„Gott schuf die kosmische Ordnung. Als er erkannte, dass auch das Chaos seinen Platz darin finden muss, erwählte er den Menschen zum Mitschöpfer.“
Helga Schäferling, Deutsche Sozialpädagogin
Am 18.03.2022 erwartet uns ein Vollmond in der Jungfrau, der von mehreren kraftvollen Aspekten begleitet wird. Die Sonne befindet sich auf 27° Fische und der Mond steht auf dem gleichen Grad in der gegenüberliegenden Jungfrau. Der Vollmond bildet unterstützende Aspekte zu Pluto im Steinbock, zum aufsteigenden Mondknoten im Stier und zum absteigenden Mondknoten im Skorpion. Merkur, der Kommunikationsplanet und der Herrscher der Jungfrau, befindet sich in den Fischen, im anregenden Aspekt zu Uranus im Stier. Uranus bildet wiederum dynamische Aspekte zu Venus und Mars im Wassermann, während sich das „göttliche Liebespaar“ im stimulierenden Aspekt zu Chiron im Widder befindet.
Auf der kollektiven Ebene zeigen sich wichtige Themen dieses Vollmonds momentan sehr deutlich. Das aktuelle Kriegsgeschehen löst in vielen Teilen der Welt Wellen des Mitgefühls aus, aber auch Ängste und Sorgen politischer, sozialer und wirtschaftlicher Art. Da die Achse Jungfrau-Fische die Achse der Sensibilität ist, können gerade die Feinfühligen unter uns die kollektiven Ängste und Erschütterungen in diesen Wochen stark zu spüren bekommen. Insbesondere wenn wir in unserer Vergangenheit ein Trauma erlebt haben, das wir bisher noch nicht verarbeiten konnten, können wir besonders empfänglich für das kollektive Leid sein. Wir können uns unter Umständen so sehr mit dem kollektiven Leid identifizieren, dass es uns schwerfällt auseinanderzuhalten was unsere eigenen Ängste und Sorgen sind und was wir von Außen aufnehmen.
Die Fische sind das Zeichen der Sensibilität und des Mitgefühls, warum uns diese Zeitqualität vor die Frage stellt was der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl ist. Außerdem stellt uns dieser Vollmond vor die Frage welche Form von Hilfe hilfreich ist, welche Schritte zielführend sind, wie wir unsere Ressourcen sinnvoll nutzen können und mit wem wir unsere Ressourcen teilen. Für Deutschland zeigt sich ein Thema, das von Januar 2022 bis Juli 2023 im Vordergrund steht, nämlich welche Konsequenzen es haben kann, wenn ein Land zu abhängig von den Ressourcen eines anderen Landes ist. Ein Grundsatz der Astrologie lautet Mikrokosmos gleich Makrokosmos; wie im Kleinen, so im Großen. Von daher können wir es auf einer persönlichen Ebene derzeit mit ähnlichen Problemen zu tun haben, wie sie im politischen und wirtschaftlichen Bereich zu beobachten sind. Auch im individuellen Fall kann es jetzt vermehrt um die Themen Abhängigkeit versus Unabhängigkeit gehen und um eventuelle Machtkämpfe, die damit verbunden sind. Während des Transits der Mondknotenachse durch die Zeichen Stier und Skorpion sollten wir uns in den kommenden anderthalb Jahren sehr genau überlegen, ob wir ähnliche Werte haben, bevor wir mit jemandem gemeinsame Sache machen.
Ein Vollmond bedeutet immer eine Gegenüberstellung von zwei Zeichen, die unterschiedliche Bedürfnisse haben und die auf eine unterschiedliche Art an die Dinge herangehen. In dem Fall handelt es sich um eine Gegenüberstellung der Zeichen Jungfrau und Fische. Im günstigsten Fall können wir in diesen Wochen die Qualitäten beider Zeichen unter einen Hut bringen und eine Balance zwischen den Jungfrau-Themen und den Fische-Themen herstellen. Während die Fische ein Wasserzeichen und somit ein emotionales Zeichen sind, ist die Jungfrau ein Erdzeichen, das sich an Tatsachen orientiert. Während es in den Fischen darum geht auf die innere Stimme zu hören und dem Gefühl zu folgen, geht es in der Jungfrau darum sachliche Informationen zu sammeln und eine Situation erst mal zu analysieren, um dann möglichst zielführend handeln zu können. Ein wichtiges Stichwort in der Jungfrau ist Nützlichkeit. Unter dem Einfluss der Jungfrau heißt es einen kühlen Kopf zu bewahren und logisch an Problemlösungen heranzugehen. In den Fischen geht es nicht um Logik und Nüchternheit und hier geht es nicht um Informationen, die auf eine rationale Art aufgenommen oder vermittelt werden. In den Fischen geht es darum sich in einen Menschen, in ein Tier oder in eine Situation hineinzufühlen. In den Fischen geht es darum eine bestimmte Stimmung zu transportieren oder aufzufangen, während es in der gegenüberliegenden Jungfrau darum geht diese Wahrnehmungen zu verarbeiten und sie nutzbar zu machen. Die Jungfrau ist ein sehr pragmatisches Zeichen, sie ist lösungsorientiert. In der Jungfrau stehen wir vor der Frage welchen Sinn eine Information oder eine Emotion hat, wenn wir keine konkreten Schritte daraus ableiten. Zu viel Pragmatismus und ein übertriebener Fokus auf Problemlösungen kann uns aber auch von unseren Gefühlen entfernen und dazu führen, dass wir uns emotional nicht mit anderen verbunden fühlen.
Auf der gesellschaftlichen Ebene zeigt sich im Zusammenhang mit dem Krieg in Europa, dass es kompliziert sein kann die Themen beider Zeichen gleichberechtigt zu behandeln, denn weder können wir es uns jetzt leisten nur nach dem Gefühl zu handeln, noch können wir es moralisch verantworten alles Mitgefühl über Bord zu werfen und rein pragmatisch vorzugehen. Wir brauchen beides, wir brauchen das Einfühlungsvermögen der Fische und wir brauchen die lösungsorientierte, sachliche Herangehensweise der Jungfrau.
Mitleid versus Mitgefühl
Nicht nur in Hinblick auf das aktuelle Kriegsgeschehen ist es hilfreich sich der Unterschiede zwischen Mitleid und Mitgefühl bewusst zu sein. Wenn wir Mitleid empfinden wird unser Schmerzzentrum aktiviert. Wir fühlen das Leid von anderen, wir fühlen uns direkt betroffen, wir identifizieren uns mit dem Leid von anderen, wir leiden mit ihnen. Mitleid kann zwar dazu führen, dass man aktiv wird, oft hat Mitleid aber eher etwas Lähmendes und Passives. Wir können uns so überwältigt fühlen von dem Schmerz, den wir fühlen, dass wir dann eigentlich selbst Hilfe bräuchten, anstatt anderen Unterstützung bieten zu können. Mitleid geht oft mit Schuld und Verpflichtung einher. Man fühlt sich peinlich berührt von der misslichen Lage, in der sich ein anderer befindet, man fühlt sich unterschwellig schuldig, wenn es einem besser geht als der betroffenen Person und man fühlt sich dafür verantwortlich diesem Menschen zu helfen.
Mitgefühl bedeutet Anteilnahme. Wir können nachempfinden wie es einem anderen Menschen geht, wir bleiben in unserer Kraft und wir können anderen aus unserer Mitte heraus Unterstützung bieten, ohne uns dabei zu verlieren. Wir fragen uns wie wir diesem Menschen helfen können, wir behalten aber auch unsere eigenen Interessen im Auge. In einem konkreten Beispiel könnte das bedeuten, dass wir jemanden vor uns haben, der in Geldnot ist und der nicht weiß wie er seine nächste Miete zahlen soll. Wenn wir diesem Menschen finanziell unter die Arme greifen möchten, fragen wir uns als Erstes, ob wir es uns leisten können oder ob wir vielleicht selbst in finanzielle Schwierigkeiten geraten würden, wenn wir diesem Menschen das Geld für seine Miete geben. Des weiteren lohnt sich die Frage warum dieser Mensch seine Miete nicht zahlen kann. Handelt es sich um eine Person, die dazu neigt sehr verschwenderisch mit Geld umzugehen und die deshalb oft finanzielle Probleme hat? Oder befindet sich dieser Mensch in einer Ausnahmesituation, denn normalerweise geht er verantwortungsbewusst mit Geld um? Wollen wir ihm das Geld schenken oder wollen wir es verleihen und einen Zeitpunkt vereinbaren, zu dem wir das Geld zurückbekommen?
In einer finanziellen Angelegenheit wird es den meisten von uns wahrscheinlich leicht fallen eine Entscheidung zu treffen. Vergleichbares kann sich aber auch in einer emotionalen Angelegenheit abspielen. Wir können Freunde, Partner oder Familienmitglieder haben, die unsere emotionale Unterstützung brauchen. In einer solchen Situation stehen wir vor ähnlichen Fragen wie in einer finanziellen Angelegenheit. Fühlen wir uns stark genug diesem Menschen zu helfen oder geht es uns momentan selbst nicht so gut? Befindet sich diese Person in einer Ausnahmesituation oder handelt es sich um einen Menschen, der sich in einer Art Dauerkrise befindet und der ständig emotionale Unterstützung braucht? Was erwarten wir von der Beziehung? Wollen wir eine Beziehung auf Augenhöhe? Befinden wir uns in einer Beziehung, in der sich eine Dynamik zwischen Helfer und Hilfsbedürftigen schon so eingespielt hat, dass wir der Helferrolle überdrüssig sind? Fühlen wir uns vielleicht wohl in der Rolle des Helfenden? Beziehen wir unseren Selbstwert darüber, dass andere unsere Hilfe brauchen?
Während man beim Mitleid davon ausgeht, dass es anderen schlechter geht als einem selbst, findet Mitgefühl viel mehr auf Augenhöhe statt. Mitgefühl beinhaltet den Aspekt der Gleichwertigkeit, denn Empathie ist keine Einbahnstraße. Mitgefühl spielt sich auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig ab: wir fühlen mit anderen, andere fühlen mit uns und alle Beteiligten haben auch Mitgefühl mit sich selbst, sprich, sie sind sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst und ihrer eigenen Grenzen. In dem genannten Beispiel würde man nur Geld verleihen, wenn man es sich leisten kann und wenn man das ehrliche Bedürfnis hat dieser Person zu helfen. In einer emotionalen Situation achtet man seine eigenen Grenzen und wenn man sich überfordert fühlt, kommuniziert man das auch. Und wenn man es mit einem Menschen zu tun hat, der sich in einer Dauerkrise befindet, rät man dieser Person sich professionelle Hilfe zu suchen, denn man schadet nicht nur sich selbst, wenn man sich verausgabt, es kann auch schädlich für die betreffende Person sein, wenn man als Laie versucht jemanden zu „therapieren“, der ernstzunehmende psychische Probleme hat. In einer persönlichen Beziehung fehlt es beiden an der Distanz, die in einem therapeutischen Rahmen eine entscheidende Rolle spielt, warum Therapeuten auch keine Freunde, Partner oder Familienangehörigen behandeln dürfen.
Empathie ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die uns Menschen zu sozialen Wesen macht. Wir sollten aber versuchen zwischen Mitleid und Mitgefühl zu unterscheiden und wir sollten uns fragen wie wir unsere Anteilnahme in unterschiedlichen Situationen ausdrücken. Manchmal geht es gar nicht um eine aktive Hilfe, manchmal geht es einfach nur darum zuzuhören, ohne Verbesserungsvorschläge zu machen und ohne ungefragt Ratschläge zu geben. In anderen Situationen kann eine emotionale Anteilnahme wie ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Wenn jemand kein Dach über dem Kopf und nichts zu essen hat, ist es diesem Menschen relativ egal, ob wir mit ihm mitfühlen oder nicht. In so einer Situation nützt kurzfristig nur eine praktische Hilfe und längerfristig sollte es sich idealerweise um eine Hilfe zur Selbsthilfe handeln. Dieser Vollmond kann unser Mitgefühl steigern und uns aufzeigen wann praktische Hilfe gefragt ist und in welchen Situationen es angesagt ist ein offenes Ohr zu haben und das gegenseitige Verständnis, dass wir uns ineinander hineinfühlen können.
Wichtige Themen zum Vollmond in der Jungfrau:
Ordnung und Klarheit schaffen: In welchen Bereichen möchte ich jetzt etwas in Ordnung bringen oder etwas klären? Vielleicht möchte man einen Frühjahrsputz machen, den Kleiderschrank ausmisten, Papiere ordnen oder vielleicht möchte man in einer Beziehung, in den Finanzen oder in beruflichen Angelegenheiten etwas in Ordnung bringen.
Perfektionismus: Wann geht es darum eine gute Leistung zu erbringen oder Verbesserungen vorzunehmen und wann habe ich überhöhte Ansprüche an mich selbst oder an andere?
Arbeit und Auszeit: Halte ich ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Auszeiten?
Vergebung und Entschuldigung: Wann kann ich über gewisse Dinge hinwegsehen und wann ist eine Entschuldigung nötig, damit wieder Vertrauen entstehen kann?
Gewohnheiten: Gibt es Gewohnheiten, die ich gerne ändern würde oder gibt es eine bestimmte Routine, die ich mir jetzt angewöhnen möchte? Die aktuelle Zeitqualität ist besonders gut geeignet um alte Gewohnheiten aufzugeben und sich neue anzugewöhnen. Gewohnheiten zu verändern braucht Zeit, Geduld, Ausdauer und Willenskraft. Zeit wird uns zwar nicht geschenkt, aber in Geduld, Ausdauer und Willenskraft werden wir durch die aktuelle Zeitqualität unterstützt.
Überlegte Herangehensweise und kreativer Flow: Welche Angelegenheiten brauchen eine wohldurchdachte, strukturierte Herangehensweise, Organisation, Genauigkeit, Fachkompetenz, ein gutes Zeitmanagement und wann kann ich die Dinge locker angehen, etwas intuitiv handhaben und aus dem Bauch heraus handeln?
Vorsicht und Vertrauen: In welchen Angelegenheiten ist Vorsicht angebracht, in welchen Angelegenheiten möchte ich möglichst gut vorbereitet sein (z.B. durch eine Versicherung, Verträge, verbindliche Absprachen ect.)? Wann kann ich auf eine positive Entwicklung vertrauen, ohne mich abzusichern?
Gesundheit von Körper, Geist und Seele: Die Achse Jungfrau-Fische hat einen direkten Bezug zu gesundheitlichen Themen; zur körperlichen, mentalen und seelischen Gesundheit. Von daher rückt ein Vollmond auf der Achse Jungfrau-Fische diese Themen in den Fokus. Dies ist eine günstige Zeit für eine Routineuntersuchung und für eine gesundheitliche Vorsorge. Diese Zeitqualität eignet sich gut, um ungeklärten gesundheitlichen Problemen auf den Grund zu gehen oder um sich nach einer anstrengenden Phase körperlich und seelisch zu regenerieren. Bei Neptun und dem Fische-Zeichen geht es auch um Dünnhäutigkeit und Durchlässigkeit, von daher sollte man jetzt mehr auf die eigene Belastbarkeit achten. In der Jungfrau geht es um Routine und Alltagsgestaltung. Wenn man sich oft vom Stress der Umwelt überfordert fühlt, können Entspannungstechniken Wunder wirken, Handarbeiten und kreative Tätigkeiten können eine meditative Wirkung haben, ausgedehnte Spaziergänge in der Natur können den Kopf frei machen und das Energiefeld harmonisieren, beim Tagebuchschreiben können wir uns vieles von der Seele reden, gute Gespräche können uns dabei helfen uns innerlich zu sortieren... Wenn wir zu den Menschen gehören, die besonders sensibel auf ihre Umwelt reagieren, können wir die Tätigkeiten, die uns dazu verhelfen uns mit uns selbst zu verbinden, so in unsere tägliche Routine einbauen, dass wir uns viele kleine Oasen im Alltag schaffen.
Die „kleinen“ und die „großen“ Tiere: Die astrologischen Häuser, die mit den Zeichen Jungfrau und Fische korrespondieren, beziehen sich u.a. auf „die kleinen und die großen Tiere“. Hier geht es einerseits um Haustiere und um sogenannte Nutztiere und andererseits geht es hier um die Tiere, die in der freien Wildbahn leben. Von daher ist diese Zeitqualität besonders geeignet um Tieren etwas Gutes zu tun. Vielleicht möchte man jetzt seinen eigenen Tieren mehr Aufmerksamkeit schenken, vielleicht möchte man ein Haustier bei sich aufnehmen oder vielleicht möchte man den „großen Tieren“ etwas Gutes tun, z.B. durch eine Spende oder durch eine Patenschaft.
Viele liebe Grüße mit den Sternen
Lia
Wichtige langfristige Themen der astrologischen Zeitqualität:
Mondknoten in Stier-Skorpion 2022 - 2023:
Symbolsysteme: Karma Astrologie: Mondknoten im Stier ♉ & ♏ Skorpion von Januar 2022 bis Juli 2023
Jupiter in den Fischen 2021 und 2022:
Symbolsysteme:Jupiter in den Fischen ♓ 2021 und 2022: Es geht ums Ganze 🙏
Uranus im Stier 2018 - 2026:
Symbolsysteme: Uranus im Ster 2018 bis 2026
Saturn in Wassermann 2020 - 2023:
https://symbolsysteme.blogspot.com/2020/03/saturn-im-wassermann-2020-bis-2023.html
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