Montag, 5. November 2018

Neumond im Skorpion: Befreiung aus dem alten Panzer



Der November-Neumond, der am 07.11.2018 in der zweiten Dekade Skorpion stattfindet, ist von besonderer Wichtigkeit. Nachdem sich Jupiter seit Oktober 2017 durch den Skorpion bewegt hat, findet nur wenige Stunden bevor sich der „große Wohltäter“ für die kommenden zwölf Jahre aus dem Skorpion verabschiedet, ein außergewöhnlich klar und harmonisch aufgestellter Neumond im Skorpion statt. Jupiter verlässt nur einen Tag nach dem Neumond den Skorpion und wird das erste Mal nach seinem zwölfjährigen Transit durch den Zodiak wieder in den Schützen und damit in sein eigenes Herrscherzeichen eintreten. Damit nicht genug, denn nicht nur der Zeichenwechsel von Jupiter aus dem Skorpion in den Schützen ist kennzeichnend für die Themen dieses Neumonds, sondern auch die Tatsache, dass sich Uranus nur wenige Stunden vor dem Neumond vorerst aus dem Stier verabschiedet und für die kommenden Monate noch mal in den Widder zurückkehrt, weist darauf hin, dass es sich um einen äußerst potenten Neumond handelt, der ein besonders kraftvolles Veränderungs- und Wachstumspotential bereithält. 









Astrologische Grafik: 07.11.2018, 17:01h, Neumond 15°11' Skorpion




Ein jeder Neumond möchte uns darin unterstützen etwas Neues zu beginnen und etwas Altes abzuschließen. Ein Neumond im Skorpion, im Zeichen der Stirb-und-Werde-Prozesse, ist prädestiniert dafür etwas Hinderliches hinter uns zu lassen und einen beherzten Neustart zu machen. Der Neumond im Skorpion erhält durch ein harmonisches Sextil zu seinem Herrscher Pluto einen kraftvollen Schub in die richtige Richtung und durch ein ebenfalls harmonisches Trigon zu Neptun im Partner-Wasser-Zeichen Fische bekommt er eine weitere Unterstützung, um in die richtigen Bahnen gelenkt zu werden. Dass dieser Neumond von zwei Zeichenwechseln begleitet wird, betont die transformativen Kräfte des Skorpions zusätzlich, so dass wir in den Bereichen, die durch diesen Neumond für uns persönlich aktiviert werden, deutlich spüren dürften was uns auf unserem Weg unterstützt und was uns behindert, was uns in die gewünschte Richtung bringt und was uns davon abhält auf unserem Weg voranzukommen.

Im Skorpion geht es darum zu erkennen was uns stärkt, unterstützt und wachsen lässt und was uns schwächt, behindert oder stagnieren lässt. Das bedeutet nicht, dass der Skorpion immer den leichtesten oder den angenehmsten Weg wählt; im Gegenteil könnte man meinen der Skorpion habe eine Vorliebe für das Komplizierte. Der Skorpion scheint sich geradezu magisch zu problematischen Angelegenheiten, Krisen und Dramen hingezogen zu fühlen. Wenn die skorpionische Leidenschaft für etwas Problematisches erwacht und sein Interesse an etwas Kompliziertem geweckt wird, dann deshalb, weil  seine tiefste Motivation transformatives Wachstum ist. Wie eine Schlange wächst auch der Skorpion sein Leben lang und so wie eine Schlange im Laufe ihres Lebens immer wieder ihre alte Haut abstreift und ihr darunter eine neue Haut wächst, schält sich auch der Skorpion im Zuge seiner Wachstumszyklen immer wieder aus seinem zu klein und zu eng gewordenen Panzer, während ihm darunter bereits ein neuer Panzer wächst. Aufgrund seiner immer wiederkehrenden Häutungsprozesse symbolisiert der Skorpion in der Astrologie das Absterben des Alten und die Geburt des Neuen und damit einhergehend steht er für Wachstum und Transformation. Während sich der Skorpion aus seinem alten Panzer schält, muss er ungeheure Kräfte mobilisieren und er muss besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, denn jede seiner Häutungen ist mit einer Gefahr der Verletzung oder sogar des Todes verbunden. Stark Skorpion geprägte Menschen spüren instinktiv, dass sie an Schwierigkeiten und Herausforderungen wachsen können und dass die Bewältigung eines Problems und die Überwindung eines Hindernisses mit ihrem nächsten Transformationsprozess verknüpft sein kann. Aus dem Grund können sich skorpiongeprägte Menschen geradezu magisch zu problematischen Angelegenheiten hingezogen fühlen, da etwas in ihrem Innersten sie dazu antreibt sich einer bestimmten Herausforderung zu stellen, um mit deren Bewältigung den nächsten Wachstumszyklus einzuleiten. Sobald ein besonders verzwicktes Problem gelöst oder ein großes Hindernis überwunden wurde, erfährt der Skorpion einen Wachstumsschub, was ihm eine tiefere innere Befriedigung gibt und – ähnlich wie bei dem vom Skorpion symbolisierten Orgasmus – wird eine große Menge an Glückshormonen freigesetzt. Wenn die Skorpion Themen jedoch unbewusst gelebt werden, kann sich der skorpionische Mensch in unlösbare Probleme verbeißen und wie besessen an ihnen festhalten, weil er davon überzeugt ist sie unbedingt lösen zu müssen. Es kann zu einer übersteigerten Identifikation mit der jeweiligen Angelegenheit kommen, so dass der skorpionische Mensch seinen Selbstwert oder, auf eher unbewussten Ebenen, sogar sein Überleben von der Lösung der betreffenden Angelegenheit abhängig macht. Aus dem Grund symbolisiert der Skorpion auch zwanghafte, obsessive Verhaltensweisen, Sucht- und Abhängigkeitsthemen, sowie selbstzerstörerische Tendenzen.




Skorpion Häutung im Zeitraffer 


Nicht immer reicht es nur auf der Verstandesebene zu erkennen, dass man in zwanghaften oder obsessiven Mustern steckt, um loslassen zu können. Wenn dies der Fall wäre, würde es kaum Menschen geben, die alkohol- oder drogensüchtig sind oder die in einer von Missbrauch geprägten Beziehung bleiben. Der Skorpion ist ein Wasserzeichen, dementsprechend ist er ein emotionales Zeichen und Gefühle widersprechen manchmal jeder Logik. Wenn wir also feststellen, dass wir, wider besseren Wissens, in schädlichen Situationen weiterhin festhalten, sollten wir uns unseren Gefühlen zuwenden und versuchen die Hintergründe unserer emotionalen Muster zu verstehen. Der Skorpion symbolisiert unsere unbewussten Programme und unsere unbewussten Motive. Ein unbewusstes Programm könnte z.B. auf Schutz, Verteidigung oder Selbsterhaltung ausgerichtet sein. Diese unbewussten Programme können aber sozusagen einen Programmfehler haben und sie werden unter Umständen entsprechend fehlerhaft ausgeführt. Auf diese Weise kann man sich selbst im Weg stehen, wenn man eigentlich ein bestimmtes Ziel erreichen will und es kann zur Selbstsabotage kommen. Vielleicht wünscht man sich eine Beförderung im Beruf, behindert sich jedoch selbst dabei. Wenn dies der Fall ist, könnte es sein, dass man sich zwar bewusst eine Beförderung wünscht, ein inneres Programm einen jedoch davon abhalten will, weil ein Teil der Psyche eine Überforderung in dem neuen Posten befürchtet, da eine Beförderung oft mit wesentlich mehr Arbeitsstunden und mit mehr Verantwortung verbunden ist. Vielleicht wünscht man sich eine Beziehung zu einem bestimmten Menschen oder vielleicht wünscht man sich ein Kind. Während man auf bewusster Ebene davon überzeugt sein kann, dass man sich eine Beziehung oder ein Kind sehnlichst wünscht, können innere Programme darauf ausgerichtet sein die eigene Freiheit zu bewahren und unabhängig zu bleiben. Vielleicht ist ein inneres Programm aber auch deshalb hinderlich, weil es sozusagen von vornherein falsch installiert wurde. Vielleicht lief dieses Programm schon innerhalb unserer Familie falsch und wurde dann mit einem Programmfehler auf uns übertragen. Der Skorpion symbolisiert das Erbe unserer Vorfahren. Hier geht es um das materielle Erbe, aber auch um das immaterielle Erbe, wie z.B. Glaubenssätze, emotionale Muster, Verhaltensmuster oder ein bestimmtes Gedankengut. Ein immaterielles Erbe kann man verständlicherweise wesentlich schwerer einschätzen, als ein materielles Erbe, da sich hier so vieles in unbewussten Bereichen abspielt.

Wir werden zu wesentlichen Anteilen von unserem Unbewussten gesteuert und das Unbewusste wird astrologisch durch den Skorpion und durch dessen Herrscher Pluto symbolisiert. Wenn unsere unbewussten Programme uns in bestimmten Angelegenheiten immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen und uns davon abhalten das zu bekommen, was wir uns bewusst wünschen, ist der Neumond im Skorpion geradezu prädestiniert für eine Auseinandersetzung mit den eigenen unbewussten Mustern. Der Neumond im Skorpion ist aufgrund seiner klaren und harmonischen Aufstellung ausgezeichnet dafür geeignet zu erkennen was förderlich ist und was hemmend ist, was bewahrt und genährt werden will und was losgelassen oder transformiert werden will.

Da der Skorpion nicht nur das Unbewusste in jedem Einzelnen, sondern auch das kollektive Unbewusste symbolisiert und da im Skorpion auch angezeigt wird, was wir von anderen übernehmen, ist diese Zeitqualität besonders gut geeignet, um uns bewusst zu machen was wir von anderen übernommen haben oder was wir nach wie vor von anderen annehmen, obwohl es uns vielleicht nicht gut tut.

Der Skorpion symbolisiert die geteilten Werte, die gemeinsamen Ressourcen und den Besitz, den wir mit anderen teilen. Wir können von unserer Familie, von unseren Freunden, von unseren Partnern und von unserer Kultur bestimmte Werte übernommen haben, die nicht oder nicht mehr unseren eigenen Werten entsprechen. Wir können uns für zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu klug, zu dumm, zu arm, zu reich, zu emotional, zu gefühllos, zu stark, zu schwach, zu männlich, zu weiblich... halten, weil wir uns mit den Werten von anderen vergleichen, anstatt uns an unseren ganz persönlichen Werten zu orientieren. Dementsprechend ist es unter einem starken Skorpion-Einfluss besonders wichtig, dass wir uns unserer eigenen Werte auf tiefster Ebene bewusst sind und dass wir uns nicht von den Werten von anderen beeinflussen lassen, was im Skorpion durchaus passieren kann, da hier so vieles auf unbewussten Ebenen abläuft. Die Medien zeigen uns wie viel Manipulation im Zusammenhang mit Werten betrieben wird. Uns wird von allen möglichen Seiten suggeriert wir seien nicht gut genug, so wie wir sind und wir bräuchten noch dieses und jenes, um schöner, erfolgreicher, eleganter, gesünder, gebildeter, kraftvoller, selbstbewusster... zu werden. Der Neumond im Skorpion eignet sich ausgezeichnet, um sich von derartigen Fremdwerten zu verabschieden und sich an den eigenen Werten zu orientieren. Wir werden jedoch nicht nur von den Medien manipuliert, sondern auch die Menschen, die uns nahe stehen, können direkt oder indirekt versuchen uns ihre Werte aufzudrücken. Im Skorpion können die Dinge äußerst subtil vonstatten gehen, deshalb ist hier eine besondere Wachsamkeit gefragt. Auf der anderen Seite kann man sich unter dem Einfluss dieser Zeitqualität auch fragen, ob man zu einem übermäßigen Misstrauen neigt, denn der Skorpion ist das misstrauischste Zeichen des Zodiaks. Unter seinem Einfluss können wir aufgrund von schlechten Erfahrungen, die dann auch zum Teil unserer inneren Programme werden können, dazu neigen immer vom Schlimmsten auszugehen und unsere Aufmerksamkeit kann auf das Fehlerhafte oder Negative fixiert sein.

Was wollen wir also loslassen? Was wollen wir stärken? Was wollen wir schützen? Was gibt uns Kraft und was blockiert uns? Welche Beziehungen stärken uns und welche Beziehungen schwächen uns? Was sind unsere eigenen Werte, bleiben wir ihnen treu, stehen wir zu unseren Werten? Sind wir leicht zu ködern, wenn etwas kompliziert und geheimnisvoll erscheint? Halten wir an etwas fest, nur weil es schwierig und mysteriös erscheint oder bringt es uns auch voran, kommen wir dadurch mehr mit unser Kraft in Verbindung und wachsen wir daran?

Wie im Zusammenhang mit dem Skorpion-Tier erwähnt, sind die  skorpionischen Transformations- und Häutungsprozesse mit einem großen Kraftaufwand verbunden, denn hier will etwas Altes sterben und etwas Neues geboren werden. Der alte Panzer ist zu  klein und zu eng geworden und der neue Panzer ist noch weich und empfindlich. Dementsprechend sollten wir in den kommenden Wochen besonders bewusst auf unseren Energiepegel und auf unsere Empfindlichkeiten achten. Diese Zeitqualität eignet sich ausgezeichnet, um deutlich erkennen zu können was uns Kraft gibt und was uns Kraft nimmt und die derzeitigen Einflüsse unterstützen uns darin die entsprechenden Veränderungen vorzunehmen. Manch einer erlebt diesen Häutungsprozess vielleicht auch von der angenehmsten Seite des Skorpions: als eine orgiastische Befreiung und als eine Art Wiedergeburt nach einer schwierigen, anstrengenden Lebensphase. Der skorpionische Panzer, der nun abgestreift werden will, kann auch darauf hinweisen, dass man sich von überholten Denkmustern und von schädlichen Verhaltensweisen verabschiedet oder dass man sich aus einer Art Zwangskorsett löst. Von daher ist es sinnvoll nun nicht nur darauf zu achten, was uns Kraft gibt und was uns schwächt, sondern auch darauf zu achten was wir als befreiend oder aber als einengend empfinden


Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia


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