Astrologische Grafik: 09.10.2018, 05:56h MEZ, 15°48' Waage
Am
09.10.2018 findet der letzte von vier kardinalen Neumonden in diesem
Jahr statt. Der Oktober Neumond findet, passend zum Zeichen des
Gleichgewichts, genau in der Mitte der Waage statt. Sonne und Mond
verbinden sich auf 15° Waage und bilden eine Spannung (Quadrat) zu
Pluto im Steinbock und eine weitere Spannung (Quinkunx) zu Neptun in
den Fischen. Spannung ist jedoch nicht gleich Spannung. Während ein
Quadrat eine spürbar dynamische Qualität enthält, während es dazu
anspornt aktiv zu werden und etwas mit den Energien anzufangen, ist
die Spannung eines Quinkunx eher unterschwelliger Natur. Die Spannung,
die durch einen Quinkunx angezeigt wird, kann ungewöhnlich lange
aufrechterhalten werden, da sie nicht von der Dringlichkeit, die
einem Quadrats oder einer Opposition anhaftet, begleitet wird, andererseits
ist sie aber auch nicht zu leugnen. Von daher können wir
uns nun fragen, ob es etwas in unserem Leben gibt das irgendwie
hintergründig an uns „nagt“. Gerade unterschwellige Spannungen
können auf Dauer zu unangenehmen Konsequenzen führen, da man sie
oft nicht ernst genug nimmt um sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Die
Zeichen Widder, Krebs, Waage und Steinbock sind die vier Stammzeichen
des Zodiaks; man könnte sie als die vier „Mutterzeichen“ der
anderen Zeichen ihres jeweiligen Elements bezeichnen. Die vier
Kardinalzeichen leiten die vier Jahreszeiten ein. Der Widder leitet
den Frühling ein, der Krebs den Sommer, die Waage den Herbst und der
Steinbock den Winter. In den vier Kardinalzeichen liegt also die Kraft der
Veränderung, das Element der Initiation, der Antrieb etwas in Neues Gang zu setzen und die Bereitschaft etwas Altes hinter sich zu lassen. Die
vier Kardinalzeichen symbolisieren das Ende einer Phase und den
Beginn eines neuen Abschnitts. So wie der Winter gehen muss, damit
der Frühling kommen kann, muss der Sommer gehen um dem Herbst Platz
zu machen.
Der
Herbst ist naturgemäß die Zeit der Ernte. So macht es Sinn, dass
mit dem Eintritt der Sonne in die Waage offiziell der Herbst beginnt,
denn eine Ernte muss bemessen und gewogen werden. Auch wenn
heutzutage wahrscheinlich wenige von uns hauptberuflich Obst und
Gemüse ernten, bietet sich diese Zeitqualität geradezu an
um Bilanz zu ziehen. Je nachdem in welchem Lebensbereich der Neumond für
uns persönlich stattfindet, möchte hier etwas abgewogen und
gegebenenfalls ins Gleichgewicht gebracht werden. Angezeigt durch die
astrologischen Häuser lässt sich erkennen, ob im
partnerschaftlichen oder im familiären Bereich etwas ins
Gleichgewicht gebracht werden will, ob der finanzielle Bereich nun im
Vordergrund steht, ob der gesundheitliche Bereich oder ein anderer
Lebensbereich betroffen ist. Wenn man sein Horoskop nicht kennt,
wird man wahrscheinlich trotzdem fühlen in welchen Lebensbereichen
etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist oder gewisse Angelegenheiten
ungerecht verlaufen. In der Waage geht es ums Gleichgewicht, es geht
um Fairness, um Gerechtigkeit und es geht um die Harmonie und den
Frieden, die durch Ausgewogenheit entstehen.
Da
das Gefühl von Gleichgewicht ziemlich subjektiv sein kann und es von
daher etwas Relatives hat, können wir oft nur selbst entscheiden,
was wir persönlich als gleichgewichtig, fair und gerecht empfinden.
Selbst in juristischen Angelegenheiten, die auch durch die Waage
symbolisiert werden, gibt es häufig verschiedene Meinungen und
Sichtweisen und auch professionelle Juristen brauchen ausreichend
Zeit um zu einem ausgewogenen Urteil zu gelangen. Für einige von uns
kann es derzeit tatsächlich um juristische Angelegenheiten gehen,
die nun geklärt werden wollen. Wenn dies der Fall ist, wird man
wahrscheinlich mit einigem Gegenwind rechnen müssen, denn nicht nur
die Sonne und der Mond in der Waage befinden sich in der erwähnten Spannung, auch die Herrscherin des Neumonds,
Venus, befindet sich rückläufig im Skorpion in Spannung zu Mars im
Wassermann. Da Venus Ende Oktober 2018 in die Waage, in das Zeichen
der Gerechtigkeit, zurücklaufen wird, dürfte derjenige, der sich im
Recht befindet, letztlich auch zu seinem Recht kommen. Man sollte nun
jedoch nicht den Fehler machen sich unter Druck setzen zu lassen -
auch nicht unter den Druck auf die Tränendrüse - und sich dadurch
zu voreiligen, unüberlegten Handlungen hinreißen lassen. Wer sich
derzeit in einem Rechtsstreit befindet oder in einer anderen
Situation, in der ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn gefragt ist,
kann sich an die Zeit Mitte Juli 2018 zurückerinnern, denn die
Sonnenfinsternis, die am 13.07.2018 im Krebs stattfand, befand sich
auch im Spannungsaspekt zu Pluto im Steinbock. Die derzeitige
Situation könnte für einige also mit einem Thema zusammenhängen,
das Mitte Juli 2018 schon mal für sie aktuell war.
Diejenigen
von uns, die sich zwar nicht in einem Rechtsstreit, aber dennoch in
einer Situation befinden, in der das Thema Gerechtigkeit eine Rolle
spielt, können sich ein Beispiel am Ablauf einer Gerichtsverhandlung
nehmen. Die Waage ist das einzige Objekt des Zodiaks. Aus dem Grund
ist sie auch das Zeichen der Objektivität. Wenn wir uns in einer
Situation befinden, in der unser Gerechtigkeitssinn gefragt ist,
können wir versuchen die jeweilige Angelegenheit so objektiv wie
möglich zu betrachten. So wie ein Richter nicht aus dem
Bauch raus und aufgrund von persönlichen Vorlieben oder
Abneigungen eine Entscheidung treffen kann, sondern sich Zeit
nehmen sollte um die Fakten zu studieren, können auch wir uns nun ausreichend Zeit nehmen um die Lage zu überdenken, wenn wir eine wichtige
Entscheidung zu treffen haben. Die Spannungen zwischen der
rückläufigen Venus und Mars zeigen an, dass die Gemüter nun allzu leicht
erhitzt werden können und dass die Perspektive sehr subjektiv
gefärbt sein kann. Die rückläufige Venus im Skorpion kann die
Themen Betrug, Eifersucht, Neid, Manipulation, Gier, Machtgelüste,
Machtmissbrauch und Kontrollbedürfnisse auf den Plan rufen. Man
könnte sich hintergangen oder ausgenutzt fühlen und vielleicht auch
zu Recht. Da die Waage das Zeichen des Karmas ist, sollte man nun
aber möglichst nicht Gleiches mit Gleichem vergelten wollen, wenn
man sich nicht auf niedere Bewusstseinsebenen ziehen lassen will.
Andererseits ist nur in bestimmten Fällen anzuraten die
andere Wange auch noch hinzuhalten, denn dies setzt
voraus, dass man es mit jemandem zu tun hat, der über ausreichend
Selbstreflexion verfügt und der demnach auch Einsicht zeigen kann.
In
Anbetracht der Spannungen kommt die Fähigkeit der Waage die Dinge
objektiv zu betrachten sehr gelegen. Da aber jedes Zeichen seine
Schattenseiten hat, sollte man sich vergewissern, ob man sich
tatsächlich um Objektivität bemüht oder ob man eventuell in
dissoziative Verhaltensweisen abrutscht. Das Objektivieren,
Relativieren und Intellektualisieren der Waage kann unter Umständen
so übertrieben werden, dass man sich zu sehr von seinen Gefühlen
entfernt und sich selbst oder andere auf diese Art tatsächlich zum Objekt macht.
Fälschlicherweise
wird die Waage oft als ausbalanciert und gleichgewichtig bezeichnet.
Die Waage strebt zwar das Gleichgewicht an, sie ist aber in sich ein
Zeichen der Extreme. Von daher kann man unter einem starken
Waage-Einfluss auch zwischen Extremen hin – und her pendeln. Man
könnte eine Angelegenheit zeitweise übermäßig emotional
betrachten und dann ins andere Extrem schwanken und sich zu sehr von
seinen Gefühlen entfernen. Da sich zum Neumond auch Merkur, der
Kommunikationsplanet, in der Waage befindet, könnte sich das
Schwanken zwischen Extremen auch in Gedanken oder in Gesprächen
abspielen. Die Waage hat die Aufgabe Extreme auszuloten um letztlich
zu der von ihr ersehnten „goldenen Mitte“ zu finden. Wenn man von
vornherein an einer bereits bestehenden Mitte festhalten würde, ohne Extreme auszuloten, dürfte diese Mitte ziemlich flach und
eindimensional sein. Das Wachstum der Waage besteht darin sich
immer wieder von einer bereits bestehenden Mitte zu entfernen, dabei
neue Weiten, Tiefen und Grenzen auszuloten und dadurch zu
einer neuen, umfangreicheren und tiefgründigeren Mitte zu gelangen.
Da
die Waage ein Luft-Zeichen ist, ist sie ein Zeichen des Intellekts.
In der Welt des Verstandes kann kein dauerhaftes Gleichgewicht
aufrechterhalten werden, denn so ziemlich jede Aussage kann durch
eine andere Aussage entweder widerlegt, entkräftigt, infrage gestellt oder
ergänzt werden. Deshalb besteht eine große Herausforderung für
die Waage darin zu geistigem Frieden zu finden. Frieden im Geiste
kann nur aufrechterhalten werden, wenn man auch friedliche Gefühle
hat. Friedliche Gefühle können nur erreicht werden, wenn Gefühle
ausreichend verdaut werden.
Ein
Fallstrick kann für die Waage darin liegen, dass sie den
unrealistischen Anspruch haben kann sich in einer
andauernden Harmonie zu befinden. Die Waage wird von der Venus
beherrscht, von der Göttin der Schönheit und der Liebe, wobei Venus
vor allem die sinnliche, begehrliche Seite der Liebe symbolisiert.
Venus befindet sich zum Neumond rückläufig im Skorpion. Im Skorpion
muss Venus lernen, dass das Leben nicht nur aus Schönheit, Liebe und
Harmonie besteht, sondern dass das Leben auch seine Schattenseiten
hat. Im Skorpion werden wir mit unseren eigenen Abgründen, mit den
Abgründen von anderen und mit den Abgründen des Lebens allgemein
konfrontiert. Im Skorpion geht es darum sich mit den dunklen Aspekten
des Daseins auseinanderzusetzen und sich idealerweise mit ihnen zu
versöhnen. Wenn wir lernen auch die Dunkelheit zu lieben, ihre ganz
eigene Schönheit zu erkennen und sie wertzuschätzen, können wir das Dunkle ans Licht holen
und wir können geläutert, gereift und gestärkt aus der skorpionischen Unterwelt
hervorgehen und so zu einer neuen, tieferen Mitte finden.
Ein
interessanter historischer Aspekt zeigt auf, dass die Waage
wesentlich mehr mit dem Skorpion gemein hat, als man zunächst meinen
könnte. Bei den alten Babyloniern, den alten Griechen und den alten
arabischen Astronomen, die allesamt einen wesentlichen Beitrag zur
Sternenkunde geleistet haben, galt die Waage nicht als ein
eigenständiges Sternbild, sondern sie wurde als ein Teil des
Sternbildes Skorpion angesehen. Im Sternbild Waage, wie wir es heute
kennen, erkannten die Astronomen der Antike die Klauen, bzw. die
Scheren des Skorpion. Die Waage ist also sozusagen der Vorhof zum
Skorpion. Während die Waage astrologisch die Begegnung mit anderen
Menschen symbolisiert, geht es erst im Skorpion ans Eingemachte.
Sternbild Waage, Public Domain
In
der von Venus beherrschten Waage wollen wir uns von unseren besten
Seiten zeigen um überhaupt an das zu kommen, was wir uns im
Skorpion erhoffen. Im Skorpion geht es um Intimität, um Sexualität,
um die gemeinsame Kasse, das gemeinsame Haus, die gemeinsame Firma,
die gemeinsame politische Partei und um andere Bereiche, in denen wir
das, was uns gehört, mit dem teilen, was anderen gehört.
Wenn wir über den Vorhof des Skorpions hinauskommen und anderen auf tieferen Ebenen begegnen wollen, sollten wir auch die von der Waage beherrschten Gesetze beachten. Die Gesetze, die von der Waage beherrscht werden, beziehen sich auf juristische Gesetze, aber auch auf zwischenmenschliche Gesetze, die oft unausgesprochen bleiben, die aber dennoch so ziemlich jeder kennt. Ein solches "Gesetz" besagt zum Beispiel, dass man nicht mit dem Partner der besten Freundin ins Bett springt oder dass man nicht im Beisein seines Partners mit anderen flirtet. Derartige Gesetze müssen normalerweise nicht besprochen werden, da sie jeder kennt.
In der Waage geht es aber auch um unsere ganz individuellen „Gesetze“, um unsere persönlichen Prinzipien, um unsere „Dos and Don'ts“ und um sogenannte Dealbreaker. Jeder weiß, dass es Gesetze gibt, die Betrug, Vergewaltigung, Diebstahl und Mord möglichst verhindern sollen. Jeder weiß, dass man mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen hat, wenn man gegen diese Gesetze verstößt. Aber nicht jeder kann unsere ganz persönlichen Gesetze kennen, so geht es in der Waage auch darum anderen zu zeigen wer wir sind, was wir wollen und was wir nicht wollen. Saturn, der Planet der Grenzen, der Eigen-Verantwortung und der Verbindlichkeit, ist in der Waage erhöht. Von daher spielen die genannten saturnischen Themen in unseren Beziehungen eine entscheidende Rolle.
Wir können uns ungerecht behandelt fühlen, wir können uns angegriffen fühlen, wir können das Gefühl haben ausgenutzt zu werden, aber wenn andere nicht wissen, was uns verletzt und wie wir funktionieren, wie können wir ihnen dann die Schuld geben, wenn uns ihr Verhalten verletzt? Wenn unsere beste Freundin mit unserem Partner flirtet oder wenn sie sogar mit ihm ins Bett springt, dann muss man dazu nicht mehr viel sagen, denn derartige „Gesetze“ kennt jeder, es sei denn man verkehrt in ganz speziellen Kreisen, in denen andere Regeln gelten, wie z.B. in einer Hippie-Kommune, die freien Sex für jedermann propagiert. Wenn man nicht gerade in solchen Kreisen verkehrt, muss man keine großen Diskussionen führen, wenn jemand gegen allseits bekannte zwischenmenschliche Gesetze verstößt, sondern man sollte seine Konsequenzen ziehen. Wenn es sich jedoch um eine Verletzung unserer ganz persönlichen „Gesetze“ handelt, sollten wir uns fragen, ob wir anderen unsere Grenzen auch deutlich genug aufgezeigt haben. Die Waage möchte sich gerne von ihren besten Seiten zeigen, sie liebt den stilvollen, kultivierten Umgang und sie betet Harmonie geradezu an. Von daher kann sich eine Schattenseite der Waage in einer schönen Fassade und in einer Scheinharmonie zeigen, die dadurch entstehen kann, dass sie nicht rechtzeitig sagt, wenn ihr etwas gegen den Strich geht. Wenn die Harmonie dann aber ganz aus den Fugen zu geraten droht, kann die Waage unvermittelt explodieren und derartig ausrasten, dass der andere gar nicht weiß wie ihm geschieht. Gerade weil man die Waage immer als so freundlich, charmant und ausglichen erlebt hat, kann man sich von ihr betrogen fühlen und man kann das Gefühl haben, man habe auf einmal einen ganz anderen Menschen vor sich. Dieser "andere Mensch" ist jedoch auch Teil der Waage und wenn sie nicht versucht diesen Teil zu integrieren, wird er immer wieder Probleme bereiten. Auf unsere Beziehungen übertragen, die astrologisch durch die Waage symbolisiert werden, bedeutet dies, dass unsere Beziehungen großen Schaden erleiden können, wenn wir bestimmte Aspekte unserer Beziehung versuchen unter den Teppich zu kehren. Dann kann es irgendwann ganz plötzlich - wenn die Waage kippt -zum Knall, zum großen Bruch kommen, obwohl die Beziehung doch scheinbar so gut zu laufen schien.
Wir können uns anlässlich des Neumonds in der Waage fragen, ob wir in unseren Beziehungen klar kommunizieren, ob wir zu viel Wert darauf legen uns immer im besten Licht zu präsentieren, ob wir die Seiten, die wir als unschön empfinden, vor anderen verbergen, ob wir versuchen einem bestimmten Bild zu entsprechen und ob wir versuchen eine Scheinharmonie aufrechtzuerhalten, obwohl uns eigentlich ganz anders zumute ist. In offiziellen oder in losen Beziehungen ist es oft durchaus sinnvoll einen gewissen Schein zu wahren und anderen keine tieferen Einblicke zu gewähren, aber in unseren persönlichen Beziehungen, in den Beziehungen, die uns wirklich wichtig sind, sollten wir anderen die Chance geben uns mit allen unseren Ecken und Kanten kennenzulernen. Diese Chance sollten wir uns auch selbst geben, denn wir werden nie wissen wie jemand wirklich zu uns steht, wenn wir uns zu sehr darum bemühen uns immer nur von unserer Schokoladenseite zu präsentieren.
Eins meiner Lieblingszitate von Carl Gustav Jung lautet „Ich will lieber ganz als gut sein“. Ganz zu werden bedeutet auch heil zu werden. Um ganz sein zu können, muss man auch seine Schattenseiten an-erkennen und sie integrieren. Das bedeutet nicht, dass man nachlässig und selbstgerecht werden sollte, indem man meint, andere müssten alles akzeptieren und sie müssten auch die übelsten Launen ertragen. Das wäre dann wieder das andere Extrem, in das die Waage abdriften kann. Wenn man tatsächlich bereit ist sich mit seinen Schattenseiten auseinanderzusetzen, sie zu hinterfragen, sie Stück für Stück zu entblättern und die bisher stiefmütterlich behandelten Wesensanteile nach und nach zu integrieren, verfällt man nicht in Extreme. Extreme Verhaltensweisen sind ein Ausdruck von Eigenschaften, die bislang nicht richtig integriert wurden.
Wenn wir über den Vorhof des Skorpions hinauskommen und anderen auf tieferen Ebenen begegnen wollen, sollten wir auch die von der Waage beherrschten Gesetze beachten. Die Gesetze, die von der Waage beherrscht werden, beziehen sich auf juristische Gesetze, aber auch auf zwischenmenschliche Gesetze, die oft unausgesprochen bleiben, die aber dennoch so ziemlich jeder kennt. Ein solches "Gesetz" besagt zum Beispiel, dass man nicht mit dem Partner der besten Freundin ins Bett springt oder dass man nicht im Beisein seines Partners mit anderen flirtet. Derartige Gesetze müssen normalerweise nicht besprochen werden, da sie jeder kennt.
In der Waage geht es aber auch um unsere ganz individuellen „Gesetze“, um unsere persönlichen Prinzipien, um unsere „Dos and Don'ts“ und um sogenannte Dealbreaker. Jeder weiß, dass es Gesetze gibt, die Betrug, Vergewaltigung, Diebstahl und Mord möglichst verhindern sollen. Jeder weiß, dass man mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen hat, wenn man gegen diese Gesetze verstößt. Aber nicht jeder kann unsere ganz persönlichen Gesetze kennen, so geht es in der Waage auch darum anderen zu zeigen wer wir sind, was wir wollen und was wir nicht wollen. Saturn, der Planet der Grenzen, der Eigen-Verantwortung und der Verbindlichkeit, ist in der Waage erhöht. Von daher spielen die genannten saturnischen Themen in unseren Beziehungen eine entscheidende Rolle.
Wir können uns ungerecht behandelt fühlen, wir können uns angegriffen fühlen, wir können das Gefühl haben ausgenutzt zu werden, aber wenn andere nicht wissen, was uns verletzt und wie wir funktionieren, wie können wir ihnen dann die Schuld geben, wenn uns ihr Verhalten verletzt? Wenn unsere beste Freundin mit unserem Partner flirtet oder wenn sie sogar mit ihm ins Bett springt, dann muss man dazu nicht mehr viel sagen, denn derartige „Gesetze“ kennt jeder, es sei denn man verkehrt in ganz speziellen Kreisen, in denen andere Regeln gelten, wie z.B. in einer Hippie-Kommune, die freien Sex für jedermann propagiert. Wenn man nicht gerade in solchen Kreisen verkehrt, muss man keine großen Diskussionen führen, wenn jemand gegen allseits bekannte zwischenmenschliche Gesetze verstößt, sondern man sollte seine Konsequenzen ziehen. Wenn es sich jedoch um eine Verletzung unserer ganz persönlichen „Gesetze“ handelt, sollten wir uns fragen, ob wir anderen unsere Grenzen auch deutlich genug aufgezeigt haben. Die Waage möchte sich gerne von ihren besten Seiten zeigen, sie liebt den stilvollen, kultivierten Umgang und sie betet Harmonie geradezu an. Von daher kann sich eine Schattenseite der Waage in einer schönen Fassade und in einer Scheinharmonie zeigen, die dadurch entstehen kann, dass sie nicht rechtzeitig sagt, wenn ihr etwas gegen den Strich geht. Wenn die Harmonie dann aber ganz aus den Fugen zu geraten droht, kann die Waage unvermittelt explodieren und derartig ausrasten, dass der andere gar nicht weiß wie ihm geschieht. Gerade weil man die Waage immer als so freundlich, charmant und ausglichen erlebt hat, kann man sich von ihr betrogen fühlen und man kann das Gefühl haben, man habe auf einmal einen ganz anderen Menschen vor sich. Dieser "andere Mensch" ist jedoch auch Teil der Waage und wenn sie nicht versucht diesen Teil zu integrieren, wird er immer wieder Probleme bereiten. Auf unsere Beziehungen übertragen, die astrologisch durch die Waage symbolisiert werden, bedeutet dies, dass unsere Beziehungen großen Schaden erleiden können, wenn wir bestimmte Aspekte unserer Beziehung versuchen unter den Teppich zu kehren. Dann kann es irgendwann ganz plötzlich - wenn die Waage kippt -zum Knall, zum großen Bruch kommen, obwohl die Beziehung doch scheinbar so gut zu laufen schien.
Wir können uns anlässlich des Neumonds in der Waage fragen, ob wir in unseren Beziehungen klar kommunizieren, ob wir zu viel Wert darauf legen uns immer im besten Licht zu präsentieren, ob wir die Seiten, die wir als unschön empfinden, vor anderen verbergen, ob wir versuchen einem bestimmten Bild zu entsprechen und ob wir versuchen eine Scheinharmonie aufrechtzuerhalten, obwohl uns eigentlich ganz anders zumute ist. In offiziellen oder in losen Beziehungen ist es oft durchaus sinnvoll einen gewissen Schein zu wahren und anderen keine tieferen Einblicke zu gewähren, aber in unseren persönlichen Beziehungen, in den Beziehungen, die uns wirklich wichtig sind, sollten wir anderen die Chance geben uns mit allen unseren Ecken und Kanten kennenzulernen. Diese Chance sollten wir uns auch selbst geben, denn wir werden nie wissen wie jemand wirklich zu uns steht, wenn wir uns zu sehr darum bemühen uns immer nur von unserer Schokoladenseite zu präsentieren.
Eins meiner Lieblingszitate von Carl Gustav Jung lautet „Ich will lieber ganz als gut sein“. Ganz zu werden bedeutet auch heil zu werden. Um ganz sein zu können, muss man auch seine Schattenseiten an-erkennen und sie integrieren. Das bedeutet nicht, dass man nachlässig und selbstgerecht werden sollte, indem man meint, andere müssten alles akzeptieren und sie müssten auch die übelsten Launen ertragen. Das wäre dann wieder das andere Extrem, in das die Waage abdriften kann. Wenn man tatsächlich bereit ist sich mit seinen Schattenseiten auseinanderzusetzen, sie zu hinterfragen, sie Stück für Stück zu entblättern und die bisher stiefmütterlich behandelten Wesensanteile nach und nach zu integrieren, verfällt man nicht in Extreme. Extreme Verhaltensweisen sind ein Ausdruck von Eigenschaften, die bislang nicht richtig integriert wurden.
Eine
buddhistische Weisheit besagt „kein Schlamm, kein Lotos“. Die im
Schlamm erblühende Lotosblume ist ein klassisches Venus-Symbol. Die
Lotosblume verkörpert Schönheit, Reinheit, Liebe und sie
symbolisiert auch die Vagina. Die rückläufige Venus im Skorpion
fordert uns dazu auf mit der skorpiontypischen Leidenschaft im
Schlamm zu wühlen. Venus will sich normalerweise nicht die Finger
schmutzig machen, aber im Skorpion kommt sie nicht umhin auch mal mit
den Händen im Dreck zu wühlen. Pluto, der Herrscher des Skorpions,
ist der Gott der Unterwelt. In der Unterwelt begegnen wir unseren
eigenen Schatten und den Schatten von anderen. Die Unterwelt
beherbergt aber auch die größten Bodenschätze, warum Pluto „der
Reiche“ genannt wird. Vielleicht haben wir bestimmte
Eigenschaften, die wir versuchen vor anderen zu verbergen. Die
rückläufige Venus im Skorpion fordert uns dazu auf uns mit den
bislang stiefmütterlich behandelten Aspekten unserer Selbst
auseinanderzusetzen. Vielleicht sind übermäßig eifersüchtig,
vielleicht sind wir geizig, vielleicht sind wir neidisch auf andere,
vielleicht sind wir besonders gierig, vielleicht sind wir
sehr nachtragend... Was immer die Eigenschaften sind, die wir an uns
selbst nicht mögen, wir sollten nun versuchen sie zu ergründen, uns mit ihnen auseinanderzusetzen und uns mit ihnen anzufreuden. Wenn wir sie annehmen, kann sich ihre Dunkelheit in Licht verwandeln. Um die Verwandlung geht es im Skorpion, denn der Skorpion ist das Zeichen der Transformation.
Bild: Wikimedia
Da
der Neumond im Beziehungszeichen Waage stattfindet, kann es durchaus
sein, dass unser Fokus nun vielmehr auf anderen liegt, als auf uns
selbst. Vielleicht hat man es tatsächlich mit jemandem zu tun, der
einen großen Fehler gemacht hat oder der sich irgendwie
daneben benommen hat. Im Englischen gibt es die schöne Redewendung
"Fool
me once, shame on you. Fool me twice, shame on me". Sinngemäß
bedeutet das soviel wie „Wenn Du mich einmal verarschst, liegt die
Schuld bei Dir. Wenn Du mich zum zweiten Mal verarschst, ist es meine
eigene Schuld“. Jeder kann einem Menschen begegnen, der unehrlich
ist. Wenn man sich jedoch immer wieder von einem solchen Menschen an
der Nase herumführen lässt, obwohl man bereits schlechte
Erfahrungen mit ihm gemacht hat, dann ist es an der Zeit sich an die
eigene Nase zu fassen und bei sich selbst zu schauen. Die Waage ist
ein Spiegelzeichen. Durch unsere Beziehungen können wir uns selbst
erkennen. Ein Spiegel kann ein klares Bild spiegeln, ein Spiegel
kann aber auch verzerren oder nur bestimmte Ausschnitte zeigen. Von daher heißt es nicht, dass man selbst
auch andere betrügt, wenn man einem Betrüger zum Opfer fällt. Wenn
man jedoch immer wieder auf den gleichen Betrüger reinfällt, dann
betrügt man zumindest eine Person, nämlich sich selbst. Wenn man
sich immer wieder ungerecht behandeln lässt, wird man sich selbst
nicht gerecht und man verhält sich auch demjenigen gegenüber ungerecht, der einen unfair behandelt. Wenn dies der Fall ist, kann
diese Zeitqualität dabei behilflich sein der Sache auf den Grund zu
gehen, etwaige Probleme anzusprechen oder im Ernstfall eine Beziehung
ganz zu beenden. Unter dem Einfluss der Spannungen von Pluto und Neptun zum Neumond in der Waage können die
Zusammenhänge so komplex sein, das sie nicht so einfach auszumachen
sind. Manchmal kann man das Übel nicht gleich bei der Wurzel packen,
sondern man muss sich erst mal um die Symptome kümmern und Schadensbegrenzung betreiben. Falls man sich
also in der Beziehung zu einem Menschen befindet, der einen in
irgendeiner Form immer wieder hintergeht oder der einem, aus welchem
Grund auch immer, einfach nicht gut tut, sollte man nun die nötigen
Konsequenzen ziehen. Der Oktober Vollmond findet am 24.10.2018 im anderen Venus-Zeichen, nämlich im Stier statt. Der Stier ist das Zeichen des Selbstwerts und all dessen was uns lieb
und teuer ist. Venus, die Herrscherin des Stiers und der Waage,
symbolisiert den Selbstwert und die Selbstliebe, welche die Grundlage für erfüllende Beziehungen zu anderen Menschen bilden. Da ein Neumond uns immer darin
unterstützen möchte etwas Neues zu beginnen und da der Neumond in
der Waage in einem Vollmond im Stier mündet, sollten wir in diesen Zeiten besonders auf das
achten, was wir als kostbar empfinden und damit natürlich auch auf uns
selbst.
Wenn man nun keine nennenswerten Probleme in Beziehungen hat, kann man den Neumond in der Waage gut nutzen um sich den angenehmen Seiten der Waage zu widmen. Die Waage symbolisiert Stilempfinden, Ästhetik, guten Geschmack, Kunst und Kultur. Vielleicht möchte man seine Wohnung verschönern oder seine Garderobe aufbessern. Vielleicht möchte man sich einfach mehr mit Schönheit umgeben, zum Beispiel indem man eine Ausstellung besucht, ins Theater, in die Oper oder ins waagetypische Ballett geht. Da Venus rückläufig ist, sollte man, den klassischen Regeln einer rückläufigen Venus entsprechend, nun keine allzu drastischen Veränderungen vornehmen, wie z.B. eine extreme Typveränderung, die Haare von ganz lang auf ganz kurz schneiden, sie von blond auf schwarz färben oder sich einer plastischen Operation unterziehen.
Wie das Wort „rückläufig“ besagt, kann etwas, das uns einmal viel wert war, nun in unser Leben zurückkehren und wieder an Wert gewinnen. Vielleicht möchte man Kontakt zu einer alten Freundin aufnehmen, die man lange nicht mehr gesehen hat oder mit der man Krach hatte. Vielleicht möchte man ein bestimmtes Hobby wieder aufnehmen, das man vernachlässigt hat. Vielleicht möchte man sich mit einem Ex-Partner aussprechen, von dem man sich unter unschönen Umständen getrennt hat.
Nicht immer kann alles so glatt, so schön und so harmonisch laufen, wie man es in der Waage gerne hätte. Im Skorpion können wir lernen, dass Konflikte zu einer echteren Harmonie, zu mehr gegenseitigem Verständnis und zu einer vertieften Intimität verhelfen können. Voraussetzung dafür ist, dass beim Austragen von Konflikten das Waage-Ideal beherzigt wird, fair und stilvoll zu kämpfen. Wenn jemand auch in Streitsituationen Anstand wahrt, kann man davon ausgehen, dass man es tatsächlich mit einem anständigen Menschen zu tun hat. Wie bereits erwähnt gehörten die Waage und der Skorpion einst zusammen. Für einige von uns ist es nun an der Zeit wieder zusammenzuführen was zusammen gehört, in diesem Sinne die tiefgründige, konfliktfähige Seite des Skorpions, die sich nicht vom schönen Schein blenden lässt und die auch nicht davor zurückschreckt sich mit Tabuthemen auseinanderzusetzen und die auf Fairness und einen kultivierten Umgang ausgerichtete Seite der Waage, für die selbst ein Kampf noch ästhetisch sein muss und respektvoll geführt werden muss. Wenn wir lernen uns auch in schwierigen Situationen erfolgreich mit anderen auseinanderzusetzen, können wir von einer wirklichen Beziehungsfähigkeit sprechen. Wenn wir es nicht lernen, kommen wir über den Vorhof der Beziehungen kaum hinaus.
Viele
liebe Grüße mit den Sternen
Wenn man nun keine nennenswerten Probleme in Beziehungen hat, kann man den Neumond in der Waage gut nutzen um sich den angenehmen Seiten der Waage zu widmen. Die Waage symbolisiert Stilempfinden, Ästhetik, guten Geschmack, Kunst und Kultur. Vielleicht möchte man seine Wohnung verschönern oder seine Garderobe aufbessern. Vielleicht möchte man sich einfach mehr mit Schönheit umgeben, zum Beispiel indem man eine Ausstellung besucht, ins Theater, in die Oper oder ins waagetypische Ballett geht. Da Venus rückläufig ist, sollte man, den klassischen Regeln einer rückläufigen Venus entsprechend, nun keine allzu drastischen Veränderungen vornehmen, wie z.B. eine extreme Typveränderung, die Haare von ganz lang auf ganz kurz schneiden, sie von blond auf schwarz färben oder sich einer plastischen Operation unterziehen.
Wie das Wort „rückläufig“ besagt, kann etwas, das uns einmal viel wert war, nun in unser Leben zurückkehren und wieder an Wert gewinnen. Vielleicht möchte man Kontakt zu einer alten Freundin aufnehmen, die man lange nicht mehr gesehen hat oder mit der man Krach hatte. Vielleicht möchte man ein bestimmtes Hobby wieder aufnehmen, das man vernachlässigt hat. Vielleicht möchte man sich mit einem Ex-Partner aussprechen, von dem man sich unter unschönen Umständen getrennt hat.
Nicht immer kann alles so glatt, so schön und so harmonisch laufen, wie man es in der Waage gerne hätte. Im Skorpion können wir lernen, dass Konflikte zu einer echteren Harmonie, zu mehr gegenseitigem Verständnis und zu einer vertieften Intimität verhelfen können. Voraussetzung dafür ist, dass beim Austragen von Konflikten das Waage-Ideal beherzigt wird, fair und stilvoll zu kämpfen. Wenn jemand auch in Streitsituationen Anstand wahrt, kann man davon ausgehen, dass man es tatsächlich mit einem anständigen Menschen zu tun hat. Wie bereits erwähnt gehörten die Waage und der Skorpion einst zusammen. Für einige von uns ist es nun an der Zeit wieder zusammenzuführen was zusammen gehört, in diesem Sinne die tiefgründige, konfliktfähige Seite des Skorpions, die sich nicht vom schönen Schein blenden lässt und die auch nicht davor zurückschreckt sich mit Tabuthemen auseinanderzusetzen und die auf Fairness und einen kultivierten Umgang ausgerichtete Seite der Waage, für die selbst ein Kampf noch ästhetisch sein muss und respektvoll geführt werden muss. Wenn wir lernen uns auch in schwierigen Situationen erfolgreich mit anderen auseinanderzusetzen, können wir von einer wirklichen Beziehungsfähigkeit sprechen. Wenn wir es nicht lernen, kommen wir über den Vorhof der Beziehungen kaum hinaus.
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