Dienstag, 20. März 2018

Mars im Steinbock: Nur ein erwachsener Mann ist ein guter Mann...*)))






Der diesjährige Transit von Mars durch den Steinbock hält einige Überraschungen bereit. Während sich der „rote Planetnormalerweise ungefähr sechs Wochen in einem Zeichen aufhält, haben wir es in diesem Jahr wesentlich länger mit dem „Gott des Krieges“ im Tierkreiszeichen Steinbock zu tun. Mars wird Ende Juni 2018 in der ersten Dekade Wassermann rückläufig, um dann im August 2018 in die letzten Grade des Steinbocks zurückzuwandern. Letztendlich wird Mars den Steinbock erst am 11.09.2018 verlassen. Wann immer ein Planet in einem Zeichen rückläufig wird, um wieder in das vorangegangene Zeichen zurückzulaufen, ist davon auszugehen, dass es in diesem Zeichen besonders wichtige Themen gibt, die noch mal angeschaut, überarbeitet oder instandgesetzt werden möchten, in dem Fall also im Steinbock.

Der Steinbock ist das Zeichen des eigenverantwortlichen Erwachsenen, während Mars die männliche Energie, den Handlungswillen und die Bedürfnisse des Egos verkörpert. Die Verbindung zwischen Erwachsensein, Verantwortungsbewusstsein, Männlichkeit, Willenskraft und Handlungsbereitschaft lässt erkennen warum Mars ausgerechnet im Steinbock erhöht ist. Wenn ein Planet in einem Zeichen erhöht ist, hat er hier aus astrologischer Sicht eine äußerst günstige Stellung, denn in der Erhöhung kann sich das jeweilige Planetenprinzip besonders gut entfalten. Die Erhöhung von Mars im Steinbock könnte man frei übersetzen mit „nur ein erwachsener Mann ist ein guter Mann...*))) Spaß beiseite, denn im Steinbock ist durchaus Ernsthaftigkeit gefragt! Tatsächlich enthält diese Aussage jedoch eine tiefe Wahrheit, denn die rohe, kriegerische, männliche Energie, die astrologisch durch Mars verkörpert wird, kann nur durch eine gewisse Zähmung in unserer Gesellschaft erfolgreich gelebt werden, wenn man nicht gerade eine Anarchie anstrebt oder in steinzeitlichen Zuständen verweilen will. Dies betrifft aber nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Aus astrologischer wie aus psychologischer Sicht hat nicht nur jeder Mann eine männliche Energie, die im Horoskop durch seinen Mars symbolisiert wird, sondern auch jede Frau verfügt über eine männliche Energie, die astrologisch durch ihren Mars verkörpert wird. Ob männlichen oder weiblichen Geschlechts, jeder von uns hat ein Ego, einen persönlichen Willen und eine individuelle Art den eigenen Willen durchzusetzen. Dennoch lässt sich kaum abstreiten, dass es körperliche Merkmale gibt, durch die sich Männer von Frauen unterscheiden und abgesehen von den hormonellen Unterschieden und den Geschlechtsmerkmalen verfügen Männer meist über mehr körperliche Kraft als Frauen. In diesem Jahr können wir alle, ungeachtet unseres biologischen Geschlechts, unsere männlichen Energien verfeinern, denn wenn ein Planet rückläufig wird, bietet uns diese Zeitspanne die Möglichkeit das jeweilige Planetenprinzip auf einer tieferen Ebene kennenzulernen und uns mit etwaigen Problemen im Umgang mit der betreffenden Energie auseinanderzusetzen. Viele Männer werden dennoch anders von der Rückläufigkeitsphase von Mars beeinflusst werden, als die meisten Frauen. Das Jahr 2018 bietet uns jedoch nicht nur einen rückläufigen Mars, denn im Herbst 2018 wird interessanterweise auch Venus rückläufig, wodurch die weiblichen Energien eine tiefgreifende Wandlung durchleben können, denn Venus wird im Skorpion rückläufig, im Zeichen der Transformation, und wird in die Waage zurücklaufen, in das Zeichen der gleichberechtigten Beziehungen. Das Jahr 2018 ist aus astrologischer Sicht also ein Jahr der Gleichberechtigung der Geschlechter und der Neuausrichtung der geschlechtsspezifischen Energien. Es ist selten, dass beide Prinzipien, das männliche und das weibliche, im gleichen Jahr rückläufig werden. 

Noch ist es aber nicht soweit, denn Mars ist gerade erst in den Steinbock eingetreten und vom Herbst 2018 sind wir noch weit entfernt. Vom 17.03. bis zum 16.05. wird Mars durch den Steinbock laufen, wobei er bereits am 12.05.2018 seinen Schatten auf 28°36´ Steinbock betreten wird. Auch wenn die gesamte Rückläufigkeitsphase von Mars erst am 12.05.2018 beginnt, ist der volle Transit von Mars durch den Steinbock beachtenswert. Mars wird in den kommenden Wochen einige entscheidende Aspekte bilden und er gibt uns schon jetzt, mit seinem Eintritt in den Steinbock, die Möglichkeit uns auf die Themen der rückläufigen Phase einzustimmen, die einen großen Teil des Jahres 2018 prägen werden.

Je nachdem wie unser persönlicher Mars, unser Saturn und unser Uranus im Geburtshoroskop gestellt ist und wie die Tierkreiszeichen Steinbock und Wassermann in unserem Horoskop konfiguriert sind, werden für den Einzelnen in den kommenden Monaten unterschiedliche Lebensbereiche in den Vordergrund treten. Während bei einigen vielleicht die Karriere in den Fokus rückt und hier ein neuer Umgang mit den männlichen Energien gefragt ist, können andere im partnerschaftlichen Bereich wesentliche Veränderungen vollziehen, indem sie da ihren Mann oder ihre Frau stehen, wieder andere können sich im häuslichen oder auch im finanziellen Bereich angespornt fühlen etwas Wichtiges in Angriff zu nehmen. Obwohl sich die Rückläufigkeitsphase von Mars für viele von uns in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen abspielen wird, geht es auf die eine oder andere Art für uns alle darum neue Ausdrucksmöglichkeiten zu finden wie wir unsere Willenskraft nutzen, wie wir uns durchsetzen, wie wir an die Dinge herangehen und wie wir allgemein mit unseren männlichen Energien umgehen.

Wer bisher vielleicht dazu neigte allzu stürmisch an Beziehungen heranzugehen, in Konfrontationen leicht aufbrausend zu werden, andere oft vor den Kopf zu stoßen und schnell die Fassung zu verlieren, erhält durch die Rückläufigkeitsphase von Mars die Chance wesentliche Veränderungen im Selbstausdruck vorzunehmen. Da Mars nicht nur unsere männlichen Energien symbolisiert, sondern auch den Umgang mit Aggressionen, ist diese Rückläufigkeitsphase ausgezeichnet dafür geeignet sich in der Selbstbeherrschung zu üben, denn der Steinbock ist das Zeichen der Disziplin, der Kontrolle und der gezielten Ausrichtung. Wer bisher vielleicht umgekehrt dazu neigte sich zu leicht ins Abseits drängen zu lassen, sich nur zaghaft zu Wort zu melden, sich gegen Ungerechtigkeiten oder Übergriffe nicht zur Wehr zu setzen, erhält mit der Rückläufigkeitsphase von Mars in diesem Jahr die Chance aufzustehen und selbstbewusster für sich einzustehen.

In der römischen Mythologie ist Mars der Gott des Krieges, des Blutbades und des Massakers. Der römische Mars wurde dem griechischen Ares angelehnt und viele Attribute des Ares wurden von den Römern auf Mars übertragen. Obwohl Mars als einer der wichtigsten Götter galt und es ihm zu Ehren viele Kulte gab, zählte er nicht gerade zu den beliebtesten Göttern. Der Grund für den eher zweifelhaften Ruf des Kriegsgottes dürfte auf der Hand liegen, denn auch wenn die Menschheit seit jeher Kriege führt, können in letzter Konsequenz wahrscheinlich nur wenige Menschen von sich behaupten sie würden einen Krieg in seiner realen Ausführung tatsächlich genießen. Auch wenn die Art der Kriegsführung über die Jahrtausende viele Wandlungen erfahren hat, fordert ein jeder Krieg schmerzliche Verluste, auch für denjenigen, der als Sieger aus dem Krieg hervorgeht



 
Ares Borghese, Wiki Creative Commons



Da die Astrologie eine Symbolsprache ist, bedeuten schwierige Marskonstellationen glücklicherweise nicht immer Krieg, weder im übertragenen Sinn, noch ganz konkret. Dennoch zeigt sich auch in der Astrologie die Unbeliebtheit des Kriegsgottes, denn in der klassischen Astrologie wird Mars als Übeltäter bezeichnet. Obwohl jeder Mensch einen Willen hat und das Bedürfnis hat seinen Willen auf die eine oder andere Art durchzusetzen, obwohl jeder Mensch Aggressionen hat und einen Weg finden muss mit seinen Aggressionen umzugehen, hat der Mensch wohl in keinem anderen Bereich so viele Probleme wie in diesem. Es gilt in den meisten Kreisen als unkultiviert, ungehobelt, roh und primitiv Aggressionen offen und ungefiltert zu zeigen. Wenn ein Mensch auf der Straße ausrastet und laut losbrüllt, laufen die anderen entweder mit gesenktem Kopf an ihm vorbei, sie machen einen großen Bogen um ihn oder sie beobachten den Wüterich belustigt und mit einer gewissen Genugtuung nicht in seiner Haut zu stecken. Es gilt als Schwäche und Kontrollverlust, wenn jemand explodiert und seiner Wut ganz ungezügelt ihren Lauf lässt. Tatsächlich fühlen sich die Betroffenen selbst meist auch schwach, wenn sie ihre Aggressionen nicht kontrollieren können, sie fühlen sich nicht Herr ihrer selbst. Und genau das verkörpert ein Mars im Steinbock in seiner erlösten Form, nämlich Herr seiner selbst oder eine starke, selbstbestimmte Frau zu sein.

Wenn wir kleine Kinder beobachten, können wir erkennen, dass sie keinen Gedanken daran verschwenden ob sie sich lächerlich machen oder ob sie anderen auf die Nerven gehen, wenn sie wütend werden. Im Gegenteil ist der direkte Ausdruck von Wut bei kleinen Kindern das Mittel der Wahl den eigenen Willen durchzusetzen oder sich zu wehren, wenn ihnen etwas nicht passt. Wenn erwachsene Menschen sich jedoch wie Kleinkinder verhalten würden, wären kleinere und größere Katastrophen in alltäglichen Situationen vorprogrammiert. Von daher tut der Mensch fraglos gut daran seinen Umgang mit Wut zu kultivieren und sich selbst im Griff zu haben. Man tut nicht nur anderen einen großen Gefallen, wenn man seine Wut zügeln kann, sondern auch sich selbst. Ungeachtet dessen was andere davon halten, fühlt man sich einfach wohler und sicherer, wenn man nicht wie ein HB Männchen in die Luft geht, dabei unnötig Energie verschwendet, während eines Wutausbruchs wertvolle Gegenstände zertrümmert oder als Konsequenz davon die Arzt- und Anwaltskosten für denjenigen zu zahlen hat, der dem Wutanfall zum Opfer fiel. Von daher sind sich die meisten Menschen höchstwahrscheinlich darin einig, dass wir uns als Erwachsene zusammenreißen und das eine oder andere Mal die Lippen zusammenbeißen, anstatt laut loszubrüllen oder etwas Beleidigendes zu sagen.

Die Menschheit hat sich also im Laufe der Evolution, von der Steinzeit in die Moderne, darauf geeinigt, dass ein erwachsener Mensch seine Wut zu kontrollieren hat. Wer dazu nicht in der Lage ist, wird gemieden oder im Extremfall wird er hinter Gitter gesperrt, damit der Rest der Gesellschaft vor dem Übeltäter geschützt wird. Dennoch weisen die Mittel und Wege der familiären und gesellschaftlichen Konditionierungen einige Lücken auf, denn gänzlich beherrschen tun viele Menschen „die Kunst des Krieges“ noch immer nicht. Da wird mit versteckter Wut manipuliert, erpresst, genötigt, gedrängt, belästigt und unterdrückt, in der Regel schön verkleidet in einem angeblich zivilisierten Gewand, um dann aber häufig doch im ungünstigsten Moment oder an falscher Stelle das wahre Gesicht zu entblößen. Fakt ist, dass wir unsere Wut und unseren Willen weder mit barbarischen Mitteln ausdrücken können, wenn wir als zurechnungsfähige Erwachsene gelten wollen, noch dass es gesund ist diese anscheinend unerwünschten Gefühle und Bedürfnisse zwanghaft zu unterdrücken, so dass sie durch ein passiv aggressives Verhalten, durch Migräneanfälle oder durch Magenschmerzen zum Ausdruck kommen oder dadurch, dass sich die angestaute Energie in einem Unfall entlädt. Manchmal ist es also durchaus angebracht seiner Wut Ausdruck zu verleihen, wenn man nicht krank werden will oder im Ernstfall, wenn man andere in ihre Schranken verweisen muss, also als Notwehr. Meistens gibt es jedoch konstruktivere Wege für einen selbst und für sein Umfeld mit Wut umzugehen. Ein Mars im Steinbock bietet sich besonders an um sich in einem konstruktiven Umgang mit den männlichen Energien zu üben, denn der Steinbock ist das Zeichen der Meisterschaft.




Mars, der "rote Planet", Creative Commons

 

Da wir alle unterschiedlich sind, gibt es natürlich Menschen, die vom Temperament her friedlicher eingestellt sind, deren Hormonhaushalt harmonischer sortiert ist und die nur selten in Situationen geraten, in denen sie Gefahr laufen auszurasten. Aber auch die Friedfertigsten unter uns werden im Laufe ihres Lebens immer wieder mal an Menschen geraten, die ihnen entweder mit offener Wut begegnen oder die versuchen sie zu etwas zu drängen, was sie nicht wollen. In solchen Situationen ist dann der Einsatz der Mars-Energie gefragt, entweder um sich selbst zu schützen, um sich zur Wehr zu setzen oder um sich gegen jemanden durchzusetzen, der einem seinen Willen aufdrängen will.

Die aktuellen Diskussionen, die durch die Me Too Debatte im Herbst 2017 angestoßen wurden, zeigen deutlich, dass ein großer Bedarf besteht zu einem neuen Umgang mit den männlichen Energien zu finden und diese auf ein höheres Niveau zu bringen. Offensichtlich haben nicht nur die betroffenen Männer ernsthafte Probleme im Umgang mit den männlichen Energien, sondern auch die ihnen zum Opfer gefallenen Frauen sind aufgefordert in übergriffigen Situationen ihren Mann zu stehen. Tragischerweise wird es höchstwahrscheinlich auch weiterhin Männer geben, die ihre körperliche Kraft missbrauchen, um eine Frau oder sogar ein Kind zum Sex zu zwingen, aber das ist ein Thema, das an dieser Stelle nicht geklärt werden kann. In den meisten übergriffigen Situationen setzen Männer nicht ihre körperliche Überlegenheit ein, sondern sie täuschen lediglich Überlegenheit vor, indem sie der Frau das Gefühl vermitteln, sie sei auf sie angewiesen, sie sei von ihnen abhängig, sie habe keine andere Wahl als in die Rolle des verfügbaren Weibchens zu schlüpfen und sich zu unterwerfen. Nur wenige Männer sind heutzutage, zumindest in unseren Breitengraden, dazu bereit sich so weit zu erniedrigen und so zu tun als seien sie ein unkontrollierbares, wildes Tier, das sich eine Frau nur mit körperlicher Gewalt nehmen kann. Die meisten Männer, die versuchen eine Frau durch primitive Machtspiele zu vereinnahmen, benutzen verschiedene Taktiken um der Frau ein Gefühl der Ohnmacht vorzugaukeln, ihr ihre Entscheidungsgewalt abzusprechen, ihr das Gefühl zu vermitteln sie sei einer übergriffigen Situation hilflos ausgeliefert und sie müsste sich ergeben. Auf diese Art lässt der Mann es so aussehen, als wenn die Frau mitspielen wollte, auch wenn beide wissen was eigentlich gespielt wird. Wenn eine Frau in einer solchen Situation jedoch ihren Mann steht, werden die meisten Männer zurückrudern, es sei denn sie schämen sich nicht eine psychopathische Störung, bzw. eine kriminelle Natur zu offenbaren. Ich sage bewusst "schämen", denn gesunde Scham hält die meisten Menschen von kleineren oder größeren Schandtaten ab

Das heißt also Frauen müssen in übergriffigen Situationen den Mund aufmachen. Ein  zaghaftes, verschämtes "Nein" hilft in solchen Sitationen meistens wenig. Ein "Nein" muss klar und deutlich sein und es muss mit einer inneren Überzeugung ausgesprochen werden. Wenn ein Mann nicht nachweislich kriminell werden will, wovor die meisten Männer dann doch zurückschrecken, wird er die Frau in Ruhe lassen. Ein Mann, der noch von vorsintflutlichen Überbleibseln angetrieben wird, die ihn in dem Glauben lassen, er könne über Frauen verfügen, wird nach einer Abfuhr vielleicht noch ein bisschen rummaulen, auf die Tränendrüse drücken oder etwas Verächtliches vor sich hin murmeln; er kann sich wie ein verwöhntes, beleidigtes Kleinkind verhalten, dem ein Wunsch abgeschlagen wurde. Aber nur verhältnismässig wenige Männer wagen sich in solchen Situationen nachweislich kriminell zu werden. Ein Mann, der zu der Art von Machtspielen greift, wie sie hauptsächlich durch Me too diskutiert werden, will in der Regel nicht nur sein gesellschaftliches Ansehen wahren, sondern er will auch sich selbst beweisen, dass er ein schlauer Fuchs ist, der sich nehmen kann, was er will ohne sich dabei nachweislich die Finger schmutzig zu machen. Sein düsteres Geheimnis kennen nur er und seine Opfer und die sind seiner Meinung nach zum Schweigen verurteilt, weil sie ihm kein Verbrechen nachweisen können, denn sie haben schließlich freiwillig mitgemacht. In den Fällen, in denen von Freiwilligkeit keine Rede sein kann, sollten Frauen lernen ihren Mars, ihre männlichen Energien, einzusetzen und zwar entweder durch verbale Schlagfertigkeit oder durch eine wachrüttelnde Ohrfeige. Letztere kann Mama in Erinnerung rufen und für die meisten Männer verträgt sich der Gedanke an Mama nicht mit schmuddeligen sexuellen Übergriffen. Auf diese Weise appelliert man an das Schamgefühl, was in solchen Situationen sehr wirksam sein kann. Das ganze "Spiel" basiert darauf, dass der Mann die Scham- und Schuldgefühle, die er eigentlich selbst verspüren müsste, auf die Frau übertragen kann. Diese Projektion kann er nur aufrechterhalten, wenn die Frau sich nicht ganz direkt gegen ihn wehrt. Wenn eine Frau sich nicht gegen einen übergriffigen Mann verteidigt, ist sie in seinen Augen entweder "leicht zu haben" und "macht es eh mit jedem" oder sie ist schlichtweg ein "dummes Püppchen", mit dem man machen kann was man will. Ich möchte keinesfalls behaupten, dass alle Männer nach derartig primitiven Mustern funktionieren, aber die Art von Mann, von der hier die Rede ist, existiert erstaunlicherweise auch heute noch, in unserer scheinbar zivilisierten Welt. Es ist allerhöchste Zeit, dass diese Art von Mann eine radikale Transformation durchlebt und das bedingt, dass er von jeder Frau, bei der er gegen ihren Willen zudringlich wird, eine radikale Abfuhr erhält. Im günstigsten Fall werden die betroffenen Frauen von anderen Männern darin unterstützt, damit diese "antiquierten Modelle" sich endlich an unsere heutige Zeit anpassen können. Andere Männer dürften auch ein Interesse daran haben, dass der angesprochene "Bully Typ" aus unserer Gesellschaft verschwindet, denn dieser Typ verhält sich meistens nicht nur Frauen gegenüber missbräuchlich, sondern häufig auch anderen Männern gegenüber, da sein eigentliches Problem in einer umfassenden Charakterschwäche liegt.
   
Das Thema Machtmissbrauch betrifft also nicht nur Männer und Frauen, sondern auch Männer und Männer, Frauen und Frauen, Erwachsene und Kinder, Menschen und Tiere. Bisher beziehen sich die Diskussionen vorrangig auf Männer, die ihre Macht missbrauchen, aber es gibt natürlich ebenso Frauen, die ihre Macht missbrauchen, auch wenn Frauen ihre Macht in der Regel auf eine andere Art nutzen als Männer. Es bleibt zu hoffen, dass Me Too und Time's up den Auftakt bilden für differenzierte Diskussionen, die über eine Mann-Frau-Thematik hinausgehen, denn nur wenn man zum Kern der Sache vordringt, kann sich grundlegend etwas verändern. Macht-Missbrauch kann überall in den verschiedensten Abstufungen stattfinden und er ist keineswegs geschlechtsgebunden. Es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem und gesellschaftliche Strukturen werden astrologisch durch den Steinbock symbolisiert. Pluto, der Planet, der für den Umgang mit Macht und Ohnmacht steht, läuft bereits seit 2008 durch den Steinbock und wird sich noch bis Anfang 2024 in diesem Zeichen aufhalten.

Wir haben in diesen Jahren, in denen Pluto durch den Steinbock läuft, außergewöhnliche Chancen wesentliche Veränderungen in unseren gesellschaftlichen Strukturen vorzunehmen, denn Pluto ist der Planet der tiefgreifenden Transformation. Transformation als solche ist zunächst einmal neutral, denn es kommt auf die Intention an, mit der man die transformativen Kräfte Plutos nutzt. Die Dinge können sich in diesen Jahren also in eine positive Richtung verändern oder auch in eine negative. Sicher ist, dass unter Plutos Einfluss eine tiefe und nachhaltige Wandlung vollzogen wird, welche die weitere Entwicklung der Menschheit entscheidend beeinflussen wird.

Mit der Rückläufigkeitsphase von Mars in den Zeichen Wassermann und Steinbock haben wir in diesem Jahr ganz besondere Chancen willentlich große Veränderungen vorzunehmen. Weitreichende gesellschaftliche Probleme sind nur zu lösen, wenn sich die einzelnen Menschen, die einer Gesellschaft angehören, verändern. Von daher hat jeder Einzelne von uns die Möglichkeit in seinem persönlichen Umfeld für Veränderungen zu sorgen. Sei es, dass man persönlich betroffen ist und selbst Machtmissbrauch am Arbeitsplatz erfährt oder dass man einen solchen in seinem beruflichen Umfeld beobachtet. Sei es, dass man sich in einer Beziehung befindet, die von Machtmissbrauch geprägt ist, sei es, dass ein Machtmissbrauch innerhalb der eigenen Familie stattfindet oder dass man den Missbrauch von Tieren beobachtet.

Dies ist keine Zeit den Mund zu halten, die Augen zu verschließen, die Füße stillzuhalten und darauf zu hoffen, dass sich schwerwiegende Probleme schon irgendwie von alleine lösen werden. Diese Zeit fordert uns dazu auf Verantwortung zu übernehmen, für uns selbst einzustehen oder uns für diejenigen geradezumachen, die keine eigene Stimme haben, wie für kleine Kinder, für Tiere, für behinderte oder alte Menschen.

Diejenigen, die weder selbst von den angesprochenen Themen betroffen sind, noch jemanden kennen, der betroffen ist, können die Mars im Steinbock Zeit dafür nutzen um diszipliniert auf ihre Ziele hinzuarbeiten. Wie bereits erwähnt ist Mars im Steinbock erhöht und kann sich von daher in diesem Zeichen besonders kraftvoll entfalten. Ob es sich um einen Businessplan handelt, den man ausarbeiten will, ob man ein Haus bauen will, ob man seine Wohnung renovieren will, ob man mehr Muskeln oder eine Beziehung aufbauen will... Wann immer es darum geht mit Disziplin und Ausdauer etwas aufzubauen, bietet ein Mars im Steinbock eine verlässliche Unterstützung. Im Steinbock kann sich der feurige Planet seine Energien besonders gut einteilen, man neigt selten zu unüberlegten Handlungen, man hat den Blick auf die Zukunft gerichtet, man ist bereit aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und an seinen Problemen zu arbeiten. Da Mars während seiner Rückläufigkeitsphase jedoch einige herausfordernde Aspekte bilden wird, ist es sinnvoll, sich nicht allzu sehr auf bestimmte Ziele zu versteifen, denn in der Versteifung kann eine der Schattenseiten eines Mars im Steinbock liegen. Mars kann im Steinbock derartig vom Ehrgeiz gepackt werden, dass er allzu verbissen wird und sich mit Scheuklappen auf bestimmte Ergebnisse fixiert. Von daher sollte man im Steinbock bedenken, dass nicht nur das Ziel als solches erstrebenswert sein sollte, sondern, dass auch der Weg zum Ziel so angenehm wie möglich gestaltet werden sollte. Nur die Augen zu und durch und nur die Zähne zusammenzubeißen, ist eine typische Achillesferse vom Steinbock. Ein erlöster Mars im Steinbock genießt auch seinen Weg. Aus gutem Grund symbolisiert Mars die männliche Sexualkraft. Wer nur Stoßkraft einsetzt ohne dabei mit genug Feingefühl vorzugehen, dürfte weder ein guter Liebhaber, noch ein guter Geschäftspartner sein...*))



Viele liebe Grüße mit den Sternen



Lia





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