Sonntag, 28. Januar 2018

Mondfinsternis im Löwen: Das Dunkle will ans Licht



Am 31.01.2018 erwartet uns die erste von zwei Mondfinsternissen, die in diesem Jahr stattfinden. Eine Mondfinsternis findet grundsätzlich während eines Vollmonds statt, so befinden sich die beiden großen Lichter, Sonne und Mond, auch während einer Eklipse in Opposition zueinander. Sonne und Mond stehen sich also direkt gegenüber, was bedeutet, dass Polaritäten, also Gegensätze, aufeinandertreffen. Die Sonne befindet sich während der Mondfinsternis auf 11° Wassermann und der Mond auf 11° Löwe





Astrologische Grafik: 
Mondfinsternis im Löwen, am 31.01.2018 um 14:29h auf 11°38' Löwe



In unseren Breitengraden findet die Mondfinsternis auf der sogenannten Besitz-Achse 2/8 statt. Manchmal wird die Achse 2/8 auch als die Achse des Begehrens bezeichnet. Im 2. Haus wird das angezeigt, was wir besitzen, während im gegenüberliegenden 8. Haus das angezeigt wird, was andere besitzen. Wir können das haben wollen, was andere besitzen, wir können es also begehren und andere können das haben wollen, was wir besitzen. Die Position des Mondes, die während einer Mondfinsternis eine tragende Rolle spielt, kann im 2. Haus als günstig bezeichnet werden, denn die verfestigende Energie dieses Hauses kann dem leicht beeinflussbaren und stimmungsschwankenden Mond mehr Erdung und Stabilität geben. Das 2. Haus wird dem Stier zugeordnet und seiner Herrscherin, der Venus. Da sich durch die Stellung des Mondes im Löwen im 2. Haus zwei fixe Qualitäten miteinander verbinden, können sich diese Einflüsse stabilisierend auf uns auswirken und uns mehr Sicherheit in den Lebensbereichen geben, in denen die Eklipse für uns persönlich stattfindet. Unter Umständen kann die fixe Betonung aber auch bedeuten, dass man zu sehr anhaftet, dass man zu sehr versucht an etwas oder an jemandem festzuhalten, auch wenn es genug Gründe gibt, die dafür sprechen, dass es an der Zeit ist loszulassen. Eine starke Betonung des fixen Elements kann manchmal auf Sturheit und Unbeweglichkeit hinweisen. Wir können an materiellem Besitz zu sehr festhalten oder auch an immateriellen Werten, wie z.B. an Gefühlen, an einem früheren Zustand, den wir als befriedigend empfunden haben oder an einem Menschen, der uns viel bedeutet hat. Wenn man also dazu neigt zu sehr anzuhaften und sich dies als schädlich erweist, kann diese Finsternis genau das zum Thema machen. Wer kein Problem mit diesem Thema hat, dürfte die fixen Energien eher als bereichernd empfinden, da sie etwas, das uns viel wert ist und das uns am Herzen liegt, stärken und stabilisieren können.

Der Mond steht naturgemäß für Wechselhaftigkeit und Veränderlichkeit. Der Mond befindet sich in einem andauernden Wandel und er kann innerhalb von wenigen Augenblicken anscheinend eine vollkommen andere Gestalt annehmen. Wann immer wir den Mond beobachten, können wir feststellen, dass er uns innerhalb von einer sehr kurzen Zeit viele verschiedene Gesichter zeigen kann. In der Astrologie symbolisiert der Mond unsere Gefühle, unsere Emotionen und Stimmungen, aber auch unsere emotionale Grundstruktur und damit zusammenhängend unser Gemüt. Unsere Stimmungen sind andauernden Veränderungen ausgesetzt, sie können sich in vielen verschiedenen Schattierungen bemerkbar machen und sie sind selten gleichbleibend, während unsere grundlegenden Gefühle durchaus von Kontinuität und von Dauerhaftigkeit geprägt sein können. Dies kann sich sowohl als positiv, wie auch als negativ für uns erweisen, denn wenn wir ein eher vertrauensvolles, zuversichtliches, fröhliches Gemüt haben, sind wir nicht nur tendenziell zufriedener im Leben, sondern wir können auch besser mit etwaigen Herausforderungen umgehen, als wenn wir ein eher misstrauisches, pessimistisches, melancholisches Gemüt haben. Der Mond ist im Stier erhöht, denn der Stier ist das Zeichen, das uns die meiste Stabilität bietet. Ein stabiles Gefühlsleben und ein dementsprechendes Gemüt bieten uns Sicherheit und Sicherheit ist das, was der Stier anstrebt. Ausschlaggebend ist jedoch ob wir dazu neigen an einer optimistischen oder an einer pessimistischen Grundstimmung festzuhalten. So paradox es klingen mag, aber wir können auch in einer negativen Grundhaltung eine vermeintliche Sicherheit und Stabilität finden.

Nun befindet sich der Mond während der Finsternis zwar im Haus des Stiers, aber nicht im Tierkreiszeichen Stier, sondern im solaren Löwen, also in dem Zeichen, das von der Sonne beherrscht wird. Dies ist eine besonders interessante Stellung für den Mond und ganz besonders während eines Vollmondes, da sich hier Sonne und Mond genau gegenüberstehen und der Mond dementsprechend das Licht der Sonne im höchsten Maße widerspiegeln kann. Obwohl wir vom Mondlicht sprechen und von manchen Nächten sagen der Mond würde so schön leuchten, "produziert" der Mond kein eigenes Licht. Der Mond scheint, je nach Mondphase, Winkel und Zustand der Erdatmosphäre, immer unterschiedlich intensiv zu leuchten und er erscheint uns in verschiedenen Farbnuancen. Der Mond reflektiert jedoch in erster Linie das Licht der Sonne und er zeigt uns nicht sein eigenes Licht. Man könnte also sagen, dass der Mond vom Licht der Sonne abhängig ist, um intensiv leuchten zu können. Da es sich um eine Mondfinsternis handelt, kann der Mond das Licht der Sonne aber nicht auf die Art reflektieren, wie es bei einem Vollmond normalerweise der Fall ist. Der Erdschatten, der auf den Mond fällt, verhindert, dass der Mond - aus unserer Perspektive - so hell erstrahlt, wie er uns in anderen Vollmondnächten erscheint. Die Betonung liegt hier auf der Perspektive, denn nur von der Erde aus gesehen ist der Mond während einer Finsternis verdunkelt! Nur weil die Größenverhältnisse zwischen der Sonne, dem Mond und der Erde, die Abstände und die Bewegungen der Himmelskörper genau so sind, wie sie eben sind, kommt es von der Erde aus gesehen überhaupt zu Sonnen - und Mondfinsternissen. Wir haben hier auf diesem Planeten also eine einzigartige Sicht innerhalb unseres Sonnensystems und so ergibt sich für uns Erdbewohner ein perfektes Zusammenspiel dieser Himmelskörper. Wenn man sich die außergewöhnliche Präzision vor Augen hält, mit der unser Sonnensystem aufgebaut ist, kann man nur von einer höheren Intelligenz sprechen, wie immer der Einzelne diese auch interpretieren mag. 



Die Sonne symbolisiert unser Ego, dementsprechend unser Ich-Bewusstsein, unsere Identität, unsere Willenskraft, unsere schöpferischen Energien und damit einhergehend auch unser Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Ganz dem Stern als solchen entsprechend, symbolisiert die Sonne auch unser Lebenslicht und unsere Vitalität. Wie bereits erwähnt symbolisiert der Mond die gesamte Palette unserer Gefühlswelt und unser Gemüt. Der Mond symbolisiert auch den mütterlichen Aspekt in uns, das nährende Prinzip und damit den fürsorglichen Teil in uns. Die Stellung des Mondes zeigt an wie gut wir auf der emotionalen Ebene für uns selbst oder auch für andere sorgen können und auch ob wir dies überhaupt wollen, denn während ein Mensch ein starkes Bedürfnis verspürt für andere zu sorgen, kann dieses Bedürfnis in einem anderen Menschen nur wenig ausgeprägt sein. Nichtsdestotrotz ist kaum abzustreiten, dass es für jeden von uns eine wichtige Grundvoraussetzung ist, dass wir gut für uns selbst sorgen. Und auch wenn wir die Einzigen sind, für die wir gut sorgen, tragen wir dadurch unseren Teil zum Wohl einer kleineren oder größeren Gemeinschaft bei, denn je besser der Einzelne für sich sorgt, desto besser geht es der Gemeinschaft, vorausgesetzt natürlich, dass der Einzelne nicht versucht auf Kosten von anderen gut für sich zu sorgen.

Da sich der Mond während der Mondfinsternis im Löwen befindet, also im Zeichen des Ich-Bewusstseins und der Herzensangelegenheiten, zeigt sich bei dieser Eklipse das Thema der emotionalen Selbstversorgung und damit zusammenhängend auch das Thema Selbstliebe, denn das eine bedingt das andere. Wenn wir gut für uns selbst sorgen, ist dies ein Akt der Selbstliebe und wenn wir Liebe für uns selbst empfinden, haben wir das Bedürfnis gut für uns selbst zu sorgen. Dies steigert unser allgemeines Wohlbefinden, unseren Selbstwert und unsere Selbstsicherheit. Unsere Selbstliebe hat auch einen unmittelbaren Einfluss auf unsere Liebesfähigkeit in der Beziehung zu anderen. Wenn wir auf der Basis der Selbstliebe Beziehungen eingehen, begegnen wir anderen nicht aus einem Gefühl des Mangels und mit dem Anspruch, dass sie uns etwas geben sollen, was wir uns unserer Meinung nach nicht selbst geben können, denn das führt zwangsläufig zu Abhängigkeiten und zu ungesunden Beziehungsdynamiken. Ein Großteil aller Beziehungsprobleme entsteht aufgrund eines Mangels an Selbstliebe der betreffenden Menschen. Auch im freundschaftlichen oder im familiären Bereich ist dies der Fall, wobei die Wurzeln für einen Mangel an Selbstliebe in der Regel familiärer Natur sind und in unseren Kindheitserfahrungen liegen.

Wann immer sich Sonne und Mond in Opposition zueinander befinden, werden wir aufgefordert ein Gleichgewicht zwischen den beteiligten Polaritäten herzustellen. Bei einer Mondfinsternis im Löwen bedeutet dies eine Balance zwischen den Wassermann-Themen und den Löwe-Themen anzustreben. Während es im Wassermann um unseren Freundeskreis geht und sich der Wassermann im weitesten Sinne auf die gesamte Gesellschaft bezieht, konzentriert sich der royale Löwe auf einige wenige Auserwählte, die er zu seinem inneren Kreis zählt. Als königliches Zeichen sortiert der Löwe nach hierarchischen Rangordnungen, wer ihm wirklich wichtig ist und wer ihm dementsprechend nah am Herzen liegt. Der Wassermann symbolisiert die emotionale Distanz, was ihm eine gewisse Objektivität ermöglicht, während der Löwe die ganz subjektiven Gefühle und Erfahrungen symbolisiert. In einer fortschrittlichen und demokratischen Gesellschaft, in der wir nach Leitsprüchen wie „Einigkeit und Recht und Freiheit“ und „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ leben, brauchen wir die wassermanntypische Distanz und seine Toleranz, um nicht in Klassen und Hierarchien zu denken und um die Menschen nicht nach subjektiven Maßstäben zu beurteilen. Der Wassermann gilt als Menschenfreund, der den Menschen als Menschen sieht und der den Wert eines Menschenlebens nicht danach beurteilt welche gesellschaftliche Position er hat

Es wäre jedoch utopisch davon auszugehen, wir könnten nach der philanthropischen „Wir-sind-alle-gleich-Philisophie“ des Wassermanns auch unseren „inneren Kreis“, also die Menschen, die uns wirklich am Herzen liegen, auswählen und wir könnten dementsprechend jeden Menschen gleich lieben und im gleichen Maße wertschätzen. Der Wassermann verkörpert die Utopie, die freie Liebe, offene Beziehungen, Hippie Kommunen, unverbindlichen Sex mit Jedermann. Es ist mittlerweile und in unserem Kulturkreis glücklicherweise jedem selbst überlassen, ob er nach diesen Wassermann Vorstellungen seine Beziehungen gestaltet oder nicht. Ich sage glücklicherweise, denn wenn es keine Menschen geben würde, die von der Norm abweichende, progressive Ideale vertreten, dann würde sich eine Gesellschaft kaum weiterentwickeln können. Der Wassermann verkörpert Extreme und Exzentrik. Manchmal muss es einzelne Individuen oder auch ganze Gruppen geben, die extreme Abweichungen von einer bestimmten Norm innerhalb einer Gesellschaft vorleben, damit der Rest der Gesellschaft bestimmte Fortschritte machen kann. Auch wenn die gesellschaftlichen Entwicklungen dann insgesamt nicht so extrem ausfallen, wie andersartige Lebensweisen von einzelnen Menschen gelebt werden, ermöglicht der Bruch eines bestimmten Status Quos auch der Gemeinschaft notwendige Veränderungen. Wenn es keine Hippie Kommunen, keine sexuelle Revolution und keine Menschen gegeben hätte, die sich für die offene oder für die gleichgeschlechtliche Liebe eingesetzt haben, dann wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Auch wenn wir selbst vielleicht keinerlei Ambitionen haben in einer offenen oder in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zu leben, gewinnt die gesamte Gesellschaft auf vielerlei Ebenen durch die andersartigen Lebensweisen einzelner, im astrologischen Sinne, durch die Exzentrik, die durch den Wassermann symbolisiert wird.








Der Löwe korrespondiert astrologisch mit dem Herzen und er bezieht sich somit auch auf unsere Herzensangelegenheiten. Der Inhalt dieser Mondfinsternis hat also einen direkten Bezug auf das, was wir besonders lieben. Wir können einen bestimmten Menschen besonders lieben, wir können unser Kind besonders lieben, wir können unsere Arbeit, unser Hobby, unser Haus oder unser Auto besonders lieben – wir können alle ganz unterschiedliche Vorlieben haben und so bezieht sich die Mondfinsternis im Löwen für die meisten von uns auch auf unterschiedliche Themen. Im Vordergrund steht jedoch, dass der Löwe, als royales Zeichen, ein Zeichen der Hierarchie ist. Hierarchie ist in dem Zusammenhang nicht wortwörtlich zu verstehen, sondern sie bezieht sich auf die Tatsache, dass wir oft Prioritäten setzen müssen. Wie bereits erwähnt, können wir sehr vieles lieben, wir können auch vieles begehren, aber wenn wir mit unserer Liebe ein bestimmtes Ziel anstreben und wenn wir diese Liebe auf einem hohen Niveau leben wollen, dann müssen wir meistens Prioritäten setzen. Wenn wir einen bestimmten Menschen besonders lieben, schließt dies in der Regel aus, dass wir einen anderen Menschen genauso lieben, wir wir diesen einen ganz speziellen Menschen lieben. Wenn wir unsere Kinder besonders lieben, können wir gleichzeitig auch unseren Partner auf eine besondere Art lieben, aber zwangsläufig bleibt uns weniger Zeit und Raum für einen ausgedehnten Freundeskreis. Wenn wir unseren Beruf besonders lieben, können wir trotzdem unsere Kinder und unseren Partner besonders lieben, nichtsdestotrotz müssen wir Prioritäten setzen. In diesem Sinne zeigt sich die für den Löwen typische Hierarchie, sein Anspruch als etwas Besonderes zu gelten und sein Bedürfnis nach Exklusivität.


Der Löwe hat einen direkten Bezug zum inneren Kind. Das innere Kind bleibt ein Leben lang ein Teil von uns. Je nachdem ob unsere Bedürfnisse in unserer Kindheit befriedigt worden sind oder ob wir etwaige Probleme in dem Zusammenhang dann später im Leben aufarbeiten müssen, kann unser inneres Kind ein Teil unseres Wesens sein, das gut integriert wurde und das unserem Alter entsprechend mitwachsen konnte oder es kann ein Teil unseres Wesens sein, der wiederholt Aufmerksamkeit fordert, weil er uns einige Schwierigkeiten bereiten kann.

Eltern sollten ihrem Kind idealerweise das Gefühl geben, dass es etwas ganz Besonderes ist. Ein Kind sollte sich von seinen Eltern in seinem einzigartigen Wesen wahrgenommen und anerkannt fühlen und es sollte dafür geliebt fühlen, dass es ist, wer es ist. Wenn es ein Kind von mehreren Kindern ist, dann sollte es lernen dürfen über welche ganz individuellen Eigenschaften es verfügt, die es von seinen Geschwistern unterscheidet. Auf der anderen Seite sollte ein Kind auch lernen können, dass es für seine Eltern etwas ganz Besonderes ist und dass es ein einzigartiges Wesen ist, dass seine Geschwister aber auch etwas Besonderes sind und dass auch sie über Eigenschaften verfügen, die sie von anderen Kindern unterscheiden und abheben. Ein Kind sollte auch lernen dürfen, dass es zwar für die eigenen Eltern das wunderbarste Kind auf der ganzen Welt sein kann, dass es innerhalb einer Gesellschaft jedoch ein Kind von Millionen von anderen Kindern ist. Eben diese Themen machen astrologisch die Polarität und gleichzeitig auch die notwendige Ergänzung der Zeichen Löwe und Wassermann aus. Es ist nicht nur für unser Selbstbewusstsein und für unseren Selbstwert wichtig ein Gefühl der Einzigartigkeit und der Besonderheit zu verinnerlichen, sondern auch eine größere Gruppe und eine ganze Gesellschaft gewinnt, wenn jeder Einzelne sich selbst mit all seinen Besonderheiten und in seiner Einzigartigkeit wertschätzt. Auf der anderen Seite kann eine größere Gruppe oder eine Gesellschaft nur gut funktionieren, wenn sie aus Menschen besteht, die sich darüber im Klaren sind, dass sie ein Mensch von vielen und dementsprechend ein Teil eines Kollektivs sind.

Es kann wie eine Utopie des Wassermanns klingen, dass jeder Einzelne von uns sich selbst lieben und wertschätzen sollte und dass wir alle einander wertschätzen sollten, denn wenn wir uns die gegenwärtige Realität anschauen, können wir erkennen, dass wir noch weit davon entfernt sind, dass dieses Ideal unser aller Wirklichkeit ist. Anderseits können wir auch erkennen, wie viele Fortschritte die Menschheit, zumindest in einigen Teilen der Welt, bereits gemacht hat, um diesem Ideal näher zu kommen. Wenn wir heutige gesellschaftliche Verhältnisse mit denen vergleichen, die vor wenigen Jahrhunderten die Norm waren, können wir erkennen, wie viel mehr Wert heute auf das Wohl des Einzelnen gelegt wird, auch wenn der Einzelne kein Mitglied einer Königsfamilie ist oder einen hohen gesellschaftlichen Status hat. Der Löwe symbolisiert den König oder die Königin und andere hochgestellte Persönlichkeiten. In früheren Zeiten gab es sehr klare Hierarchien und das Leben eines Durchschnittsbürgers hatte kaum mehr Wert als das eines Nutztieres und manchmal sogar weniger.

Es hat sich in unseren gesellschaftlichen Strukturen also bereits vieles zum Positiven verändert und damit für den Einzelnen innerhalb einer Gesellschaft. Im Laufe der Geschichte gab es immer wieder Menschen, die ihren Teil dazu beigetragen haben, dass sich etwas zum Besseren verändert hat. Für eine jede größere Veränderung muss es einzelne Menschen oder auch kleinere Gruppen geben, die mit gutem Beispiel vorangehen und die andere inspirieren über bestimmte Bedingungen hinauszuwachsen. Es muss Menschen geben, denen ihre persönlichen Bedürfnisse wichtig genug sind, um für sie einzustehen, auch wenn sie sich damit von der Masse abheben und wenn sie gegen den Strom schwimmen.

Man könnte meinen, jeder würde das Thema Selbstliebe befürworten und jeder würde es unterstützen, wenn andere sich selbst und ihren Bedürfnissen mehr Wertschätzung entgegenbringen. Dem ist aber nicht so, denn viele Menschen haben ein zwiespältiges Verhältnis zum Thema Selbstliebe und in einigen Menschen löst alleine das Wort Ängste und Blockaden aus. Wenn wir uns selbst mehr lieben und unseren Bedürfnissen mehr Beachtung und Aufmerksamkeit schenken, sind wir automatisch weniger beeinflussbar, wir sind wesentlich schwieriger zu verführen und wir gewinnen an Autonomie. Das Thema Selbstliebe, Selbstbewusstsein und Wertschätzung der eigenen Bedürfnisse ist ein gesellschaftliches Thema, das mit komplexen Dynamiken zusammenhängt und es ist ebenso ein zwischenmenschliches Thema, das im kleineren Rahmen Probleme ans Licht bringen kann. Angefangen bei einem kapitalistischen System und einer dazugehörigen Konsumgesellschaft, die sich in der Form, wie wir sie kennen, nur erhalten kann, wenn sie ihren Mitgliedern ein Gefühl von Mangel suggeriert, über Strukturen in Firmen, in denen es Führer und Geführte gibt, bis hin zu ganz persönlichen Beziehungen, die auf einer gegenseitigen Abhängigkeit aufbauen und auf der Angst, ein Partner könnte sich selbst und seine Bedürfnisse zu wichtig nehmen, er könnte sich freier fühlen und er könnte über den anderen hinauswachsen. So versuchen viele Menschen – ob bewusst oder unbewusst – sich selbst und einander klein zu halten und ihr eigenes Licht und das von anderen unter den Scheffel zu stellen.

Die Dynamiken, die wir in persönlichen Beziehungen vorfinden, zeigen sich auch häufig auf einer gesellschaftlichen Ebene. Wann immer einer aus dem Schatten hervortritt, den eine Gruppe auf ihn wirft, erkennt derjenige, der hervortritt, die Schatten der Gruppe umso deutlicher und denjenigen, die es vorziehen sich weiterhin im Schatten aufzuhalten, kann der Schatten sowie das Licht überhaupt erst bewusst werden. Solange sich alle im Schatten befinden, fühlen sich alle gleich und sie kennen auch nichts anderes. Gruppendynamiken können eine große Kraft entwickeln. Das hat seine Vorteile und in vielerlei Hinsicht lebt die Menschheit von Gruppendynamiken und vom Kollektivbewusstsein, das durch den Wassermann symbolisiert wird. Gruppendynamiken können uns aber auch mitreißen, sie können uns runterziehen und sie können uns im schlimmsten Fall sogar ins Verderben führen, was wir im Laufe der Jahrtausende in der Geschichte der Menschheit immer wieder beobachten konnten.

Nicht jeder von uns muss ein Vorreiter sein, der gegen den gesellschaftlichen Strom schwimmt oder der sich dem Status Quo seiner Gruppe widersetzt. Das wäre auch nicht im Sinne des Schöpfers, denn manch einer erfüllt sein persönliches Karma genau dadurch, dass er ein Teil einer Gruppe ist. Trotzdem braucht jeder Mensch ein Bewusstsein über seine Individualität und über seine Einzigartigkeit, denn nur so kann er sicher sein, dass der Wille einer Gruppe auch mit dem seinen übereinstimmt. Wenn man das Gefühl hat in der Gruppe, der man sich zugehörig fühlt und in der Gesellschaft, der man angehört, gut aufgehoben zu sein, muss man auch nichts verändern und man muss keine eigenen Wege gehen. Diejenigen, die aber vielleicht immer wieder feststellen, dass ihre Freunde, ihre Familie oder ihre Partner versuchen sie davon abzuhalten, sich selbst mehr zu lieben, ihren eigenen Bedürfnissen nachzugehen, ihren Herzenswünschen zu folgen und ihr eigenes Potential zu erkunden, sollten diesem Ruf folgen.


Zu jeder Neuerung gehört Mut. Ein Löwe ohne Mut wäre kaum mehr als eine Attrappe, die eventuell schön anzusehen ist, der es aber an eben dem Charakter fehlt, der einen Löwen überhaupt zum Löwen macht. Es gibt viele Redewendungen, die sich auf Löwen beziehen. Eine der bekanntesten lautet „Sie kämpft wie eine Löwenmutter für ihre Jungen.“ Der Löwe symbolisiert astrologisch unser inneres Kind. Für wen lohnt es sich so sehr zu kämpfen wie für unser (inneres) Kind? Was sind unsere größten Herzenswünsche? Wonach sehnt sich unser Herz? Gibt es Menschen in unserem Umfeld, die uns darin behindern wollen uns selbst zu verwirklichen? Haben wir es mit Menschen zu tun, die versuchen uns klein zu halten? Dimmen wir selbst vielleicht immer wieder unser Licht, um uns an unser Umfeld anzupassen? Haben wir Angst auf den Rückhalt einer Gruppe verzichten zu müssen, wenn wir unserer Einzigartigkeit mehr Ausdruck verleihen? Suchen wir immer nach der Bestätigung von anderen, bevor wir uns trauen unserem Herzen zu folgen? Fühlen wir uns nur mutig und stark, wenn wir den Rückhalt einer Gruppe haben?

Die Menschen, die uns wohlgesonnen sind, wollen, dass wir uns wohlfühlen und sie werden uns ermuntern unseren Herzenswünschen zu folgen. Ebenso wollen wir das gleiche für die Menschen, die uns am Herzen liegen. Es ist eine der größten Liebeserklärungen andere in ihrer Selbstliebe zu unterstützen. Sich selbst mehr zu lieben, bedeutet nicht andere weniger zu lieben. Sich selbst zu lieben, hängt aber oft damit zusammen, dass man Prioritäten setzen muss. Wenn jemand uns schadet, sollte die Liebe zu uns selbst immer stärker sein, als die Liebe zu dem, der uns schadet.

Die Mondfinsternis im Löwen am 31.01.2018 bringt viele der Themen ans Licht, die für uns persönlich mit der großen Sonnenfinsternis, die am 21.08.2017 im Löwen stattfand, eingeleitet wurden. In diesen Wochen können wir besonders deutlich erkennen, wie nah wir der Erfüllung unserer Herzenswünsche in den vergangenen Monaten gekommen sind. Da es sich um eine Mondfinsternis handelt, können wir andererseits aber auch die Schatten deutlicher erkennen, also das, was uns eventuell davon abhält, unserem Herzen zu folgen und unserer Liebe Ausdruck zu verleihen. Es müssen nicht immer andere Menschen sein, die uns abhalten. Manchmal halten wir uns auch selbst zurück, indem wir der Stimme unseres Herzens nicht vertrauen. Wenn das der Fall ist, kann diese Zeitqualität ein Gefühl der Enttäuschung mit sich bringen. Zur Selbstliebe gehört, dass man sich selbst, so gut man kann, in allen Lebenslagen beisteht und dass man sich selbst unterstützt, so, wie man auch einem Menschen beistehen würde, den man ganz besonders liebt. Wer sich in diesen Wochen vielleicht nicht gerade in Hochstimmung befindet, erhält damit die Chance sich selbst mehr lieben und annehmen zu können. Wenn man sich selbst und andere auch in schwierigen Situtionen lieben kann, hat man die wichtigsten Inhalte der Löwe-Eklipse verinnerlicht. Denn unter dem Einfluss einer Mondfinsternis im Löwen sollte man auch erkennen, dass Liebe nicht nur schön ist, wenn alles glänzt und strahlt, sondern dass sich gerade auch in den schattigen Zeiten der Wert der Liebe zeigen kann.





Viele liebe Grüße mit den Sternen



Lia


Siehe weiterführende Texte und Videos zum Thema der Finsternisse auf der Achse Löwe-Wassermann:







ALLE EKLIPSEN auf der ACHSE LÖWE-WASSERMANN 2017-2019:

11.02.2017,  01:43:45 MEZ Partielle Mondfinsternis 22°34´20 Löwe
07.08.2017,  20:20:28 MEZ/S Partielle Mondfinsternis 15°30´20 Wassermann
21.08.2017, 20:25:27 MEZ/S Totale Sonnenfinsternis 28°50´13 Löwe
31.01.2018, 14:29:45 MEZ Totale Mondfinsternis 11°38´59 Löwe
15.02.2018, 21:51:14 MEZ Partielle Sonnenfinsternis 27°00´44 Wassermann
27.07.2018,  22:21:40 MEZ/S Totale Mondfinsternis 04°45´35 Wassermann
11.08.2018, 11:46:15 MEZ/S Partielle Sonnenfinsternis 18°34´32 Löwe
21.01.2019, 06:12:12 MEZ Totale Mondfinsternis 00°49´11 Löwe



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