Dienstag, 14. Oktober 2014

Herbst Astrologie 2014 : Venus und Sonne auf ihrem Weg in den Winter





Was ist ein Lebenskünstler?

 
Die 'Lebenskunst', die 'ars vivendi', wurde in der Philosophie geboren und sie geht auch mit einer individuellen Lebensphilosophie einher.

Ein Lebenskünstler hat zunächst nichts mit musischen Begabungen zu tun, obwohl ein Künstler der musischen Fächer tatsächlich ein Lebenskünstler sein sollte, denn wer sein Herz den schönen Künsten widmet, muss in Kauf nehmen, dass das Leben einem ständigen Auf und Ab unterworfen ist, und dass man manchmal vielleicht nicht genau weiss, ob und wann man die nächste Miete zahlen kann.

So kann auch ein Mensch, der sich nicht den schönen Künsten widmet, ein Lebenskünstler sein, denn Lebenskunst und Lebensbewältigung gehen Hand in Hand; sie sollten es zumindest.

Wir können die Lebenskunst in diesen bewegten, transformativen Zeiten nun alle ein Stück weit erlernen, denn der aufsteigende Mondknoten in der Waage, im Zeichen der Kunst, weist uns darauf hin, dass wir auch unter den stürmischsten Bedingungen unser inneres Gleichgewicht bewahren lernen können.

Mein Vater ist Widder mit Neptun und Aszendent in der Waage. In meiner Kindheit hat er - klassisch für seine Widdersonne - schnell die Geduld verloren, wenn nicht alles sofort nach seinem Kopf lief. Was ich aber schon sehr früh bei ihm beobachten konnte, war, dass er ganz ruhig, gelassen, aufmerksam und zentriert wurde, wenn sich wirklich dramatische Dinge ereigneten.

Das hat mich als Waage früh gelehrt, dass ich mich gerade in schwierigen, entscheidenden Zeiten auf meinen Mittelpunkt konzentriere, denn wenn um uns herum die ganze Welt verrückt spielt, ist es äusserst hilfreich, wenn wir selbst innerlich zentriert bleiben, da wir uns sonst von den äusseren Einflüssen mitreissen lassen, und der Sturm dann innen und aussen herrscht.

Das andere Venus Zeichen, neben der Waage, ist der Stier, der sich durch seine Ausdauer und Geduld auszeichnen kann.

Während sich die Waage als Luftzeichen viel zu leicht von äusseren Einflüssen und ihren Gedanken aus dem Gleichgewicht bringen lassen kann, läuft ein Stier geprägter Mensch Gefahr, dass er sich auf fast schon autistische Art von äusseren Einflüssen abschottet, was man dann gerne als sein 'dickes Fell' bezeichnet.

Bei stark Waage geprägten Menschen kann sich dieses 'dicke Fell' dann in einer statuenhaften Einstellung bemerkbar machen: 'Ich halte meine Mitte um jeden Preis und ich lasse nichts an mich heran, was mein Gleichgewicht stören könnte.'

Beides sind defensive Verhaltensmuster, die, zumindest auf lange Sicht, schädlich und lebensfeindlich sind, denn solange wir uns in unserem Innersten nicht wirklich berühren lassen, solange unser Herz sich vor allem schützt, was eventuell schmerzhaft sein könnte, arbeiten wir gegen die Herrscherin der Waage: gegen die Venus, denn Venus verkörpert auch Mutter Erde, das Lebendige, Schöpferische und sich immer wieder Erneuernde schlechthin.

Wir können uns kurzfristig als Schutzmechanismus in extremen Situationen auch mal unter dem 'dicken Fell' der Stier-Venus-Seite verstecken, ebenso wie wir in Notsituationen, wenn wir uns nicht anderes zu helfen wissen, zur Statue erstarren können, und uns damit des Schutzmechanismus der Waage bedienen, aber beide Mechanismen sind gefährlich, wenn sie übertrieben werden, denn langfristig gesehen stirbt etwas Wesentliches, Lebendiges, Liebevolles in uns ab.

Für die kommenden Wochen laufen die Venus und die Sonne gemeinsam durch den Zodiak, was eben diese Themen auf den Plan ruft, denn wenn die Venus zu nahe bei der Sonne steht, wird sie auch als 'verbrannt' bezeichnet.

Wenn Venus und Sonne zusammen durch den Zodiak reisen, dann wollen sie auch gemeinsam tanzen, lachen, singen, sich vergnügen und sich den angenehmen Seiten des Lebens widmen, und sich nicht gegenseitig überschatten oder gar auslöschen, indem man aufgrund verletzter Gefühle, gekränktem Stolz, weil man das Gefühl hat nicht genug Anerkennung, Wertschätzung, Lob oder Aufmerksamkeit zu erhalten, die Abwehrmechanismen hochfährt.

Natürlich sollten wir uns vor schädlichen Einflüssen schützen, uns abgrenzen, wenn jemand uns zu nahe tritt, und Konsequenzen ziehen, wenn wir ungerecht behandelt werden.

Aber all dies sollte uns nicht aus unserem Zentrum werfen.

Und das Zentrum der Waage ist die Einheit zwischen Herz und Verstand.

Also lasst uns tanzen, singen, lachen, lieben... uns dabei berührbar für eventuell unschöne Einflüsse machen, jedoch trotzdem unser Zentrum wahren.


Das ist die wirkliche Lebenskunst.


 
Viele liebe Grüsse mit den Sternen *


 
Ailen Roc *

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