Die meisten Menschen sind Mörder. Sie töten einen Menschen. In sich selbst.
Der September-Vollmond findet am 29.09.2023 in der ersten Dekade Widder statt. Die Sonne befindet sich auf 6° Waage und der Mond steht auf dem gleichen Grad im gegenüberliegenden Widder. Oberflächlich betrachtet handelt es sich um einen unspektakulären Vollmond, denn die Sonne und der Mond bilden keine Aspekte zu anderen Planeten. Wenn man die größeren Zusammenhänge betrachtet, zeigt sich allerdings, dass es sich um einen besonders wichtigen Vollmond handelt! Aber der Reihe nach...*)))
Vollmond 6° Widder, 29.09.2023, 11:57h MESZ
Nordstern im Widder
Der aufsteigende Mondknoten läuft von Juli 2023 bis Januar 2025 durch den Widder, während sich der absteigende Mondknoten zeitgleich durch die gegenüberliege Waage bewegt. Während der aufsteigende Mondknoten unser höchstes Entwicklungspotential anzeigt, werden wir am absteigenden Mondknoten mit Themen konfrontiert, die uns daran hindern können unser Potential zu entfalten. Der aufsteigende Mondknoten symbolisiert unseren „Nordstern“, einen wichtigen Orientierungspunkt, der uns zeigt wo unser Fokus liegen sollte und in welche Richtung wir uns bewegen sollten. So wie der Nordstern ein zuverlässiger Bezugspunkt für die Navigation auf hoher See ist, können wir uns an den Themen des aufsteigenden Mondknotens orientieren. Von Juli 2023 bis Januar 2025 liegt unser „Nordstern“ also im Widder.
Die Widder-Waage-Achse ist die Beziehungsachse des Zodiaks. Während es im Widder um die Beziehung geht, die wir zu uns selbst haben, geht es in der gegenüberliegen Waage um die Beziehungen, die wir zu anderen Menschen haben. Vereinfacht wird diese Achse auch als die Ich-und-Du-Achse bezeichnet. Das Ich-Bewusstsein wird astrologisch durch den Widder symbolisiert und das Du-Bewusstsein, also ein Bewusstsein für unser Gegenüber, wird astrologisch durch die Waage symbolisiert.
Zwischen den Zeichen Widder und Waage besteht eine starke Wechselwirkung, denn die Beziehung, die wir zu uns selbst haben, hat einen erheblichen Einfluss auf die Beziehungen, die wir zu anderen Menschen haben. Die Beziehung, die wir zu uns selbst haben, bildet das Fundament für alle zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir im Laufe unseres Lebens eingehen. Umgekehrt können die Beziehungen, die wir zu anderen Menschen haben, aber auch die Beziehung, die wir zu uns selbst haben, beeinflussen – positiv, wie negativ.
Wenn wir eine gesunde Beziehung zu uns selbst haben, sind wir mit unseren Bedürfnissen und mit unseren Werten im Kontakt, wir haben eine ziemlich genaue Vorstellung von dem was wir wollen und was wir nicht wollen, wir können uns für unsere Ziele einsetzen, wir achten unsere Grenzen, wir können anderen unsere Meinungen und Bedürfnisse mitteilen, wir können uns selbst emotional regulieren, wenn unsere Gefühle hohe Wellen schlagen und wir können uns auf eine konstruktive Art in Selbstkritik üben, wenn wir einen Fehler gemacht haben. Wenn wir uns gut mit uns selbst verstehen, gestalten sich unsere Beziehungen zu anderen Menschen vollkommen anders, als wenn dies nicht der Fall ist.
Wenn wir keine gesunde Beziehung zu uns selbst haben, erwarten wir entweder viel zu viel oder viel zu wenig von anderen. Wir erwarten von unseren Beziehungspartnern, dass sie uns glücklich machen und dass sie uns das geben, was uns unserer Meinung nach fehlt. Oder wir meinen wir seien dafür verantwortlich unsere Beziehungspartner zu „vervollständigen“ und wir versuchen andauernd ihre Bedürfnisse zu befriedigen, weil wir glauben, wenn unser Partner erst mal zufrieden ist, können auch wir endlich zufrieden sein. Wir beziehen unsere Sicherheit, unseren Selbstwert und unser Selbstvertrauen über unsere Beziehungen, wenn wir keine gesunde Beziehung zu uns selbst haben, was ein fruchtbarer Nährboden für Abhängigkeiten und ungesunde Beziehungsdynamiken ist. Natürlich können unsere Beziehungen zu anderen Menschen viel zu unserem Lebensglück beitragen, aber keine äußere Beziehung kann eine fehlende innere Beziehung ersetzen. Die berühmt-berüchtigten toxischen Beziehungen können nur entstehen, wenn zwei Menschen zusammenkommen, die beide keine gesunde Beziehung zu sich selbst haben.
Wenn sich der absteigende Mondknoten durch ein bestimmtes Zeichen bewegt, können wir verstärkt mit den Schattenseiten des jeweiligen Zeichens in Berührung kommen. Toxische Beziehungen, Co-Abhängigkeiten, Beziehungen, in denen wir das Gefühl haben nicht wir selbst sein zu können und Beziehungen, die uns in unserer Selbstentfaltung einschränken, gehören zu den typischen Fallen, die am absteigenden Mondknoten in der Waage lauern. Eine ausführliche Beschreibung dieses wichtigen Transits findest Du hier: Karma-Astrologie: Mondknoten auf der Beziehungsachse Widder / Waage 17.07.23 - 12.01.25 - YouTube
Warum ist der Vollmond im Widder so wichtig?
Nach dem kleinen Exkurs über den Transit vom aufsteigenden Mondknoten durch den Widder, möchte ich nun erklären warum dieser Vollmond so wichtig ist. Normalerweise ist es so, dass während des ungefähr anderthalbjährigen Transits vom aufsteigenden Mondknoten durch ein bestimmtes Zeichen mindestens eine Mondfinsternis in dem Zeichen stattfindet, in dem sich der aufsteigende Mondknoten befindet. Eine Mondfinsternis ist ein besonders potenter Vollmond. So wie uns ein jeder Vollmond in einem kleineren Rahmen zu einem neuen Gleichgewicht verhelfen kann, ist das bei einer Mondfinsternis im ganz großen Stil der Fall. Eine Mondfinsternis im Widder macht uns auf eine unmissverständliche Art bewusst wie es um unsere Beziehungen bestellt ist und was hier gegebenenfalls verändert werden muss. Eine Mondfinsternis im Widder zeigt uns deutlich wo das Problem liegt, wenn wir uns gerade mit Beziehungsproblemen herumschlagen. Eine Mondfinsternis im Widder verhilft uns dazu alten Beziehungsballast loszulassen und einen frischen Start in Beziehungsangelegenheiten zu machen. Ungewöhnlicherweise findet während des gesamten Transits vom aufsteigenden Mondknoten durch den Widder aber keine einzige Mondfinsternis im Widder statt! Das ist tatsächlich sehr außergewöhnlich, denn – wie bereits erwähnt – findet normalerweise mindestens eine Mondfinsternis in dem Zeichen statt, durch das sich der aufsteigende Mondknoten bewegt. Da keine Mondfinsternis im Widder stattfindet, gewinnt der Vollmond im Widder enorm an Gewicht. Ein normaler Vollmond ist zwar nicht mit einer Mondfinsternis zu vergleichen, aber das lunare Event gibt uns zumindest die Möglichkeit uns über etwaige Beziehungsprobleme bewusst zu werden, seien es Probleme, die wir in der Beziehung zu uns selbst haben oder seien es Probleme, die wir in der Beziehung zu einem anderen Menschen haben. Auf der anderen Seite können wir nun aber auch deutlich erkennen in welcher Hinsicht wir gewachsen sind und an Charakterstärke gewonnen haben. Außerdem dürfte uns der Vollmond auf der Beziehungsachse Widder-Waage auch verdeutlichen welche Beziehungen ein gesundes Fundament haben und auf welche Menschen wir zählen können.
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Es ist nicht unsere Schuld, wenn wir keine gesunde Beziehung zu uns selbst entwickeln konnten. Viele von uns haben nicht von klein auf gelernt wie wir einen gesunden Kontakt zu uns selbst aufbauen können. Idealerweise lernen wir von klein auf im guten Kontakt mit uns selbst zu sein, aber dafür brauchen wir nun mal Menschen, die uns vorleben wie wir eine gesunde Beziehung zu uns selbst haben können. Ebenso brauchen wir Vorbilder, die uns vorleben wie wir erfüllende Beziehungen zu anderen Menschen haben können. Wenn wir als Erwachsene irgendwann feststellen, dass viele Probleme in unserem Leben daher rühren, dass wir eben keine gesunde Beziehung zu uns selbst haben, verurteilen wir uns vielleicht dafür oder wir geben unseren Eltern die Schuld. Beides hilft uns aber nicht weiter. Viel hilfreicher ist es uns klarzumachen, dass es zwar nicht unsere Schuld ist, aber als Erwachsene ist es unsere Verantwortung das nachzuholen, was in unserer Kindheit versäumt wurde. Wenn wir ein erfüllteres und leichteres Leben haben wollen, ist es wichtig, dass wir eine gesunde Beziehung zu uns selbst aufbauen. Und eben darum geht es von Juli 2023 bis Januar 2025 mit dem aufsteigenden Mondknoten im Widder.
Im folgenden Abschnitt findest Du die wichtigsten Schritte, die Dir dabei helfen eine gesunde Beziehung zu Dir selbst aufzubauen. Es kann unter Umständen ein längerer Prozess sein eine gesunde Beziehung zu Dir selbst zu entwickeln. Wichtig ist, dass Du auf Deinem Weg geduldig und mitfühlend mit Dir umgehst.
Selbstvertrauen: Vertrauen ist die Basis für jede gesunde Beziehung, so auch für die Beziehung zu Dir selbst. Du lernst Dir selbst zu vertrauen, wenn Du tust, was Du Dir vorgenommen hast. Wenn Du Dir zum Beispiel vorgenommen hast Dich gesünder zu ernähren, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen oder Dich in der Beziehung zu einem bestimmten Menschen anders zu verhalten, gewinnst Du an Selbstvertrauen, wenn Du die jeweiligen Vorhaben umsetzt. Du lernst Dir zu vertrauen, wenn Du in herausfordernden Situationen zu Dir stehst, indem Du auch schwierige Gefühle und Gedanken aushältst, ohne sie zu unterdrücken oder abzuwerten.
Wohlwollen: Idealerweise behandelst Du Dich so, wie Du Deinen besten Freund behandeln würdest. Spreche in einem wohlwollenden und ermutigenden Ton zu Dir. Übe Dich in konstruktiver Selbstkritik, indem Du Dir auf eine sachliche Art einen Fehler eingestehen kannst, ohne Dich als Person dafür abzuwerten. Sei lösungsorientiert und frage Dich wie Du den Fehler in Zukunft vermeiden kannst. Mache Dir Komplimente, wenn Du findest, dass Du etwas gut gemacht hast. Vor Allem: sei geduldig und einfühlsam mit Dir, wenn Du etwas nicht gleich umsetzen kannst. Es ist normal, dass wir erst mal in alte Muster zurückfallen, wenn wir uns verändern wollen. Entscheidend ist, dass Du am Ball bleibst.
Grenzen: Erkenne Deine Grenzen und lerne sie zu respektieren. Stehe zu Deinen Bedürfnissen, Werten und Meinungen, denn durch sie werden Deine Grenzen definiert. Sage ja, wenn Du ja meinst, sage nein, wenn Du nein meinst und sage vielleicht, wenn Du vielleicht meinst. Achte darauf welche Gefühle es in Dir auslöst, wenn Deine Grenzen überschritten werden und setze Dich mit diesen Gefühlen auseinander. Frage Dich wann es darum geht einem anderen Menschen eine Grenze aufzuzeigen und wann es darum geht Dir selbst eine Grenze zu setzen. Lerne es auszuhalten, wenn jemand beleidigt oder enttäuscht reagiert, weil Du eine Grenze gesetzt hast.
Fördere Dein eigenes Wachstum: Sei offen für neue Erfahrungen, Herausforderungen und Lernmöglichkeiten und erfreue Dich an Deiner persönlichen Weiterentwicklung. Baue Deine Fähigkeiten, Interessen und Talente aus. Sei neugierig und kreativ. Traue Dich Fehler zu machen und sei bereit aus Deinen Fehlern zu lernen. Investiere in Dich, indem Du Dich weiterbildest, eine Therapie machst, ein Instrument spielen lernst oder Dein eigenes Business aufbaust. Mache Dir bewusst was Du an Dir magst und was Du nicht an Dir magst. Frage Dich, ob es wichtig ist die Dinge zu verändern, die Du nicht an Dir magst oder ob Du vielleicht lernen solltest diese Teile Deiner Persönlichkeit zu akzeptieren.
Alleinsein: Nimm Dir genug Zeit für Dich. Verbringe bewusst Zeit mit Dir und lerne Deine eigene Gesellschaft zu genießen, zum Beispiel, indem Du alleine Yoga machst, meditierst, schöne Spaziergänge unternimmst, kreativ bist, Dir einen kuscheligen Wohlfühltag gönnst oder alleine in den Urlaub fährst.
Schätze Deine Eigenheiten: Mache Dir Deine Stärken und Schwächen bewusst. Feiere Deine Erfolge und würdige Deine Anstrengungen. Versuche Vergleiche mit anderen zu vermeiden und besinne Dich darauf, dass Du Du bist und dass andere eben anders sind. Schätze Deine Individualität und damit Deine persönlichen Werte, Ansichten und Interessen. Sei Dir bewusst, dass Du Dich nur wirklich geliebt, gemocht oder akzeptiert fühlen kannst, wenn Du Dich zeigst, wie Du bist. Wenn Du wesentliche Teile Deiner Selbst nicht zum Ausdruck bringst, können Deine Beziehungen nicht über das Oberflächliche hinauswachsen.
Konfliktbereitschaft: Entwickle eine positive Einstellung zu Konflikten. Wenn ein Konflikt in einer Beziehung auftaucht, zeigt sich, ob eine Beziehung Substanz hat oder ob die jeweilige Verbindung auf Illusionen und unausgesprochenen Bedingungen aufgebaut ist. Versuche in Konfliktsituationen zentriert zu bleiben, indem Du Dich nicht dazu hinreißen lässt unter die Gürtellinie zu schießen und indem Du Dich abgrenzt, wenn Dein Gegenüber abwertend wird. Du kannst Dich z.B. in gewaltfreier Kommunikation üben, wenn Du die Erfahrung gemacht hast, dass Konflikte ausufern. Im Internet kannst Du mittlerweile viel Material zur gewaltfreien Kommunikation finden.
Wir sollten lieber früher als später verinnerlichen, dass der einzige Mensch, mit dem wir jede Sekunde unseres Lebens verbringen, wir selbst sind. Von daher ist es äußerst lohnenswert in die Beziehung zu uns selbst zu investieren. Ich hoffe, es versteht sich von selbst, dass ich in diesem Artikel nicht für Egozentrik werbe oder zur übertriebenen Nabelschau auffordern will. Aber aus eigener Erfahrung und durch die Arbeit mit meinen Klienten weiß ich, wie sehr sich alle Bereiche unseres Lebens nach und nach zum Besseren verändern, wenn wir eine gesunde Beziehung zu uns selbst aufbauen.
Viele liebe Grüße mit den Sternen 🙏
Lia
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