„Nichts ist vergleichbar mit dem guten Gefühl, an einen vertrauten Ort zurückzukehren und zu merken, wie sehr man sich verändert hat.“
Nelson Mandela, hatte Jupiter im Krebs
2025 ist das Jahr der grundlegenden Veränderungen. Dieses Jahr ist wegweisend, denn jetzt werden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Nachdem die Mondknoten, Neptun und Saturn bereits die Zeichen gewechselt haben, ist nun auch Jupiter dran! Am 9. Juni 2025 tritt der „Gott der Götter“ das erste Mal seit dem Sommer 2014 in den Krebs ein. Bis zum 30. Juni 2026 kommen wir in den Genuss eines stark gestellten Jupiters, denn der „große Wohltäter“ ist im Krebs erhöht. Jupiter hat eine sehr starke Position im Krebs. Der Planet des Wachstums kann sich im Zeichen der Fruchtbarkeit besonders erfolgreich entfalten!
Jupiter im Krebs Zyklen
Jupiter hält sich immer ein gutes Jahr in einem Tierkreiszeichen auf. Da der Zodiak aus zwölf Sternzeichen besteht, kehrt Jupiter alle zwölf Jahre in das gleiche Zeichen zurück. Das vorherige Mal lief Jupiter vom 26.06.2013 bis zum 16.07.2014 durch den Krebs. Der Zyklus davor erstreckte sich über die Zeit vom 13.07.2001 bis zum 01.08.2002. Am Textende findest Du eine Liste von früheren Jupiter-im-Krebs-Zyklen. Da die Astrologie eine Lehre von Zyklen ist, macht es immer Sinn auf die vergangenen Transite zurückzublicken. Wenn Du Dir in Erinnerung rufst, was sich in den genannten Zeiten in Deinem Leben abgespielt hat, kannst Du vielleicht schon jetzt gewisse Parallelen zwischen den damaligen Ereignissen und Deiner aktuellen Lebenssituation erkennen.
Wachstum
Während mit Jupiter in den Zwillingen in den vergangenen zwölf Monaten das intellektuelle und kommunikative Wachstum im Vordergrund stand, steht mit Jupiter im Krebs in den kommenden zwölf Monaten das emotionale Wachstum im Fokus. Jupiter ist der Planet der Expansion, der glücklichen Fügungen, des Optimismus, der Bildung, der Ethik, der Sinnsuche, der Lebensphilosophie und des Strebens nach etwas Höherem. Jupiter vergrößert das, was er berührt. Der Krebs möchte uns mit unseren Gefühlen und emotionalen Bedürfnissen in Kontakt bringen. Wenn wir diese Einladung annehmen, können wir in den kommenden zwölf Monaten große Fortschritte im emotionalen Bereich machen!
„Groß“ ist ein wichtiges Stichwort im Zusammenhang mit Jupiter, denn wir haben es hier mit dem massereichsten Planeten unseres Sonnensystems zu tun. Bei Jupiter geht es um Größenordnungen, die für das menschliche Vorstellungsvermögen kaum zu begreifen sind. Der Gasriese ist im Durchmesser etwa elf mal größer als die Erde. Während die Erde einen Durchmesser von 12.756 km hat, misst Jupiter beeindruckende 142.984 km. Das bedeutet, man könnte mehr als 1.300 Erden in Jupiter unterbringen, wenn man das Volumen der beiden Himmelskörper vergleicht!
Die expandierende, wachstumsfördernde Wirkung von Jupiter manifestiert sich oft auf eine wünschenswerte Art, sie kann aber auch problematische Formen annehmen. Es ist sehr wichtig, dass wir Jupiter einen guten Nährboden bieten, damit das in unserem Leben wächst, was auch wirklich wachsen soll! Andererseits ist Jupiter aus gutem Grund ein Benefactor, also ein Wohltäter und Glücksbringer. Denn wenn es Probleme in unserem Leben gibt, die wir bisher nicht ernst genommen haben, kann man von Glück sprechen, wenn das Problem plötzlich so groß wird, dass es unübersehbar ist. Wenn wir ein Problem rechtzeitig als solches erkennen, haben wir die Chance das Problem zu lösen, bevor es uns über den Kopf wächst und einen großen Schaden anrichtet.
Auch wenn wir mit Wachstum in der Regel etwas Positives verbinden, ist das von Jupiter symbolisierte Wachstum erst mal wertneutral. Wir freuen uns, wenn die angenehmen Dinge in unserem Leben wachsen, aber wenn sich Probleme vergrößern, verbinden wir damit eher Pech als Glück. Trotzdem können wir rückblickend zu dem Schluss kommen, dass es ein Glücksfall war, dass ein Problem so offensichtlich wurde, dass wir es noch rechtzeitig aus dem Weg räumen konnten.
Wir können vorsorgen, indem wir gleich zum Beginn des Transits von Jupiter durch den Krebs eine Art Bestandsaufnahme machen. Wir können uns fragen in welchen Bereichen wir uns Wachstum wünschen und was lieber klein bleiben oder ganz aus unserem Leben verschwinden sollte. Wenn wir eventuelle Störfaktoren schon jetzt beseitigen, kann sich Jupiter viel besser in unserem Leben entfalten. Jupiter ist der Gott der Götter. Wenn uns der oberste Gott besuchen kommt, wollen wir ihn doch wahrscheinlich gebührend empfangen.
Jupiter Quadrat Chiron: Emotionale Reifeprozesse
Jupiter belohnt diejenigen von uns, die bereit sind zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Wie bereits erwähnt, steht mit Jupiter im Krebs das emotionale Wachstum im Vordergrund, hier geht es also um emotionale Reifeprozesse. Kurz zusammengefasst geht es mit Jupiter im Krebs um emotionale Bildung, denn im Krebs geht es um die Gefühlswelt und Jupiter ist der Planet der höheren Bildung.
Der Transit von Jupiter durch den Krebs bietet uns viele Chancen zur Heilung von emotionalen Wunden. Jupiter wird am 11.11.2025 im Spannungsaspekt (Quadrat) zu Chiron im Widder rückläufig. Da ein Planet sein Tempo enorm drosselt, wenn er rückläufig wird, hält sich der Spannungsaspekt zwischen Jupiter und Chiron außergewöhnlich lange. Normalerweise dauert dieser Transit ungefähr eine Woche, aber da Jupiter im Quadrat zu Chiron stationär und rückläufig wird, hält sich die Spannung von Anfang Oktober 2025 bis Mitte Januar 2026!
Die Spannungsaspekte zwischen Jupiter im Krebs und Chiron im Widder sind ein Test für unsere emotionale Reife. Wenn wir uns ehrlich mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen auseinandersetzen, können wir in den kommenden zwölf Monaten große Wachstumssprünge machen. Da unter dem Einfluss dieses Spannungsaspekts einiger Druck entsteht, kann es in dieser Zeit aber auch verstärkt zu Verletzungen in Beziehungen kommen, weil ein Partner oder beide eben keine ausreichende emotionale Reife haben. Die Qualität von Beziehungen hängt direkt von dem emotionalen Reifegrad der beteiligten Personen ab. Emotionale Reife ist eine der wichtigsten Säulen für gesunde Beziehungen und erfüllte Partnerschaften.
Wenn wir eine gewisse emotionale Reife haben, können wir unsere Gedanken und Gefühle viel klarer ausdrücken. Wir versuchen nicht absichtlich andere zu verletzen, nur weil wir gerade unzufrieden oder emotional aufgewühlt sind. Wir hören aktiv zu und sind daran interessiert Unstimmigkeiten und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Konflikte werden ohne Dramen gelöst. Anstatt, dass wir impulsiv reagieren, reflektieren wir erst mal über die Situation und suchen dann den Dialog, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Das bedeutet nicht, dass wir im Eifer des Gefechts nicht auch mal aus der Haut fahren oder uns im Ton vergreifen. Aber wir übernehmen Verantwortung für unser Verhalten und entschuldigen uns, weil wir unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden wollen. Wenn wir eine gewisse emotionale Reife haben, übernehmen wir Verantwortung für unser eigenes Wohlbefinden und gehen nicht davon aus, dass unser Partner für unser Glück zuständig ist. Emotional reife Menschen sind bereit, an sich selbst und an ihren Beziehungen zu arbeiten. Emotionale Reife führt zu mehr Empathie und gegenseitigem Verständnis. Emotional reife Menschen können sich in die Situation ihres Gegenübers hineinversetzen. Die damit einhergehende Empathie stärkt die emotionale Verbindung und das gegenseitige Vertrauen. Beziehungen zwischen emotional reifen Menschen sind weniger von Unsicherheiten und emotionalen Extremen geprägt. Anstelle von toxischen Dynamiken, gibt es ein stabiles Fundament, das auf gegenseitigem Vertrauen basiert.
Während die Spannungsaspekte zwischen Jupiter und Chiron sehr positive Auswirkungen auf diejenigen von uns haben können, die bereit sind zu wachsen, können Menschen, die emotional noch sehr unreif sind, unter diesen Einflüssen eine neue Eskalationsstufe erreichen. Chiron im Widder kann uns durch die Auseinandersetzung mit unserem eigenen Leid empathischer werden lassen, so dass wir mehr Verständnis für den Schmerz von anderen haben. Wir können aufgrund von leidvollen Erfahrungen aber auch egozentrischer werden, indem wir ständig unseren eigenen Schmerz ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und eine Sonderbehandlung erwarten.
Auf eine problematische Art kann sich der Spannungsaspekt zwischen Jupiter und Chiron dadurch bemerkbar machen, dass wir uns so sehr mit unseren Gefühlen identifizieren, dass wir sie für bare Münze nehmen. Unsere Wahrnehmung kann unter diesen Einflüssen sehr subjektiv sein, so dass wir unsere Gefühle mit der objektiven Realität der Situation verwechseln. Unsere emotionalen Bedürfnisse haben dann höchste Priorität für uns, während wir wenig Verständnis für die Bedürfnisse von anderen haben. Auf eine unerlöste Art kann dieser Aspekt also durch emotionalen Egoismus zum Ausdruck kommen. Es kann aber auch sein, dass wir unsere Gefühle unter dem Einfluss dieses Spannungsaspekts übertrieben rationalisieren und uns von ihnen distanzieren, weil wir besonders reif und erhaben wirken wollen. Letzteres ist auch ein Zeichen von einer mangelnden emotionalen Reife, denn die wichtigste Voraussetzung für emotionale Reife ist die Bereitschaft sich ehrlich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen.
Emotionale Reife beeinflusst nahezu jeden Aspekt unseres Lebens, von persönlicher Erfüllung und privaten Beziehungen über berufliche Partnerschaften bis hin zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Menschen mit emotionaler Reife können über ihre Gefühle reflektieren, Konflikte konstruktiver lösen und sich empathischer in andere hineinversetzen. Das schafft stabilere Beziehungen, eine bessere Arbeitskultur und fördert langfristig auch soziale und kulturelle Fortschritte. In der heutigen Zeit, in der viele gesellschaftliche Herausforderungen bewältigt werden müssen, ist emotionale Reife wichtiger denn je. Wenn wir bereit sind, uns mit unseren Gefühlen auseinanderzusetzen und emotional reifer zu werden, tragen wir nicht nur zu einem besseren Miteinander bei, sondern auch zur Weiterentwicklung der Menschheit als Ganzes.
Gefühle haben immer eine Berechtigung, aber sie haben nicht immer recht
So wie wir uns bei unseren Meinungen und Überzeugungen immer fragen sollten, ob sie zu einseitig sind, sollten wir uns bei unseren Gefühlen die gleiche Frage stellen, denn Gefühle können enorm subjektiv sein. Gefühle sind immer ein Ausdruck unserer inneren Welt, sie spiegeln wider, was uns wichtig ist, welche Bedürfnisse erfüllt oder unerfüllt sind, welche Situationen uns berühren und was sich in unserem Körper abspielt. Insofern haben Gefühle immer ihre Berechtigung. Gefühle sind wahr, wie wir sie empfinden und sie signalisieren uns etwas, das unsere Aufmerksamkeit verdient.
Aber emotionale Reaktionen bedeuten nicht automatisch, dass sie mit einer angemessenen Bewertung der Situation einhergehen. Gefühle können, aufgrund von vergangenen Erfahrungen, aktuellen Stresssituationen oder körperlichen Zuständen, übersteigert oder verzerrt wahrgenommen werden. Insbesondere Gefühle, die lange unterdrückt wurden, kommen oft auf eine verzerrte Art zum Ausdruck. Derartige Gefühle haben dann nicht recht, im Sinne einer objektiven Bewertung oder als Entscheidungsgrundlage für unsere Handlungen, weil sie eben sehr subjektiv gefärbt sind.
Das Erkennen dieser Unterschiede ist essentiell. Gefühle sind wertvolle Botschafter, sie sollten aber auch so objektiv wie möglich hinterfragt werden, vor allem wenn wir unsere Handlungen und Entscheidungen von ihnen abhängig machen. Emotionale Impulse können uns alarmieren, dass etwas nicht stimmt. Aber bevor wir handeln, sollten wir im Dialog mit uns selbst versuchen herauszufinden, ob unsere Wahrnehmung der Situation auch der Realität entspricht. Es geht also darum, eine Balance zwischen unseren Gefühlen und einer sachlichen Bewertung der Situation zu finden.
Sinn
Jupiter ist zweifellos das Schwergewicht in unserem Sonnensystem. Als der Gott, der über die Götter- und Menschenwelt herrschte, ist Jupiter nicht nur in der Mythologie das Maß aller Dinge, sondern auch in unseren Sonnensystem. Seine Masse beträgt mehr als zweieinhalbmal der Gesamtmasse aller anderen Planeten zusammen. Jupiter macht rund 70% der gesamten Planetenmasse in unserem Sonnensystem aus! Die Tatsache, dass Jupiter so viel Raum in unserem Sonnensystem einnimmt, spiegelt sich auch in seiner astrologischen Bedeutung, denn Jupiter ist der Planet der Sinnsuche.
Die Sinnsuche ist tief in unserer Natur verankert und sie macht einen wesentlichen Teil des Menschseins aus. Wir sind bewusste Wesen, die nicht nur leben wollen, sondern das Leben auch verstehen wollen. Sinn gibt uns Orientierung, motiviert uns und hilft uns besser mit Herausforderungen umzugehen. Das Bedürfnis einen Sinn in Erfahrungen und Geschehnissen zu erkennen, unterscheidet den Menschen von anderen Säugetieren. Tiere handeln instinktiv, sie suchen Nahrung, Schutz und sie haben einen angeborenen Drang zur Fortpflanzung. Aber Tiere reflektieren nicht über ihre Existenz und sie stellen sich keine metaphysischen Fragen. Wir Menschen hingegen reflektieren über unser Leben, wir suchen nach Bedeutung und wir erschaffen sogar komplexe kulturelle, religiöse, spirituelle und philosophische Systeme, um Sinn zu finden.
Aus psychologischer Sicht verhilft uns ein Gefühl von Sinnhaftigkeit zu einer Steigerung der Widerstandskraft. Viktor Frankl, ein berühmter jüdischer Psychiater, der die Gefangenschaft in einem Konzentrationslager überlebte, schrieb in seinem Buch "Der Mensch auf der Suche nach Sinn", dass die Häftlinge, die einen tieferen Sinn in ihrem Leben sahen, mehr Kraft hatten, die schwierigen Zeiten im KZ zu überstehen. Studien zeigen, dass die Wahrnehmung von Sinn in einer Krankheit den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. Menschen, die ihre Krankheit als Teil eines größeren Sinnzusammenhangs sehen, berichten häufig von einer besseren psychischen Bewältigung und von positiven Auswirkungen auf ihr allgemeines Wohlbefinden.
Viele Wissenschaftler und Philosophen sind der Meinung, dass der Mensch eine angeborene Tendenz hat, Muster und Bedeutung zu erkennen, sei es in der Natur, in Beziehungen oder in den großen Fragen des Lebens. Andere sehen die Sinnsuche des Menschen als eine Strategie des Gehirns, die Chaos vermeiden soll. Sinn schafft Ordnung und Struktur, selbst wenn er auf einer subjektiven Interpretation beruht.
Der Krebs ist das Zeichen der Familie. Im Krebs geht es um unsere frühesten Kindheitserfahrungen und das familiäre Umfeld. Auch im Zusammenhang mit problematischen Familienverhältnissen und schwierigen Kindheitserfahrungen kann ein Gefühl von Sinnhaftigkeit ungeheuer heilsam sein. Ein weit verbreitetes spirituelles Konzept besagt, dass sich eine Seele die Familie aussucht, in die sie hineingeboren werden will. Für mich spielt es keine Rolle, ob dieses Konzept auf Tatsachen beruht oder nicht. Ich finde die Vorstellung, dass wir unsere Familie selbst wählen, sehr hilfreich, denn sie führt zu mehr Eigenverantwortung und Selbstermächtigung.
Wenn wir davon ausgehen, dass wir unsere Eltern bewusst gewählt haben, können wir schwierige Familienverhältnisse leichter akzeptieren, was zu mehr Versöhnlichkeit führt. Wir fühlen uns nicht als Opfer der Umstände, wir betrachten die Beziehung zu unseren Eltern als eine wichtige Lernaufgabe. Selbst schmerzhafte Kindheitserfahrungen können wir als Teil einer größeren Aufgabe verstehen, um bestimmte Lektionen zu lernen und an den Herausforderungen zu wachsen. Die Vorstellung, dass wir unsere Eltern bewusst gewählt haben, ermutigt uns unser Leben aktiv zu gestalten, anstatt uns von unserer Vergangenheit bestimmen zu lassen. Wenn wir glauben, dass wir unsere Eltern selbst gewählt haben, bedeutet das im Umkehrschluss, dass wir uns auch zutrauen mit den daraus resultierenden Erfahrungen umzugehen.
Viele spirituelle Lehren sehen das irdische Dasein als eine Schule und das Leben als eine Erkundungsreise der Seele. Durch die Wahl unserer Eltern bekommen wir die Umgebung, die für die Entwicklung unserer Seele notwendig ist. Wenn wir zum Beispiel mit Eltern aufgewachsen sind, die uns oft abgewertet haben, stehen wir vor der Frage warum wir uns gerade diese Eltern ausgesucht haben. Wir können zu dem Schluss kommen, dass wir wichtige Erfahrungen im Zusammenhang mit Selbstwert und Selbstliebe machen wollten. Dadurch, dass wir so schmerzlich erfahren mussten was es bedeutet abgewertet zu werden, gewinnen die Themen Selbstwert und Selbstliebe für uns enorm an Bedeutung. Wir setzen uns viel bewusster mit diesen Themen auseinander, als wenn wir dahingehend keine problematischen Erfahrungen gemacht hätten. Die Einstellung, dass die Abwertung unserer Eltern eine Triebfeder für unseren Weg zur Selbstliebe war, hebt eine Täter-Opfer-Perspektive auf. Wir sehen unsere Eltern in einem anderen Licht und werden versöhnlicher ihnen gegenüber.
So ein spirituelles Konzept kann sehr hilfreich sein, wenn wir dabei berücksichtigen, dass Kinder nicht nur von ihren Eltern lernen, sondern Eltern auch von ihren Kindern. Wenn wir davon ausgehen, dass wir unsere Eltern selbst gewählt haben, bedeutet das auch, dass unsere Eltern uns als ihre Kinder gewählt haben. Wenn wir uns das abwertende Verhalten unserer Eltern als Erwachsene weiterhin gefallen lassen, nehmen wir ihnen die Chance zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Spirituelle Konzepte sollten nicht zur Entschuldigung oder Rechtfertigung für ungesunde Verhaltensmuster benutzt werden. Wenn wir uns die Frage stellen, was wir durch das Verhalten unserer Eltern lernen können, sollten wir uns gleichzeitig fragen was unsere Eltern von uns lernen können. Wenn wir unsere Eltern auf ihr abwertendes Verhalten aufmerksam machen und ihnen klare Grenzen setzen, geben wir ihnen die Möglichkeit ihr Verhalten zu verändern.
Abspaltung von Gefühlen
Man sollte achtsam mit spirituellen Konzepten umgehen, damit man nicht anfängt ungesunde Beziehungs – oder Verhaltensmuster zu relativieren. In extremen Fällen können spirituelle Konzepte zu einer Dissoziation von den eigenen Gefühlen führen. Wenn wir spirituelle Konzepte benutzen, um unangenehme Emotionen zu vermeiden oder zu verdrängen, anstatt sie bewusst zu verarbeiten, entfernen wir uns viel mehr von uns selbst, als dass wir uns näher kommen. Im spirituellen Bereich werden solche Mechanismen als Spiritual Bypassing bezeichnet, was sinngemäß so viel wie spirituelle Ausweichmanöver bedeutet. Dabei nutzen Menschen spirituelle Praktiken oder Überzeugungen, um sich von schwierigen Gefühlen zu distanzieren, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Diese spirituellen Ausweichmanöver können zum Beispiel in einer übertriebenen Positivität zum Ausdruck kommen. Alles Negative wird ausgeblendet und man will nur das Positive sehen. Die Vorstellung, dass alles aus einem höheren Grund geschieht oder schmerzhafte Erfahrungen nur eine Illusion sind, kann dazu führen, dass die wahren Gefühle unterdrückt und echte emotionale Herausforderungen ignoriert werden. Meditation kann eine sehr wirksame Methode zur Selbstreflexion sein, aber sie kann auch zur Flucht benutzt werden, indem man belastende Gefühle wegmeditiert, anstatt sie zu verarbeiten. Wenn der Glaube an Karma oder Schicksal übertrieben wird, kann man fatalistisch werden und Leid als Teil des Weges sehen, anstatt aktiv nach Lösungen für Probleme zu suchen. Eine Überidentifikation mit spirituellen Rollen kann auch zu einer Abspaltung von den eigenen Gefühlen führen. Wenn wir uns als erleuchtet und über den Dingen stehend betrachten, entfremden wir uns von unseren wahren Gefühlen und Bedürfnissen.
In einer konkreten Situation könnte sich eine Dissoziation von den eigenen Gefühlen zum Beispiel darin äußern, dass sich eine Frau auf eine polyamore Beziehung einlässt, obwohl sie sich eigentlich eine monogame Beziehung wünscht. Die Frau redet sich ein, es sei ein Zeichen von ihrer hoch entwickelten Spiritualität, dass sie den Mann, den sie liebt, mit anderen Frauen teilen kann. Sie überzeugt sich selbst davon, dass sie so stark, autonom und selbstbewusst ist, dass es sie nicht verletzt, wenn ihr Mann Sex mit anderen Frauen hat. Jedes Mal wenn Gefühle von Eifersucht oder Besitzansprüche aufkommen, unterzieht sie sich einer Gehirnwäsche, indem sie ihre wahren Gefühle rationalisiert und spiritualisiert. Sie überschreitet immer wieder ihre emotionalen Grenzen, indem sie alle Gefühle, die gegen eine polyamore Beziehung sprechen, verdrängt, weil derartige Gefühle angeblich zu unentwickelt sind. Wenn sie sich lange genug einer solchen Gehirnwäsche unterzieht, beginnt sie selbst zu glauben, dass sie über jegliche Besitzansprüche erhaben ist. Da sich wahre Gefühle aber nicht dauerhaft verdrängen lassen, kommen sie früher oder später auf eine schräge, verzerrte Art zum Ausdruck. Die Frau könnte immer neurotischer werden und sich im Laufe der Zeit immer trauriger, kraftloser und unattraktiver fühlen. Gefühle haben eine ungeheure Kraft, sie finden immer einen Weg, um an die Oberfläche zu gelangen. Aber je länger Gefühle unterdrückt werden, desto verzerrter werden sie. Und je verzerrter Gefühle sind, desto mehr Arbeit bedeutet es sie zu erkennen und zu integrieren.
In dem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass nicht jede polyamore Beziehung auf einer Dissoziation von den wahren Gefühlen und Bedürfnissen beruht. Einige Menschen leben Polyamorie aus freien Stücken und mit emotionaler Klarheit. Der entscheidende Punkt ist, ob wir unsere wahren Gefühle verdrängen oder ob wir uns bewusst und freiwillig für eine polyamore Beziehung entscheiden. Wenn wir uns von unseren Gefühlen entfremden, können emotionale Wunden nicht heilen, im Gegenteil, sie vertiefen sich noch mehr. Eine gesunde spirituelle Praxis dient nicht dazu, Gefühle zu verdrängen, sondern sie bewusst zu erkennen und zu integrieren.
Das genannte Beispiel ist nur ein Beispiel von vielen möglichen Beispielen. Es kann auch in ganz anderen Lebenssituationen und unabhängig von spirituellen Konzepten zu einer Dissoziation von Gefühlen kommen.
Gefühle haben eine lange Geschichte
Die Unterdrückung und Abspaltung von Gefühlen hat nicht nur eine persönliche, sondern auch eine gesellschaftliche Geschichte. Aus historischer Sicht haben wir viel aufzuarbeiten was den Umgang mit Gefühlen betrifft, denn in patriarchalen Systemen wurden Gefühle mit Weiblichkeit assoziiert. Da Frauen lange Zeit als irrational und weniger kompetent angesehen wurden, führte dies dazu, dass emotionale Ausdrucksformen ebenfalls abgewertet wurden. Diese Einstellung hatte weitreichende Folgen. Emotionale Intelligenz, Empathie und Fürsorge wurden nicht als gleichwertige Fähigkeiten neben Logik und Rationalität anerkannt. In vielen Kulturen galt es als Zeichen von Stärke, Emotionen zu unterdrücken, speziell für Männer. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich das Bewusstsein dafür verändert, dass emotionale Kompetenz eine essenzielle Fähigkeit ist, die für zwischenmenschliche Beziehungen, Führung und gesellschaftlichen Fortschritt entscheidend ist.
Wenn wir eine gute Beziehung zu unseren Gefühlen haben, können wir viel harmonischer mit uns selbst, anderen Menschen und unserer Umwelt interagieren. Wenn wir im Kontakt mit unseren Gefühlen sind, sind wir auch viel schwerer manipulierbar, sei es in unseren persönlichen Beziehungen, durch Gruppendynamiken, Medien oder Politik. Der einjährige Transit von Jupiter durch den Krebs ist ein mächtiger Katalysator für emotionale Prozesse. In den kommenden zwölf Monaten wird der Gott der Götter seine Macht unter Beweis stellen, indem er unsere Gefühle immer wieder in Wallung bringt. Die Intensivierung der Gefühle, die Jupiter im Krebs bewirkt, kann sehr euphorisierend und inspirierend sein. Unter diesen Einflüssen können wir außergewöhnliche emotionale Erfahrungen machen und unsere Beziehungen können sich enorm vertiefen.
Wenn wir umziehen wollen, können wir mit Jupiter im Krebs die Wohnung finden, von der wir schon lange geträumt haben. Diejenigen von uns, die einen Kinderwunsch haben, sind unter diesen Einflüssen besonders begünstigt. Wenn die Beziehung zu einem bestimmten Familienmitglied seit einiger Zeit von Problemen überschattet wird, haben wir mit Jupiter im Krebs gute Chancen das Problem zu lösen und uns wieder näher zu kommen. Diejenigen von uns, die eine sehr schmerzhafte emotionale Erfahrung gemacht haben, können während des Transits von Jupiter durch den Krebs leichter Heilung finden.
Wenn wir uns allerdings sträuben uns mit unseren Gefühlen auseinanderzusetzen, kann dieser Transit ziemlich unbequem werden. In der Mythologie ist Jupiter bekannt für seine Macht und Autorität. Wenn er sich herausgefordert fühlte oder wenn seine göttliche Ordnung bedroht wurde, hatte der König der Götter nicht selten gigantische Wutausbrüche. Als Gott des Himmels und des Donners wurde Jupiter mit Blitz und Sturm in Verbindung gebracht, was seine intensive, temperamentvolle Natur symbolisiert. Ähnlich wie sein griechisches Pendant Zeus konnte er mit mächtigen Naturgewalten reagieren, wenn er erzürnt war. Von daher sollten wir der Weisheit Jupiters vertrauen, indem wir seinen Hinweisen folgen und mit Jupiter im Krebs werden diese Hinweise emotionaler Natur sein!
Viele liebe Grüße mit den Sternen ✨
Lia
Frühere Jupiter im Krebs Zyklen:
13.07.1918 - 02.08.1919
26.06.1930 - 17.07.1931
10.06.1942 - 30.06.1943
24.05.1954 - 13.06.1955
21.09.1965 - 23.05.1967
20.08.1977 - 20.04.1979
31.07.1989 - 18.08.1990
13.07.2001 - 01.08.2002
26.06.2013 - 16.07.2014
Wichtige langfristige Themen der astrologischen Zeitqualität:
Mondknoten in Fische & Jungfrau Januar 2025 - Juli 2026:
Mondknoten in Fische ♓ & ♍ Jungfrau Januar 2025 - Juli 2026 : Ab in die Tiefe 🐬 - YouTube
Jupiter in den Zwillingen 26.05.2024 - 09.06.2025:
Jupiter in den Zwillingen ♊ 26.05.24 - 09.06.25: Aller Anfang ist das Wort - YouTube
Uranus Konjunktion Fixstern Algol:
Uranus-Algol-Konjunktionen 2024-2025: Versöhnung mit Medusa? - YouTube
Saturn im Widder 2025 - 2028:
Saturn im Widder ♈ 2025 - 2028: Saturns wichtigster Fall - YouTube
Saturn in den Fischen 2023 - 2026:
Saturn in den Fischen ♓07.03.2023 - 14.02.2026: SEELENWERKE 🙏 - YouTube
Pluto im Wassermann 2023 - 2044:
Pluto im Wassermann ♒ 2023-2044: Jetzt sind WIR dran! - YouTube
Sonne-Venus-Zyklus 2022 - 2130: Schütze was Dir lieb & teuer ist:
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