„Man
sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten,
in
den er hineinschlüpfen kann
und
sie ihm nicht wie ein nasses Tuch um den Kopf schlagen.“
Am
05.06.2020 erwartet uns eine Mondfinsternis, die den Auftakt einer
Reihe von Sonnen- und Mondfinsternissen bildet, die in den kommenden
18 Monaten auf der Achse Zwillinge-Schütze stattfinden. Es handelt
sich um eine Halbschattenfinsternis, die im gesamten
deutschsprachigen Raum zu beobachten sein wird. Auch wenn Halbschattenfinsternisse in Astronomiekreisen meistens nicht mit der gleichen
Spannung erwartet werden, wie totale Finsternisse, habe ich immer
wieder festgestellt, dass gerade die teilweise Verfinsterung des
Mondes ein besonders faszinierender Anblick sein kann. Im Gegensatz
zu einer Sonnenfinsternis kann man eine Mondfinsternis bedenkenlos
mit einem Fernglas beobachten. Wer sich das kosmische Schauspiel zu Gemüte führen will, sollte sich den 5. Juni also schon mal rot im
Kalender anstreichen. Den genauen Zeitrahmen zur Beobachtung der
Mondfinsternis findest Du hier:
https://www.timeanddate.de/finsternis/mond/2020-juni-5
Astrologische
Bedeutung der Finsternis
Aus
astrologischer Perspektive spielt es weniger eine Rolle, ob wir eine
Eklipse beobachten können oder nicht, denn aus astrologischer Sicht
geht es vielmehr darum, dass wir die spezifischen Inhalte
integrieren, die eine Finsternis zu bieten hat.
Bei
einer Sonnen- oder Mondfinsternis öffnet sich sozusagen ein „Fenster
zum Kosmos“, durch das neue Energien und neue Informationen zu uns
auf die Erde gelangen. Gleichzeitig können wir in den Wochen, in
denen eine Finsternis stattfindet, Altes und Verbrauchtes leichter
aus unserem Leben entlassen. Vergleichbar mit dem Betriebssystem eines
Computers, das regelmäßige Updates braucht, damit eventuelle Fehler
im System korrigiert werden können und damit die Software auf den
neuesten Stand gebracht werden kann, ermöglicht uns eine Eklipse eine Aktualisierung unserer psychologischen Programme. In
Finsterniszeiten kann Wachstum im Zeitraffer stattfinden und die Ereignisse sind sehr komprimiert. Die Mondfinsternis, die am 05.06.2020
stattfindet, möchte uns vor allem darin unterstützen unsere Denk-
und Kommunikationsweisen zu erneuern und behindernde Glaubenssätze
aufzuspüren, damit wir unser Glaubenssystem an unsere aktuelle
Realität anpassen können. Da die Mondfinsternis am absteigenden
Mondknoten im Schützen stattfindet, geht es bei dieser Eklipse vor
allem darum Altes loszulassen, um Raum für Neues zu schaffen.
Speziell
die Ereignisse, die sich ca. zwei Wochen vor und ca. zwei Wochen nach
der Eklipse in unserem Leben abspielen, können uns sehr plastisch
vor Augen führen welche Denk- und Kommunikationsweisen eine
Erneuerung gebrauchen können und welche Glaubenssätze uns in
unserer Entwicklung behindern. Durch den Einfluss von Neptun auf die
Eklipse geht es nun auch darum zu erkennen wo wir vielleicht zu hohe Ideale
haben und uns selbst oder andere dadurch unter Druck setzen und wo
wir Enttäuschungen provozieren, weil bestimmte Idealvorstellungen
nicht in der Form realisiert werden können, wie wir es uns wünschen.
Da Mars, der Energieplanet, ganz direkt an dieser Eklipse beteiligt
ist, möchte uns diese Eklipse auch aufzeigen, wie wir konstruktiver
mit unseren Aggressionen umgehen können und wie wir bewusster mit
unseren Energien haushalten können.
In
diesen Wochen können wir deutlich erkennen, wo wir dazu neigen das
Kind mit dem Bade auszuschütten und wo wir weit über das Ziel
hinausschießen oder wo wir umgekehrt kraftvoller und bestimmter
auftreten sollten und ruhig mehr Gas geben können. Mars
symbolisiert astrologisch die Art zu handeln, den Umgang mit
Aggressionen, die Durchsetzungskraft und das Energieniveau. Vielleicht hat man nun Erlebnisse, die einem
aufzeigen, dass man zu zaghaft vorgeht oder aber zu forsch auftritt.
Wer dazu neigt seinen Ärger immer wieder zurückzuhalten und seine
Wut runter zu schlucken, kann durch diese Eklipse zu einem
konstruktiveren Umgang mit seinen Aggressionen finden. Wer umgekehrt
dazu neigt mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und seiner Wut
ungezügelt freien Lauf zu lassen, erhält nun auch die Möglichkeit
zu lernen auf eine positivere Art mit Aggressionen umzugehen.
Da Mars einen direkten Bezug zur Sexualität hat, kann man nun besonders aufschlussreiche Erlebnisse im Zusammenhang mit Sexualität
und Erotik haben, die einem bestimmte Zusammenhänge
verdeutlichen, damit man in den kommenden Monaten entsprechende
Veränderungen vornehmen kann. Eine Mondfinsternis hat eine ungefähre
Wirkdauer von 6 Monaten. Wenn die Finsternis wichtige Punkte in unserem persönlichen Horoskop aktiviert, kann die Eklipse auch Veränderungen in unserem Leben anzeigen, die weit über
die nächsten 6 Monate hinausgehen.
Da
eine Mondfinsternis immer in Verbindung mit einem Vollmond
stattfindet, kennzeichnet sie den Höhepunkt
von einem bestimmten Zyklus. Eine Mondfinsternis ist sozusagen ein
zigfach potenzierter Vollmond. Eine Mondfinsternis bringt also einen
bestimmten Zyklus zu Ende und sie markiert gleichzeitig den Zeitraum, in
dem ein neuer Zyklus in Gang gesetzt wird.
Astrologische
Details
Die
Mondfinsternis findet in der zweiten Dekade Schütze statt. Die Sonne
befindet sich auf 15° Zwillinge, nahe der rückläufigen Venus, die
sich auf 12° Zwillinge befindet. Der Mond befindet sich auf 15° im
gegenüberliegenden Schützen. Die Sonne, die rückläufige Venus und
der Mond bilden jeweils einen Spannungsaspekt (Quadrat) zu Mars auf
15° Fische. Der Spannungsaspekt zwischen der Sonne in den
Zwillingen, dem Mond im Schützen und Mars in den Fischen ist exakt, warum der Einfluss von Mars auf diese Eklipse außergewöhnlich
stark ist. Neptun, der Herrscher der Fische, steht unweit auf 20°
Fische und befindet sich somit noch im Wirkungsfeld der
Spannungsaspekte zur Mondfinsternis. Mars (die
männliche Energie) und Venus (die
weibliche Energie) bilden auch einen Spannungsaspekt (Quadrat) zueinander. Da Mars und Venus die wichtigsten Indikatoren für Liebesbeziehungen sind, kann es im Liebesleben nun heiß hergehen.
Astrologische Grafik: Mondfinsternis 15°34' Schütze, am 05.06.2020, 21:24h MESZ
Die
Mondfinsternis im Schützen ist also von Spannungsaspekten
geprägt, aber Spannung kann auch notwendig sein, damit etwas in
Bewegung kommt. Die entscheidende Frage ist wie bewusst wir mit der
Spannung umgehen, die sich durch diese Eklipse zeigt. Auf der
weltlichen Ebene zeigen sich derzeit Eskalationen an vielen Orten,
das muss aber nicht bedeuten, dass wir uns von den aggressiven
kollektiven Energien anstecken lassen. Wir können nun aber auch direkt in eine Situation
geraten, die uns dazu auffordert Position zu beziehen, den Mund aufzumachen oder uns gegen Angriffe oder Ungerechtigkeiten zu wehren.
Erwähnenswert
ist, dass am 04.06.2012 eine Mondfinsternis im Schützen stattfand,
die ein paar auffällige Ähnlichkeiten zur aktuellen Eklipse aufweist.
Bei der damaligen Mondfinsternis bildete Mars auch einen
Spannungsaspekt (Quadrat) zur Sonne und zur rückläufigen Venus in
den Zwillingen und zum Mond im Schützen. Während sich Mars jetzt in
den Fischen befindet, befand sich Mars damals zwar in der
gegenüberliegenden Jungfrau, aber trotzdem gibt es auffällige Parallelen zwischen diesen beiden Eklipsen. Aufgrund der genannten
Ähnlichkeiten können wir uns mal überlegen was sich damals in unserem Leben ereignet hat. Vielleicht erkennen
wir bestimmte Parallelen zur Gegenwart, die uns zeigen, was wir
jetzt anders machen wollen oder vielleicht können wir durch den
direkten Vergleich auch erkennen in welchen Bereichen wir viel dazu
gelernt haben und uns weiterentwickelt haben. Jupiter, der Herrscher
des Schützen, will in erster Linie unser Wachstum und unsere
Weiterentwicklung anregen, von daher geht es auch im Schützen darum
über unsere bisherigen Grenzen hinauszuwachsen.
Den Bogen spannen, aber nicht überspannen
Da
der Schütze einen Bogenschützen darstellt, muss er lernen Spannung
aufzubauen und sie zu halten, denn ein Bogen braucht das richtige Maß
an Spannung, damit der Pfeil sein Ziel treffen kann. Auf der anderen
Seite muss ein Bogenschütze ganz genau wissen in welchem Moment er die Spannung
loszulassen hat, damit der Pfeil im richtigen Augenblick
abgeschossen wird. Man sollte den Bogen bekanntlich auch nicht
überspannen, sprich, man sollte sich vor Übertreibungen vorsehen.
Übertreibungen und Fehleinschätzungen sind wichtige Lernaufgaben für den Schützen.
Durch
die Spannungsaspekte, die Mars zu der Mondfinsternis im Schützen
bildet, spielt der Umgang mit Spannungen nun eine entscheidende
Rolle. Manchmal geht es darum Spannung auszuhalten, bis sie sich
wieder auflöst. Manchmal geht es darum Spannung gekonnt aufzubauen und
sie genüsslich auszukosten, z.B. in der Kunst oder in der Erotik.
Manchmal geht es darum Spannung plötzlich zu entladen, z.B. durch
Sport, durch Sex oder durch einen leidenschaftlichen Streit, der wie
ein reinigendes Gewitter wirkt. Und manchmal geht es darum sachlich zu bleiben und die Spannung Stück für Stück
abzubauen, indem man über die Themen spricht, die die Spannung
verursacht haben. Da Merkur, der Kommunikationsplanet, der Herrscher
der Zwillinge ist und da sich die Sonne, die rückläufige Venus und
der aufsteigende Mondknoten in den Zwillingen befinden, dürfte die
letztgenannte Variante nun in vielen Fällen das Mittel der Wahl
sein.
Kopf
und Bauch zu Wort kommen lassen
Merkur
befindet sich zur Mondfinsternis im Krebs, im Zeichen der Gefühle.
Der Krebs wird vom Mond beherrscht und der Mond befindet
sich im Schützen. Merkur bildet einen anregenden Aspekt (Sextil) zu
Uranus im Stier, was darauf hinweist, dass unsere Art der
Kommunikation nun eine Erneuerung erfährt. Der stimulierende Aspekt
zwischen Merkur im Krebs und Uranus im Stier kann auch die Intuition
steigern, er kann mehr geistige Offenheit bewirken und er kann
sehr inspirierend sein.
Merkur
im Krebs verhilft uns dazu unsere Gefühle in Worte zu fassen und
auch heikle Themen auf eine einfühlsame Art anzusprechen. Mit Merkur
im Krebs kommt es weniger darauf an was wir sagen,
sondern viel mehr wie wir
etwas sagen,
weil Gefühle in diesem Zeichen eine so große Rolle spielen.
Vielleicht finden wir nicht immer die richtigen Worte, aber wenn
unsere Gefühle im Gespräch transportiert werden, erreichen wir
unser Gegenüber trotzdem. Wenn nun ein wichtiges Gespräch
ansteht, sollten wir uns nicht den Kopf zerbrechen und jedes Wort auf
die Goldwaage legen, sondern wir sollten versuchen mehr aus dem Bauch
zu sprechen. Es spielt natürlich auch eine Rolle um welche Art von
Gespräch es sich handelt. Wenn es sich um ein geschäftliches
Gespräch handelt, sollte man natürlich etwas nüchterner und
sachlicher an die Dinge herangehen, als wenn es sich um ein
persönliches Gespräch handelt. Aber auch in einem geschäftlichen
Gespräch kann es Wunder wirken, wenn man sich emotional auf den
Gesprächspartner einstellt. Tatsächlich achten wir auch in
beruflichen Entscheidungen viel mehr darauf wie sich etwas anfühlt,
als uns oft bewusst ist.
Interessanterweise wird der Kommunikationsplanet Merkur vom 18.06.2020 bis zum 12.07.2020
im Krebs rückläufig sein. Zudem erwartet uns am 21.06.2020 eine
Sonnenfinsternis im Krebs und am 05.07.2020 findet eine
Mondfinsternis auf der Achse Krebs-Steinbock statt. Der aufsteigende
Mondknoten lief von November 2018 bis Anfang Mai 2020 durch den
Krebs. In den vergangenen anderthalb Jahren ging es auf einer
kollektiven Ebene darum, dass wir die Krebs-Themen integrieren.
Obwohl sich der aufsteigende Mondknoten mittlerweile in den
Zwillingen befindet, spielen die Krebs-Themen durch den rückläufigen
Merkur und durch die Sonnenfinsternis im Krebs in den kommenden
Wochen noch mal eine besondere Rolle. Der Umgang mit und der Ausdruck
von Gefühlen und das Gefühl von Heimat, Schutz, Fürsorge und
Sicherheit stehen durch die Krebs-Betonung erneut im Fokus. Des
weiteren geht es hier um Ernährungsfragen, ganz direkt, aber auch im
übertragenen Sinn, sprich, um die Frage wer oder was uns nährt und inwieweit wir andere nähren und uns fürsorglich
verhalten. Da der Krebs das „Muttertier“ des Zodiaks ist, stehen
hier auch Mutterschafts- und Familienthemen im Vordergrund. Auch in dem Fall geht es um die tatsächliche Mutterschaft, aber auch um die
Beziehung, die wir zu unser aller Mutter haben, also die Beziehung,
die wir zu „Mutter Erde“ haben.
Sternbild Schütze, Till Credner, Wiki Commons
Erneuerung
der Schütze-Themen
Der
aufsteigende Mondknoten läuft vom 05.05.2020 bis zum 18.01.2022
durch die Zwillinge, während sich der absteigende Mondknoten
zeitgleich durch den Schützen bewegt. Eine ausführliche Erklärung
dieses wichtigen Transits findest Du hier: https://symbolsysteme.blogspot.com/2020/04/mondknoten-in-zwillinge-schutze-2020.html
Da
es sich um die erste Mondfinsternis im Schützen handelt, die während
des anderthalbjährigen Transits vom absteigenden Mondknoten durch
Schützen stattfindet, geht es bei dieser Eklipse darum, dass wir uns
nun möglichst bewusst mit den Schattenseiten des Schützen
auseinandersetzen, damit wir in den kommenden 18 Monaten freie Bahn haben und uns auf die Zwillinge-Themen konzentrieren
können. Durch einen Fokus auf die Zwillinge-Themen können wir die
Fallen des absteigenden Mondknotens im Schützen leichter
durchschauen, bzw. im günstigsten Fall können wir sie ganz umgehen
und von den positiven Seiten des Schützen profitieren.
Besonders
entscheidend in der Symbolik der Zwillinge ist, dass es sich hier um
zwei handelt und nicht um einen, wie im gegenüberliegenden Schützen.
Von daher besteht eine der wichtigsten Lernaufgaben der Zwillinge
darin zu erkennen, dass wir alle eigenständige Individuen sind und
dass andere Menschen anders denken können als wir, dass sie
einen anderen Erfahrungshorizont haben als wir und dass
sie aus einer anderen Perspektive auf bestimmte Angelegenheiten
blicken als wir.
In
den Zwillingen ist das A und O nicht von uns auf andere zu schließen
und zu meinen wir wüssten schon was der andere denkt, fühlt oder
beabsichtigt. In den Zwillingen geht es darum anderen möglichst
vorurteilsfrei zu begegnen und sie dann nach und nach immer besser
kennenzulernen. Projektionen spielen in dem Zusammenhang eine
entscheidende Rolle. Da jeder Mensch immer nur von sich und
von seinen bisherigen Erfahrungen ausgehen kann, sind Projektionen
ein natürlicher Bestandteil von zwischenmenschlichen Begegnungen.
Wir können aber entweder stur an dem Bild festhalten, das wir uns von jemandem gemacht haben, oder wir können versuchen mit Offenheit auf
andere Menschen zuzugehen, wir können neugierig auf das sein, was es zu entdecken gibt und wir können uns immer wieder überraschen lassen.
In
den Zwillingen geht es darum, dass wir uns erst nach und nach ein
Bild machen, sei es von einem bestimmten Menschen oder über ein
bestimmtes Thema. Während der Schütze schnell ein Urteil fällt und
während es im Schützen darum geht eine Situation intuitiv zu
erfassen, geht es in den Zwillingen darum so vorurteilsfrei wie
möglich auf andere Menschen zuzugehen, mit einem offenen Geist an
neue Themen heranzugehen und sich erst nach und nach ein Bild zu
machen, anhand der Informationen, die man Stück für Stück sammelt.
In
den kommenden 18 Monaten, solange sich der absteigende Mondknoten
durch den Schützen bewegt, geht es auf einer kollektiven Ebene und
auf der individuellen Ebene um die Auseinandersetzung mit den problematischen Seiten des Schützen. Die Schattenseiten des Schützen können sich in behindernden Glaubenssätzen äußern, in Vorurteilen,
Rechthaberei, Selbstgerechtigkeit, Selbstjustiz, Bigotterie, Doppelmoral, Scheinheiligkeit und spirituellem oder religiösem
Missbrauch. Der Schütze hat - wie jedes andere Zeichen - natürlich
auch viele positive Eigenschaften. Aber durch den Transit vom absteigenden Mondknoten durch den Schützen können wir in den kommenden anderthalb Jahren vermehrt mit den Schattenseiten des Schützen in Berührung kommen.
Höchstwahrscheinlich
sind wir nicht von all den genannten Schattenseiten des Schützen
persönlich betroffen, aber Vorurteile hat bestimmt jeder von uns. Es
geht nicht darum, dass wir uns dafür verurteilen, wenn wir
Vorurteile haben, aber wir können uns nun fragen woher diese
Vorurteile stammen, inwiefern diese Überzeugungen tatsächlich auf unseren persönlichen Erfahrungen basieren oder ob wir bestimmte Vorurteile von anderen
übernommen haben, vielleicht von unserer Familie, von den Medien
oder vom Freundeskreis. Vorurteile können, ebenso wie Glaubenssätze,
sehr unbewusst wirken. Oft sind wir uns gar nicht darüber bewusst,
dass wir bestimmte Vorurteile haben. Bei Vorurteilen muss es sich nicht immer um negative Überzeugungen handeln, wir können auch positive Vorurteile haben, wie z.B. religiöse
Menschen sind immer rechtschaffene Menschen oder Tierliebhaber sind immer gute
Menschen.
Auch
wenn ein Begriff wie „spiritueller Missbrauch“ sehr dramatisch klingt und man damit vielleicht ein auffälliges, extremes Verhalten assoziiert, hat wahrscheinlich jeder, der sich
eingehend mit Spiritualität beschäftigt, schon irgendeine Form von
spirituellen Missbrauch erlebt. Spiritueller Missbrauch kann sich
z.B. darin äußern, dass man extrem überhöhte, unrealistische
Ansprüche an sich selbst hat und dass man sich innerlich immer
wieder kritisiert und zensiert, wenn man diesen Idealvorstellungen nicht gerecht
wird. Man kann sich für bestimmte Gedanken oder für bestimmte
Gefühle schämen, weil man meint als spiritueller Mensch dürfte man
solche Gedanken oder Gefühle nicht haben. Man unterzieht sich also
einer Form von Selbstgeißelung, um es mit religiösen Worten auszudrücken.
Eine ständige Zensur der eigenen Gedanken, der eigenen Gefühle und
des persönlichen Selbstausdrucks, führt auf Dauer dazu, dass man
sich immer mehr von sich selbst entfernt. Im Extremfall ist man dann irgendwann nur noch ein Schatten seiner selbst. Derartiges kann man
natürlich auch durch andere Menschen erleben, z.B. wenn man sich
einer spirituellen Gruppe oder einer religiösen Gemeinschaft
anschließt, in der bestimmte Verhaltensweisen, Denkweisen und
Lebensarten zum Status Quo gehören. Sobald man sich in einer solchen
Gruppe anders verhält, als die Gruppe es für richtig hält,
wird man direkt oder indirekt zurechtgewiesen. Derartige Mechanismen
können auf eine sehr subtile, unterschwellige Art ablaufen, so dass
manchmal schon bestimmte Blicke reichen, um jemandem zu zeigen, dass
sein Verhalten unerwünscht ist und dass er sich schnell wieder an
die Gruppe anpassen soll. Oder man wird dadurch in die Schranken gewiesen, dass
man immer wieder ignoriert wird, wenn man Fragen stellt, die der
Gruppe unangenehm sind oder wenn man Themen anspricht, die gewisse
Dinge infrage stellen. In dem Zusammenhang kann dann auch die oben
erwähnte Scheinheiligkeit mit ins Spiel kommen, denn wenn den
Gruppenmitgliedern immer wieder das Gefühl vermittelt wird, dass sie
nur als spirituell oder religiös gelten, wenn sie sich
soundso verhalten, wenn sie auf die und die Art ihr Leben führen und
wenn sie die und die Meinungen vertreten, werden sich viele
Mitglieder der Gruppe nach außen hin anders geben als sie
tatsächlich sind. In extremen Fällen kann man schon von einer Gehirnwäsche sprechen, die sich darin äußern kann, dass man nicht mehr mit der eigenen Wahrheit in Kontakt ist, weil man sich selbst immer wieder zensiert hat und
weil man von anderen andauernd zensiert wurde, so dass man gar nicht
mehr weiß was man eigentlich wirklich denkt und fühlt und was man selbst für richtig oder falsch hält.
Eine
jede spirituelle oder religiöse Gruppe braucht natürlich gemeinsame
Werte und gewisse Richtlinien, an denen sich die Gruppenmitglieder
orientieren können. Wenn das aber soweit führt, dass man nichts
hinterfragen darf und dass jede Individualität unterdrückt wird,
sollte man stutzig werden. Wann immer wir uns in einer Gruppe
befinden, in der wir keine Fragen stellen dürfen und in der wir
keine eigene Meinung vertreten dürfen, können wir davon ausgehen,
dass in dieser Gruppe etwas Grundlegendes falsch läuft. Es muss sich
in dem Zusammenhang nicht um eine spirituelle oder religiöse
Gruppe handeln, es kann sich auch um eine politische oder humanitäre Gruppe handeln und auch in einer Zweierbeziehung, im
Kollegenkreis oder in einer Familie können sich derartige Dynamiken
bemerkbar machen.
Die
erste Mondfinsternis im Schützen, die während des
anderthalbjährigen Transits der Mondknoten durch die Achse
Zwillinge-Schütze stattfindet, möchte uns verdeutlichen wo wir uns
in Hinblick auf die genannten Themen vielleicht in unguten Dynamiken
befinden. Da Neptun an dieser Eklipse beteiligt ist, können die
Dinge sehr verdeckt ablaufen und sie können sich auf eine
diffuse Art bemerkbar machen. Von daher sollten wir nun auch auf
kleinere Signale und Andeutungen achten und wir sollten auch bei
subtilen Manipulationsversuchen hellhörig werden und nachhaken.
Wir
können uns nun fragen, ob wir uns in einer Beziehung befinden, in
der wir immer wieder das Gefühl haben, dass wir bestimmte Dinge
nicht ansprechen dürfen. Wenn dies der Fall ist, sollten wir uns
fragen, ob wir uns selbst zurückhalten oder ob wir wiederholt die
Erfahrung gemacht haben, dass wir für bestimmte Fragen,
Verhaltensweisen oder Meinungen in irgendeiner Form bestraft werden.
In den Zwillingen ist die Kommunikation das A und O. Im Schützen
geht es um unsere persönliche Wahrheit. Von daher sollten wir uns
nun fragen wie offen und ehrlich die Kommunikation in unseren
Beziehungen abläuft und wie transparent es hier zugeht.
Verlauf einer Mondfinsternis, Wiki Commons
Sensibilität
und Dünnhäutigkeit
Durch
den Spannungsaspekt von Mars in den Fischen und durch den Einfluss
von Neptun auf diese Eklipse, können wir uns in diesen Wochen
besonders dünnhäutig und durchlässig fühlen. Das muss keineswegs
immer unangenehm oder von Nachteil sein. Wenn wir uns gut aufgehoben
fühlen, wenn wir uns in einem schönen Umfeld befinden und wenn wir
mit Menschen zusammen sind, mit denen wir uns wohlfühlen, kann es
sehr angenehm sein, wenn die Grenzen zwischen Innen und Außen und
zwischen Ich und Du verschwimmen. In dem Fall kommen wir dann in den
Genuss der transzendentalen Erfahrungen, die uns die Fische
ermöglichen. Wir können eine tiefe Verbundenheit empfinden und wir
können uns wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser fühlen. Wenn
wir uns jedoch in einem Umfeld befinden, in dem es sehr rau und
harsch zugeht und wenn wir es mit Menschen zu tun haben, die wenig
Einfühlungsvermögen haben, kann die fischetypische Dünnhäutigkeit als schmerzhaft empfunden werden und sie kann verwirrend sein, weil wir nicht mehr klar erkennen was zu uns gehört und
was von Außen auf uns einwirkt.
Die
wenigsten von uns leben in dem Paradies, nach dem sich die Fische
sehnen und schon gar nicht dauerhaft. Die meisten von uns müssen
sich, zumindest zeitweise, auch mit unschönen Realitäten
auseinandersetzen, sei es ein Streit mit einem Kollegen, ein
schwieriges Gespräch einem Chef, ein unfreundlicher Mensch,
der uns beim Einkaufen oder im Straßenverkehr begegnet oder eine
komplizierte Auseinandersetzung mit dem Partner oder mit einem
Familienangehörigen. Und auch wenn in unserem persönlichen Umfeld
alles in bester Ordnung ist, leben wir in einer Welt, in der viel
Hässliches passiert. Von daher werden wir uns kaum dauerhaft in dem
paradiesischen Zustand befinden, den uns die Fische verheißen, es
sei denn wir schwimmen nur in einem kleinen Teich, sprich, wir verschließen uns vor den Abgründen des Lebens und der Welt.
Das kann nicht der Sinn des Lebens sein, denn Reibungen,
Spannungen, Konflikte und Auseinandersetzungen stellen uns auf die
Probe und sie fördern unser Wachstum. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir Konflikte und Probleme provozieren müssen, nur um wachsen zu können. Das ist auch nicht nötig, denn das Leben bietet genug Gelegenheiten... Wir können uns immer wieder bewusst mit dem verbinden, was wir als angenehm empfinden und wir können immer wieder in die himmlischen Gefühle, die uns die Fische vermitteln, eintauchen. Das sollte aber nicht so weit führen, dass wir Konflikten immer ausweichen und unsere Beziehungen darunter leiden, weil wir nicht ehrlich sind. In den Fischen können wir eine solche Sehnsucht nach dem Idealzustand haben, dass wir versuchen uns alles schön zu reden, nur um ein Gefühl der Harmonie und des Friedens aufrechtzuerhalten. Wir können so konfliktscheu sein, dass wir noch eher in Kauf nehmen, dass eine Beziehung zerbricht, als dass wir uns den Problemen stellen. Die Konfliktscheue der Fische kann auch in anderen Lebensbereichen zu Nachteilen führen, z.B. im beruflichen Bereich. Da Mars der Planet der Konfliktfähigkeit ist, hat er in den Fischen eine herausfordernde Position, denn hier muss er lernen Konflikte offen und direkt auszutragen. Wenn er das nicht lernt, kann er sich entweder zum Fußabtreter für andere machen oder er versucht seine Ziele indirekt, also auf eine manipulative Art, zu erreichen.
Die Symbolik des Fische-Zeichens, die zwei Fische zeigt, die in unterschiedliche Richtungen schwimmen, verweist auf die Polarität, die das irdische Leben mit sich bringt. So wie das Luftzeichen Zwillinge auf einer mentalen, intellektuellen Ebene die Wechselwirkung zwischen Polaritäten verkörpert, symbolisiert das Wasserzeichen Fische diese Wechselwirkung auf der emotionalen Ebene. Gut und böse, Leben und Tod, hell und dunkel, Liebe und Hass, Himmel und Hölle, Freude und Trauer, schön und hässlich, männlich und weiblich, aktiv und passiv, stark und schwach, schwer und leicht... Die Welt, in der wir leben, ist von Gegensätzen geprägt. Mit der starken Fische-Betonung und der starken Zwillinge-Betonung haben wir es nun auf der emotionalen und auf mentalen Ebene mit Polaritäten und Extremen zu tun. Auf der weltlichen Ebene zeigen sich die Spannungen, die dadurch entstehen, nur allzu deutlich. Auch wenn unser persönliches Leben derzeit vielleicht ganz friedlich verläuft und alles in bester Ordnung ist, stellt uns diese Eklipse vor die grundlegende Frage wie wir persönlich mit Konflikten umgehen und wie wir Spannungen handhaben.
Die Symbolik des Fische-Zeichens, die zwei Fische zeigt, die in unterschiedliche Richtungen schwimmen, verweist auf die Polarität, die das irdische Leben mit sich bringt. So wie das Luftzeichen Zwillinge auf einer mentalen, intellektuellen Ebene die Wechselwirkung zwischen Polaritäten verkörpert, symbolisiert das Wasserzeichen Fische diese Wechselwirkung auf der emotionalen Ebene. Gut und böse, Leben und Tod, hell und dunkel, Liebe und Hass, Himmel und Hölle, Freude und Trauer, schön und hässlich, männlich und weiblich, aktiv und passiv, stark und schwach, schwer und leicht... Die Welt, in der wir leben, ist von Gegensätzen geprägt. Mit der starken Fische-Betonung und der starken Zwillinge-Betonung haben wir es nun auf der emotionalen und auf mentalen Ebene mit Polaritäten und Extremen zu tun. Auf der weltlichen Ebene zeigen sich die Spannungen, die dadurch entstehen, nur allzu deutlich. Auch wenn unser persönliches Leben derzeit vielleicht ganz friedlich verläuft und alles in bester Ordnung ist, stellt uns diese Eklipse vor die grundlegende Frage wie wir persönlich mit Konflikten umgehen und wie wir Spannungen handhaben.
Verbindungen
schaffen
Der
Schütze ist ein Zentaur, ein mythisches Mischwesen, das halb Pferd
und halb Mensch ist. Der Schütze verkörpert die Synthese, er ist
der Alchemist des Zodiaks. Im Schützen geht es darum aus Blei Gold
zu machen, sprich, aus etwas Dunklem, Schwerem und Wertlosem etwas
Lichtes, Leichtes und Wertvolles zu machen. Der Schütze fordert uns
dazu auf das große Ganze zu erkennen und zu verstehen, dass das Eine
ohne das Andere nicht existieren kann. Der Schütze möchte uns dazu
verhelfen Extreme zu vereinen, indem wir das Grobe, Wilde und
Ungeschliffene - das Tier in uns - ebenso annehmen, wie das Feine,
Gezähmte und Kultivierte.
Die
erste Mondfinsternis, die während des anderthalbjährigen Transits
der Mondknoten durch die Achse Zwillinge-Schütze stattfindet, kann
viel Heilung bringen und sie kann uns dazu verhelfen uns mit Aspekten
unserer Selbst zu versöhnen, mit denen wir vielleicht lange gehadert
haben. Eine wesentliche Voraussetzung
dafür ist Ehrlichkeit; die Ehrlichkeit uns selbst gegenüber, die
immer eine Grundvoraussetzung für die Ehrlichkeit anderen gegenüber
ist. Der Schütze kann brutal ehrlich und direkt sein, er kann andere
dadurch vor den Kopf stoßen, er kann arrogant, selbstherrlich und
überheblich wirken, wenn er andere unbedingt von etwas überzeugen will.
Mit
dem aufsteigenden Mondknoten in den Zwillingen stehen wir in den
kommenden 18 Monaten vor der Herausforderung zu erkennen wann wir mit Ehrlichkeit und Direktheit zielgerichtet wie ein Pfeil ins Schwarze
treffen können und wann wir uns lieber zügeln sollten, unsere Worte
mit Bedacht wählen sollten und berücksichtigen sollten, dass wir
alle unsere eigene Perspektive haben und dass wir alles immer im
Rahmen unseres persönlichen Erfahrungshorizonts wahrnehmen. Wenn wir
Verbindungen in unserem Inneren schaffen und innere Extreme ins
Gleichgewicht bringen, werden dadurch auch die Beziehungen, die wir
zu anderen haben, positiv beeinflusst. Wir können uns nicht jedem so
nah fühlen, wie einem Zwillingsbruder oder einer Zwillingsschwester,
aber wir können versuchen jeden so zu akzeptieren, wie er ist. Und wenn das nicht
möglich ist, kann man sich immer noch aus dem Weg gehen. Die Welt
ist groß genug und es ist genug für alle da.
Viele
liebe Grüße mit den Sternen
Lia
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