Samstag, 12. Oktober 2013

Congratulations Aleister Crowley





Aleister Crowley, der Macher des bekannten Thoth Tarot Decks, Enfant Terrible der westlichen Okkultisten Szene, bietet ein anschauliches und einprägsames Beispiel für einen Menschen der unter dem Sternzeichen Waage geboren wurde.


Schön und hässlich zugleich, charmant und anmassend, weise und kindisch, provokativ und einfühlsam, egozentrisch und sich für den Wandel und Wachstum der Menschheit einsetzend, aussergewöhnlich willensstark und dann wieder überdurchschnittlich schwächelnd... all diese Gegensätze und noch viel mehr, vereinte Crowley nicht nur in sich selbst, sondern kultivierte sie geradezu Zeit seines Lebens.

Er machte sich bewusst beliebt und unbeliebt, polarisierte auf allen Ebenen und in allen Bereichen, aber was man ihm auch anlasten möchte: er blieb sich selbst treu.

Crowley war der erste 'Punk' der Geschichte; Vorreiter der Hippie Generation, als Idol für Individualität und Andersartigkeit in seinem Bereich unangefochten, bietet er für viele, die sich mit Magie und Okkultismus beschäftigen, eine phantastisch schillernde Projektionsfläche, denn man kann Alles, Nichts und das Universelle zugleich in ihm sehen.

Ganz gleich was man ihm ankreiden will: ohne Crowley wäre die damalige okkulte Szene und die heutige 'New Age' Bewegung unvorstellbar anders, um vieles ärmer und farbloser.

Selbst wenn Crowley in seinem Leben nichts anderes als das tiefsinnige Tarot 'Deck of Thoth' geschaffen hätte, hätte er trotzdem einen der allerwichtigsten Meilensteine in der Geschichte des Tarots hinterlassen, denn sein Deck, das er zusammen mit der Malerin Lady Frieda Harris gestaltete, ist nach wie vor das einzige Tarot Deck, was nicht nur durch die Klarheit, Schönheit und Authentizität seiner Bilder besticht, sondern auch meisterhaft alle Symbolsysteme in sich vereint. Alle 78 Karten im Deck of Thoth beinhalten astrologische, numerologische und kabbalistische Zuordnungen, sowie interessante und bewusstseinserweiternde Korrespondenzen zum I-Ging, zur Geomantie, Mythologie, Geschichte, Politik und Kunst.

Crowley hatte viele Talente, die er in seiner spirituellen und magischen Arbeit vereinte: er war Poet, Schriftsteller, Maler, Selbst-Darsteller, Salonlöwe, Bergsteiger uvm.

Eines seiner, für meine Begriffe, grössten Talente war, dass er das Wissen und wertvollste Informationen der unterschiedlichsten okkulten Strömungen zu einer Synthese bringen konnte in seinen Publikationen, so dass er dem Leser hier ein schier unfassbares Spektrum zur Verfügung stellt, was zwar für viele eine Überforderung darstellt, jedoch kann sich fast jeder esoterisch Interessierte seinen Teil aus dem umfassenden Nachlass Crowleys herauspicken.

Umstritten war Crowley nicht nur aufgrund seiner andauernden Provokationen und Drogenexzesse, sondern auch für seine sexuellen Eskapaden, die von höchster Verehrung seiner Partner und Partnerinnen, bis zur tiefsten Erniedrigung reichten, wozu ich jedoch nur sagen kann, dass dazu immer (mindestens) zwei gehören, und somit jeder erwachsene Mensch selbst die Verantwortung für sein Sexualleben trägt, es sei denn er würde mutwillig und hinterrücks vergewaltigt werden.

So kompromisslose und einzigartige Menschen wie Crowley sind äusserst selten, von daher finden sie auf jeden Fall Beachtung, und gehen meist in die Geschichte ein. 

Möge sich jeder von uns sein eigenes Bild über Aleister Crowley machen, aber bevor man urteilt, sollte man sich eingehend mit ihm und mit seinen Arbeiten auseinandergesetzt haben, und sich vor Allem darüber klar sein, dass Crowley als ein Paradebeispiel für eine Waage den Betrachter immer und immer wieder mit seinem eigenen Spiegelbild konfrontiert.


Schau Dir Dein Spiegelbild gut an, denn Du hast es selbst gestaltet.


Viele Grüsse unter den Sternen *


Ailen Roc *









picture credit: public domain

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