Donnerstag, 19. Dezember 2019

Sonnenfinsternis im Steinbock ♑ 26.12.2019: Das Beste kommt zum Schluss


Bild: Dave Davidson



Kurz bevor sich das Jahr 2019 endgültig verabschiedet, erwartet uns noch ein ganz besonderes Ereignis: eine Sonnenfinsternis, die am 2. Weihnachtsfeiertag in der ersten Dekade Steinbock stattfindet. Diese Sonnenfinsternis könnte man als einen „kosmischen Weihnachtsmann“ bezeichnen, denn sie ist außergewöhnlich reich bestückt! Die beiden großen Lichter, Sonne und Mond, bilden eine enge Konjunktion zu Jupiter, dem „großen Wohltäter“. Jupiter trägt den Beinamen „Fortuna Major“, was soviel wie „großes Glück“ bedeutet. Zudem bildet auch der Kleinplanet Fortuna eine enge Konjunktion zu Jupiter, dem Mond und der Sonne im Steinbock. Dieser Kleinplanet wurde nach der römischen Glücks- und Schicksalsgöttin Fortuna benannt. Fortuna ist das lateinische Wort für Glücksfall, Zufall, Geschick oder auch Schicksal.

Die Sonne, der Mond, Jupiter und Fortuna im Steinbock bilden einen harmonischen Aspekt (Trigon) zu Uranus im Partner-Erd-Zeichen Stier und einen dynamischen Aspekt (Quadrat) zu Chiron im Feuer-Zeichen Widder. Die Sonne und der Mond im Steinbock bilden außerdem ein exaktes Quintil zu Neptun in den Fischen. Ein Quintil ist ein harmonischer Aspekt, der uns dazu verhelfen kann eine kreative Verbindung zwischen den beteiligten Faktoren herzustellen, in dem Fall zwischen der Sonne, dem Mond und Neptun. 




Astrologische Grafik: Sonnenfinsternis 04° Steinbock, 26.12.2019, 06:17h MEZ  



Da Jupiter sich von Anfang November 2018 bis Anfang Dezember 2019 in seinem Herrscherzeichen Schütze aufgehalten hat, hatten wir in dieser Zeit verstärkt die Chance uns darüber bewusst zu werden was Glück für uns persönlich bedeutet. Wenn wir wissen was uns wirklich glücklich macht, können wir unser Glück viel leichter erreichen und wir laufen nicht Gefahr falschen Vorstellungen von Glück hinterherzujagen. Gerade mit Jupiter im Steinbock ist es besonders wichtig, dass wir eine ziemlich klare Vorstellung davon haben was uns persönlich glücklich macht. Da der Steinbock einen Bergsteiger symbolisiert, sollten wir uns hier immer wieder fragen, ob wir den richtigen Berg besteigen, denn im Steinbock sind wir besonders vergangenheitsorientiert und wir bauen hier auf unseren tiefsten Konditionierungen auf. Im ungünstigsten Fall mühen wir uns im Steinbock jahre- oder sogar jahrzehntelang ab, um dann irgendwann festzustellen, dass es gar nicht unser Berg war, den wir bestiegen haben, sondern ein Berg, den unsere Eltern oder unsere Partner uns vorgesetzt haben oder ein Berg, den die Mehrheit der Gesellschaft für erklimmenswert hält. Der Transit von Jupiter durch sein Herrscherzeichen Schütze wollte uns im Jahr 2019 darauf vorbereiten, dass wir in den kommenden Jahren den richtigen Berg besteigen. Wenn wir 2019 festgestellt haben, dass wir auf dem falschen Weg waren, ist 2020 das geeignete Jahr um eine neue Richtung einzuschlagen. 


Die Familie aus spiritueller Sicht

Die Achse Krebs-Steinbock, die durch die Sonnenfinsternis im Fokus steht, ist die Eltern-Kind-Achse. Auf dieser Achse heißt es: wo komme ich her und wo gehe ich hin? Was habe ich von meiner Familie mitbekommen und was mache ich als Erwachsener aus meinen Kindheitserfahrungen?

Da Neptun uns für spirituelle Einsichten öffnen möchte, die über weltliche Sichtweisen hinausgehen, kommt der harmonische Einfluss des Quintils speziell zum Familienfest äußerst gelegen, denn nicht jede Familie ist unbedingt mit Harmonie gesegnet. Auch Jupiter hat einen direkten Bezug zum Thema Spiritualität. Die Konjunktion der Sonnenfinsternis zu Jupiter und das Quintil zu Neptun betonen den spirituellen Aspekt dieser Eklipse. Wenn es uns gelingt unsere Familienmitglieder aus einer spirituellen Perspektive zu betrachten, können wir uns leichter mit problematischen familiären Beziehungen arrangieren, denn viele spirituelle Schulen vertreten die Ansicht, dass wir uns unsere Familienmitglieder auf der Seelenebene selbst ausgesucht haben, weil wir uns durch die spezielle Familienkonstellation, in die wir hineingeboren wurden, für bestimmte Lern- und Entwicklungsaufgaben entschieden haben.

Ich finde es relativ unwichtig, ob diese spirituelle Perspektive rational betrachtet Sinn ergibt. Für mich ist es ausschlaggebend, dass uns dieses spirituelle Konzept dazu verhelfen kann problematische familiäre Beziehungen aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. Auch der Aspekt der Eigenverantwortung gewinnt durch dieses spirituelle Konzept an Bedeutung, denn wenn wir davon ausgehen, dass wir uns unsere Familie selbst ausgesucht haben, fühlen wir uns nicht als Opfer der Verhältnisse, wir übernehmen Verantwortung für unsere Rolle innerhalb unserer Familie und wir überlassen anderen Familienmitgliedern die Verantwortung für ihren Part im „Familienspiel“. Da Verantwortung eins der wichtigsten Steinbock-Themen ist, spielt dieses Thema zur Sonnenfinsternis im Steinbock eine entscheidende Rolle. Der harmonische Einfluss von Neptun begünstigt auch Verzeihen und Vergeben, wodurch kleinere Streitigkeiten leichter beigelegt werden können.


Eine Lektion fürs Leben

Ob man nun davon ausgeht, dass man sich seine Familienmitglieder auf der Seelenebene selbst ausgesucht hat oder ob man es vielleicht bitter bereut, dass man mit bestimmten Menschen verwandt ist: in beiden Fällen bedeutet das nicht, dass man sich mit einem missbräuchlichen Verhalten abfinden muss und es bedeutet schon gar nicht, dass man ein missbräuchliches Verhalten weiterhin tolerieren muss. Im Gegenteil, wenn wir Verantwortung übernehmen, bedeutet das auch, dass wir einem missbräuchlichen Verhalten Grenzen setzen, uns selbst zuliebe und dem betreffenden Menschen zuliebe, denn für denjenigen, der sich missbräuchlich verhält, ist die Dynamik auch ungesund. Grenzen sind ein weiteres wichtiges Steinbock-Thema, das in diesen Jahren, in denen Pluto, Saturn, Jupiter und der absteigende Mondknoten durch den Steinbock laufen, eine ausschlaggebende Rolle spielt.


Der freie Wille

Auch wenn wir davon ausgehen, dass unsere Seele sich bestimmte Familienmitglieder ausgesucht hat, sollten wir bedenken, dass jeder Mensch einen Willen hat, der mit seinem Ego verbunden ist. Dieser Wille existiert mehr oder weniger unabhängig von den Seelenabsichten, je nach dem spirituellen Entwicklungsstand eines Menschen. Je mehr sich ein Mensch spirituell entwickelt, desto bewusster „arbeitet“ er mit seiner Seele zusammen. Mit zunehmender spiritueller Entwicklung kann das Ego immer mehr mit der Seele verschmelzen. Das Ego fasst die form- und zeitlose Seele in dieser Inkarnation in Grenzen, wodurch die individuelle Persönlichkeit entstehen kann. Je weniger ein Mensch auf der spirituellen Ebene entwickelt ist, desto mehr ist er mit seinem Ego verhaftet. Ego bedeutet in dem Zusammenhang, dass ein Mensch im Extremfall vollkommen von seinen Seelenabsichten getrennt lebt und dass sein Selbstbewusstsein ausschließlich durch die weltlichen Erfahrungen, die er in dieser Inkarnation macht, definiert wird. Die Seele braucht ein Ego, ein Ich-Bewusstsein, sozusagen als Vehikel, um in diesem Leben bestimmte Erfahrungen machen zu können, weil die Seele zeit- und formlos existiert. Wenn wir nur Seele wären, ohne ein Ich-Bewusstsein als „Behälter“ zu haben, würden wir außerhalb von Zeit und Raum existieren. Um bestimmte Lernerfahrungen machen zu können, die uns als Individuen und auf der Seelenebene wachsen lassen, brauchen wir also ein Ego, das einen freien Willen hat.

Wir können bestimmte Lektionen auf eine positive Art oder auf eine negative Art lernen und lehren, wobei positiv oder negativ in dem Zusammenhang auch als leicht oder kompliziert bezeichnet werden können. Es gibt natürlich ein weites Spektrum zwischen positiv und negativ oder zwischen leicht und kompliziert und gerade aus spiritueller Sicht gibt es in dem Sinne kein reines gut oder schlecht. 

Wenn wir z.B. davon ausgehen, dass unsere Seele vor dieser Inkarnation mit der Seele unseres Vaters eine Art Vereinbarung getroffen hat, die besagt, dass wir durch die Vater-Kind-Beziehung etwas über Selbstwert lernen wollen, dann gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie wir durch die Beziehung zu unserem Vater etwas über Selbstwert lernen können. Die einfachste Möglichkeit wäre, dass wir einen liebevollen Vater haben, der uns anleitet, unterstützt, beschützt und der uns in unseren individuellen Anlagen fördert. Wenn wir unsere Selbstwert Lektion auf eine leichte Art lernen, haben wir einen Vater, der seinerseits über einen gesunden Selbstwert verfügt und der uns damit ein gutes Vorbild ist. Ein gutes Vorbild zu sein ist so ziemlich der wichtigste Part der Kindererziehung, denn Kinder lernen in erster Linie durch das Verhalten ihrer Eltern und nicht durch das, was Eltern ihren Kindern erzählen.

Eine kompliziertere Möglichkeit wäre, dass wir eine schwierige Beziehung zu unserem Vater haben. Unser Vater könnte unter einem Mangel an Selbstwert leiden, was zur Folge haben kann, dass er uns verbal, emotional, körperlich oder sexuell missbraucht, dass er uns vernachlässigt oder dass er uns extrem verwöhnt, was nicht nur aus spiritueller, sondern auch aus psychologischer Sicht eine Form von Missbrauch ist. Wenn wir mit einem Vater aufgewachsen sind, der uns auf irgendeine Art wiederholt missbraucht hat, hatten wir in unserer Kindheit nur eingeschränkte Möglichkeiten einen gesunden Selbstwert zu entwickeln. Als Erwachsene haben wir dann nicht nur die Möglichkeit über die Negativerfahrungen, die wir mit unserem Vater gemacht haben, hinauszuwachsen, sondern wir sind auch besonders sensibilisiert in Hinblick auf das Thema Selbstwert. Das Thema Selbstwert wird einen wesentlich größeren Stellenwert in unserem Leben  einnehmen, als für Menschen, die von Hause aus einen gesunden Selbstwert vermittelt bekommen haben. Aus spiritueller Sicht unterliegt es dem freien Willen unseres Vaters, ob er uns die Lektion des Selbstwerts auf eine positive oder auf eine negative Art lehrt, so wie es unserem freien Willen unterliegt was wir als Erwachsene aus unseren Kindheitserfahrungen machen.

Aus einer bestimmten spirituellen Perspektive könnte man sagen, dass unser Vater uns einen besonderen Dienst erwiesen hat, wenn er es uns besonders schwer gemacht hat. Aus dieser spirituellen Perspektive hat er uns aufgrund der Negativerfahrungen, die wir durch ihn gemacht haben, eine Lektion fürs Leben mitgegeben, er hat uns durch den erlittenen Mangel den Ansporn gegeben überdurchschnittlich weit über unsere Kindheitserfahrungen hinauszuwachsen. Derartige Erziehungsmethoden entsprechen dem klassischen Bild von Saturn, dem „Hüter der Schwelle“, dem strengen Lehrmeister, dem Herrscher des Steinbocks. Saturn sowie der Steinbock haben einen direkten Bezug zum Patriarchat. Typische patriarchale Glaubenssätze sind „was Dich nicht umbringt macht Dich stark“, „Indianer kennt keinen Schmerz“, „wer A sagt muss auch B sagen“, „wer schön sein will muss leiden“, „nur die Harten kommen in den Garten“, „das Leben ist kein Wunschkonzert“ ect. Diese und ähnliche Redewendungen fassen auf eine einfache Art eine bestimmte Lebensphilosophie zusammen, die klassischen patriarchalen Vorstellungen entspricht. Nach diesem Verständnis ging es für Eltern in erster Linie darum ihre Kinder auf die Härten des Lebens vorzubereiten, indem sie so früh wie möglich mit Härte konfrontiert wurden. Kälte, Strenge, Einschränkungen, Gängeln, Kritik, Nörgeln, Druck ausüben und ein Zurückhalten von Lob wurde von vielen Eltern mehr oder weniger bewusst als Mittel zur Einweihung ins Leben benutzt. Kinder sollten früh lernen, dass das Leben kein Spielplatz ist und dass sie sich so früh wie möglich damit abfinden müssen, dass das Leben ein einziger Kampf ist, in dem sie nur gewinnen können, wenn sie lernen hart zu sich selbst und hart zu anderen zu sein.

Es ist eine ziemlich gewagte Perspektive missbräuchliche Erziehungsmethoden als Elternliebe anzusehen und in der Beziehung zu unseren Eltern kann eine solche Sichtweise zu einigen Verwirrungen führen. Ein in der Kindheit erlittener Mangel kann zwar ein großer Ansporn sein über das Erlebte hinauszuwachsen, aber die damit verbundenen Verletzungen können im Erwachsenenalter zu vielfältigen Problemen führen, unter denen ein Mensch im ungünstigsten Fall sein Leben lang zu leiden hat. Wenn man sich zu weit hinauswagt in spirituelle Sichtweisen, kann man versucht sein jedes Vergehen zu legitimieren, was wiederum zur Folge haben würde, dass unser Vater, der im Fall von Missbrauch ein „Täter“ ist, keine Chance bekommen würde über sich hinauszuwachsen. Man sollte es also nicht übertreiben mit spirituellen Konzepten, denn wir sind alle in der „Schule des Lebens“ um zu lernen und zu lehren.

Natürlich könnte man unter den entsprechenden Voraussetzungen sagen, dass unser Vater selbst ein „Opfer“ seiner Erziehung war, aber unser Vater hatte einen freien Willen und er hatte die Chance durch die schmerzhaften Erfahrungen, die er in seiner Kindheit und Jugend gemacht hat, zu wachsen und bestimmte Lektionen auf eine gesündere, einfühlsamere Art an seine Kinder weiterzugeben, als er es in seiner Kindheit selbst erlebt hat.

Nicht nur das „Opfer“ hat die Chance zu lernen, sondern auch der „Täter“ hat die Chance der Selbsterkenntnis und der Weiterentwicklung. Nicht nur Kinder lernen von ihren Eltern, auch Eltern können durch ihre Kinder lernen. Wenn es im Laufe der Menschheitsgeschichte nicht immer wieder Kinder gegeben hätte, die sich gegen ihre Eltern aufgelehnt haben und die ihre Eltern mit einem bestimmten Fehlverhalten konfrontiert haben, hätte es dahingehend keine Weiterentwicklung für die Menschheit gegeben. Trotzdem sollte man bedenken, dass die jüngeren Generationen ganz andere Voraussetzungen haben, als die älteren Generationen. Während die älteren Generationen nur begrenzte Möglichkeiten hatten sich psychologisch und pädagogisch weiterzubilden, können sich die jüngeren Generationen in diesen Bereichen heutzutage nach Belieben bilden und sie haben viel mehr Möglichkeiten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Weiterentwicklung findet nicht nur auf einer persönlichen Ebene statt, sondern auch auf einer kollektiven Ebene. Von daher haben die jüngeren Generationen heutzutage durch das veränderte Allgemeinwissen eine ganz andere Ausgangsposition als die älteren Generationen. Mangelnde Bildung zum Thema Kindererziehung kann aber nur bis zu einem gewissen Grad eine Erklärung für ein missbräuchliches Verhalten von Eltern sein, denn es gab auch unter den älteren Generationen Menschen, die zwar wenig pädagogische Bildung, aber dafür eine ausgeprägte emotionale Intelligenz hatten und die sich bewusst bemüht haben ihren Kindern nicht das anzutun, was ihnen selbst angetan wurde. 



Ringförmige Sonnenfinsternis
Die Sonne wird nicht vollständig vom Mond bedeckt,
wie bei der Eklipse, die am 26.12.2019 stattfindet
Bild: Ipicgr on Pixabay


Das Beispiel der Selbstwert Lernaufgabe ist eins von vielen möglichen Beispielen, das aufzeigt wie wir ein spirituelles Konzept nutzen können, um eine veränderte Haltung einem bestimmten Familienmitglied gegenüber einzunehmen. Ein solches Konzept kann aber immer nur eine Hilfestellung sein, die uns nicht daran hindern sollte uns mit unseren wahren Gefühlen auseinanderzusetzen. Durch ein übermässiges Spiritualisieren von schmerzhaften Erfahrungen können wir uns von unseren tatsächlichen Gefühlen abtrennen, was unangenehme Konsequenzen zur Folge haben kann. Um die Auseinandersetzung mit unseren Gefühlen kommen wir nicht herum, wenn wir Heilung finden wollen.

Eine wichtige Voraussetzung für positive Veränderungen in familiären Beziehungen ist, dass alle Beteiligten bereit sind sich zu hinterfragen und sich weiterzuentwickeln. Wir können zwar für uns alleine, unabhängig von problematischen Familienmitgliedern, eine große Entwicklung durchmachen, wir können anderen ihre persönlichen Aufgaben jedoch nicht abnehmen, ebenso wenig können wir andere in die Bewusstwerdung drängen, denn es unterliegt - aus der spirituellen Perspektive - dem freien Willen eines Menschen, ob er sich entwickeln will und wann er sich mit bestimmten Themen auseinandersetzen will. Wenn wir uns weiterentwickeln, bestimmte Familienmitglieder sich aber nicht entwickeln, können wir eine Veränderung nicht erzwingen. In besonders komplizierten Fällen bleibt uns manchmal nur die Möglichkeit den Kontakt zu einem Familienmitglied, das sich weiterhin missbräuchlich verhält, abzubrechen oder uns zumindest vorübergehend von diesem Menschen zu distanzieren. In dem genannten Beispiel der Selbstwert Lernaufgabe können wir unserem Vater durch klärende Gespräche die Chance geben über sich selbst und über sein Verhalten uns gegenüber zu reflektieren. Beide Seiten, Eltern und Kinder, können durch eine ehrliche Auseinandersetzung zu neuen Einsichten gelangen und beide können mehr Verständnis füreinander entwickeln, was die Voraussetzung dafür ist, dass eine Eltern-Kind-Beziehung, die von ernsthaften Verletzungen überschattet wird, Heilung erfahren kann.

Heilung von Verletzungen, die wir auf dem Weg zum Erwachsenwerden erlitten haben, ist ein wichtiges Thema der Sonnenfinsternis im Steinbock. Die Sonne, der Mond und Jupiter im Steinbock bilden einen Spannungsaspekt zu Chiron im Widder. Chiron symbolisiert Wunden, Verletzungen oder auch besonders sensible Punkte in unserer Psyche. Da sich Chiron im Widder, im Zeichen des Selbstbewusstseins, befindet und da die Achse Krebs-Steinbock, auf der sich die Mondknoten befinden, die Eltern-Kind-Achse ist, gibt uns die Sonnenfinsternis im Steinbock die Möglichkeit uns mit bestimmten Verletzungen unseres Selbstbewusstseins, die mit unseren Kindheitserfahrungen zusammenhängen, in den kommenden Monaten auseinanderzusetzen und dahingehend große Fortschritte zu machen.


Astrologische Bedeutung einer Sonnenfinsternis

Bei der Eklipse, die am 26.12.2019 im Tierkreiszeichen Steinbock stattfindet, handelt es sich um eine ringförmige Sonnenfinsternis, die hierzulande nicht zu beobachten sein wird. Aus astrologischer Sicht spielt es weniger eine Rolle, ob wir eine Eklipse beobachten können oder nicht, es geht vielmehr darum die spezifischen Inhalte zu integrieren, die uns die jeweilige Sonnenfinsternis vermitteln will. 



Entstehung einer Sonnenfinsternis


Bei einer Sonnenfinsternis öffnet sich ein „Fenster zum Kosmos“, durch das neue Informationen zu uns auf die Erde gelangen. Durch die Eklipse erhalten wir sozusagen ein „kosmisches Update“ und überholte oder schädliche innere Programme können in den kommenden Monaten Stück für Stück "deinstalliert" werden. Eine Sonnenfinsternis bietet uns die Möglichkeit Altes, Verbrauchtes und Überholungsbedürftiges viel leichter loszulassen oder es in etwas Neues zu verwandeln. Da die Sonnenfinsternis am 26.12.2019 am absteigenden Mondknoten im Steinbock stattfindet, geht es bei dieser Eklipse vor allem darum Altes zu entlassen, um Raum für Neues zu schaffen. Der absteigende Mondknoten im Steinbock zeigt die Themen an, die uns in diesen Zeiten davon abhalten können unser volles Potential zu entfalten, während der aufsteigende Mondknoten im gegenüberliegenden Krebs anzeigt welche Themen derzeit für uns im Vordergrund stehen sollten, damit wir in unsere Kraft kommen und damit wir mehr Erfüllung finden können. Eine ausführliche Beschreibung zum aufsteigenden Mondknoten im Krebs und zum absteigenden Mondknoten im Steinbock findest Du hier: https://symbolsysteme.blogspot.com/2018/12/aufsteigender-mondknoten-im-krebs-2018.html und hier: https://symbolsysteme.blogspot.com/2018/12/aufsteigender-mondknoten-im-krebs-2018_1.html


Aus physikalischer Sicht lässt sich erklären warum kosmische Ereignisse wie Sonnen- und Mondfinsternisse einen großen Einfluss auf uns haben, denn der Mensch setzt sich, wie jede andere Materie im Kosmos, aus „Sternenstaub“ zusammen. Der Mensch besteht aus ähnlichen Grundstoffen wie die Erde, die Sonne und der Mond. Jede Materie im Kosmos, auch der Mensch, hat sich auf eine spezifische Art aus den Urstoffen geformt, die im Weltall existieren. Jede existierende Form ist letztendlich materialisierte Energie, aber Energie kann eine unterschiedliche Dichte, Konzentration und Zusammensetzung haben. Auf die Art der Zusammensetzung kommt es im Steinbock an, denn im Steinbock geht es um den strukturellen Aufbau. Energie kann mit unterschiedlichen Informationen angereichert sein. Auf einer feinstofflichen Ebene ermöglicht uns eine Sonnenfinsternis die Aufnahme von neuen Energien und neuen Informationen, die sich dann in den kommenden Monaten Stück für Stück in unserem Leben manifestieren können, ein wenig vergleichbar mit der Art wie sich vor Millionen von Jahren die Himmelskörper aus den Urstoffen im Weltall geformt haben. 

Die Sonnenfinsternis im Steinbock eignet sich hervorragend dafür etwaigen familiären Problemen auf den Grund zu gehen und sie in den kommenden Monaten nach und nach zu lösen. Auch für andere Familienthemen, z.B. für die Familienplanung oder für die Kindererziehung, eignet sich diese Eklipse ausgezeichnet. Wer keine nennenswerten familiären Probleme hat, aber vielleicht mit beruflichen Problemen zu kämpfen hat, kann diese Sonnenfinsternis auch gut nutzen, um im beruflichen Bereich die Dinge zu verändern, die für Schwierigkeiten sorgen. Da sich der absteigende Mondknoten von Ende 2018 bis Mai 2020 durch den Steinbock bewegt und da der aufsteigende Mondknoten zeitgleich durch den gegenüberliegenden Krebs läuft, sollte man sich bei etwaigen beruflichen Problemen fragen wie viel Erfüllung man in diesen Zeiten im Privatleben findet und ob man wiederholt mit emotionalen oder gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, die sich negativ auf die beruflichen Leistungen auswirken. Wichtig ist in dem Zusammenhang auch die Motivation für den jeweiligen Beruf, in dem man arbeitet. Wenn die Motivation in erster Linie darin besteht in einem bestimmten Bereich Karriere zu machen, obwohl man keine emotionale Erfüllung in diesem Bereich findet, können die beruflichen Probleme genau darin begründet sein. Solange der aufsteigende Mondknoten durch den Krebs läuft, können wir vermehrt Schwierigkeiten haben beruflich voranzukommen, wenn der jeweilige Beruf nicht auch unser Innenleben bereichert und umgekehrt. Emotionale Erfüllung bedeutet in dem Zusammenhang nicht, dass alles immer reibungslos laufen muss, sondern, dass wir in unserem Beruf die Möglichkeit haben emotional zu wachsen und dass unser emotionaler Wachstum wiederum unseren Beruf befruchtet. Siehe die ausführlichen Erklärungen zu den Mondknoten-Themen: https://symbolsysteme.blogspot.com/2018/12/aufsteigender-mondknoten-im-krebs-2018.html und hier: https://symbolsysteme.blogspot.com/2018/12/aufsteigender-mondknoten-im-krebs-2018_1.html



Folgende Themen stehen mit der Sonnenfinsternis im Steinbock für die kommenden Monate im Vordergrund:

  • Spirituelle Perspektive: Wenn ich mir vorstelle, dass meine Seele sich die Familienmitglieder, mit denen ich aufgewachsen bin, ausgesucht hat, was kann ich durch meine Familienmitglieder lernen und was können sie durch mich lernen?
  • Verantwortung: Wofür bin ich verantwortlich und wofür sind andere verantwortlich? Übernehme ich zu viel Verantwortung oder zu wenig? Übernehmen die Menschen in meinem Umfeld ihrerseits Verantwortung? Wo sollte ich mehr Verantwortung übernehmen und wo sollte ich Verantwortung an andere, z.B. an bestimmte Familienmitglieder, abgeben?
  • Verpflichtung: Wozu habe ich mich in der Vergangenheit verpflichtet? Habe ich mich aus freien Stücken verpflichtet? Habe ich mir unfreiwillig eine bestimmte Verpflichtung von anderen aufladen lassen? Von welcher Verpflichtung möchte ich mich nun lösen? Wozu möchte ich mich in den kommenden Monaten verpflichten?
  • Emotionale Verspannungen: Habe ich schon länger mit emotionalen Blockaden zu tun? Stelle ich oft fest, dass ich gefühlsmäßig erkaltet bin, emotional zu mache oder keinen Zugang zu meinen Gefühlen habe?
  • Selbstdisziplin: In welchen Angelegenheiten möchte ich mehr Disziplin aufbringen? Bin ich vielleicht übertrieben diszipliniert? Bin ich zu streng mit mir? Arbeite ich um zu leben oder lebe ich um zu arbeiten? Kann ich mich gut entspannen oder gibt es meiner Meinung nach ständig irgendeine Pflicht, die nach mir ruft?
  • Nützlichkeit, kluges Haushalten: Neige ich zur Verschwendung? Habe ich oft den Eindruck meine Zeit, mein Geld, meine Energie… verschwendet zu haben? Wenn ja, was möchte ich dahingehend ändern?
  • Integrität, Aufrichtigkeit, Rückgrat zeigen, Position beziehen: Stehe ich zu dem was ich für richtig halte? Bleibe ich mir selbst auch in schwierigen Situationen treu? Wie integer sind die Menschen in meinem Umfeld? Habe ich das Gefühl es mit aufrichtigen Menschen zu tun zu haben oder habe ich es mit Menschen zu tun, die sich wie ein Fähnchen im Wind verhalten?
  • Selbstachtung: Achte ich meine Bedürfnisse? Achten andere meine Bedürfnisse? Nehme ich Rücksicht auf die Bedürfnisse von anderen? Kann ich stolz auf meine Leistungen sein? Kann ich mich selbst gut loben? Kann ich mich belohnen?
  • Eltern, Erwachsenwerden, Rolle in der Familie, Emanzipation von familiären Mustern, Tradition: Was habe ich von meinen Eltern mitbekommen, das ich gerne übernommen habe und auch gerne weitergebe? Was habe ich von meinen Eltern mitbekommen, was ich rückblickend nicht für sinnvoll oder sogar für schädlich halte? Kann ich mir selbst ein guter Vater oder eine gute Mutter sein? Wie zufrieden bin ich in meiner eigenen Vater- oder Mutterrolle? Was ist der rote Faden in meiner Familie, welches Thema scheint sich in meiner Familie immer zu wiederholen? Welche Position hatte ich als Kind in meiner Familie? Hat sich die Rolle, die ich als Kind in meiner Familie hatte, im Laufe meines Lebens weiterentwickelt? Stelle ich fest, dass ich meiner Familie gegenüber immer wieder in eine bestimmte Rolle verfalle, in der ich mich unwohl fühle? Versuchen bestimmte Familienmitglieder mich immer wieder in eine bestimmte Rolle zu drängen? Habe ich meine eigene Position in meiner Familie bezogen? Habe ich das Gefühl etwas für meine Familie auszutragen, das nicht (mehr) mein Thema ist? Befinde ich mich in meinen Erwachsenenbeziehungen immer wieder in einer ähnlichen Dynamiken, wie ich sie schon von meiner Familie gewohnt bin?
  • Anerkennung: Wie wichtig ist mir Anerkennung? Tue ich vieles nur weil ich auf die Anerkennung von anderen hoffe, obwohl ich eigentlich etwas anderes tun würde, wenn ich das tun würde, was ich für richtig halte?
  • Autorität: Welche Einstellung habe ich zu Autoritätspersonen? Habe ich wiederholt Probleme mit Autoritätspersonen, die Eltern-Kind-Dynamiken ähneln? Was macht Autorität für mich aus? Was bedeutet innere Autorität für mich?
  • Grenzen: Kann ich mir selbst und/oder anderen gut Grenzen setzen? Kann ich gut nein sagen, wenn ich etwas nicht will oder habe ich ein schlechtes Gewissen oder bekomme ich Schuldgefühle, wenn ich eine Grenze setze? Wann geht es vielmehr darum mir im Inneren eine Grenze zu setzen, anstatt im Außen? Habe ich Verständnis für mich, wenn ich mich überfordert fühle oder meine ich mehr aushalten zu müssen als mir gut tut? In welchen Bereichen möchte ich meine Grenzen erweitern? In welchen Bereichen fühle ich mich eingeengt? Empfinde ich mich in bestimmten Bereichen als zu hart oder als zu nachgiebig?
  • Freiwillige Einschränkungen: Kann ich auf einen kurzfristigen Gewinn und auf eine unmittelbare Befriedigung zugunsten eines langfristig angestrebten Zieles verzichten? Schränke ich mich vielleicht oft zu sehr ein? Verschiebe ich alles Angenehme immer wieder auf ein fernes Irgendwann?
  • Langfristige Ziele: Was sind meine langfristigen Ziele? Unterstützen mich die Menschen in meinem Umfeld darin meine Ziele zu erreichen oder behindern sie mich eher? Unterstütze ich die Menschen, die mir wichtig sind, darin ihre Ziele zu erreichen?
  • Hürden und Herausforderungen: Wie gehe ich mit einer Hürde um? Versuche ich mit aller Kraft und immer wieder auf die gleiche Art eine bestimmte Hürde zu überwinden oder kann ich auch innehalten, mir die Situation genau anschauen und versuchen andere Herangehensweisen zu finden? Fühle ich mich in einem bestimmten Bereichen meines Lebens blockiert? Wenn ja, seit wann und was ist damals in meinem Leben passiert? Wie kann ich Schritt für Schritt eine Veränderung herbeiführen?
  • Übung macht den Meister, Kompetenz, Professionalität: In welchen Bereichen meines Lebens fühle ich mich kompetent? Was geht mir leicht von der Hand, entweder, weil ich über ein besonderes Talent in dem Bereich verfüge oder weil ich es wieder und wieder getan habe, bis ich es richtig gut konnte? Weiß ich zu schätzen, was ich mir erarbeitet habe? Was ist mir wichtig genug, dass ich bereit bin, alles zu unternehmen was ich kann, um in diesem Bereich voranzukommen?
  • Kontrolle: Inwieweit versuche ich das Verhalten anderer zu kontrollieren? Wann geht es tatsächlich darum, dass jemand sein Verhalten mir gegenüber ändert und wann geht es darum, dass ich mich selbst, mein eigenes Verhalten oder meine Einstellung verändere?
  • Erfolge, Gewinne, Beförderung, Status: In welchen Bereichen kann ich die meisten Gewinne verbuchen? Bin ich der Meinung, dass in einem Bereich, in dem ich viel geleistet habe, eine Belohnung ansteht? Kann ich mich auch mal auf meinen Erfolgen ausruhen oder bin ich immer auf der Jagd nach dem nächsten Erfolg? Bin ich ein/e gute/r Gewinner/in? Versuche ich mit meinen Erfolgen anzugeben und muss ich sie ständig zur Schau zu stellen? Brauche ich immer wieder die Bestätigung von anderen, dass ich Erfolg habe oder kann ich meine Erfolge auch für mich alleine genießen oder sie nur mit den Menschen teilen, die meinem engsten Kreis angehören? Wie wichtig ist mir gesellschaftlicher Status bei mir selbst und bei anderen? Wie wichtig sind mir Statussymbole? Beurteile ich Menschen nach ihrem Status oder nach dem, was sie mir auf einer zwischenmenschlichen Ebene zu bieten haben? 

Abschliessend kann gesagt werden, dass es sich um eine außergewöhnlich krafttvolle Eklipse handelt, die in Hinblick auf unsere langfristig angestrebten Ziele sehr erfolgversprechende Aussichten hat. Eine Sonnenfinsternis ist sozusagen ein zigfach potenzierter Neumond. So wie ein Neumond uns jeden Monat die Möglichkeit gibt bestimmte Themen abzuhaken und andere neu zu beginnen, können wir mit einer Sonnenfinsternis im großen Stil reinen Tisch machen und einen wesentlich umfangreicheren Neuanfang machen, als es mit einem normalen Neumond möglich ist. Für uns alle findet die Sonnenfinsternis im Tierkreiszeichen Steinbock statt, aber sie kann für den Einzelnen ganz unterschiedliche Lebensbereiche in den Fokus rücken, erkennbar durch das astrologische Haus, in dem die Eklipse für uns persönlich stattfindet. Diejenigen, die ihr persönliches Horoskop nicht kennen, können anhand der angesprochenen Themen vielleicht erkennen welcher Lebensbereich für sie durch die Eklipse aktiviert wird. In diesem Lebensbereich sollte man die Dinge nun Schritt für Schritt, wie ein Bergsteiger, angehen. Man sollte seine Prioritäten im Auge behalten und sich nicht von Kleinigkeiten aus der Bahn werfen lassen. Wenn man in diesem Lebensbereich wiederholt auf Hürden stößt, sollte man nicht versuchen diese Hürde mit aller Kraft zu überwinden, sondern man sollte sich vielmehr fragen, ob diese Hürde eine wichtige Lernaufgabe bereithält. Und nicht zuletzt geht es darum den eigenen Weg zum Ziel wertzuschätzen und ihn zu genießen ...*)))


Viele liebe Grüße mit den Sternen, eine erfolgreiche Sonnenfinsternis und besinnliche Feiertage

Lia


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