„Wenn der Weg vor dir klar ist, gehst du wahrscheinlich den Weg eines anderen.“
Der erste Vollmond, der sich nach den Finsternissen ereignet, findet am 17.10.2024 in der dritten Dekade Widder statt. Der Vollmond im Widder wird stark von den Nachwirkungen der Finsternisse beeinflusst, aber auch unabhängig von den Finsternissen ist es ein sehr gehaltvoller Vollmond. Dies ist der zweite und letzte Supervollmond, der sich in diesem Jahr ereignet und es ist der vierte und letzte Vollmond, der während des ungefähr neunjährigen Transits von Chiron durch den Widder* in Konjunktion zu Chiron stattfindet! Mit diesem Vollmond schließt sich ein Kreis, denn dieser Supermond knüpft direkt an die Sonnenfinsternis im Widder an, die am am 08.04.2024 in exakter Konjunktion zu Chiron stattgefunden hat. Chiron läuft von 2018 bis 2027 durch den Widder. Während des neunjährigen Transits von Chiron durch den Widder haben wir die Aufgabe uns mit etwaigen Unsicherheiten und Verletzlichkeiten in Hinblick auf unser Selbstbewusstsein auseinanderzusetzen. Der Widder ist das Zeichen des Selbstbewusstseins und der Charakterbildung. Im Widder geht es darum eine gute Beziehung zu uns selbst aufzubauen. Das setzt voraus, dass wir wirklich daran interessiert sind uns in der Tiefe kennenzulernen. Je mehr wir wissen was wir wollen, welche Werte uns wichtig sind, was uns gut tut und welche Stärken und Schwächen wir haben, desto mehr sind wir mit uns selbst im Reinen. Je mehr wir mit uns selbst im Reinen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir unser Leben nach unseren Vorstellungen gestalten können.
* Wenn Du mehr über die mythologischen Hintergründe von Chiron wissen möchtest, findest Du hier meinen Artikel zu dem Mythos von Chiron: Symbolsysteme: Chiron in der Mythologie
Da der Vollmond eine Konjunktion zu Chiron bildet, dürften wir in diesen Wochen deutlich spüren, ob es bestimmte Teile unseres Wesens gibt, die wir bisher eher stiefmütterlich behandelt haben, denn diese Teile fordern jetzt unsere Aufmerksamkeit. Chiron bringt uns mit wunden Punkten in Berührung; mit unseren eigenen wunden Punkten oder auch mit denen von anderen. Chiron zeigt uns wo wir besonders empfindlich sind und wo wir uns leicht verletzbar fühlen. Auf der anderen Seite kann Chiron auch auf einen Teil unseres Wesens hinweisen, der taub oder blockiert ist. Chiron kann wie eine Narbe in unserer Persönlichkeitsstruktur sein. Vernarbte Haut ist entweder besonders empfindlich oder sie fühlt sich so taub an, dass wir kaum etwas spüren, wenn die Narbe berührt wird. Beides kann problematische Auswirkungen haben. Wenn wir leicht entflammbar sind, sobald unsere wunden Punkte berührt werden, können wir unangemessen heftig reagieren und dadurch viel kaputtmachen. Wenn ein Teil unseres Wesens aufgrund von früheren Verletzungen taub geworden ist, können wir auch nicht situationsgerecht reagieren. Wenn uns in der Situation, in der uns etwas gegen den Strich geht, nicht bewusst ist, dass, bzw. wie sehr wir uns verletzt fühlen, reagieren wir entweder mit zeitlicher Verzögerung oder wir reagieren gar nicht, weil wir denken es sei jetzt eh schon zu spät Position zu beziehen. Früher oder später haben sich dann so viel Schmerz und Wut angesammelt, dass wir explodieren. Oder die unterdrückten Gefühle richten sich weiterhin nach Innen und kommen dann durch psychosomatische Beschwerden zum Ausdruck.
Chiron kann sich auch durch eine Überkompensation bemerkbar machen. Mit Chiron im Widder kann das dazu führen, dass wir bei jeder Gelegenheit unsere Stärke und unsere Überlegenheit demonstrieren müssen. Wenn Chiron im Widder durch eine Überkompensation zum Ausdruck kommt, wollen wir immer besonders stark und selbstsicher wirken, auch wenn wir uns eigentlich gerade schwach, unsicher oder verletzt fühlen. Bis zu einem gewissen Grad ist es natürlich, dass wir unsere Verletzlichkeit verbergen wollen. Der Widder hat viel mit dem Selbsterhaltungstrieb zu tun und Verletzlichkeiten zu verbergen, ist ein Teil der Selbsterhaltung. Wenn ich von einer Überkompensation spreche, dann meine ich in dem Zusammenhang eine riesige Kluft zwischen dem inneren Empfinden und dem Auftreten im Außen. In einigen Fällen kann die eigene Verletzlichkeit auch so tief verschüttet sein, dass man keinen Zugang zu ihr hat. Wenn wir die alte Widder-Schule absolviert haben, mussten wir schon früh lernen, dass Schwäche zeigen Tabu ist. Dann wurde uns eingetrichtert „Indianer kennt keinen Schmerz“ und „was Dich nicht umbringt, macht Dich stark“. In dem Fall müssen wir zu allen möglichen Ausweichmanövern greifen, um bloß nicht mit unseren Schwächen und Unsicherheiten konfrontiert zu werden. Das hat zur Folge, dass wir uns nie wirklich kennenlernen können. Wenn wir uns nie wirklich kennenlernen, kommt es zu vielen Missverständnissen in unseren Beziehungen, wir sind leicht manipulierbar, wir haben große Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen, wir haben Probleme uns realistische Ziele zu setzen und die Wahrscheinlichkeit, dass wir in einem Beruf landen, der nicht zu uns passt, ist auch sehr hoch.
Da das Identitätsbewusstsein eine so große Rolle im Widder spielt, geht es im ersten Zeichen um die Frage womit wir uns identifizieren. Wenn wir ein sehr schmerzhaftes, einschneidendes Erlebnis in unserer Vergangenheit hatten, können wir uns so sehr mit dieser Erfahrung identifizieren, dass wir meinen das Erlebte würde unsere Persönlichkeit definieren. Der Vollmond im Widder stellt uns also vor die Frage, ob wir uns zu sehr mit einer schmerzhaften Erfahrung identifizieren, einer Erfahrung, die zwar ein Teil unseres Lebenswegs ist, die aber eben nicht unser ganzes Wesen ausmacht.
Chiron konfrontiert uns immer wieder mit unseren Triggerpunkten, damit wir uns mit unseren Verletzungen auseinandersetzen. Wenn wir uns mit unseren wunden Punkten auseinandersetzen, kann das, was wir zuvor als Schwäche empfunden haben, zu einer großen Stärke werden. Ein gutes Beispiel für einen Menschen, der seine Chiron-Themen auf eine geradezu fallbeispielhafte Art zum Ausdruck gebracht hat, ist Carl Gustav Jung. C.G. Jung hatte Chiron und den aufsteigenden Mondknoten im Widder. Der Schweizer Psychiater hat sein Leben und seine Arbeit der Individuation, also dem Ich-Werdungsprozess gewidmet. Aus astrologischer Sicht hat er mit diesem Thema voll ins Schwarze getroffen, denn die Ich-Werdung ist das zentrale Thema im Widder. Mit seiner Arbeit hat C.G. Jung seinen Auftrag mit Chiron und dem aufsteigenden Mondknoten im Widder vorbildlich erfüllt, denn er hat nicht nur sein Leben lang in seine eigene Ich-Werdung investiert und sehr viel Erfüllung darin gefunden, er hat auch einen Beitrag von unschätzbarem Wert für den Fortschritt der Psychologie geleistet. Natürlich muss nicht jeder von uns so eine herausragende Vorreiterrolle einnehmen wie C.G. Jung. Wir können auch in einem kleineren Rahmen unseren Beitrag leisten und damit große Wellen schlagen. Wenn wir unsere eigenen wunden Punkte heilen, profitieren nicht nur wir selbst davon, sondern auch unser Umfeld. Wenn wir lernen auf eine konstruktive Art mit Schmerz, Trauer und Aggressionen umzugehen, bereichert das nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Beziehungen. Je mehr Menschen Verantwortung für die Heilung ihrer eigenen Verletzungen übernehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Menschheit in eine positive Richtung entwickelt.
Da Mars der Herrscher des Widders ist, spielt es eine besonders große Rolle was der Energie- und Handlungsplanet während des Vollmonds treibt und siehe da: Mars treibt es ziemlich bunt! Mars befindet sich im Krebs und der „rote Planet“ bildet je einen Spannungsaspekt (Quadrat) zur Sonne in der Waage, sowie zum Mond und zu Chiron im Widder. Der mythologische Kriegsgott hat sein Tempo bereits gedrosselt, denn Mars stimmt sich schon auf seine Rückläufigkeitsphase ein. Mars wird am 07.12.2024 auf 06° Löwe rückläufig und am 24.02.2025 wird der feurige Planet auf 17° Krebs wieder direktläufig. Mars ist der Planet, der am seltensten rückläufig wird, von daher ist eine Rückläufigkeitsphase von Mars immer eine große Sache! Auf den rückläufigen Mars gehe ich ausführlich ein, wenn es soweit ist, aber ich möchte schon mal darauf hinweisen, dass wir es durch die Rückläufigkeitsphase außergewöhnlich lange mit Mars im Krebs zu tun haben. Der Vollmond im Widder gibt uns also schon mal gewisse Einblicke in die Themen, die in den kommenden Monaten eine sehr wichtige Rolle spielen werden.
Da sich der Mond im Widder befindet und Mars im Krebs, haben wir es mit einer polarisierenden Konstellation zu tun. Da Mars der Herrscher des Widders ist und da der Mond der Herrscher vom Krebs ist, intensivieren sich die beiden Himmelskörper gegenseitig. Jeder Vollmond kann Gefühle intensivieren, aber bei diesem Vollmond können unsere Gefühle besonders hohe Wellen schlagen. Wenn unsere Gefühle momentan auf Hochtouren laufen, sollten wir möglichst geduldig und fürsorglich mit uns umgehen. Fürsorge ist ein wichtiges Stichwort, denn Selbstfürsorge und Fürsorglichkeit in nahestehenden Beziehungen gehören zu den Hauptthemen, die Mars während seiner Rückläufigkeitsphase für uns bereithält. Wenn wir uns momentan sehr angespannt fühlen, sollten wir uns Möglichkeiten suchen, um Druck abzubauen. Für einige von uns kann das mehr körperliche Bewegung bedeuten, während andere von uns mehr Ruhe und Zeit für sich brauchen. Besonders heilsam kann jetzt kuscheln sein. Mars im Krebs kommt zur Ruhe, wenn er körperliche Nähe spürt. Wenn wir momentan niemanden haben, dem wir uns so nah fühlen, dass wir mit ihm kuscheln wollen, können wir mehr mit unseren Haustieren schmusen, öfter ein warmes Bad nehmen, das wir ausgiebig genießen oder andere Dinge tun, die uns Wärme und Geborgenheit vermitteln. Der Krebs ist das „Muttertier“ des Zodiaks. Von daher geht es im Krebs darum, dass wir - unabhängig von unserem biologischen Geschlecht - mütterlich mit uns umgehen.
Neben den Spannungsaspekten bildet der Vollmond im Widder auch harmonische Aspekte zu Jupiter in den Zwillingen. Jupiter bildet einen stabilisierenden Aspekt (Trigon) zur Sonne in der Waage und einen anregenden Aspekt (Sextil) zum Mond und zu Chiron im Widder. Mit Jupiter in den Zwillingen können wir im kommunikativen Bereich über unsere bisherigen Grenzen hinauswachsen. Der harmonische Einfluss von Jupiter auf den Vollmond im Widder gibt uns nicht nur den Mut uns an die Themen heranzuwagen, an die wir uns bisher nicht herangetraut haben, er öffnet uns auch für ganz neue Sichtweisen. Die Waage und die Zwillinge sind sehr beziehungsorientierte Zeichen. In beiden Zeichen geht es darum uns auch in die Position unseres Gegenübers zu versetzen, was für jede Art von Beziehung eine wichtige Voraussetzung ist. Die harmonischen Einflüsse von Jupiter erleichtern es uns in Konfliktsituationen aufeinander zuzugehen und einen Kompromiss zu finden. Wir sollten allerdings darauf achten, ob es sich um einen Kompromiss handelt, mit dem beide Seiten gut leben können oder ob es sich um einen faulen Kompromiss handelt. Ein Vollmond im Widder stellt uns immer vor die Frage was wir wollen, was andere wollen und inwieweit wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen können. Wenn wir unsere eigenen Interessen jetzt zu sehr zurückstellen, um eine andere Person zufriedenzustellen, kann sich unter der Oberfläche etwas zusammenbrauen, das uns während der Rückläufigkeitsphase von Mars um die Ohren fliegt. Von daher ist es jetzt sehr wichtig, dass wir die Dinge, die uns am Herzen liegen, offen ansprechen.
Venus, die Herrscherin der Waage, befindet sich auf dem letzten Grad vom Skorpion und der Beziehungs- und Werteplanet bildet ein anregendes Sextil zu Pluto, der sich auf dem letzten Grad vom Steinbock befindet. Pluto befindet sich nun am Ende seiner sechzehnjährigen Reise durch den Steinbock; durch das Zeichen des Erwachsenwerdens. Am 19.11.2024 verlässt Pluto den Steinbock endgültig und der Transformationsplanet wird sich für die kommenden 20 Jahre durch den Wassermann bewegen. In den vergangenen 16 Jahren dürften wir alle sehr gereift sein und das, was wir seit dem Eintritt von Pluto in den Steinbock im Jahr 2008 gelernt haben, kommt uns jetzt zugute. Vor seinem Zeichenwechsel testet uns Pluto noch mal darin, ob wir die Lektionen der letzten 16 Jahre auch wirklich gelernt haben. Jeder Himmelskörper, der in diesen Wochen durch die Waage läuft, muss sich einem Spannungsaspekt (Quadrat) zu Pluto stellen, bevor er in den Skorpion und damit in das Reich Plutos eintreten kann. Venus ist mutig vorangeprescht, denn die „göttliche Schöne“ hat ihre Prüfung bereits am 22.09.2024 absolviert, als sie aus der Waage ein Quadrat zu Pluto im Steinbock gebildet hat. Merkur, der Kommunikations- und Handelsplanet, musste sich am 13.10.2024 dem Quadrat zu Pluto stellen und am 22.10.2024 ist die Sonne dran. Wenn die Spannungsaspekte zu Pluto auf eine unerlöste Art zum Ausdruck kommen, können sie sich in Machtkämpfen, Manipulation, obsessiven Verhaltensweisen und ungesunden Abhängigkeiten äußern. Auf eine erlöste Art können sich Spannungsaspekte von Pluto zwar auch in einer Krise manifestieren, aber wenn wir den Mut haben uns dem jeweiligen Problem zu stellen, ohne die Situation manipulieren zu wollen, können wir gestärkt aus der Situation hervorgehen. Pluto gibt uns die Chance alte Muster zu durchbrechen und uns selbst zu ermächtigen, indem wir unseren Ängsten die Stirn bieten.
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Der Vollmond im Widder enthält ein großes Wandlungs- und Heilungspotential. Diese Zeitqualität bringt uns in Situationen, die uns dazu drängen über unsere bisherigen Grenzen hinauszuwachsen. Ein Vollmond bedeutet immer eine Gegenüberstellung von gegensätzlichen Zeichen. Das Aufeinandertreffen von Gegensätzen kann zu Reibungen führen, aber im Idealfall ergänzen sich die gegensätzlichen Zeichen komplementär. Während es in der Waage um unsere Beziehungen zu anderen Menschen geht, geht es im Widder um die Beziehung, die wir zu uns selbst haben. Je mehr wir mit uns selbst im Kontakt sind, desto klarer können wir in unseren Beziehungen auftreten. Je klarer wir in unseren Beziehungen auftreten, desto mehr wissen andere woran sie bei uns sind. Wenn es also Seiten von uns gibt, die wir bisher nicht gezeigt haben, ist es jetzt an der Zeit sie ans Licht zu holen!
Viele liebe Grüße mit den Sternen ✨
Lia
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