Mittwoch, 10. Mai 2017

Vollmond im Skorpion: Lust oder Leidenschaft - Licht oder Schatten?






Astrologische Grafik: 10.05.2017, 23:42h Vollmond auf 20°24' Skorpion


Der Mai-Vollmond findet am 10.05.2017 um 23:42h am Anfang der dritten Dekade Skorpion statt. Der Skorpion gilt als das geheimnisvollste, tiefgründigste und leidenschaftlichste Zeichen des Zodiaks. Die Leidenschaft verleiht dem Skorpion eine unermüdliche Ausdauer seine Ziele zu erreichen, denn wenn er erst mal Feuer gefangen hat, lässt er sich kaum davon abhalten das Objekt seiner Begierde in Besitz zu nehmen. Seine Leidenschaft kann ihn aber auch dazu verleiten sich über die Maßen zu engagieren und sich dadurch an den Rand der Erschöpfung zu treiben.

Da der Skorpion auch einen starken Selbsterhaltungstrieb hat, kann er unerwartet plötzlich, so plötzlich, wie der Tod eintreten kann, wieder ablassen, wenn er merkt, der Aufwand lohnt sich nicht. Sobald er spürt, dass es ans Äußerste geht, kann er anscheinend unvermutet einen Kurswechsel vornehmen, den er vielleicht schon lange im Geheimen vorbereitet hat, was von anderen als hinterhältig interpretiert werden kann.

Was das Äußerste bedeutet, ist für den Skorpion jedoch ein dehnbarer Begriff, denn für andere Zeichen kann das Äußerste vom Skorpion schon weit über die Grenzen des Ertragbaren hinausgehen. Die Schmerzgrenze vom Skorpion dehnt sich in Bereiche aus, an die andere Zeichen oft nicht mal im Traum denken würden. Aus dem Grund sollte man seine eigenen Grenzen gut einschätzen können, wenn man es mit skorpionischen Menschen zu tun hat, denn was für den Skorpion noch im Rahmen des Ertragbaren liegt, kann für andere ihre Grenzen sprengen.

Der Skorpion symbolisiert den Bereich in unserem Leben, in dem wir dazu neigen Grenzen zu überschreiten, was sich in einigen Fällen durchaus lohnen kann, denn wir können manches Mal über uns selbst erstaunt sein, zu was wir fähig sind und über welche Kraftreserven wir verfügen, wenn uns die Leidenschaft gepackt hat oder wenn es gar um Leben und Tod geht. Für den so intensiv empfindenden Skorpion dreht es sich, gefühlt zumindest, oft um Leben und Tod, denn er ist das Zeichen, das über das Stirb und Werde herrscht. Aus dem Grund kann ein skorpionischer Mensch Kräfte entfesseln, die von nicht skorpionisch geprägten Menschen als zu extrem oder als bedrohlich empfunden werden können. Rational betrachtet übertreibt der Skorpion es vielleicht wirklich mit seiner Intensität, aber er ist ein Gefühlszeichen und Gefühle sind nun mal nicht immer rational erklärbar.

Da der Skorpion unsere tiefsten Leidenschaften, unbewusste Beweggründe und instinktgesteuertes Verlangen symbolisiert, können wir unter einem starken skorpionischen Einfluss in Teufels Küche geraten. Wie eine Marionette, von unsichtbaren Fäden geführt, können wir uns wider besseren Wissens unseren unbewussten Programmen ausgeliefert fühlen. In der Unterwelt, die durch den Herrscher des Skorpions, durch Pluto, symbolisiert wird, finden sich die düstersten Machenschaften, wie Machtgelüste, der Wunsch andere zu dominieren, sie zu kontrollieren oder im schlimmsten Fall, das Verlangen andere zu verletzen, sie also den skorpionischen Giftstachel spüren zu lassen. Auf der anderen Seite finden sich in der Unterwelt die größten Reichtümer, denn die wertvollsten Bodenschätze liegen meistens unterhalb der Erdoberfläche verborgen, der Reichtum in der Sphäre Plutos.




Bild: Sternbild Skorpion


Wir alle haben irgendwo unsere skorpionischen Anteile, wir alle haben einen Pluto und ein VIII. Haus, aber nicht jeder von uns ist im gleichen Maße skorpionisch geprägt und nicht jeder von uns erlebt Pluto in der gleichen Intensität. Und nur wenige Menschen lassen sich von Pluto so mitreißen wie ein Ted Bundy, ein Charles Manson oder ein Joseph Goebbels, die alle eine starke Skorpionprägung hatten. Glücklicherweise könnte man sagen, aber ist es tatsächlich eine Frage des Glücks, ob wir die düsteren Seiten des Skorpions leben oder ob wir uns an seinen lichten Seiten orientieren? Denn in seiner lichten Seite kann sich der Skorpion in die höchsten Höhen aufschwingen. Nicht umsonst findet der Skorpion seine Verkörperung nicht nur in dem Spinnentier Skorpion, sondern in seiner erleuchteten Form symbolisiert er auch den Adler und den Phönix. Der Adler und der Phönix sind Symbole für den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Wenn der Skorpion sein Ego im Griff hat, kann er sich selbst und andere ins Licht führen. Dann kann der Skorpion zum Psychotherapeuten oder zum Heiler werden, denn sein Gift kann zerstören, aber in der richtigen Dosis und zur rechten Zeit angewandt, kann es zur heilenden Medizin werden und sein Stachel kann zur gezielten Akupunktur eingesetzt werden.


Skorpionische Menschen wie Ted Bundy, Charles Manson oder Joseph Goebbels sind natürlich Extrembeispiele. Man könnte sagen diese Menschen sind Opfer der Umstände, Opfer ihrer schwierigen Kindheitserfahrungen, Opfer ihrer Zeit. Aber warum gibt es Millionen von anderen Menschen, die auch stark skorpionisch geprägt sind und die unter ähnlich schwierigen Bedingungen aufgewachsen sind oder die sogar wesentlich schwierigeren Prüfungen ausgesetzt waren und die trotzdem nicht zum Vergewaltiger, zum Sektenführer, zum Serienmörder oder zum politischen Verbrecher werden?


Bei einem Vollmond im Skorpion befindet sich der Mond, der reflektierende Faktor, im Skorpion, während sich die Sonne, das Objekt, das das Licht ausstrahlt, im gegenüberliegenden Stier befindet. Der Stier verkörpert unsere Werte. Die im Stier angesiedelten Werte sind für den Skorpion allesentscheidend. Wenn wir Werte haben, die auf einem gesunden Fundament aufbauen, werden diese während eines Vollmonds im Skorpion reflektiert, z.B. dadurch, dass wir erfolgreiche Fusionen mit Geschäftspartnern eingehen, dadurch, dass wir  besonders intensive Erfahrungen im Liebesleben machen oder dadurch, dass wir zu außergewöhnlich günstigen Konditionen einen Kredit bewilligt bekommen. Wenn unser Wertesystem Lücken aufweist, wird sich auch das im Skorpion spiegeln, z.B. dadurch, dass wir uns in zwielichtige Geschäfte verwickeln lassen, dadurch dass wir uns in Machtspiele reinziehen lassen oder dadurch, dass wir Schulden machen, weil unser Partner Schulden macht, für die wir dann geradestehen müssen. Da der Skorpion die gemeinsamen Ressourcen symbolisiert, können wir natürlich auch selbst diejenigen sein, die andere in die von uns verursachten Probleme hineinziehen.

Der Skorpion symbolisiert die gemeinsame Kasse, wobei sich diese nicht nur auf Finanzen bezieht, denn auch unsere Umwelt ist sozusagen unsere gemeinsame Kasse, sie ist sogar die größte gemeinsame Ressource, die wir alle miteinander teilen. Wenn der Nachbar sein Land mit Chemikalien vergiftet, wird auch unser Land vergiftet. Wenn der Nachbar die Luft verpestet, wird auch unsere Luft verpestet. Wenn die Firma, in der wir arbeiten, Bankrott anmeldet, leiden wahrscheinlich auch unsere Finanzen darunter. Wenn der Ehepartner Schulden macht, müssen wir unter Umständen dafür haften. Wenn der Partner eine sexuell übertragbare Krankheit hat, können auch wir dadurch krank werden. Aus diesen Gründen kann man sich in skorpionischen Bereichen so ohnmächtig fühlen, denn auch wenn man sich selbst die größte Mühe gibt, wenn man gut für sich selbst und für sein Umfeld sorgt und wenn man selbst keine Schulden macht, kann es in bestimmten Situationen heißen mitgefangen, mitgehangen.

Und eben deshalb spricht der Skorpion auch unser Kontrollbedürfnis an, denn wenn wir uns auf jemanden oder auf etwas einlassen, wollen wir wissen woran wir sind. Wir wollen uns bestimmter Sicherheiten vergewissern.

Das Problem ist, dass wir im Grunde selten wirklich sicher sein können, worauf wir uns einlassen, ganz gleich wie sehr wir versuchen uns im Vorfeld abzusichern. Aus diesem Grund spielt das Vertrauen auf der Achse Stier-Skorpion eine so große Rolle. Auch die Intimität wird vom Skorpion verkörpert. Wenn man sich auf Intimität einlässt, setzt dies wiederum Vertrauen voraus. Um intim mit anderen sein zu können, müssen wir uns auf tiefster Ebene auf uns selbst einlassen können. Um anderen Vertrauen entgegenbringen zu können, müssen wir uns selbst vertrauen und ein gewisses Maß an Urvertrauen in den Fluss des Lebens haben.

Ein jeder Vollmond will etwas ans Licht bringen. Ein Vollmond kennzeichnet einen Höhepunkt in einem bestimmten Bereich und zwar in dem Bereich, in dem der Vollmond für uns persönlich stattfindet, was astrologisch durch die jeweiligen Häuser angezeigt wird, die von diesem Vollmond für uns beleuchtet werden.

Wie es um unser Urvertrauen bestellt ist, können wir in diesen Wochen gut erkennen. Selbst wenn wir derzeit vielleicht einigen Herausforderungen begegnen, können wir ein grundsätzliches Vertrauen haben. Umgekehrt können nun Unsicherheiten aufblühen, obwohl objektiv betrachtet nichts passiert, das Unsicherheit oder Misstrauen auslösen könnte.

Auch ein Kontrollbedürfnis kann sich in diesen Zeiten bemerkbar machen. Wir dürften nun deutlich spüren, ob wir ein verstärktes Bedürfnis haben andere zu kontrollieren oder ob die Menschen, mit denen wir es zu tun haben, versuchen uns zu kontrollieren.

Manipulation ist eine typisch plutonische Waffe. Wer manipuliert, versucht sich oft als schwächer, kleiner und naiver zu zeigen, als er wirklich ist. Dies ist in der Tierwelt eine bekannte Verteidigungsstrategie und sie findet sich auch beim Menschen. Nicht immer ist es unklug oder hinterhältig diese Strategie anzuwenden, denn, wie in der Natur, lohnt es sich nicht jeden Kampf auszufechten. Wenn wir derzeit allerdings das Gefühl haben in die Enge gedrängt zu werden oder an der Nase herumgeführt zu werden, lohnt es sich die Dinge klar anzusprechen, denn Merkur, der Kommunikationsplanet, befindet sich immer noch im Widder in Konjunktion zu Uranus, was bedeutet, dass es an der Zeit ist Tacheles zu sprechen. Man dürfte hier erstaunt sein, wie schnell sich das Blatt wenden kann, wenn man klare Worte findet.

Wir können in diesen Wochen auch erkennen, ob wir unseren Werten treu bleiben oder ob wir leicht verführbar sind und uns zu etwas verleiten lassen, das unseren Werten widerspricht.

Nicht zuletzt ist diese Zeit dafür geeignet um uns Gedanken über den wesentlichen Unterschied zwischen Leidenschaft und Lust zu machen. Der aufsteigende Mondknoten ist am 09.05.2017, also pünktlich zum Vollmond im Skorpion, in den Löwen eingetreten und wird sich für die kommenden 18 Monate durch dieses Zeichen bewegen. Beide Zeichen, der Skorpion und der Löwe, symbolisieren unsere Sexualität. Aber während der Skorpion Sexualität mit Leidenschaft verbindet, also mit der Bereitschaft Genuss mit Leid zu verbinden, ist Sexualität für den Löwen ein Ausdruck seiner Lebenslust, seiner Kreativität und seines Spieltriebs.

Über Jahrtausende wurden wir von Glaubensmustern geprägt, die Leiden mit einschließen. Wir haben verinnerlicht, dass so ziemlich alles Schöne im Leben mit Leiden verbunden ist. Wir meinen mehr oder weniger unbewusst oft, wir müssten für die Liebe leiden, für die Schönheit, für den Erfolg. Wenn wir von traditionellen Glaubensmustern geprägt sind, meinen wir, dass das eine ohne das andere nicht zu haben ist.

In den kommenden 18 Monaten, solange der aufsteigende Mondknoten durch den Löwen läuft, haben wir also verstärkt die Möglichkeit den manchmal schmalen Grat zwischen Lust und Leidenschaft auszuloten. Yoga und andere Sportarten sind wunderbar dafür geeignet zu erkennen, wann etwas lustvoll ist und wann etwas leidenschaftlich ist. Unser Körper zeigt uns ziemlich unmissverständlich die Resultate einer lustvollen körperlichen Betätigung oder einer leidenschaftlichen körperlichen Betätigung. Wenn wir nach dem Yoga oder nach einem anderen Sport einen Muskelkater haben, dann wissen wir, dass wir es etwas übertrieben haben. Wenn wir uns sogar die Bänder zerren oder uns eine andere Verletzung zufügen, ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass wir die Grenzen dessen überschritten haben, was man als gesund bezeichnen kann. Auch in der Sexualität lässt sich der Unterschied zwischen Lust und Leidenschaft definieren. Der süße Schmerz, den man beim Sex verspüren kann, oder die Wärme im Herzen, die man verspürt, wenn man sich nach dem Partner sehnt, können angenehme Begleiterscheinungen der Lust sein. Wenn es allerdings anfängt heftig zu ziehen, zu brennen und zu schmerzen und wenn man das Gefühl hat, dass man sich verzehrt, dann kann man sich fragen, ob es nicht sinnvoller wäre ein paar Gänge runterzufahren oder andere wesentliche Veränderungen vorzunehmen, um die Leidenschaft zur Lust zu machen.

Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie viel Leidenschaft und damit zusammenhängend wie viel Schmerz man in kauf nehmen will. Wenn sich bestimmte Leidenschaften jedoch anfangen auf der physischen Ebene zu manifestieren, z.B. durch gesundheitliche oder durch finanzielle Probleme, kann es durchaus lohnenswert sein zu überlegen, ob man sich nicht lieber umorientieren will, denn in den kommenden 18 Monaten, solange der aufsteigende Mondknoten durch den Löwen läuft, lautet die oberste Priorität Glücklichsein. Im Löwen geht es um die Angelegenheiten, die uns glücklich machen, die uns Spaß machen, die unser Herz erfüllen und die uns das Leben von seiner lichten Seite erleben lassen. Im Löwen geht es um Unbeschwertheit, um Leichtigkeit, um Lebensfreude und um unsere Herzenswünsche.

Was lässt unser Herz also höher schlagen?
Und was verursacht eventuell eine Schwere oder sogar einen Schmerz in der Herzgegend?

Was verursacht ein Gefühl der Stagnation? Im wässrigen Skorpion will alles fließen. Stagnation ist dem Skorpion zuwider und man könnte sogar sagen, dass Stagnation Gift für ihn bedeutet. 

Was verhilft uns also dazu die Energien im Fluss zu halten?


Die Zeit des Vollmonds im Skorpion ist sehr gut dafür geeignet um klare Entscheidungen zu fällen und um sich von dem zu lösen, was uns daran hindert uns das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.

Da der Löwe auch unser inneres Kind symbolisiert, kann man hier auch allzu unbeschwert sein und meinen, dass das ganze Leben ein Zuckerschlecken sein müsste oder einem Schlaraffenland gleichen müsste. An einem Mindestmaß an Leidensbereitschaft kommen wir wahrscheinlich nie ganz vorbei, denn gewisse Anstrengungen, Verantwortlichkeiten und Herausforderungen muss man für vieles im Leben auf sich nehmen. Von daher kann die Kombination von Skorpion und Löwe äußerst günstig sein, denn wo der Löwe es sich zu leicht machen will und in die Oberflächlichkeit abrutschen kann, bleibt der Skorpion dran und beweist Hartnäckigkeit. Da wo der Skorpion zu viel Leidensbereitschaft mitbringt und bis ans Äußerste gehen will, kann ihn der Löwe mit seiner sonnigen, verspielten Art auflockern.

Mit Jupiter in der Waage und Saturn im Schützen dreht sich in diesen Zeiten vieles um das rechte Maß. Was ist also das rechte Maß für uns? Wie können wir so leicht, so frei, so glücklich, so verspielt wie möglich sein und trotzdem in wichtigen Punkten die nötige Ernsthaftigkeit und Verantwortung mitbringen?




Viele liebe Grüße mit den Sternen


Lia



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