Mittwoch, 15. November 2017

Neumond im Skorpion - Der Gang durch die Unterwelt und der Weg nach Oben






Astrologische Grafik: 18.11.2017, 12:42h MEZ, Neumond im Skorpion auf 26°19' Skorpion



Der November Neumond bietet uns eine ausgezeichnete Möglichkeit uns etwaiger Altlasten zu entledigen. Wer also das Bedürfnis nach Erleichterung, Bereinigung oder Entgiftung verspürt, kann sich diese Zeitqualität zunutze machen. Wie ein jeder Neumond bietet uns auch dieser die Chance frischen Wind in die Lebensbereiche zu bringen, auf die er für uns persönlich einwirkt. Wenn man sein eigenes Horoskop nicht kennt, kann man sich im Zusammenhang mit diesem Neumond fragen in welchen Lebensbereichen man das Gefühl hat, dass hier etwas klemmt, dass man auf der Stelle tritt, dass der Energiefluss blockiert ist, dass etwas Wesentliches am Stagnieren ist oder dass man sogar das Gefühl hat etwas Totes mit sich herumzuschleppen. In einigen Fällen kann sich diese Zeitqualität auch durch ein Gefühl von innerer Anspannung, einem innerem Druck oder in einem bislang ungestillten Verlangen sich zu entladen, bemerkbar machen. Auch in dem Fall geht es darum etwas loszuwerden, sich zu erleichtern und um Raum für etwas Neues zu schaffen. Die Frage kann lauten wie, denn unter diesen Einflüssen könnten wir Schwierigkeiten haben das rechte Maß zu finden und dadurch entweder über das Ziel hinausschießen oder etwas zu lange zurückhalten, so lange, bis es verdirbt, verwelkt, bis es nicht mehr der Rede wert ist. Für manch einen können sich diese Einflüsse auch in einem Gefühl des Mangels ausdrücken, in dem Gefühl, dass etwas ganz Wesentliches im Leben fehlt. In dem Fall geht es dann auf den ersten Blick nicht darum etwas loszuwerden, sondern etwas aufzufüllen. Ein wichtiges universelles Gesetz besagt aber, dass das Universum kein Vakuum zulässt. Manchmal müssen wir uns also erst von etwas, das überflüssig geworden ist, das auf eine unnütze Art Raum in unserem Leben einnimmt, lösen, um für das, woran es uns fehlt, Platz zu schaffen.


Am 18.11.2017, um 12:42h MEZ, verbinden sich die beiden großen Lichter auf 26°19' Skorpion. Sonne und Mond in der dritten Dekade Skorpion stehen in Harmonie zu Chiron in den Fischen, im Quinkunx zu Uranus im Widder und im Halbsextil zu Saturn im Schützen. Ein besonders markanter Aspekt zeigt sich zum Neumond durch ein Quadrat zwischen Mars in der Waage und Pluto im Steinbock, denn beide Herrscher des Skorpions befinden sich hier im Konflikt miteinander. Während Mars in der Waage die Dinge nun entweder ganz locker, flockig und betont galant in Waage-Manier vorantreiben möchte oder aber – je nach der Persönlichkeit – bestimmte Angelegenheiten am liebsten unter den Teppich kehren würde, erwartet Pluto im Steinbock mit dem Neumond im Skorpion, dass wir uns in die „Unterwelt“ begeben, bevor sich wirklich etwas Neues in unserem Leben zeigen kann. Der Gang durch die Unterwelt ist unter Plutos Einfluss unerlässlich, zumindest wenn man das Risiko vermeiden will, dass man später, in einem ungünstigen Moment, von seiner Vergangenheit eingeholt wird, dass die Leichen ganz unvermutet aus dem Keller steigen und einem dann gründlich die Tour vermasseln. Manchmal passiert dies erst Jahre später, wenn wir schon gar nicht mehr dran denken und wenn unserer Meinung nach längst Gras über die Sache gewachsen ist. Plötzlich kann uns Pluto am Schlafittchen packen und uns ins Ohr raunen „Immer langsam. Du hast etwas Wichtiges vergessen. Dein Unterweltskonto weist noch Schulden auf und ich bin nun hier, damit Du Deine Schulden bezahlen kannst.“

Beim Gang durch die Unterwelt müssen wir uns Stück für Stück ausziehen, wir müssen uns nach und nach vollkommen nackt machen und wir müssen auf falsche Sicherheiten verzichten. Wir vollziehen in der Unterwelt Plutos sozusagen einen Seelenstriptease. All das, womit wir in der Oberwelt unsere Schamgefühle, unsere Schuldgefühle, unsere Mangelgefühle und unsere Begierden überdecken oder auch kompensieren können, wird uns beim Gang durch die Unterwelt genommen. Wir werden Stück für Stück entblättert, bis wir vollkommen nackt dastehen und bis uns nichts mehr zur Verfügung steht, mit dem wir etwas Ungeliebtes verbergen können. Der Gang durch die Unterwelt ist nichts für schwache Nerven und er ist auch nicht für diejenigen geeignet, die einfach etwas neugierig sind und die nur mal kurz reinschnuppern wollen, denn sobald wir die Unterwelt betreten, gibt es kein Zurück mehr. Wer es nach einem kurzen Blick auf die unteren Gewölbe dennoch schafft sich schnell wieder an die Oberfläche zu hangeln, wird die Bilder, die er dort zu sehen bekam, nicht so einfach wieder los. Sie werden immer wieder zu uns zurückkehren, die Geister, die wir riefen. Sie werden uns immer wieder rufen, bis wir uns ihnen stellen.

Der Gang durch die Unterwelt erfordert also Mut. Auf diesem Weg müssen wir uns mit unseren unerlösten Anteilen auseinandersetzen. Mit all den Schichten unseres Wesens, die wir im Laufe unseres Lebens vernachlässigt haben, die wir von uns abgespalten haben oder die uns durch traumatische Erlebnisse abhanden gekommen sind und die sich in Schockzuständen gewissermaßen verselbständigt haben. Wir werden aufs Innerste mit unseren Ängsten, unseren Sehnsüchten und unseren Motiven konfrontiert oder auch mit unserer ungelösten Wut, mit nicht verarbeiteter Trauer, mit schmerzhaften Enttäuschungen, die an unserer Lebenskraft nagen und die unserem Entfaltungspotential zu enge Grenzen setzen.

Für manch einen mag dies extrem klingen, aber der Skorpion ist ein Zeichen der Extreme, sowie er das Zeichen der Leidenschaft ist. Wie das Wort Leidenschaft schon besagt, wird hier etwas durch Leid erschaffen. Einige übertreiben es unter skorpionischen Einfluss vielleicht, indem sie meinen, sie müssten sich bis an die äußersten Grenzen antreiben, sie müssten sich selbst kasteien, sie könnten nur schöpferisch sein, wenn sie mindestens mit einem Fuß in der Gosse hängen, sie könnten nur Lust empfinden, wenn es deutlich spürbar schmerzt. Für manch einen bedeutet Hass die notwendige Ergänzung zur Liebe und mach einer meint, wenn er nicht vor Eifersucht rasend wird, dann empfindet er auch keine Liebe. Leidenschaft ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Was für den einen Leidenschaft bedeutet, ist für den anderen gerade mal ein Schmunzeln wert. Was für den einen Leidenschaft bedeutet, ist für den anderen selbst- oder fremd schädigend, abstoßend und viel zu extrem.

Wir haben also alle individuelle Schmerzgrenzen, aber ganz ohne Schmerzen kommen wir trotz unterschiedlicher Anlagen alle nicht durch die Unterwelt; wir kommen nicht einfach mal so nebenbei an Pluto vorbei.

Pluto herrscht über den Skorpion und über die Unterwelt. Pluto befindet sich im Steinbock und zum Neumond im Skorpion in Spannung zu Mars in der Waage. Die Waage symbolisiert das richtige Maß, ebenso wie unsere Beziehungen. Wir können uns also fragen, ob die Menschen, mit denen wir wichtige Beziehungen unterhalten, eine ähnliche Einstellung zur Leidenschaft haben, wie wir selbst oder ob die Ansichten hier weit, vielleicht viel zu weit, auseinandergehen. Was für den einen ein angenehmer Nervenkitzel ist, kann im anderen einen enormen Druck, Angst oder Schmerzen auslösen. Was der eine lustig und unterhaltsam findet, ist für den anderen grausam und geschmacklos. Was für den einen Ehrlichkeit bedeutet, streift für den anderen gerade mal sanft die Oberfläche. Was für den einen viel zu viel ist, kann den anderen nicht mal ansatzweise befriedigen...

Im Skorpion geht es um unsere gemeinsamen Werte. Wir brauchen gemeinsame Werte in unseren Beziehungen, auf jeden Fall in den Beziehungen, in denen wir tiefer gehen wollen und in denen wir langfristig etwas Gemeinsames aufbauen wollen. Der Skorpion ist das Zeichen der Intimität und der Sexualität. Wir können Sex haben ohne Intimität. Wir können Sex ohne Liebe haben. Wir können auch Intimität ohne Sex haben. Wir können aber keine Liebe ohne Intimität haben und wir können auch keine Liebe oder Intimität haben ohne uns verletzlich zu machen. Da der Skorpion so viel Wert auf Intimität legt, gilt er als ein beobachtendes, reserviertes Zeichen, denn Intimität setzt Vertrauen voraus und mit Vertrauen geht der Skorpion nicht leichtfertig um. Wirkliches Vertrauen baut sich innerhalb einer Beziehung erst durch gemeinsame Erfahrungen auf. „Wir gehen zusammen durch dick und dünn“ und „in guten, wie in schlechten Zeiten“ heißt es im Skorpion. Oft zeigt sich erst in Krisensituationen, ob und wie weit wir jemandem vertrauen können. Krisen schaffen zwar nicht unbedingt Helden, aber in Krisen erkennen wir was tatsächlich in uns steckt und wie der andere wirklich tickt. Solange alles glatt läuft, kann jeder unser Freund sein. Solange man nur unsere Schokoladenseiten kennt, findet uns jeder nett. Und in einem gewissen Rahmen sind aus skorpionischer Sicht oberflächliche Nettigkeiten und flüchtige Bekanntschaften durchaus erwünscht, denn man kann nicht mit jedem in die tiefsten Tiefen gehen. Wir haben aber alle irgendwo unsere skorpionischen Bereiche, unseren Pluto und unser VIII. Haus. Es gibt Menschen, die können sich viel öfter und länger an der Oberfläche bewegen, als andere. Diese Menschen sind durchaus damit zufrieden ein paar nette Bekannte zu haben, mit denen sie hin und wieder ins Kino gehen oder die sie ab und zu zum Essen einladen. Aber früher oder später kommt jeder von uns an den Punkt, am dem Pluto sein Verlangen zeigt. Sei es, dass wir unsere Arbeit verlieren und vor einem riesigen Schuldenberg stehen, sei es, dass wir unseren Partner verlieren und jemanden brauchen, mit dem wir über unseren Kummer sprechen können, sei es, dass wir einen schlimmen Unfall hatten und unser ehemals schöner Körper nun von Narben übersät ist oder sei es, dass wir die klassischste plutonische Variante erleben, nämlich, dass wir alt sind und im Sterben liegen.

Früher oder später fragen sich viele von uns wo sie denn geblieben sind, unsere Ehemänner, unsere Ehefrauen, unsere Familienangehörigen, unsere Freunde, unsere Kollegen oder unsere Geldgeber. Früher oder später brauchen wir plutonische Beziehungen, Beziehungen, die uns tief zusammenschweißen, Menschen, auf die wir zählen können, jemanden, dem wir wirklich vertrauen können, weil dieser Mensch uns nackt kennt und weil wir ihn nackt kennen, weil wir mit diesem Menschen durch die Unterwelt gegangen sind und weil wir mit ihm geläuterter und weiser in die Oberwelt zurückgekehrt sind. Wir müssen nicht immer gemeinsam durch die Unterwelt gehen, aber wir brauchen die Gewissheit, dass die Menschen, die uns wirklich wichtig sind, die uns nahe stehen, mit denen wir uns in einer intimen Beziehung befinden, dass diese Menschen auch noch da sind, wenn wir aus der Unterwelt zurückkehren. Vielleicht halten sie ein Stück des Weges sogar unsere Hand. Vielleicht haben wir das Glück, dass wir es mit erfahrenen Menschen zu tun haben, die uns eine Begleitung sein können, wenn wir uns in der Unterwelt befinden und die uns zur Seite stehen. Das ist aber gar nicht immer nötig und auch gar nicht immer möglich, denn es gibt plutonische Wege, die wir nur ganz alleine gehen können. Aber wenn wir wieder auftauchen, dann wollen wir mit offenen Armen empfangen werden und dann tut es gut in verständnisvolle Augen zu blicken, in Augen, die uns verraten, dass sie wissen wo wir waren und dass sie verstehen können, was wir durchgemacht haben. Manch einer braucht mehr plutonische Beziehungen, als ein anderer, aber irgendwann brauchen wir alle Beziehungen dieser Qualität


Der Neumond im Skorpion unterstützt uns bei jeder Form von Bereinigung, Entgiftung und Erlösung. Für den einen kann das auf der materiellen Ebene ein Thema sein, wie durch eine körperliche Entgiftung, durch das Ausmisten des Kellers, durch ein Feng Shui des Kleiderschranks oder durch das Bezahlen von finanziellen Schulden. Bei anderen kann es tiefer gehen und sie werden den Mut aufbringen den Gang durch die Unterwelt anzutreten, um ihre Psyche zu entgiften, um sich mit ihren Schatten auseinanderzusetzen und um ihre abgespaltenen Seelenanteile heimzuholen. Wieder andere werden vielleicht feststellen, dass sie zwar viele Leute kennen, aber dass sie keine Menschenseele haben, der sie sich wirklich nahe fühlen, der sie auf tiefster Ebene vertrauen und mit der sie ihr Innerstes teilen können. Wenn das der Fall ist, dann lohnt es sich die Beziehungen, die man hat, genau unter die Lupe zu nehmen und dann eventuell in dem Bereich „auszumisten“. Uns steht in unserem Leben eine begrenzte Zeit und ein begrenzter Raum zur Verfügung. Von daher müssen wir manchmal auf weniger wichtige Beziehungen verzichten, um für die Beziehungen Raum zu schaffen, die von Intimität, Nähe und Vertrauen geprägt sind. Das bedeutet nicht, dass man bestimmte Menschen, mit denen man es zu tun hatte, abwertet, sondern, dass man sozusagen ein Update der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse durchführt. Im Skorpion können wir intensive Wachstumszyklen durchleben. Immer wieder streifen wir im Skorpion unsere alte Haut ab, damit uns eine neue wachsen kann. Das, was früher noch passend und befriedigend war, kann sich mittlerweile zu klein, zu eng und zu unbefriedigend anfühlen. Ein Neumond will uns immer darin unterstützen etwas Neues zu beginnen. Was wollen wir also loslassen, damit wir den Raum für etwas Neues in unserem Leben schaffen können? Was können wir mit anderen teilen, das uns ihnen näher bringt?



Viele liebe Grüße mit den Sternen

Lia


Meine Webseite:




Meine Emailadresse:

lia@symbolsysteme.de



Mein Blog:




Meine spezifischen astrologischen Videos:

Mein YouTube Kanal:

Spenden via PayPal für meine Arbeit:
cornelia.butzer@online.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen