinge, während sich der absteigende Mondknoten zeitgleich durch das Feuerzeichen Schütze bewegt.

* Die genannten Daten beziehen sich auf die wahren Mondknoten. Es gibt die sogenannten wahren Mondknoten (True Nodes) und die mittleren Mondknoten (Mean Nodes). Während bei der Berechnung der wahren Mondknoten auch Rückläufigkeitsphasen mit einberechnet werden, ist dies bei der Berechnung der mittleren Mondknoten nicht der Fall. Die mittleren Mondknoten bewegen sich grundsätzlich „rückwärts“ durch den Zodiak. Aufgrund der Berücksichtigung der Rückläufigkeitsphasen können die Daten der wahren und der mittleren Mondknoten voneinander abweichen. Die mittleren Mondknoten bewegen sich vom 04.06.2020 bis zum 23.12.2021 durch die Achse Zwillinge-Schütze.


Allgemeine Bedeutung der Mondknoten

Bei den Mondknoten handelt es sich nicht um Himmelkörper, sondern um Schnittpunkte zwischen der Sonnenbahn, der Ekliptik und der Mondbahn um die Erde. Diese Schnittpunkte, die als der aufsteigende und der absteigende Mondknoten bezeichnet werden, liegen sich genau gegenüber und sie bilden zusammen die Mondknotenachse. Wenn sich der aufsteigende Mondknoten durch ein bestimmtes Tierkreiszeichen bewegt, läuft der absteigende Mondknoten automatisch durch das gegenüberliegende Tierkreiszeichen. Im günstigsten Fall ergänzen sich die gegenüberliegenden Tierkreiszeichen, in weniger günstigen Fällen schaffen sie eine Dissonanz, dadurch dass Extreme aufeinandertreffen, die nicht oder nur schwer miteinander in Einklang gebracht werden können.




In der karmischen Astrologie, in der von einer Reihe von Reinkarnationen ausgegangen wird, symbolisiert der aufsteigende Mondknoten das Seelenversprechen, eine Form von Versprechen, das sich eine Seele vor dem Antritt einer Inkarnation gegeben hat, das sich auf die zentralen Lernerfahrungen bezieht, an denen die Seele in diesem Leben wachsen will. Der gegenüberliegende absteigende Mondknoten symbolisiert aus karmischer Sicht einschneidende, stark prägende Erfahrungen einer Seele, die sie in früheren Inkarnationen gemacht hat und die sie in diese Inkarnation mitbringt. Diese mitgebrachten Seelenerfahrungen können positiv oder negativ sein und sie können sich förderlich oder hinderlich auf die gegenwärtige Inkarnation auswirken. Häufig handelt es sich um ein komplexes Geflecht aus fördernden und behindernden Einflüssen, die vom absteigenden Mondknoten auf uns einwirken. Die Auseinandersetzung mit den Themen, die uns behindern, geht mit besonderen Wachstumschancen einher. So können die größten Herausforderungen unter Umständen die Triebfeder für die größten Erfolge im Leben eines Menschen sein.

In der psychologisch orientierten Astrologie, in der man nicht mit dem Konzept des Karmas arbeitet, symbolisiert der absteigende Mondknoten tiefliegende, zumeist unbewusste Muster, die ein Mensch in seiner Vergangenheit – vor allem in seiner Kindheit - verinnerlicht hat, während der gegenüberliegende aufsteigende Mondknoten das Entwicklungspotential eines Menschen anzeigt. Kurz zusammengefasst heißt es zu den Mondknoten: wo komme ich her (absteigender Mondknoten) und wo gehe ich hin (aufsteigender Mondknoten). In beiden Fällen, ob man nun die karmische Sicht oder die psychologische Perspektive bevorzugt, geht es darum, dass man sich in erster Linie an den Themen des aufsteigenden Mondknotens orientiert. Idealerweise setzt man sich mit den Schattenthemen, die durch den absteigenden Mondknoten angezeigt werden, möglichst bewusst auseinander, damit man sich nicht immer wieder in ihnen verliert und damit man nicht andauernd von alten Konditionierungen eingeholt wird.

Obwohl es ein großer Unterschied ist, ob es sich bei der Mondknoten-Position um eine Geburtskonstellation handelt oder ob es sich um einen vorübergehenden Transit handelt, gilt in beiden Fällen die Faustregel, dass uns die Themen des absteigenden Mondknotens - im ungünstigsten Fall - in Teufels Küche bringen können und dass sie - in harmloseren Fällen - einen Stillstand bewirken und wertvolle Entwicklungsmöglichkeiten verhindern können. Wenn wir uns den Themen des aufsteigenden Mondknotens zuwenden, kommen wir spürbar in unsere Kraft, uns steht eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung und wir erhalten sozusagen „kosmischen Rückenwind“. Wir erfahren wesentlich mehr Erfüllung, wenn wir uns auf die Themen des aufsteigenden Mondknotens konzentrieren und wir haben das tiefe Gefühl, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. 

Ich möchte das Gesagte aber nicht allzu sehr verallgemeinern, denn A) kommt es stark darauf an was das persönliche „Geburtsversprechen“ ist. Vielleicht hat man im Geburtshoroskop ja sogar die umgekehrte Mondknoten-Position zur aktuellen Transit-Konstellation, indem man den aufsteigenden Mondknoten im Schützen und den absteigenden Mondknoten in den Zwillingen hat. B) hängen viele Faktoren von der Gesamtkonstellation der aktuellen astrologischen Zeitqualität und von der Gesamtkonstellation des persönlichen Horoskops ab. C) kann man auch stark von den Themen des absteigenden Mondknotens profitieren, wenn man dahingehend ein „gutes Karma“ geschaffen hat. Man kann, aus karmischer Sicht, also über eine Art Guthaben in Bezug auf die Themen des absteigenden Mondknotens verfügen. Aus psychologischer Sicht kann man im Themenbereich des absteigenden Mondknotens über besondere Talente verfügen oder man kann sich soweit mit den Schattenthemen des absteigenden Mondknotens auseinandergesetzt haben, dass man schon über sie hinausgewachsen ist. 

Wenn man sein persönliches Horoskop kennt, kann man zum Transit der Mondknoten durch die Achse Zwillinge/Schütze die eigene Merkur- und Jupiter-Position untersuchen. Merkur und Jupiter sind die Herrscherplaneten der Zeichen Zwillinge und Schütze. Die Art, wie man seine Merkur- und Jupiter-Themen lebt, ist ausschlaggebend für diesen Transit. Man sollte die Häuser 3 und 9, die den Tierkreiszeichen Zwillinge und Schütze zugeordnet sind, genauer unter die Lupe nehmen und man sollte sich die astrologischen Häuser, durch die sich die transitierenden Mondknoten bewegen, genau anschauen. Die Aspekte, die die transitierenden Mondknoten zu persönlichen Horoskopfaktoren bilden, sind besonders wichtig, wobei Konjunktionen und Oppositionen am einflussreichsten sind. Wenn man die Sonne, den Mond, den Aszendenten, die Himmelsmitte, Merkur, Venus, Mars, Jupiter oder Saturn in den Zeichen Zwillinge oder Schütze hat, ist man auf einer persönlichen Ebene direkt von diesem Transit betroffen. Besonders wichtig ist dieser Transit für diejenigen, die im Geburtshoroskop ihre Mondknoten auf der Achse Zwillinge-Schütze haben.   

Die Mondknoten liefen das vorherige Mal von Oktober 2001 bis April 2003 durch die Achse Zwillinge-Schütze. Es kann sehr aufschlussreich sein einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und sich vor Augen zu halten was damals im eigenen Leben und auf der weltlichen Ebene passiert ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass sich der aktuelle Transit der Mondknoten genauso auswirken muss wie damals, zumal wir jetzt eine ganz andere Gesamtkonstellation haben, aber man kann oft interessante Einblicke gewinnen und vielleicht erkennt man sogar schon jetzt gewisse Querverbindungen zu bestimmten Ereignissen von damals.

Auf jeden Fall ist erwähnenswert, dass am 11.09.2001, kurz bevor die Mondknoten von der Achse Krebs-Steinbock zur Achse Zwillinge-Schütze wechselten, der Anschlag auf das World Trade Center in New York verübt wurde. Die damaligen Ereignisse haben eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die unsere Welt grundlegend verändert hat. Der jetzige Wechsel der Mondknoten von der Achse Krebs-Steinbock zur Achse Zwillinge-Schütze wird von der Corona-Krise begleitet. Es bleibt abzuwarten wie wir in 18 Jahren auf diese Zeit zurückblicken, aber schon jetzt ist absehbar, dass die Corona-Krise wahrscheinlich einen noch tieferen Einschnitt und einen noch bedeutsameren Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte darstellt, als die damaligen Anschläge auf das World Trade Center. 


Am Anfang erst mal Vergangenheitsbewältigung?

Nach dem weltbewegenden achtzehnmonatigen Transit der Mondknoten durch die Achse Krebs-Steinbock, dürfte der Transit der Mondknoten durch die Achse Zwillinge-Schütze für viele von uns eine willkommene Veränderung sein. Zwar bietet auch dieser Transit seine ganz speziellen Herausforderungen, aber immerhin haben wir in den kommenden anderthalb Jahren kein stark besetztes Schütze-Zeichen, was es uns einfacher machen dürfte uns auf die Zwillinge-Themen zu konzentrieren. Wir haben während des Transits der Mondknoten zwar auch kein stark besetztes Zwillinge-Zeichen, aber Saturn bewegt sich in den kommenden drei Jahren durch den Wassermann und einen großen Teil des Jahres 2021 wird auch Jupiter durch den Wassermann laufen. Da der Wassermann, wie die Zwillinge, ein Luftzeichen ist, bekommen wir durch den Transit von Jupiter und Saturn im harmonischen Aspekt zu den Zwillingen reichlich Schubkraft, wir werden geradezu in die Themen des aufsteigenden Mondknotens in den Zwillingen gepusht.

Die Mondknoten haben sich von November 2018 bis Mai 2020 durch die Achse Krebs-Steinbock bewegt. Dieser Transit war vor allem deshalb so herausfordernd, weil zur gleichen Zeit, in der der absteigende Mondknoten durch den Steinbock lief, Pluto, Saturn und seit Ende 2019 auch noch Jupiter durch den Steinbock liefen. Je mehr Planeten sich am absteigenden Mondknoten befinden, desto größer ist die Versuchung an den Themen des absteigenden Mondknotens „hängenzubleiben“. Der Transit des absteigenden Mondknotens durch den Steinbock war für viele von uns besonders herausfordernd, weil wir hier durch drei Planeten, die jeweils unterschiedliche Themenbereiche anzeigen, leicht in die Steinbock-Energien zurückgezogen werden konnten. Bildlich gesprochen konnten wir uns in den vergangenen 18 Monaten so fühlen, als wenn wir versuchen würden mit einem Klotz am Bein voranzukommen. Da der Steinbock als solches ein Zeichen ist, das mit viel Schwere einhergeht, konnten wir in den vergangenen anderthalb Jahren das Gefühl haben, als wenn wir immer wieder gegen den Strom schwimmen mussten. Wenn wir uns allerdings auf die Themen des aufsteigenden Mondknotens im Krebs konzentrieren konnten, dürfte dieser Transit wesentlich einfacher für uns gewesen sein. Trotzdem lebt keiner von uns in einem Vakuum und da der Steinbock einen starken Bezug zu gesellschaftlichen Entwicklungen hat, konnte es uns durch bestimmte gesellschaftliche Ereignisse erschwert werden uns richtig auf die Krebs-Themen einzulassen.

Gegen Ende des anderthalbjährigen Transits der Mondknoten durch die Achse Krebs-Steinbock wurden wir dann aber regelrecht dazu gezwungen uns den Themen des aufsteigenden Mondknotens im Krebs zuzuwenden, indem viele von uns durch die Corona-Krise „Hausarrest“ erhalten haben. Mit dem aufsteigenden Mondknoten im Krebs ging es von November 2018 bis Mai 2020 darum, dass wir nach Hause kommen und dass wir unser Hauptaugenmerk auf ein erfülltes Privat- und Familienleben legen, dass wir unsere Wohnsituation verbessern, falls es dahingehend Probleme oder Unzufriedenheiten gab, dass wir uns mit dem Thema Mutterschaft auseinandersetzen, ganz direkt, aber auch im übertragenen Sinn, sprich, mit der Beziehung, die wir zu unser aller Mutter haben, zu "Mutter Erde", dass wir uns mit Ernährungsfragen auseinandersetzen und uns darüber bewusst werden, dass „der Mensch ist, was er isst“, dass wir uns eingehend mit unseren Gefühlen beschäftigen und dass wir uns durch die Auseinandersetzung mit unseren Gefühlen von emotionalen Altlasten befreien. Mit dem absteigenden Mondknoten im Steinbock ging es darum, dass übertriebener Ehrgeiz leicht in Workaholismus ausarten konnte, dass sich übertriebene Aufmerksamkeit auf Status, gesellschaftliche Anerkennung und beruflichen Erfolg als ein Fass ohne Boden erweisen konnte, dass ein übersteigertes Verantwortungsgefühl anderen Erwachsenen gegenüber leicht in Kontrolle und Zwanghaftigkeit ausarten konnte, dass ein übertriebenes Streben nach beruflichem Erfolg zu emotionaler Verhärtung oder - im ungünstigsten Fall - zum emotionalen Bankrott führen konnte und dass wir und innerlich leer und unerfüllt fühlen konnten, wenn wir mehr Wert darauf gelegt haben, dass unser Leben nach Außen hin gut aussieht, anstatt Wert darauf zu legen was sich wirklich in unserem Leben abspielt. Der Krebs symbolisiert die Basis unseres Lebens, auf der wir alles andere aufbauen, auch unsere Karriere (Steinbock). Wenn wir das „Haus unseres Lebens“ auf einer starken Basis aufbauen, ist es ein stabiles Haus, das so einigen äußeren Erschütterungen standhalten kann.

Interessanterweise wurden wir gegen Ende des anderthalbjährigen Transits von der Regierung (Steinbock) dazu verdonnert uns viel mehr zu Hause aufzuhalten (Krebs), als es die meisten von uns freiwillig getan hätten. Man kann durchaus geteilter Meinung sein was die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung angehen, aber aus astrologischer Sicht ist es äußerst interessant zu sehen, dass sich die astrologischen Themen auf der weltlichen Ebene geradezu fallbeispielhaft manifestiert haben. Die Machthaber (Steinbock) haben dem Volk die Verantwortung abgenommen, indem sie darüber entschieden haben, dass das Volk nun erst mal zu Hause (Krebs) bleiben muss. Viele Menschen wurden durch den „Hausarrest“ auf sich selbst zurückgeworfen (Krebs) und kamen dadurch mehr mit ihrem Innenleben in Kontakt (Krebs). Familienmitglieder (Krebs), die sich aufgrund von beruflichen oder schulischen Verpflichtungen (Steinbock) vorher nur wenige Stunden am Tag gesehen haben, durften - oder mussten - auf einmal ungewöhnlich viel Zeit miteinander verbringen. Aus spiritueller Sicht könnte man sagen, dass die Corona-Krise eine Art Notlösung war, um die Menschheit mit den Themen des aufsteigenden Mondknotens im Krebs in Kontakt zu bringen, weil viel zu wenig Menschen freiwillig von den Steinbock-Themen Abstand genommen haben und sich auf die Krebs-Themen konzentriert haben. Wenn Du die komplexen Zusammenhänge zwischen dem aufsteigenden Mondknoten im Krebs und dem absteigenden Mondknoten im Steinbock rückblickend noch mal besser verstehen möchtest, kannst Du Dir gerne meine Videos zu dem Thema anschauen: https://symbolsysteme.blogspot.com/2018/12/aufsteigender-mondknoten-im-krebs-2018.html und hier https://symbolsysteme.blogspot.com/2018/12/aufsteigender-mondknoten-im-krebs-2018_1.html


Dieses Mal hoffentlich freiwillig

Damit uns während des anderthalbjährigen Transits der Mondknoten durch die Achse Zwillinge-Schütze nicht erneute Zwangsmaßnahmen drohen, sollten wir nun verstärkt darauf achten, dass wir uns am aufsteigenden Mondknoten in den Zwillingen orientieren und wir sollten versuchen die Fallen am absteigenden Mondknoten im Schützen zu vermeiden. Wenn wir dies nicht tun, können wir während dieses Transits mit immer extremeren Einschränkungen der Meinungsäußerungsfreiheit rechnen, während einseitige Berichterstattungen immer mehr zur Norm werden, wir können mit einer steigenden Zahl von kleineren und größeren Betrügern rechnen, die die Sehnsüchte und Ängste der Menschen für ihre Zwecke ausnutzen, wir können davon ausgehen, dass es noch mehr religiöse Fanatiker geben wird, die Attentate verüben oder Verschwörungstheorien verbreiten und wir können mit einer Menge von Kommunikationsproblemen rechnen, die zu noch mehr Beziehungsproblemen führen werden. Wir können diese und ähnliche negative Auswirkungen vermeiden, wenn wir uns in den kommenden 18 Monaten an den Themen des aufsteigenden Mondknotens in den Zwillingen orientieren. Wie in der allgemeinen Erklärung zu den Mondknoten erwähnt, können wir während des Transits vom absteigenden Mondknoten durch ein Zeichen verstärkt mit den Schattenseiten des jeweiligen Zeichens in Berührung kommen. Der Schütze hat, wie jedes andere Zeichen, natürlich auch viele positive Seiten. Von den positiven Seiten des Schützen können wir in den kommenden anderthalb Jahren weiterhin profitieren, wenn wir die Schütze-Themen auf die Zwillinge-Themen abstimmen.


Glaube und Wissen

Kurz zusammengefasst symbolisiert der von Jupiter beherrschte Schütze Glaube, während die von Merkur beherrschten Zwillinge das Sammeln von Fakten, das Vergleichen und Analysieren von unterschiedlichen Informationen und die Suche nach Wissen symbolisieren. Glaube kann uns Halt im Leben geben, Glaube kann die Lebensqualität erheblich steigern, Glaube kann den Heilungsprozess im Krankheitsfall positiv beeinflussen und Glaube kann das Leben mit mehr Sinn erfüllen, aber Glaube sollte nicht mit Wissen verwechselt werden. In den Zwillingen geht es darum Faktenwissen zu erwerben, während es im Schützen um Gauben im weitesten Sinn geht, angefangen bei einem religiösen oder spirituellen Glauben, über Glaubenssätze, bis hin zu persönlichen Meinungen, die sich aufgrund eines geschätzten Eindrucks ergeben. Während es im Schützen um die persönliche Einschätzung eines Sachverhalts geht, geht es in den gegenüberliegenden Zwillingen darum den tatsächlichen Sachverhalt mit Hilfe von möglichst vielen unterschiedlichen Informationen abzuwägen und zu bemessen. Während es im Schützen um die philosophische, religiöse, spirituelle oder moralische Sicht der Dinge geht, geht es in den Zwillingen um eine Perspektive, die sich aus Zahlen und Fakten ergibt. Während es im Schützen um unsere persönliche Sicht der Dinge geht, geht es in den Zwillingen darum die eigene Sichtweise durch die Auseinandersetzung mit den Sichtweisen von anderen zu erweitern, sie zu hinterfragen und sie gegebenenfalls neu auszurichten.

In den kommenden anderthalb Jahren sollten wir immer wieder hinterfragen was von dem was wir denken, sagen, lesen oder hören, Fakten sind und was eine persönliche Meinung, eine Annahme, eine grobe Einschätzung, eine Idealvorstellung, ein Wunsch oder ein Glaube ist. Ein Glaube muss nicht immer mit einer Idealvorstellung zusammenhängen, auch angstbesetzte Vorstellungen können sich in Form von negativen Glaubenssätzen manifestieren. Wir können negative Vorstellungen – oft unbewusst - immer wieder heraufbeschwören, die nichts oder wenig mit nachweisbaren Fakten zu tun haben müssen. Da viele Glaubenssätze aus dem Unbewussten wirken, ist es wichtig, dass wir versuchen uns über unsere Glaubenssätze bewusst zu werden. Gerade in diesem Jahr, in dem drei Jupiter-Pluto-Konjunktionen im Steinbock stattfinden, haben wir besondere Chancen zur Bewusstwerdung von unbewussten Glaubenssätzen und zu deren Transformation. 

Die Tatsache, dass der absteigende Mondknoten durch das Zeichen des Glaubens läuft, bedeutet natürlich nicht, dass man nun keine Erfüllung in den schützetypischen Themen wie Religion und Spiritualität finden kann, aber es bedeutet, dass man sich die Unterschiede zwischen Glauben und Wissen verdeutlichen sollte. In einer Zeit, in der Begriffe wie „alternative Fakten“ und „fake News“ in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind, zeigt sich immer mehr welche verheerenden Auswirkungen die Verbreitung von falschen Tatsachen oder Halbwissen haben können. Die Corona-Krise macht noch mal besonders deutlich welche fatalen Konsequenzen ungenügendes Faktenwissen und die Verbreitung von aus dem Zusammenhang gerissenen Fakten haben können.

Die ernsthaften Konsequenzen, die Glaube im Laufe der Menschheitsgeschichte auf der weltlichen Ebene zur Folge hatte, sollten uns zu Denken geben. Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden unzählige Glaubenskriege geführt, es wurden zahlreiche Attentate im Namen des Glaubens verübt, Tausende von unschuldigen Menschen wurden in den Zeiten der Hexenverfolgung denunziert, gefoltert und ermordet und all das geschah unter dem Deckmantel des Glaubens. Abgesehen von diesen furchtbaren weltlichen Ereignissen, können sich viele von uns wahrscheinlich auch an Erlebnisse in ihrer eigenen Geschichte erinnern, bei denen es zu Missverständnissen, Streits und vielleicht sogar zu Trennungen kam, weil man sich viel mehr an dem orientiert hat was man übereinander zu wissen glaubte, anstatt an dem, was man tatsächlich voneinander wusste.

Die Schattenseiten des Schützen können sich in Selbstgerechtigkeit äußern, in Rechthaberei und darin, dass man glaubt, man wüsste genau was Sache ist, wobei man seine Meinung dann aber nicht auf Fakten stützt, sondern auf seine ganz persönliche Sicht der Dinge. Es ist wichtig die eigene Wahrheit wertzuschätzen, aber in den Zwillingen geht es darum zu erkennen, dass die eigene Wahrheit eben nur eine Wahrheit ist und dass es so viele Wahrheiten gibt, wie es Menschen gibt. Es ist wichtig, dass wir unsere Meinung vertreten, unsere Meinung kann sich mit den Meinungen von anderen decken, unsere Meinung kann aber auch ganz anders geartet sein als die Meinungen von anderen. Unter erwachsenen Menschen sollte es selbstverständlich sein, dass jeder seine Meinung hat und wenn andere Menschen anderer Meinung sind, sollte man sich dadurch nicht bedroht, gekränkt, angegriffen oder verunsichert fühlen, solange jeder seine Meinung auf eine angemessene Art zum Ausdruck bringt.

Davon abgesehen muss man auch nicht zu allem eine Meinung haben. Heutzutage sollen wir zu allem eine Meinung haben, wir werden ständig nach unser Meinung gefragt, im Internet sollen wir jeden Text, jedes Bild, jedes Video, jedes Zitat, jeden Emoji, jede noch so kleine Äußerung beurteilen, bewerten und am besten ganz schnell kommentieren. Meinungsforschungsinstitute haben Hochkonjunktur, wir können Geld damit verdienen, wenn wir unsere Meinung teilen oder wenn wir andere nach ihrer Meinung fragen. Es ist schön und gut eine Meinung zu haben, aber wir können uns nur eine Meinung bilden, die wirklich unsere eigene Meinung ist, wenn wir uns ausreichend mit einem bestimmten Thema beschäftigen. Und genau darum geht es in den Zwillingen. Hier geht es darum wie wir uns eine Meinung bilden und wie unsere Meinung durch äußere Einflüsse gebildet wird. Es ist ein Zeichen von Reife, Intelligenz und Integrität, wenn man sagt, dass man zu einem bestimmten Thema nichts sagen kann, weil man zu wenig darüber weiß, anstatt etwas zu sagen, nur um irgendetwas zu sagen oder weil man meint, man müsste seine Meinung äußern, wenn man nicht ungebildet und uninformiert wirken will. Wir haben immer die Möglichkeit uns Bedenkzeit zu nehmen, wir können jederzeit sagen, dass wir im Moment noch nichts zu dem jeweiligen Thema sagen können, dass wir uns erst mal Gedanken machen müssen, dass wir noch mehr Informationen brauchen oder dass wir uns erst mal mit jemandem beraten müssen. 


Kommunikation

Die von Merkur beherrschten Zwillinge sind das Zeichen der Kommunikation. Unter dem Einfluss der Zwillinge geht es darum eingehende Gespräche zu führen, um zu verstehen wie andere denken und was in ihnen vorgeht. In den Zwillingen geht es darum bestimmte Themen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten und zu verstehen, dass jeder seine eigene Perspektive hat. Von daher spielen Widersprüche in den Zwillingen eine große Rolle, denn dadurch, dass jeder seine eigene Sicht der Dinge hat und dadurch, dass wir ganz unterschiedliche Informationen zu einem bestimmten Thema haben können, können sich die verschiedenen Sichtweisen durchaus widersprechen. Auftauchende Widersprüche sollten nicht als eine Bedrohung der eigenen Sichtweise angesehen werden. In den Zwillingen geht es darum über Widersprüchliches zu diskutieren, um den anderen besser verstehen zu können und um die eigene Sichtweise zu hinterfragen. Im günstigsten Fall kann man den eigenen Wissensschatz erweitern, wenn man sich mit jemandem unterhält, der über Informationen verfügt, von denen man bisher noch nichts gewusst hat. Manchmal sind es auch ganz kleine Bausteine, die ein bestimmtes Bild vollkommen verändern können oder die ein Bild erst abrunden.

In den Zwillingen ist es wichtig so vorurteilsfrei wie möglich auf andere Menschen zuzugehen, sich so offen wie möglich einer neuen Situation anzunähern und sich mit einem offenen, beweglichen Geist an neue Themen heranzuwagen. In den drei Luftzeichen, Zwillinge, Waage und Wassermann, geht es darum, dass wir uns Stück für Stück ein Bild machen, anhand der Fakten, die wir nach und nach sammeln. Unter dem Einfluss der Zwillinge können wir uns so fühlen, als wenn das Leben eine Art Puzzle ist und als wenn uns durch die unterschiedlichsten Menschen, mit denen wir uns austauschen und durch die verschiedensten Informationsquellen immer wieder neue Puzzlestücke zur Verfügung gestellt werden. In den Zwillingen ist es wichtig Fragen zu stellen, wenn man bestimmte Zusammenhänge nicht versteht oder wenn einem etwas Spanisch vorkommt. Die Zwillinge sind das Zeichen der Wissbegierde. Unter dem Einfluss der Zwillinge sollten wir uns nie zu alt fühlen etwas Neues dazuzulernen und wir sollten uns nicht dumm vorkommen zuzugeben, dass wir etwas nicht verstehen oder dass wir etwas nicht wissen. In den Zwillingen lautet das Motto: wer sagt „ich weiß“ hört auf zu denken, denn die Zwillinge symbolisieren den ewigen Schüler, der wir in der „Schule des Lebens“ alle sind. Von daher eignet sich der Transit des aufsteigenden Mondknotens durch die Zwillinge nicht nur ausgezeichnet dafür die eigenen Kommunikationsskills zu verfeinern, sondern auch für so ziemlich jede Art der Weiterbildung.

Wir können davon ausgehen, dass wir in den kommenden anderthalb Jahren einen erhöhten Gesprächsbedarf haben werden. Mit dem aufsteigenden Mondknoten in den Zwillingen sollten wir darauf achten, dass Gespräche nicht in Monologe ausarten. Hier geht es um den Dialog (Zwillinge) und nicht um den Monolog (Schütze). Das Zuhören ist in den Zwillingen ebenso wichtig, wie das Sprechen. In den Zwillingen geht es darum einen Austausch herzustellen, sich auf andere einzustellen und Sprache als das verbindende Medium wertzuschätzen. 

Kommunikation dient nicht nur dem Informationsaustausch, Kommunikation ist das wichtigste Medium um Kontakte zu knüpfen. In den Zwillingen geht es um die verbale und um die nonverbale Kommunikation, also auch um Mimik und Gestik. Durch die verbale und nonverbale Sprache können wir Nähe und Intimität herstellen und Kommunikation kann auch ein wunderbares Mittel zur Heilung sein. Kommunikation kann aber auch dazu benutzt werden andere zu manipulieren und sie energetisch auszusaugen oder um etwas, mit dem man sich selbst nicht auseinandersetzen will, woanders abzuladen. Wenn einem ein bestimmtes Gespräch nicht gut tut, kann man es entweder direkt ansprechen oder man kann das Gespräch beenden. Weder tut man sich selbst einen Gefallen, wenn man sich auf eine Art, die man unangenehm findet, zutexten lässt, noch tut man dem anderen einen Gefallen, wenn man sich nur widerwillig auf ein Gespräch einlässt. Umgekehrt sollte man sich natürlich auch selbst vergewissern, ob der andere überhaupt Lust auf ein Gespräch hat. Manche Menschen meinen aus einer falsch verstandenen Höflichkeit sie müssten so lange zuhören, wie jemand reden will. Es gibt Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen so auf ihrem Film sind, dass sie wenig Gespür für ihr Gegenüber haben. Solange man jemanden in dem Glauben lässt, dass man mit seinem Verhalten einverstanden ist, gibt man ihm keine klare Reflexion und um die Reflexion geht es in den Zwillingen. Da es in den Zwillingen so wichtig ist sich auf das Gegenüber zu beziehen, sollte man alles möglichst direkt ansprechen, damit man nicht aneinander vorbeiredet und damit keine Missverständnisse entstehen. Man kann auch direkt nachfragen, wenn man das Gefühl hat, dass der andere nicht bei der Sache ist, vielleicht steht er ja unter Zeitdruck, vielleicht wälzt er innerlich irgendwelche Probleme oder vielleicht ist er einfach nur müde... Wir können nicht wissen was im anderen vorgeht und deshalb ist es so wichtig, dass wir miteinander sprechen.  


Freie Meinungsäußerung

In den Luftzeichen Zwillinge, Waage und Wassermann spielt das Thema Meinungsäußerungsfreiheit eine große Rolle. Das Recht auf eine freie Meinungsäußerung ist sogar in unserem Grundgesetz verankert. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung und jeder hat das Recht seine Meinung zu äußern, ohne dafür an den Pranger gestellt zu werden. Manchmal stellt sich aber die Frage, ob man tatsächlich seine Meinung äußern will oder ob man einfach nur Dampf ablassen will. Manche Menschen scheinen Meinungsäußerungsfreiheit mit Beschimpfungen und Beleidigungen zu verwechseln, was im Internet oft zu beobachten ist. Meinungsäußerungsfreiheit hat nichts mit verbalen Missbrauch zu tun. Nicht nur im Internet, sondern auch in anderen Lebensbereichen sollten wir uns fragen wann jemand einfach nur seine Meinung äußert, auch wenn uns diese Meinung vielleicht nicht passt und wann jemand Sprache missbraucht, um andere abzuwerten, sie zu dominieren oder sie zu manipulieren. Manche Menschen präsentieren ihre Vorwürfe oder Beleidigungen auch in verkleideter Form, indem sie z.B. sagen „das Kleid steht Dir aber gut... Darin fällt Dein Hüftspeck gar nicht mehr so doll auf!“
         

Zwillinge: Kein Ei ist wie das andere

Jeder, der mal biologische Zwillinge kennengelernt hat, wird wahrscheinlich die Erfahrung gemacht haben, dass Zwillingsgeschwister sich zwar einerseits als eine Einheit verstehen, dass sie aber andererseits auch großen Wert darauf legen als Individuen angesehen zu werden. Wie anmaßend wäre es Zwillinge grundsätzlich über einen Kamm zu scheren und zu meinen, weil der eine Zwilling so und so ist, müsste der andere Zwilling genauso sein. Ähnliches zeigt sich in der astrologischen Bedeutung der Zwillinge. Manchmal neigen wir dazu davon auszugehen wir wüssten schon was der andere denkt, fühlt, beabsichtigt oder was er uns sagen will, obwohl wir gar nicht richtig zugehört haben und obwohl wir nicht gezielt nachgefragt haben. Anstatt unserem Gegenüber Raum zu geben sein Wesen Stück für Stück vor uns zu entfalten und ihn auf diese Art nach und nach immer besser kennenzulernen, haben wir oft eine vorgefertigte innere Schablone, in die der andere reinpassen muss. Was nicht in diese Schablone passt wird unbewusst weggeschnitten oder eventuelle Lücken werden mit Fantasie ausgefüllt. Es ist vollkommen normal, dass wir uns ein Bild von unserem Gegenüber machen, es liegt in der Natur des Menschen verstehen zu wollen wen man vor sich hat. Es spricht auch nichts dagegen, dass wir uns ein Bild machen, aber diesem Bild sollten wir viel Raum für mögliche Erweiterungen geben und wir sollten es möglichst flexibel halten. Wir sollten nicht von uns auf andere schließen und meinen im Gegenüber würde das Gleiche vorgehen wie in uns. Natürlich hängt die Art des Bildes, das wir von jemandem haben, auch stark von der Art der Beziehung ab, die wir zu diesem Menschen haben. Aber auch wenn wir jemanden schon lange kennen, können wir immer wieder überrascht werden und wir können auch in einer langjährigen Beziehung noch ganz neue Seiten an jemandem entdecken, vorausgesetzt wir können das Bild, das wir uns vom anderen gemacht haben, offen und flexibel halten. 



Bildliche Darstellung des Sternzeichens Zwillinge






Intuition und Logik

Während es im Schützen darum geht einer inneren Vision zu folgen und sich auf seine Intuition zu verlassen, geht es in den Zwillingen darum Fakten zu sammeln und sich, anhand der gesammelten Fakten, nach und nach ein Bild zu machen. Ein Beispiel wäre das Planen einer Reise. Unter dem Einfluss des Schützen könnte man von einem bestimmten Reiseziel träumen oder man könnte einen Film sehen, der an diesem Ort spielt. Dieser Ort könnte einen augenblicklich in Begeisterung versetzen und man könnte sich spontan dafür entscheiden einen Flug zu buchen, um an diesen Ort zu reisen. Unter einem positiven Schütze-Einfluss kann man durchaus richtig liegen, wenn man so handelt. Wenn der absteigende Mondknoten durch den Schützen läuft und sich der aufsteigende Mondknoten durch die Zwillinge bewegt, geht es aber darum logisch und sachlich vorzugehen. Mit dem aufsteigenden Mondknoten in den Zwillingen wäre es die richtige Herangehensweise erst mal ausreichend Informationen über den Ort zu sammeln, von dem man geträumt hat oder den man in einem Film gesehen hat, bevor man restlos begeistert ist und erst recht bevor man eine Reise bucht. Man könnte sich Dokumentationen anschauen, die die tatsächlichen Verhältnisse an diesem Ort aufzeigen, man könnte sich in einem Reise-Forum mit Menschen austauschen, die an diesem Ort leben oder die den Ort schon bereist haben und man könnte Artikel oder Reiseführer über diesen Ort lesen. Während man Informationen über den Ort sammelt, könnte man mit wichtigen Fakten in Berührung kommen, Fakten, die z.B. über Krankheiten aufklären, die in dieser Region verbreitet sind, über Kriminalität oder über andere wichtige Themen, an die man vorher nicht gedacht hat. Das bedeutet nicht, dass man alles bis ins kleinste Detail durchplanen muss, solange der aufsteigende Mondknoten durch die Zwillinge läuft, aber man sollte logisch vorgehen und sachliche Informationen sammeln, bevor man einen wichtigen Schritt unternimmt oder bevor man eine wichtige Entscheidung trifft.


Voreiligkeit, Triebhaftigkeit und Impulsivität

Der Schütze ist ein Feuerzeichen und von daher ein Zeichen, das zur Impulsivität neigt. Als Feuerzeichen ist der Schütze ein instinktives Zeichen, das sich leicht in Begeisterung versetzen lässt, das aus dem Bauch heraus, spontan und ohne lange zu fackeln agiert und reagiert. Die Zwillinge hingegen sind ein Luftzeichen und damit ein intellektuelles Zeichen. Es gibt zwar Menschen, die einen besonders schnell arbeitenden Verstand haben, nichtsdestotrotz kann der Verstand nie so schnell sein, wie das unbändige Feuer, denn der Verstand braucht immer eine gewisse Zeit um sich zu orientieren, um sich einen Überblick zu verschaffen und um die verschiedenen Informationen, die die jeweilige Situation hergibt, aufzunehmen. Das bedeutet nicht, dass wir unsere Instinkte und intuitiven Eingebungen nun vollkommen außer Acht lassen sollen, aber wenn wir uns nicht gerade in einer Notsituation befinden, die schnelles Handeln erfordert oder wenn es sich nicht um routinierte Abläufe handelt, die wir sozusagen im Schlaf erledigen können, bleibt immer genug Zeit zum Überlegen. Wenn etwas Zeit hat, können wir uns auch Zeit nehmen und nur wenige Situationen erfordern sofortiges Handeln. Es kann durchaus passieren, dass man etwas sagt oder tut, was man später bereut, wenn man sich nicht die Zeit nimmt erst mal durchzuatmen und die jeweilige Angelegenheit zu überdenken.

Als Zentaur* symbolisiert der Schütze Triebhaftigkeit, während die Zwillinge, als Luftzeichen, die Betonung auf den Verstand und auf geistige Qualitäten legen. Auch hier muss man nicht in Extreme verfallen, indem man nun total „verkopft“ wird und Sexualität und Körperlichkeit vollkommen vernachlässigt, aber z.B. in Liebesangelegenheiten lohnt es sich nun die Aufmerksamkeit auf die geistigen Qualitäten einer Beziehung zu lenken und sich zu fragen inwieweit man eventuell dazu neigt sich instinktiv zu Menschen hingezogen zu fühlen, die einen zwar körperlich anziehen, mit denen man aber keine erfüllende geistige Basis findet und mit denen man sich, außerhalb von Bettgesprächen, vielleicht wenig zu sagen hat. Ähnlich verhält es sich mit dem Kaufverhalten. Die Werbung spricht gezielt unser Unbewusstes an. Von daher können wir uns beim Einkaufen manchmal sehr unlogisch und irrational verhalten. Wir sehen etwas, das uns instinktiv anzieht, weil es unbewusste Assoziationen in uns auslöst, aber ob es tatsächlich die richtige Wahl war, merken wir oft erst, wenn der Kauf bereits über die Bühne gegangen ist. Wie in dem Beispiel zur Traumreise erklärt, sollte man bei größeren Anschaffungen und bei größeren Investitionen seine Entscheidungen von Vergleichen und Recherchen abhängig machen und davon, dass man sachliche Informationen sammelt oder sich von kompetenten Fachleuten zu dem jeweiligen Thema beraten lässt.

* Ein Zentaur ist ein mythisches Mischwesen, das halb Pferd und halb Mensch ist.




Sternbild Zwillinge, Till Credner, Wiki Commons



Mehrdeutigkeit und Ungewissheit

Die Zwillinge sind das Zeichen der Polarität, der Dualität, der Mehrdeutigkeit, der Widersprüchlichkeit und der komplementären Gegensätze. In den Zwillingen geht es darum zu verstehen, dass spätestens, wenn zwei oder mehr Menschen ins Spiel kommen, die Dinge nur selten schwarz oder weiß sind, sondern, dass es meistens viele Grauzonen und etliche Zwischentöne gibt. Schon ein einzelner Mensch ist sich in sich selbst nicht immer einig, von daher ist es nur logisch, dass zwei oder mehr Menschen vielfältige Aspekte einbringen, die sich gegenseitig ergänzen oder auch im Widerspruch zueinander stehen können.

Wann immer wir uns ausführlicher mit einem bestimmten Thema beschäftigen, stoßen wir auf widersprüchliche Angaben und Aussagen. Im Schützen können wir uns ständig auf der Suche nach der ultimativen Lösung, nach der eindeutigen Erklärung, nach dem ultimativen Sinn befinden. In den Zwillingen müssen wir erkennen, dass in der geistigen Welt keine absolute Eindeutigkeit existiert. Jeder Gedanke kann durch einen anderen Gedanken ergänzt, infrage gestellt oder widerlegt werden. Von daher spielt die geistige Offenheit und Beweglichkeit eine so große Rolle in den Zwillingen. Da die geistige Beweglichkeit der Zwillinge auch mit in einer starken inneren Unruhe einhergehen kann, ist es unter dem Einfluss dieses Zeichens wichtig einen körperlichen Ausgleich zu schaffen. In den Zwillingen geht es nicht nur um die geistige Flexibilität, sondern auch um die körperliche Beweglichkeit. Da Merkur, der Herrscher der Zwillinge, der Gott der Schreiber ist, kann das Schreiben ein wunderbares Medium sein um Unruhe, die oft durch innere oder äußere Widersprüche, Ziellosigkeit oder Unentschlossenheit hervorgerufen wird, auszugleichen. Man kann sich die inneren Vorgänge von der Seele schreiben und während des Schreibens kann man mehr innere Klarheit erlangen. Auch Gespräche können sehr heilsam sein und sie können viel zu einer Klärung einer verworrenen Angelegenheit beitragen.

Auf der anderen Seite können Gespräche auch Verwirrung stiften. In dem Fall sollte man sich fragen, ob man sich durch ein Gespräch verwirrt oder verunsichert fühlt, weil die eigene Meinung dadurch infrage gestellt wurde oder weil man es mit jemandem zu tun hat, der einen vielleicht absichtlich verwirrt oder verunsichert. Wie bereits erwähnt wird Kommunikation von einigen Menschen dazu missbraucht das Gegenüber zu manipulieren. Für Menschen mit narzisstischen Störungen ist Kommunikation das wichtigste Mittel um andere in ihre manipulativen „Psycho-Spiele“ zu verwickeln. Von daher sollte man immer darauf achten, ob einem die Gespräche mit bestimmten Menschen gut tun oder nicht. Das bedeutet natürlich nicht, dass man schwierigen Gesprächen immer ausweichen sollte. Das Gespräch mit einem Therapeuten kann auch schwierig sein, es kann aber trotzdem heilsam sein. Aber wenn man wiederholt die Erfahrung macht, dass man sich nach dem Gespräch mit einem bestimmten Menschen unwohl fühlt, sollte man das ernst nehmen. Der einfachste Weg zu erkennen, ob man es mit einem vertrauenswürdigen Menschen zu tun hat oder nicht, ist, dass man sich fragt, ob das Verhalten eines Menschen mit dem übereinstimmt, was er oder sie sagt. Wenn Worte mit Taten übereinstimmen, weiß man immer woran man ist und auch wenn einem vielleicht nicht gefällt was man sieht, ist es gut zu wissen woran man ist. Wenn die Worte eines Menschen nicht mit seinem Verhalten übereinstimmen, sollte man nachhaken. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass man es mit einem Psychopathen oder Narzissten zu tun hat, es kann die unterschiedlichsten Gründe haben, warum jemand widersprüchliche Signale aussendet, aber man sollte Unklarheiten auf jeden Fall ansprechen, wenn einem dieser Mensch irgendwie wichtig ist.

Unter dem Einfluss der Zwillinge müssen wir lernen, dass wir im Leben auf viele Ungewissheiten und Widersprüchlichkeiten stoßen und dass die Zusammenhänge oft komplexer sind, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Wir können davon ausgehen, dass wir noch viel zu lernen haben, wenn wir uns ein Leben lang weiterentwickeln wollen und wenn wir uns die Offenheit für neue Beziehungen, Chancen und Erfahrungen bewahren wollen. Wie bereits erwähnt sollten wir unter dem Einfluss der Zwillinge verinnerlichen, dass wir unser Leben lang ein/e Schüler/in in der Schule des Lebens sind und dass wir immer noch dazulernen können. Wir können nicht wissen, was wir nicht wissen, aber wir können uns die zwillingetypische Neugierde und Offenheit bewahren, die uns auch im fortgeschrittenen Alter noch eine gewisse Jugendlichkeit verleiht, weil wir im tiefsten Inneren verstehen, dass es noch so viel zu entdecken gibt. Die Zwillinge sind ein Zeichen das Jugendlichkeit verkörpert und die damit verbundene Leichtigkeit des Seins. Wenn wir uns mit der Zwillinge-Energie verbinden, fühlen wir uns zwar nicht so allwissend und so welterfahren, wie wir uns im gegenüberliegenden Schützen gerne fühlen, aber wir können uns verjüngt und leichter fühlen, denn das Bewusstsein darüber, dass wir unser Wissen ein Leben lang erweitern können und dass wir nie ausgelernt haben, verleiht uns mehr Offenheit, Jugendlichkeit und Leichtigkeit. Wir können neugierig auf die Welt blicken und uns fragen „was kann ich heute wieder lernen? Was gibt es heute Neues zu erfahren?“


Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia


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