Der geschickte Umgang mit der Sprache ist eine Art Beschwörungszauberei.
2025 ist das Jahr der grundlegenden Veränderungen, denn mehrere langsam laufende Planeten wechseln die Zeichen. Nachdem Neptun, Saturn und Jupiter ihren Sprung schon gewagt haben, kommt es am 07.07. zu einem weiteren großen Zeichenwechsel: Uranus tritt das erste Mal seit 1949 in die Zwillinge ein! Da der große Reformer in einem Vierundachtzigjahreszyklus durch den Zodiak läuft, erleben die meisten von uns das erste Mal in ihrem Leben einen Transit von Uranus durch die Zwillinge. Der große Revoluzzer hält sich in diesem Jahr allerdings nur vier Monate in den allerersten Graden der Zwillinge auf. Am 06.09.2025 wird Uranus auf 01°27´ Zwillinge rückläufig, um dann am 08.11.2025 noch mal in den Stier zurückzukehren. Von November 2025 bis April 2026 vollzieht der große Befreier die letzten Schritte seines achtjährigen Transits durch das Zeichen der eigenen Ressourcen und der persönlichen Werte. In den Monaten, in denen Uranus durch die letzten Grade vom Stier läuft, kann es zu großen Durchbrüchen kommen, sei es im finanziellen Bereich oder im Erschließen neuer Ressourcen. Bestimmte Ereignisse können uns jetzt verdeutlichen wie sehr unser Selbstwertgefühl in den vergangenen acht Jahren gewachsen ist. Wenn wir unseren Werten treu geblieben sind und dadurch an Integrität gewonnen haben, können wir nun deutlich erkennen, wie viel stärker unser Selbstwert ist. Unter dem Einfluss von intensiven Uranus-Transiten kommt es aber nicht nur vermehrt zu Durchbrüchen, sondern auch zu Zusammenbrüchen. Von daher sollten wir uns jetzt vor finanziellen Drahtseilakten hüten. Wenn wir in diesen Monaten ein finanzielles Risiko eingehen, sollten wir nur so viel investieren, wie wir im Ernstfall verlieren können. Jetzt geht es zwar darum ein Risiko einzugehen, aber wir sollten nicht gleich unser gesamtes Hab und Gut aufs Spiel setzen. Bei allem Drang zur Veränderung, der von Uranus angestoßen wird, sollten wir uns auch daran erinnern was erhaltenswert ist. Im Stier geht es darum, das zu erhalten und zu bewahren, was uns besonders viel wert ist. Am 26.04.2026 tritt Uranus endgültig in die Zwillinge ein und bis zum Mai 2033 wird der große Erneuerer das Zeichen der Kommunikation, der Medien, der Meinungsbildung, des Handels, des Transports und des Verkehrs revolutionieren.
Der große Revoluzzer
In der Astrologie wird Uranus als Exzentriker und Systembrecher bezeichnet. Als Himmelskörper macht Uranus diesem Ruf alle Ehre, denn der Planet tanzt in vielerlei Hinsicht aus der Reihe! Die Andersartigkeit fängt schon mit seinem Namen an, denn Uranus ist der einzige Planet in unserem Sonnensystem, der nach einer Gottheit aus der griechischen Mythologie benannt wurde. Während alle anderen Planeten nach Gottheiten aus der römischen Mythologie benannt wurden, trägt Uranus den Namen des griechischen Himmelsgottes Uranos. Die Bezeichnung „Himmelsgott“ kann allerdings etwas irreführend sein, denn im Gegensatz zu den römischen Gottheiten, nach denen die anderen Planeten benannt wurden, verkörpert Uranos vielmehr eine Naturgewalt, als einen Gott im klassischen Sinn. Uranos ist der personifizierte Himmel, während die anderen Gottheiten klar umrissene, menschenähnliche Charaktere sind. Von daher liegt der Abweichung seines Namens nicht nur eine andere Kultur zugrunde, sondern auch eine andere mythologische Bedeutung. Astrologisch symbolisiert Uranus den Zeitgeist, kollektive Strömungen, Trends, Hypes und Massenbewegungen. Da Uranos der personifizierte Himmel ist, wirkt er sich stark auf die Atmosphäre aus. Unter dem Einfluss von Uranus heißt es buchstäblich „es liegt etwas in der Luft“!
Die Tatsache, dass Uranus der erste Planet ist, der mit einem Teleskop entdeckt wurde, spiegelt sich auch in seiner astrologischen Bedeutung, denn Uranus ist der Planet des technologischen und wissenschaftlichen Fortschritts. Die Erfindung des Teleskops machte die Entdeckung von Uranus überhaupt erst möglich. Wilhelm Herschel entdeckte Uranus am 13.03.1781 als den ersten Planeten, der nicht schon seit der Antike bekannt war. Interessanterweise entdeckte Herschel Uranus nur zufällig, denn eigentlich wollte er ganz andere astronomische Untersuchungen anstellen. Das Zufällige und Unerwartete ist astrologisch gesehen eine typische Uranus-Eigenschaft.
Die Entdeckung von Uranus erweiterte unser Verständnis vom Sonnensystem maßgeblich, denn jahrtausendelang war Saturn der entfernteste bekannte Planet. Die Entdeckung von Uranus hat der Welt vor Augen geführt, dass es noch so viel mehr in den endlosen Weiten des Alls zu entdecken gibt, als zuvor angenommen wurde. Die Entdeckung von Uranus eröffnete eine ganz neue Perspektive auf den Kosmos und auf unsere Position im All. Die Eröffnung neuer Perspektiven spiegelt sich auch in der astrologischen Bedeutung von Uranus, denn unter seinem Einfluss kann sich unsere Sicht der Dinge radikal verändern. Uranus kann uns mit Informationen in Kontakt bringen, die uns vollkommen neue Einsichten bieten. Uranus symbolisiert einen revolutionären Perspektivwechsel, der uns dazu veranlasst radikale Veränderungen vorzunehmen. Der Himmelsgott kann uns durch unverhoffte Geistesblitze zu einer genialen Idee verhelfen oder er stellt unsere bisherige Sicht auf den Kopf, was zu einer plötzlichen Bewusstseinserweiterung führen kann.
Uranus hat eine extreme Achsenneigung. Der Planet rotiert fast auf der Seite; seine Achse ist um etwa 98 Grad geneigt! Die extreme Achsenneigung von Uranus ist eines der größten Rätsel unseres Sonnensystems. Der Planet „liegt“ förmlich auf der Seite und rotiert dabei rückwärts, was ihn einzigartig macht. Die wahrscheinlichste Erklärung für dieses seltsame Phänomen ist die sogenannte Riesen-Impakt-Hypothese. In der Frühzeit unseres Sonnensystems, vor über 4 Milliarden Jahren, könnte Uranus mit einem massiven Objekt zusammengestoßen sein, vielleicht mit einem Protoplaneten von der Größe der Erde. Ein solcher Aufprall hätte Uranus auf die Seite gekippt und eventuell auch Teile seiner Atmosphäre weggeschleudert. Hinweise darauf liefern auch die schräg geneigten Umlaufbahnen einiger Uranus-Monde, die auf ein gewaltiges, gemeinsam erlebtes Ereignis hindeuten. Eine andere Hypothese ist, dass es im Laufe der Zeit immer wieder zu kleineren Kollisionen kam, deren Effekte sich summiert haben, wodurch die Achse von Uranus allmählich gekippt ist. Aus mythologischer Sicht wäre ein gigantischer Zusammenprall erstaunlich passend. Da Uranus immer tyrannischer wurde und die ganze Erde unter Kontrolle haben wollte, wurde er von seinem Sohn Saturn kastriert und vom Thron gestoßen. Der Himmelsgott dürfte ein derart traumatisches Erlebnis durchaus als einen gigantischen Zusammenstoß empfunden haben, der ihn buchstäblich aus der Bahn geworfen hat. Tatsächlich sind Unfälle und traumatische Erfahrungen wichtige astrologische Entsprechungen von Uranus.
Da Uranus durch seine Achsenneigung praktisch um die Sonne „rollt“, kommt es zu extremen Jahreszeiten auf dem Planeten. Eine Jahreszeit dauert etwa 21 Erdjahre auf Uranus. Das bedeutet, dass eine Hemisphäre für zwei Jahrzehnte fast durchgehend vom Sonnenlicht überflutet wird, während die andere in Dunkelheit versinkt. Diese Umstände lassen erahnen, warum Uranus Extreme verkörpert. Die extremen Licht- und Schattenverhältnisse sind sinnbildlich für die plötzlichen Wachstumsschübe, die so typisch in der Persönlichkeitsentwicklung sind. Lange Zeit passiert anscheinend nichts, doch dann kommt ein Durchbruch mit voller Kraft und wir haben das Gefühl von der Dunkelheit ins Licht zu treten. Wir können lange im „Dunkeln“ tappen, bevor es zu einer plötzlichen „Erleuchtung“ kommt, die unser Leben grundlegend verändert. Unter dem Einfluss von intensiven Uranus-Transiten kann sich unser Leben um 180° wenden! Die „Schieflage“ des Planeten ist auch sinnbildlich für das Unbequeme, das Uranus anhaftet, denn für einen Rebellen ist Bequemlichkeit ein Fremdwort. Wenn wir einen Befreiungsschlag vollziehen wollen, müssen wir oft unbequem werden und wir brauchen die Bereitschaft unberechenbare, unsichere Situationen auszuhalten.
Das Exzentrische, das so typisch für Uranus ist, kann durch herausragende Kunst, bahnbrechende Erfindungen oder geniale Ideen zum Ausdruck kommen. In seiner unerlösten Form kann Uranus allerdings auch als Nervensäge in Erscheinung treten! Typisch für einen unerlösten Uranus sind Menschen, die kein besonderes Talent, aber dafür einen enormen Geltungsdrang haben. Wenn jemand, der ein starkes Geltungsbedürfnis hat, nicht durch Talente oder interessante Ideen hervorstechen kann, versucht er unter Umständen durch ein exzentrisches Verhalten die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die Medien sind heute voll von Menschen, die Uranus in seiner unerlösten Form zum Ausdruck bringen. Casting Shows und soziale Medien haben viel dazu beigetragen, dass Menschen, die vorher wenig Chancen hatten ihr Talent zu zeigen, jetzt viel leichter eine Plattform finden. Das ist ein enormer Fortschritt für die Chancengleichheit, denn es gibt viele Menschen, die über ganz erstaunliche Talente verfügen! Auf der anderen Seite gibt es aber auch erstaunlich viele Menschen, die meinen, man könne ein nicht vorhandenes Talent durch einen übertriebenen Geltungsdrang ausgleichen. Reality-Shows würden ohne diese Selbstdarsteller wahrscheinlich gar nicht existieren. Online-Trolls sind eine weitere typische Ausdrucksform von einem unerlösten Uranus, bzw. Menschen, die sich auf der zwischenmenschlichen Ebene daneben benehmen. Ich möchte nicht sagen, dass jeder Beitrag immer geistreich oder tiefgründig sein muss. In den Zwillingen spielen die Themen Entertainment und Zerstreuung eine große Rolle. Von daher sage ich nicht, dass alles, was wir konsumieren oder selbst äußern, immer einen hohen intellektuellen Standard haben muss. Der Transit von Uranus durch die Zwillinge möchte uns bewusst machen, wie wichtig es ist, dass wir auch den leichten, spielerischen Seiten des Lebens Aufmerksamkeit schenken und ihren Wert erkennen. Wenn ich von Menschen mit einem übertriebenen Geltungsdrang spreche, geht es mir um den Aspekt der Zwischenmenschlichkeit, denn genau das Zwischenmenschliche rückt der Transit von Uranus in den Zwillingen in den Fokus. Während ein erlöster Uranus durch ein stark ausgeprägtes soziales Bewusstsein zum Ausdruck kommt, erkennt man einen unerlösten Uranus oft an einem schwach ausgeprägten sozialen Bewusstsein. Das fängt an bei Menschen, die sich rücksichtslos verhalten und es endet in einer antisozialen Persönlichkeitsstörung, bei der die Betroffenen nicht mal Skrupel haben kriminell zu werden. Ein gesunder Uranus lebt nach dem Motto „die Freiheit des Einen endet da, wo die Rechte des anderen beginnen“. Ein ungesunder Uranus verwechselt Freiheit mit Egozentrik und Verantwortungslosigkeit.
Auf der gesellschaftlichen Ebene verwechseln wir heute oft Aufmerksamkeit mit Relevanz, was ein typisches Merkmal eines unerlösten Uranus ist. Ein unerlöster Uranus will um jeden Preis auffallen, schockieren oder sich einfach nur zum Clown machen, alles um Aufmerksamkeit zu generieren. Solchen Menschen ist es egal, ob sie positive oder negative Aufmerksamkeit erhalten, denn es geht ihnen um den Kick, den sie bekommen, wenn sie kurz im Mittelpunkt stehen. Zwischen einem gesunden und einem ungesunden Uranus gibt es natürlich viele Abstufungen. Während man auf der einen Seite des Spektrums übertriebene Anpassung findet, findet man auf der anderen Seite radikales asoziales Verhalten. Ein erlöster Uranus macht sein eigenes Ding, während er sich an Gesetze und grundlegende zwischenmenschliche Regeln hält.
Interessanterweise haben Astrologen Uranus schon als Exzentriker bezeichnet, lange bevor bekannt war, dass der Planet extrem von der Norm abweicht. Erst seit den 1980er Jahren wissen wir, dass Uranus diese außergewöhnliche Achsenneigung hat. Viele der typischen astrologischen Zuschreibungen - wie Andersartigkeit, Rebellion, Exzentrik und Innovation - wurden aber schon lange vor den 1980ern mit Uranus assoziiert. Bereits kurz nach seiner Entdeckung begannen Astrologen Uranus als Symbol für plötzliche Umbrüche, technische Neuerungen und geistige Unabhängigkeit zu deuten. Das lag vor allem daran, dass seine Entdeckung das damalige Weltbild zutiefst erschütterte, weil man jahrtausendelang davon ausging Saturn sei der äußerste Planet unseres Sonnensystems. Saturn symbolisierte, aufgrund seiner vermeintlich äußersten Position im Sonnensystem, die Grenzen der Realität und des Machbaren. Die Entdeckung von Uranus hat die saturnischen Grenzen radikal in Frage gestellt. Vieles, was man 1781 als vollkommen unrealistisch bezeichnet hätte, gehört heute zu unserer alltäglichen Realität, seien es technologische Erfindungen, wissenschaftliche Fortschritte oder kulturelle Errungenschaften.
Uranus hat 27 bekannte Monde. Seine Monde umkreisen ihn aber nicht, wie bei anderen Planeten, um einen „aufrecht“ stehenden Äquator, sondern um einen Äquator, der fast parallel zur Umlaufbahn des Planeten liegt. Da sich Uranus und seine Monde quasi seitwärts durch das Sonnensystem bewegen, gleicht er einem gigantischen Riesenrad im All! Eine weitere Besonderheit ist das Magnetfeld von Uranus, denn es ist stark vom Planetenmittelpunkt versetzt und fast senkrecht zu seiner Rotationsachse ausgerichtet. Diese Asymmetrie führt zu ungewöhnlichen Strukturen in der Magnetosphäre und stellt die Wissenschaft vor viele Herausforderungen. Uranus ist also ein faszinierender Planet, der sich in vielerlei Hinsicht von den anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems unterscheidet. Von daher symbolisiert Uranus das Exzentrische, Andersartige, Überraschende und Unberechenbare. Ein astrologischer Grundsatz lautet „wenn Du weißt was kommt, ist es nicht Uranus!“.
Uranus, die höhere Oktave von Merkur
In gewisser Weise ist dieser Transit ein Heimspiel für Uranus, denn zur Zeit seiner Entdeckung im Jahr 1781 lief Uranus auch durch die Zwillinge! Da Astrologen für die Entstehung von Himmelskörpern nicht auf Geburtsdaten zurückgreifen können, werden Entdeckungshoroskope erstellt. Zur Zeit seiner Entdeckung befand sich Uranus auf 24° Zwillinge. Die Zwillinge werden von dem Kommunikations- und Handelsplaneten Merkur beherrscht. Da Uranus die höhere Oktave von Merkur ist, kann sich der große Erneuerer im ersten Luftzeichen besonders kraftvoll entfalten! Aber warum ist Uranus eigentlich die höhere Oktave von Merkur? In der Musik bezeichnet eine Oktave ein Intervall, bei dem sich die Frequenz des Grundtons verdoppelt und in einer höheren Tonlage erklingt. Der Ton ist im Kern also gleich, aber er hat sozusagen eine erweiterte, intensivere, klarere Qualität. Merkur verkörpert grundlegende intellektuelle und kommunikative Fähigkeiten. Uranus lässt die Merkur-Themen in einer höheren Oktave erklingen, indem er sie auf eine transzendierte, innovativere und intuitivere Art zum Ausdruck bringt. Merkur symbolisiert das rationale Denken, die alltägliche Kommunikation, analytische Fähigkeiten und den Informationsaustausch. Uranus erweitert diese Bereiche durch spontane Eingebungen, intuitive Erkenntnisse, originelle Ideen und revolutionäres Denken. Das berühmte „think outside the box“ ist ein typisches Uranus Thema. Uranus bringt nicht nur neue Denkansätze, er durchbricht veraltete Denk- und Kommunikationsmuster und öffnet uns für alternative, unerwartete Lösungen. Uranus wird als die höhere Oktave von Merkur bezeichnet, weil er die typischen Merkur-Themen - wie kognitives Denken, Ideen, Kommunikation und Informationsverarbeitung - in einer weiterentwickelten, dynamischen und unkonventionellen Art ausdrücken kann. Während Merkur ein praktisch-methodischer und analytischer Planet ist, bringt Uranus intuitive und visionäre Qualitäten mit ein.
Auf eine konkrete Art kann Uranus als die höhere Oktave von Merkur zum Beispiel dadurch zum Ausdruck kommen, dass wir einen Menschen, der uns nah steht, immer wieder auf ein Verhalten aufmerksam machen, das uns sehr stört. Obwohl wir diesen Menschen mehrmals darum gebeten haben sein Verhalten zu ändern, hat sich nichts geändert. Wir erklären diesem Menschen, dass wir die Beziehung zu ihm abbrechen müssen, wenn er sein Verhalten nicht ändert. Aber insgeheim hadern wir mit uns selbst. Die Beziehung ist uns sehr wichtig und wir sind uns nicht sicher, ob wir unsere Ansage in die Tat umsetzen würden. Irgendwann kommen wir an den Punkt, an dem wir es bitterernst meinen. Uns ist klar, dass wir die Beziehung unter diesen Umständen nicht weiterführen können und innerlich sind wir schon dabei uns von diesem Menschen zu lösen. Plötzlich verändert die Person ihr Verhalten. Das veränderte Verhalten kommt dadurch zustande, dass dieser Mensch spürt, dass wir es jetzt ernst meinen. Die Worte, die wir wählen, können die gleichen sein, aber die Botschaft kommt ganz anders an, wenn wir etwas wirklich ernst meinen. Dieses „ernst meinen“, also das Authentische, ist der Einfluss von Uranus. Uranus sendet, neben den gesprochenen Worten, Signale, die wir bewusst oft gar nicht wahrnehmen, aber auf unbewussten Ebenen treffen sie direkt ins Mark. Wenn Merkur und Uranus eine erfolgreiche Verbindung eingehen, wirken Worte wie ein Laserstrahl! Viele von uns haben derartige Erfahrungen wahrscheinlich schon gemacht. Wir können etwas immer wieder sagen und wir können dabei sehr bemüht sein die richtigen Worte zu finden und den richtigen Ton zu treffen. Aber erst wenn unsere Worte auf einer Linie mit unserer inneren Absicht sind, kommt die Botschaft glasklar an. Und eben dieses Zusammenspiel zwischen den gesprochenen Worten und der inneren Ausrichtung entspricht einer positiven Verbindung zwischen Merkur und Uranus. Entscheidend ist hier, wie gesagt, das Authentische. Die Echtheit unserer Worte und Absichten kann in dem Zusammenhang nicht vorgetäuscht werden. Wenn wir versuchen eine Veränderung herbeizuführen, indem wir nur so tun als wenn wir es ernst meinen, kann der beschriebene Uranus-Effekt nicht zustande kommen. Nur wenn wir wirklich meinen was wir sagen, haben unsere Worte die Kraft eines Laserstrahls. Das genannte Beispiel ist nur ein Beispiel von vielen möglichen Beispielen. Die Merkur-Uranus-Verbindung kann auch in ganz anderen Lebenssituationen zum Ausdruck kommen. Entscheidend ist, dass der Einfluss von Uranus dafür sorgt, dass etwas blitzschnell und sehr direkt ankommt, bzw. vermittelt wird.
Uranus-Pluto-Zyklus 1965 - 2104: Die kulturelle Revolution
Interessanterweise lief in der Zeit, in der Uranus entdeckt wurde, nicht nur Uranus durch die Zwillinge, sondern Pluto lief damals auch durch den Wassermann, also durch das Herrscherzeichen von Uranus! In seinem aktuellen Transit läuft Pluto von 2023 bis 2044 durch den Wassermann. Uranus in den Zwillingen und Pluto im Wassermann stehen in den kommenden Jahren im harmonischen Aspekt zueinander. Von 2026 bis 2028 wird Uranus mehrmals ein Trigon zu Pluto bilden. Insgesamt kommt es in dieser Zeit zu fünf exakten Trigonen!
Die Astrologie ist eine Lehre von Zyklen. Speziell bei den langsam laufenden Planeten - Saturn, Uranus, Neptun und Pluto - ist es sehr wichtig ihre Zyklen zu berücksichtigen, damit wir die größeren Zusammenhänge verstehen. Die langsam laufenden Planeten kennzeichnen eine ganze Generation und sie markieren unterschiedliche Etappen der Geschichte. Die Trigone, die sich in diesen Jahren bilden, sind sehr wichtige Meilensteine in einem 138 Jahre dauernden Zyklus, der Mitte der 1960er Jahre begonnen hat und im Jahr 2104 endet. Der Uranus-Pluto-Zyklus, in dem wir uns jetzt befinden, hat im Oktober 1965 begonnen, als Uranus die erste von drei Konjunktionen zu Pluto in der Jungfrau gebildet hat. Die Uranus-Pluto-Konjunktionen, die 1965 und 1966 stattfanden, markierten das Ende von dem vorangegangenen Uranus-Pluto-Zyklus und den Beginn von dem Zyklus, in dem wir uns jetzt befinden.
Die Tatsache, dass die Uranus-Pluto-Konjunktionen damals in der Jungfrau stattfanden, ist nicht nur aus astrologischer, sondern auch aus historischer Sicht sehr interessant, denn die Jungfrau ist die einzige Frau im ganzen Zodiak! Der Tierkreis besteht zwar aus sechs männlichen und sechs weiblichen Zeichen, aber auch die weiblichen Zeichen werden nach einer jahrhundertealten astrologischen Tradition in ihrer männlichen Form dargestellt. Der Stier, das erste weibliche Zeichen, wird als Stier dargestellt und nicht als Kuh. Oder der Steinbock, ein weiteres weibliches Zeichen, wird von einem Steinbock verkörpert und nicht von einer Steingeiß. Die Jungfrau ist also die einzige Frau unter all den Tieren und Männern, die durch die anderen Zeichen symbolisiert werden. Als einzige Frau unter so vielen Tieren und Männern hat die Jungfrau natürlich eine ganz andere Perspektive auf die Welt. Und um eben diese weibliche Perspektive dreht sich der 138 Jahre dauernde Uranus-Pluto-Zyklus, in dem wir uns jetzt befinden.
Die Jungfrau wird – wie die Zwillinge – von dem Kommunikationsplaneten Merkur beherrscht. Der achtjährige Transit von Uranus durch die Zwillinge möchte uns dazu verhelfen ein neues Gleichgewicht zwischen der weiblichen und der männlichen Perspektive herzustellen. „Weiblich“ und „männlich“ definieren in der Astrologie allerdings nicht unbedingt das biologische Geschlecht. Die Astrologie beschreibt in erster Linie archetypische Inhalte. Hier geht es vielmehr um weibliche und männliche Eigenschaften, die - zu unterschiedlichen Anteilen - in jedem Menschen vorhanden sind. Manch ein Mann kann von seinem Wesen her viel weiblicher sein, als manch eine Frau und manch eine Frau kann über mehr männliche Charaktereigenschaften verfügen, als manch ein Mann.
Die Uranus-Pluto-Konjunktionen, die Mitte der 1960er Jahre stattgefunden haben, markieren die Geburtszeit der kollektiven Entwicklungen, die mit den Trigonen in den kommenden Jahren eine Vollendung finden wollen. Ein Großteil der Menschen, die die 1960er Jahre besonders geprägt haben, gehörte zu der Generation, die in den 1940er Jahren mit Uranus in den Zwillingen geboren wurde. Das vorherige Mal lief Uranus von 1941 bis 1949 durch die Zwillinge. Die Menschen, die während den 1940er Jahren mit Uranus in den Zwillingen geboren wurden, waren in den 1960er Jahren in ihren 20ern, also in ihrer Sturm und Drang Zeit!
Charakteristisch für die 1960er Jahre ist die kulturelle Revolution, die von der Hippie-Bewegung stark vorangetrieben wurde. Die Hippies sind heute zwar das bekannteste Symbol der kulturellen Revolution, aber die „Blumenkinder“ waren nur ein Teil eines vielschichtigen Wandels. Die Zeit war geprägt von einer tiefen Erschütterung alter Werte und einem Ausbruch in neue Ausdrucksformen. Die Popkultur explodierte und Bands wie die Beatles, Rolling Stones, Doors und Led Zeppelin revolutionierten die Jugend nicht nur durch ihren progressiven Musikstil, sondern auch durch ihre freiheitsliebende, experimentierfreudige Lebensphilosophie. Das Interesse an Yoga, Meditation, Spiritualität und Esoterik stieg rasant an und die New Age Bewegung bekam einen kraftvollen Wachstumsschub. Kunst, Musik und Mode wurden innerhalb von kürzester Zeit wesentlich freier und experimenteller. Feministische und afroamerikanische Bewegungen brachten Stimmen an die Oberfläche, die jahrhundertelang kein Gehör fanden. Die Studentenbewegungen in Paris, Berlin und Berkeley forderten mehr Bildung, Mitbestimmung und Transparenz in der Politik. Die Zeit war geprägt von Feminismus, Bürgerrechtsbewegungen und Anti-Kriegs-Protesten. Es war eine Zeit des kollektiven Aufstands gegen die alten Machtverhältnisse.
Die sexuelle Revolution brach die Tabus der vorangegangenen Generationen, sie sprengte alte Moralvorstellungen und brachte die sexuelle Aufklärung. Während Sexualität vorher mit Tabus, Schuldgefühlen und rigider Moral belegt war, wurde sie nun öffentlich diskutiert, erforscht und zum Ausdruck gebracht. Bis in die 1950er Jahre galt der Ausdruck von körperlicher Zuneigung in der Öffentlichkeit als obszön. Selbst das Händchenhalten empfand man als anstößig im öffentlichen Raum. In den 1960er Jahren wurde Sexualität in Filmen, Musik und Literatur nicht nur viel präsenter, sondern auch wesentlich leidenschaftlicher, was das Verhalten der Menschen im Alltag stark beeinflusste. Die Antibabypille, die Anfang der 1960er Jahre auf den Markt gekommen war, führte innerhalb von kürzester Zeit zu wesentlich mehr weiblicher Selbstbestimmung. Frauen konnten erstmals selbst entscheiden, ob und wann sie Kinder bekommen, was revolutionär für ihren Bildungsweg, ihre berufliche Laufbahn und ihre Lebensplanung war.
Kennzeichnend für diese Zeit sind auch radikale technologische Sprünge, wie in der Raumfahrt, in der Computertechnik und in der Medizin. Die 1960er Jahre waren die Dekade des „Wettlaufs ins All“. Die erste Mondlandung im Jahr 1969 ist einer der größten Meilensteine in der Menschheitsgeschichte. Der erste modulare Großrechner, der als Vorläufer moderner Computerarchitektur gilt, wurde von IBM auf den Markt gebracht. Philips hat den Kassettenrekorder erfunden, was eine Revolution für Audioaufnahmen im Alltag bedeutete. In der Schwangerschaftsvorsorge kamen Ultraschallgeräte erstmalig zum Einsatz. 1967 wurde die erste erfolgreiche Herztransplantation durchgeführt, was in der damaligen Zeit einem medizinischen Wunder glich. In der Psychiatrie begann man sich von Zwangsmaßnahmen zu lösen und stärker auf psychotherapeutische Verfahren zu bauen. Was all diese Ereignisse verbindet, ist der uranisch-plutonische Geist. Die 1960er Jahre sind kennzeichnend für eine Welt, die im radikalen Wandel war. Die Uranus-Pluto-Konjunktionen kennzeichnen eine Generation, die spürte, dass die Gesellschaft grundlegende Veränderungen brauchte und sie hatte den Mut, radikal neue Wege zu gehen.
Wo wollen wir hin von hier?
Symbolisch gesehen werden wir in diesen Jahren mit dem Erbe unserer Großeltern konfrontiert. Aus mythologischer Sicht ist Uranus der Vater von Saturn und der Großvater von Jupiter, dem späteren König der Götter, dem Gott, der über die Menschen und Götter herrschen sollte. Jetzt geht es darum die Errungenschaften der Generation zu bewahren, die in den 1960er Jahren die Welt aus den Angeln hob und das Erbe unserer „Großeltern“, das uns so viele Freiheiten gebracht hat, mehr zu würdigen. Uranus macht uns auf die eine oder andere Art bewusst welch hohes Gut Freiheit ist. Unter dem Einfluss eines Uranus-Transits gewinnen wir entweder an Freiheit oder unsere Freiheit wird eingeschränkt und wir müssen sie uns zurückerobern. In beiden Fällen lernen wir viel über den Wert von Freiheit. In diesen Jahren geht es aber nicht nur darum die vielen Freiheiten zu würdigen, die seit der kulturellen Revolution errungen wurden, jetzt müssen wir uns auch mit den negativen Konsequenzen der 1960er Ereignisse auseinandersetzen. Denn jetzt, ungefähr 60 Jahre später, zeigt sich deutlich, dass die kulturelle Revolution nicht nur Licht, sondern auch Schatten mit sich brachte.
Die Umbrüche der 1960er Jahre haben vieles befreit, aber sie haben auch Spuren hinterlassen, die bis heute diskutiert werden. Es kam zu einem Verlust traditioneller Strukturen. Die radikale Infragestellung von Autoritäten führte zu wesentlich mehr Freiheit, aber auch zu einer gewissen Orientierungslosigkeit. Viele Menschen beklagen heute einen Mangel an Halt, an verbindlichen Werten und an einem generationsübergreifenden Verantwortungsbewusstsein. Im Laufe der Zeit wurden die Folgen der antiautoritären Erziehung immer sichtbarer. Die Idee der 1960er Jahre Kinder frei von Druck, Regeln und Hierarchie zu erziehen, war damals revolutionär, aber in der Praxis fehlten oft klare Grenzen und sinngebende Leitlinien. Kritiker sprechen von einer „verunsicherten Generation“, die entweder gegen Autorität rebelliert oder überfordert ist von ihr. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte kam es zunehmend zu einer Zersplitterung der Gesellschaft, anstatt dass das Gemeinschaftsbewusstsein gewachsen ist, was ein positiv gelebter Uranus eigentlich anstrebt. Die Betonung individueller Freiheit führte zu einer Pluralisierung der Lebensentwürfe. Auf der einen Seite hat der Einzelne heute viel mehr Möglichkeiten sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten, aber auf der anderen Seite hat der Fokus auf individuelle Freiheit zur Folge, dass gemeinsame gesellschaftliche Ziele mittlerweile viel schwerer zu definieren sind. Das permanente Hinterfragen der bestehenden Verhältnisse hat zu einer Überforderung geführt. Viele Menschen empfinden den heutigen Diskurs als zu moralisch aufgeladen oder ideologisch überfrachtet. Die ständige Kritik an allem – von Geschlechterrollen bis zur Sprache – hat zwar viele positive Entwicklungen angestoßen, in vielerlei Hinsicht führt sie aber auch zu einer permanenten Gereiztheit und Spaltung der Gesellschaft.
Führungskrise
Seit der kulturellen Revolution der 1960er Jahre haben wir ein ungelöstes Autoritätsproblem. Viele Historiker und Soziologen sehen die 1960er Jahre als den entscheidenden Wendepunkt im gesellschaftlichen Umgang mit Autorität. Die 1960er Bewegungen haben Autorität radikal infrage gestellt: in der Familie, in der Kirche, im Bildungssystem, in staatlichen Institutionen und in der Politik. Was vorher als selbstverständlich galt – Hierarchie, Gehorsam, Respekt vor Ämtern, Älteren und Experten – wurde plötzlich als potenziell unterdrückend eingeordnet. Die 1960er Revolution war enorm befreiend, sie hat aber auch eine Leerstelle hinterlassen, die bis heute spürbar ist. Viele Soziologen sprechen von einer „Krise der Autorität“, weil wir zwar keine autoritären Strukturen mehr wollen, aber auch keine klaren Alternativen gefunden haben, wie legitime, vertrauenswürdige Führung aussehen kann. Das hat viele gesellschaftliche Konsequenzen: Polarisierung in sozialen Medien, Misstrauen gegenüber der Wissenschaft und eine wachsende Politikverdrossenheit.
Uranus in den Zwillingen bildet in diesen Jahren nicht nur die Trigone zu Pluto im Wassermann, der große Revoluzzer bildet auch anregende Sextile zu Saturn und Neptun im Widder! Ein Sextil ist ein fruchtbarer Aspekt, bei dem etwas Neues entstehen will. Speziell die Sextile, die Uranus zu Saturn bildet, sind sehr vielversprechend, denn da wo Uranus über die Stränge schlägt, kann Saturn Grenzen setzen und da wo Saturn zu autoritär wird, kann Uranus auflockern. Saturn symbolisiert Führungskräfte, Autoritätspersonen, staatliche Institutionen und gesellschaftliche Strukturen. Der knapp dreijährige Transit von Saturn durch den Widder stellt uns vor die Frage wie Autorität auf eine konstruktive Art gelebt werden kann. Der Widder ist das erste Zeichen des Zodiaks und damit der Initiator, der etwas Neues in die Wege leitet. Mit Saturn im Widder in Harmonie zu Uranus in den Zwillingen und zu Pluto im Wassermann wollen neue Führungsstile entstehen!
Die Revolution der 1960er Jahre verlief nicht ohne Gegenwehr. Schon damals gab es Menschen, denen die Veränderungen in der Gesellschaft nicht nur viel zu schnell gingen, sondern auch viel zu radikal waren. Je radikaler eine Bewegung ist, desto mehr Gegenwehr bringt sie hervor. Das gilt speziell für Uranus in den Zwillingen, denn Uranus ist der Planet der Extreme und die Zwillinge sind das Zeichen der Polarität. Wenn wir uns eine demokratische Gesellschaft als eine Gruppe von Menschen vorstellen, die alle in einem Boot sitzen, dann muss auf der linken Seite in etwa genauso stark gerudert werden, wie auf der rechten Seite. Solange rechts und links weitestgehend gleichgewichtig gerudert wird, kommt das Boot gut voran. Wenn allerdings zu stark links oder zu stark rechts gerudert wird, beginnt sich das Boot im Kreis zu drehen. Den Ruderern wird schwindelig und keiner weiß mehr, ob man jetzt mehr auf der linken oder mehr auf der rechten Seite rudern muss. Wenn sich das Boot lange genug im Kreis dreht, sind die Ruderer so erschöpft, dass sie ihr Ruder nur allzu gern aus der Hand geben, wenn jemand kommt, der behauptet, er wüsste wo es lang geht. Als Gesellschaft befinden wir uns an dem Punkt, an dem wir uns im Kreis drehen. Von daher leben wir in herausfordernden Zeiten, denn jetzt sind wir besonders anfällig für Menschen, die uns einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen.
Die Gruppierungen, die sich in den 1960er Jahren gegen die progressiven Bewegungen gestellt haben, bestanden aus einem breiten Spektrum konservativer, religiöser, politischer und gesellschaftlicher Kräfte, die sich durch die rasanten sozialen Veränderungen bedroht fühlten. Konservative Politiker wie Richard Nixon in den USA nutzten gezielt das Unbehagen vieler Bürger über Proteste, Drogenkultur und sexuelle Befreiung, um Propaganda gegen die vermeintlich gefährlichen Rebellen zu machen. Nixon sprach von einer „schweigenden Mehrheit“, die sich gegen das „Chaos“ der 1960er stellte. Seine Regierung setzte auf eine harte Linie gegen Demonstrationen und Drogenkonsum. Es gab viele mediale Gegenkampagnen. Fernsehen, Zeitungen und konservative Kommentatoren stellten die progressive Jugend oft als chaotisch, verantwortungslos oder gar gefährlich dar. Hippies wurden als arbeitsscheue, weltfremde Aussteiger verspottet, Feministinnen wurden als Familienzerstörerinnen diffamiert und Bürgerrechtsaktivisten wurden als Unruhestifter betitelt. Konservative Stimmen riefen zu einer kulturellen Rückbesinnung auf. Sie forderten eine Rückkehr zu traditionellen Werten, wie Familie, Religion und Patriotismus. Christlich-konservative Gruppen gewannen an Einfluss und gründeten Organisationen, die sich gegen Abtreibung, sexuelle Aufklärung und feministische Anliegen wandten. Konservative Politiker setzten auf Überwachung und Einschüchterung. Das FBI führte Programme durch, die gezielt linke Gruppen, Bürgerrechtsorganisationen und Aktivisten wie Martin Luther King Jr. oder die Black Panthers überwachten, infiltrierten und zu diskreditieren versuchten. Viele konservative Arbeitgeber lehnten Bewerber mit alternativem Lebensstil ab. Lange Haare, politische Aktivitäten oder eine Drogenvergangenheit konnten zur sozialen Ausgrenzung führen. Universitäten und Schulen wurden unter Druck gesetzt, „radikale“ Professoren zu entlassen oder Lehrpläne zu „entpolitisieren“.
Die beschriebenen Zustände erinnern in vielerlei Hinsicht an unsere Gegenwart. Auch Die beschriebenen Zustände erinnern in vielerlei Hinsicht an unsere Gegenwart. Auch damals gab es zwei konträre Kräfte, die in der Gesellschaft gegeneinander gearbeitet haben, was in ähnlicher Form heute wieder der Fall ist. In vielerlei Hinsicht hat sich die Welt seit den 1960er Jahren grundlegend verändert, aber was sich bis heute viel zu wenig verändert hat, ist unser Umgang mit Andersdenkenden und unsere Art Probleme zu lösen. Beide Seiten beharren auf ihrem Standpunkt, anstatt zu versuchen einen Mittelweg zu finden. Heute sind wir in einer Situation, in der sich die Fronten so verhärtet haben, dass wir nur zwei Möglichkeiten haben. Entweder wir bekämpfen uns so lange, bis es richtig knallt oder wir fangen endlich an miteinander zu sprechen, anstatt immer nur übereinander herzuziehen!
Da die Zwillinge das Zeichen der Kommunikation sind, wird Uranus – auf die eine oder andere Art – das Feld der Kommunikation revolutionieren. Ein Grundsatz in der Astrologie lautet „im Kleinen, wie im Großen. Wie Oben, so Unten“. Wenn ich sage, dass Uranus gesellschaftliche Strömungen und kollektive Entwicklungen symbolisiert, klingt das ziemlich abstrakt. Aber wer ist die Gesellschaft? Wir alle sind die Gesellschaft! Jeder und jede Einzelne von uns trägt entweder zur gesellschaftlichen Spaltung bei oder baut Brücken, damit wir uns irgendwie annähern können. In dem Zusammenhang ist Kommunikation das entscheidende Werkzeug. Und dabei geht es natürlich nicht nur darum politische Themen zu diskutieren. Uranus in den Zwillingen will uns allgemein zu einem bewussteren, authentischeren Umgang mit Sprache verhelfen.
Neue Gesprächskultur
In den Zwillingen geht es um die Kunst der Sprache und Uranus ist der Planet des Fortschritts. Die menschliche Sprache ist ein relativ spätes Produkt der Evolution. Sprache ist das jüngste Kommunikationsmittel, das die menschliche Evolution hervorgebracht hat. Unsere Vorfahren verfügten über eine Protosprache, durch die sie sich über Gesten, Laute und einfache Signale verständigen konnten. Aber eine strukturierte Grammatik, abstrakte Begriffe, Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft-Denken, metaphorisches Sprechen und Ironie, sind relativ neu in unserem kommunikativen Repertoire. Obwohl Sprache das differenzierteste Werkzeug ist, das die Menschheit als Kommunikationsmittel entwickelt hat, wird sie von vielen noch nicht ausreichend genutzt, wenn Gefühle brodeln, Unsicherheiten drohen oder Nähe gefordert ist. Ein Beispiel: jemand ärgert sich immer, wenn sein Nachbar laute Musik hört. Anstatt bei dem Nachbarn zu klingeln und das Gespräch zu suchen, fängt die Person an mit den Füßen zu stampfen, zu hämmern oder mit Geschirr zu klappern. Wenn er dem Nachbarn im Hausflur begegnet, spricht er ihn nicht auf die laute Musik an, er tut so als wenn alles in Ordnung wäre. Ein paar Stunden später, wenn der Nachbar wieder die Musik aufdreht, geht das Spiel von vorne los.
Viele Menschen greifen in Stress- oder Konfliktsituationen auf nonverbale oder indirekte Ausdrucksformen zurück, weil sie eine direkte Kommunikation als bedrohlich oder unangenehm empfinden. Solche Situationen verdeutlichen, dass Sprache als Kommunikationsmittel noch relativ neu in der Evolution ist, während das Produzieren von Geräuschen evolutionär viel älter und deshalb instinktiv vertrauter ist. Wenn jemand stampft statt spricht, ist das ein Rückfall in das archaische Repertoire. Wer etwas mit Worten klärt, muss sich zeigen, Verantwortung übernehmen, Position beziehen, vielleicht auch Grenzen setzen oder Grenzen anerkennen. Viele Menschen gehen davon aus, sie könnten Konflikte vermeiden, indem sie Kommunikation vermeiden, frei nach dem Motto “lieber ein Geräusch, eine Mimik oder eine Geste als ein Gespräch“. Ein Gespräch kann eskalieren, Körpersignale bleiben uneindeutig und bieten viel Interpretationsspielraum, wodurch man die Verantwortung an das Gegenüber abgibt. Auf diese Art können aber keine Probleme gelöst werden und es kann auch kein echtes Vertrauen entstehen.
Die meisten Beziehungen scheitern an Kommunikationsproblemen. Kommunikation ist das Fundament jeder Beziehung, ohne sie fehlt Verständnis, Nähe und die Möglichkeit zur Konfliktlösung. Missverständnisse, unausgesprochene Erwartungen und verletzende Gesprächsmuster führen zu emotionaler Distanz. Paare mit destruktiven Kommunikationsmustern haben ein deutlich höheres Trennungsrisiko. Nicht zuhören, dem Gegenüber ins Wort fallen, Gefühle nicht offen ansprechen, passiv-aggressive Verhaltensweisen, nörgeln, erwarten, dass andere die eigenen Gedanken lesen, anstatt die Dinge klar anzusprechen und Kommunikationsverweigerung, gehören zu den häufigsten Kommunikationsproblemen, die Beziehungen zerstören. Paartherapeuten betonen, dass viele Beziehungen nicht an mangelnder Liebe, sondern an Kommunikationsproblemen scheitern!
Uranus in den Zwillingen will Fortschritt im kommunikativen Bereich. Wenn wir Fortschritt wollen, müssen wir Sprache ernst nehmen. In den kommenden acht Jahren haben wir die Aufgabe eine bessere Gesprächskultur zu schaffen. Wir haben heute so viele technische Kommunikationsmittel, aber das sind nur Spielzeuge, die uns vom Wesentlichen ablenken, solange wir Sprache nicht würdigen. Sprache zu würdigen bedeutet nicht nur die Dinge anzusprechen, die uns wichtig sind, sondern auch zu unserem Wort zu stehen. Natürlich haben viele Menschen das Vertrauen in Politiker verloren. Wie sollte man jemandem vertrauen, der nachweislich immer wieder seine Versprechen bricht? Wenn Worte keine Bedeutung haben, gibt es keine Gesprächsgrundlage. Wenn Worte nicht mit Taten übereinstimmen, können wir uns auf nichts verlassen. Als Individuen haben wir zwar nur einen begrenzten Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen, aber wir alle prägen diese Gesellschaft. Jeder von uns, der sich in seinem persönlichen Umfeld um eine bessere Kommunikation bemüht, trägt dazu bei, dass sich die Gesprächskultur gesamtgesellschaftlich verbessern kann. Eine bessere Gesprächskultur ist die Eintrittskarte in eine Zukunft, in der es sich zu leben lohnt!
Viele liebe Grüße mit den Sternen ✨
Lia
Wichtige langfristige Themen der astrologischen Zeitqualität:
Mondknoten in Fische & Jungfrau Januar 2025 - Juli 2026:
Mondknoten in Fische ♓ & ♍ Jungfrau Januar 2025 - Juli 2026 : Ab in die Tiefe 🐬 - YouTube
Saturn im Widder 2025 - 2028:
Saturn im Widder ♈ 2025 - 2028: Saturns wichtigster Fall - YouTube
Saturn in den Fischen 2023 - 2026:
Saturn in den Fischen ♓07.03.2023 - 14.02.2026: SEELENWERKE 🙏 - YouTube
Jupiter im Krebs 09.06.2025 - 30.06.2026:
https://www.youtube.com/watch?v=msR7CveEtgQ
Uranus Konjunktion Fixstern Algol:
Uranus-Algol-Konjunktionen 2024-2025: Versöhnung mit Medusa? - YouTube
Pluto im Wassermann 2023 - 2044:
Pluto im Wassermann ♒ 2023-2044: Jetzt sind WIR dran! - YouTube
Sonne-Venus-Zyklus 2022 - 2130: Schütze was Dir lieb & teuer ist:
Sonne-Venus-Zyklus 2022 - 2130
Meine Webseite: http://www.symbolsysteme.de/
Meine Emailadresse: lia@symbolsysteme.de
Mein Blog: http://symbolsysteme.blogspot.de
Mein YouTube Kanal: https://www.youtube.com/user/Symbolsysteme/videos
Mein Pinterest Profil: https://www.pinterest.de/symbolsysteme/
Mein Twitter: https://twitter.com/symbolsysteme
Spenden via PayPal für meine Arbeit: cornelia.butzer@online.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen