Donnerstag, 4. Juli 2024

Neumond im Krebs ♋ 06.07.2024 : Seltener Sirius-Neumond ✨



„Heimat ist nicht da oder dort. Heimat ist in Dir drinnen oder nirgends.“

Hermann Hesse, hatte seine Sonne und Venus im Krebs


Bild: Ich & KI



Am 6. Juli 2024 erwartet uns ein Neumond der besonderen Art! Die Sonne und der Mond verbinden sich auf 14° Krebs und die beiden großen Lichter bilden ein stabilisierendes Trigon zu Saturn in den Fischen, sowie ein anregendes Sextil zu Mars im Stier. Besonders interessant ist die Tatsache, dass der Neumond in exakter Konjunktion zu dem Fixstern Sirius stattfindet! Der Einfluss von Sirius macht diesen Neumond zu einem Katalysator. Sirius gibt etwa 25 mal mehr Licht ab, als unsere Sonne und da die Sonne und der Mond zum Neumond im Krebs eine Konjunktion zu Sirius bilden, ist der Lichteinfluss – auf bestimmten Ebenen – momentan stark erhöht. Ich sage „auf bestimmten Ebenen“, denn Sirius gilt als die „spirituelle Sonne“, die auf den feinstofflichen Ebenen wirkt. In diesen Wochen können wir mit seelischen Tiefen in Berührung kommen, wie sie uns sonst wahrscheinlich nur selten zugänglich sind. Wir können jetzt durch Bewusstwerdungsprozesse gehen, die unsere Entwicklung enorm vorantreiben. Licht bedeutet Transformation, denn sobald Licht auf etwas einwirkt, wird ein chemischer Prozess in Gang gesetzt. Auf emotionalen und spirituellen Ebenen können wir jetzt in unbekannte Bereiche vorstoßen, denn Sirius verleiht uns den Mut, den wir zum Tiefgang brauchen. Diese Zeitqualität kann uns einige Schattenarbeit abverlangen. Wenn auf den feinstofflichen Ebenen mehr Licht am Wirken ist, können sich Schatten deutlicher zeigen. Mit Schatten meine ich in dem Zusammenhang unbewusste Persönlichkeitsanteile, unbewusste Verhaltensweisen, unbewusste Reaktionsmuster, unbewusste Glaubenssätze, unbewusste Beziehungsdynamiken, also all das, was sich im Verborgenen abspielt und aus dem Hintergrund wirkt. Das vermehrte feinstoffliche Licht hebt die Schatten deutlicher hervor, wodurch wir gewisse Angelegenheiten – im wahrsten Sinne – in einem ganz neuen Licht sehen können. Diese neue Perspektive kann uns dazu verhelfen Schatten aufzulösen, indem wir uns mit den jeweiligen Themen auseinandersetzen. Unsere Schatten und die Schatten von anderen können viele Probleme für uns selbst und in unseren Beziehungen verursachen, warum es so wichtig ist, dass wir uns mit den jeweiligen Themen auseinandersetzen. Aber bevor ich näher auf Sirius eingehe, möchte ich erst mal ein paar grundlegende Themen dieses Neumonds besprechen.



Neumond 14° Krebs, 06.07.2024, 00:57h MESZ



Heimat

Im Krebs geht es darum nach Hause zu kommen. Der Krebs symbolisiert unser Zuhause, womit einerseits unsere Wohnung gemeint ist, aber in erster Linie geht es im Krebs um ein inneres Gefühl von zuhause sein und verwurzelt sein. Der Krebs macht uns deutlich wie wichtig es ist einen „sicheren Hafen“ zu haben, den wir ansteuern können, wenn wir uns sammeln und auftanken wollen. Der Krebs symbolisiert unsere emotionale Basis, das, was uns Schutz, Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Im Krebs geht es viel mehr um das Gefühl, das wir mit Heimat und zuhause sein verbinden, als um den eigentlichen Ort. Ein Kind, das in einer liebevollen Zirkus-Familie aufwächst, die ständig auf Tour ist, kann ein viel besseres Gefühl von Heimat vermittelt bekommen, als ein Kind, das zwar einen festen Wohnort hat, aber in einer emotional-chaotischen Familie aufwächst, in der es keine sicheren Bindungen erfährt. Der Wohnsitz sagt erst mal relativ wenig über unsere innere Sicherheit aus, denn die innere Sicherheit, um die es im Krebs geht, ist vor allem emotionaler Natur.


Familie

Im Krebs geht es um das familiäre Umfeld, um Mutterschafts- und Versorgungsthemen. Unsere Kindheitserfahrungen stellen die Weichen für das, was Familie, zwischenmenschliche Beziehungen und einen Platz in der Welt zu haben für uns persönlich bedeuten. Wenn wir in einer Familie aufgewachsen sind, in der wir uns gut aufgehoben, angenommen, wohl und sicher fühlen konnten, starten wir unter ganz anderen Bedingungen ins Leben, als wenn wir in einer Familie aufgewachsen sind, in der es andauernd Streit gab und keiner dem anderen über den Weg trauen konnte. Es gibt natürlich viele Abstufungen zwischen der „heilen Familie“ und dem „kaputten Elternhaus“. Da die familiären und frühkindlichen Prägungen eine so große Rolle im Krebs spielen, ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, was wir dahingehend verinnerlicht haben, denn hier liegen die Grundsteine unserer inneren Programme. Aus astrologischer Sicht beherbergt der Krebs das „Urmaterial“, aus dem wir entstanden sind, unsere DNA. Nach den Vorstellungen der alten Chaldäer und Platonier war der Krebs das "Tor der Menschen", durch das die Seelen vom „Himmel“ in den menschlichen Körper und damit in die irdische Realität hinabstiegen. Im Steinbock, dem Polaritätszeichen vom Krebs, sahen sie das "Tor der Götter", durch das die Seelen der Verstorbenen wieder in den „Himmel“ aufstiegen. Im Krebs geht es nicht nur um unser biologisches Erbgut, sondern auch um unsere psychologischen Strukturen. Die Grundsteine für unsere psychologischen Strukturen wurden maßgeblich durch unsere Familie und durch unsere frühesten Kindheitserfahrungen gelegt. Im Krebs werden wir auf die eine oder andere Art mit dem Erbe unserer Vorfahren konfrontiert. Sei es, dass wir bestimmte körperliche Merkmale von unseren Vorfahren geerbt haben oder sei es, dass wir bestimmte Glaubenssätze und Lebenskonzepte von unseren Vorfahren übernommen haben, was man als ein psychisches Erbe bezeichnen kann.

Wenn unsere Familie uns in unserer Kindheit ein liebevolles, ermutigendes, sicheres Umfeld bieten konnte, in dem wir ein gutes Selbstbewusstsein und einen gesunden Selbstwert entwickeln konnten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir als Erwachsene unter Depressionen oder unter anderen psychischen Problemen zu leiden haben, wesentlich geringer, als wenn wir in einem unsicheren Umfeld aufgewachsen sind. Wenn die Erfahrungen, die wir in unserer Familie gemacht haben, zu großen Teilen von Streitigkeiten, Heimlichkeiten oder Machtspielen geprägt waren, erscheint uns derartiges in unseren Erwachsenenbeziehungen als vertraut. Wir wurden sozusagen auf diese Art von Erleben programmiert. Auch wenn wir auf einer intellektuellen Ebene verstehen was in unserer Familie falsch gelaufen ist, sind wir emotional erst mal auf das geeicht, was uns vorgelebt wurde und was wir tagtäglich erlebt haben. Auf einer unbewussten Ebene fühlen sich diese ungesunden Beziehungsdynamiken für uns nach „Zuhause“ an. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass wir ein Leben lang nur Neuauflagen unserer kindlichen Programme erleben müssen. Wenn wir uns bewusst mit unseren Konditionierungen auseinandersetzen, können wir über sie hinauswachsen und eben dazu möchte uns diese Zeitqualität verhelfen.


Krebszeit = Häutungszeit

Für viele von uns geht es in diesen Wochen darum unseren alten Panzer abzustreifen, während sich unser neuer Panzer erst noch richtig ausbilden muss. Wie der Skorpion, das andere Wasserzeichen, häutet sich auch der Krebs im Laufe seines Lebens mehrfach. Unter seinem alten Panzer wächst ihm ein neuer Panzer. In einem aufreibenden Prozess, der sehr kräftezehrend ist, presst sich der Krebs aus seinem alten Panzer, während der darunterliegende neue Panzer zunächst noch weich und verletzlich ist. Da der alte Panzer zu eng geworden ist, steht der Krebs in seiner Häutungszeit unter einem enormen Druck, aber dieser Druck gibt ihm die Kraft sich aus seinem alten Panzer zu befreien. Die Zeit der Häutung ist eine Zeit voller Neuerungen und Veränderungen, aber auch voller Gefahren, denn in dieser Übergangszeit sind Krebse eine leichte Beute für andere Tiere und für ihre Artgenossen.


Krebs häutet sich


In der Symbolsprache der Astrologie bedeutet das, dass wir uns jetzt in einer intensiven Übergangszeit befinden, in der wir eine tiefgreifende Transformation durchleben, insbesondere wenn wir persönlich von dem Neumond im Krebs berührt werden. Wenn der Neumond wichtige Aspekte zu unserem persönlichen Horoskop bildet, sind wir direkt von dieser Zeitqualität betroffen. In dem Fall sollten wir nun besonders einfühlsam und verständnisvoll, ja, geradezu mütterlich mit uns umgehen. Wenn wir auf einer persönlichen Ebene von dieser Zeitqualität betroffen sind, können wir in diesen Wochen durch intensive emotionale Prozesse gehen. Plötzliche Stimmungsschwankungen, Aggressivität, innere Unruhe, Angstzustände, Traurigkeit und eine erhöhte Sensibilität sollten uns nicht verwundern, wenn wir zu den Menschen gehören, die von dieser Zeitqualität berührt werden. In dem Fall sollten wir jetzt viel Geduld mit uns haben und sehr fürsorglich mit uns umgehen. Das der Krebs das „Muttertier“ des Zodiaks ist, bietet uns die Krebs-Zeit die besten Voraussetzungen uns mit unserer „inneren Mutter“ zu verbinden.

Es kann aber auch sein, dass wir unsere „Häutung“ kaum abwarten können! Vielleicht spüren wir sehr deutlich, dass wir uns momentan in einer Art Geburtsvorgang befinden. Vielleicht sind wir schon in freudiger Erwartung auf das Neue, das sich in unserem Leben ankündigt. Vielleicht sind wir gerade dabei uns zu verlieben, vielleicht basteln wir momentan intensiv an einem beruflichen Projekt oder vielleicht erleben wir diese Zeitqualität geradezu fallbeispielhaft, indem wir jetzt tatsächlich ein Kind zur Welt bringen. Wenn wir uns in einer dieser Situationen befinden, können wir den Prozess in vollen Zügen genießen. Das einzige, was wir in so einer Situation beherzigen sollten, ist, dass wir nicht versuchen sollten etwas zu erzwingen. So wie die Geburt eines Kindes oder die Häutung eines Krebses nicht erzwungen werden kann, weil die einzelnen Entwicklungsschritte in einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen werden müssen, sollten auch wir nicht versuchen unseren Prozess künstlich zu beschleunigen. Keine Angst: die Dinge entwickeln sich schnell genug, wenn wir das Kind erst mal zur Welt gebracht haben oder unseren alten Panzer verlassen haben.

Der „alte Panzer“, der jetzt abgestreift werden will, symbolisiert einen Teil unserer Vergangenheit, den wir nun hinter uns lassen. Vielleicht verabschieden wir uns gerade von einer alten Identität, von einer Beziehung, von einer Arbeitsstelle oder vielleicht verlassen wir jetzt unsere alte Wohnung, um in unsere neue Wohnung einzuziehen. Entscheidend ist, dass wir nun bereit sind etwas hinter uns zu lassen, das ausgedient hat, das uns zu sehr eingeengt hat oder das uns zu wenig Spielraum für unsere Weiterentwicklung geboten hat.


Sirius, der Glanz des Himmels

Wie eingangs erwähnt, findet der Neumond im Krebs in exakter Konjunktion zu dem Fixstern Sirius statt. Sirius ist der hellste Stern am Himmel, warum er den klangvollen Titel „der Leuchtende“ oder „der Funkelnde“ trägt. Der sagenumwobene Stern ist der Hauptstern im Sternbild Canis major, was „großer Hund“ bedeutet, warum Sirius auch als „Hundsstern“ (Alpha Canis major) bezeichnet wird. Sirius leuchtet etwa 25 mal heller als die Sonne, er ist aber auch viel weiter von der Erde entfernt als die Sonne (Sirius ist etwa 541.000-mal weiter von der Erde entfernt als die Sonne). Von allen Himmelsobjekten erscheinen nur die Sonne, der Mond, sowie die Planeten Merkur, Venus, Mars und Jupiter heller als Sirius, wobei der Mond und die Planeten kein eigenes Licht produzieren, sie scheinen nur so hell zu leuchten, weil sie das Licht der Sonne reflektieren.


Künstlerische Darstellung von Sirius A & B, NASA



Dank seiner Helligkeit und seiner Erdnähe (im Verhältnis zu anderen Sternen) ist Sirius sehr auffällig am Nachthimmel. Der „Funkelnde“ ist leicht mit bloßem Auge zu sehen, warum dieser Stern schon seit prähistorischen Zeiten in den Mythen, Religionen und Bräuchen vieler Kulturen eine zentrale Rolle spielt. Für die alten Ägypter war Sirius – neben der Sonne – der wichtigste Stern am Himmel. Die Ägypter sahen in Sirius den Stern der Sommersonnenwende, weil die erste morgendliche Sichtbarkeit von dem „Hundsstern“ in den damaligen Zeiten (3. Jahrtausend v. Chr.) auf den 22./23. Juni fiel. Die Sommersonnenwende war im alten Ägypten der Jahresbeginn. Die morgendliche Sichtbarkeit von Sirius wurde von den alten Ägyptern gefeiert, weil sie ihnen verkündete, dass die Nilfluten kommen, warum Sirius für sie der „Verkünder der Nilflut“ war. Der Nil ist der längste Fluss der Welt und für das damalige Ägypten war er die Lebensader. Auch im heutigen Ägypten erfüllt der Nil noch eine sehr wichtige wirtschaftliche Funktion, aber die damaligen Ägypter war vollkommen abhängig von ihrem großen Fluss. Die Ägypter glaubten der Nil sei das irdische Spiegelbild der Milchstraße, was durchaus Sinn macht, denn so wie unser Sonnensystem aus der Milchstraße „geboren“ wurde, war der Nil für Ägypten die große Mutter, die das Land reich versorgte. Die Nilfluten wurden von den Ägyptern jedes Jahr sehnlichst erwartet, denn die jährliche Überschwemmung des Niltals verwandelte das eigentlich wüstenartige Gebiet in eine Oase der Fruchtbarkeit. Ägypten wurde damals als der „Brotkorb“ oder die „Kornkammer“ des römischen Reiches bezeichnet, denn Dank der jährlichen Nilfluten war das Land so reich, dass die Ägypter große Mengen an Nahrungsmitteln an die Römer exportieren konnten.

Die alten Ägypter sahen in dem Stern Sirius die Göttin Isis, eine nährende, mütterliche Ur-Göttin, die als Göttin der Genesung, des Schutzes und der Magie angebetet wurde. Im Rahmen des Osiris-Mythos wurde Isis auch als Totengöttin und als die Göttin der Wiederbelebung verehrt. Im Mythos erweckt Isis ihren Ehemann Osiris, den Gott des Jenseits, der Wiedergeburt und des Nils, zum Leben, nachdem er von seinem Bruder Seth ermordet, zerstückelt und in alle Einzelteile zerlegt über das ganze Land verstreut worden war. Nach etlichen Strapazen gelang es Isis die Einzelteile aufzuspüren und ihren Mann Osiris wieder zusammenzusetzen. Isis konnte Osiris zumindest so lange am Leben erhalten, dass er sie befruchten konnte. Es handelte sich jedoch um eine Form von spiritueller Befruchtung, denn das einzige Körperteil, das Isis nicht aufspüren konnte, war der Phallus ihres Mannes. So erschuf sie einen goldenen Phallus, der als Medium für die Befruchtung diente. Aus dieser Befruchtung ging das Kind Horus hervor. Horus wuchs zu einem starken Mann heran, er rächte den Tod seines Vaters, tötete seinen Onkel Seth und wurde zum Sinnbild für den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Alle ägyptischen Pharaonen wurden als eine Wiedergeburt des Horus angesehen.

Da sich die Geschichte des alt-ägyptischen Reichs über ungefähr 4500 Jahre erstreckt, hat die Bedeutung von Sirius im Laufe der Jahrtausende einige Wandlungen durchlaufen. So gab es spätere Epochen, in denen Sirius mit dem schakalköpfigen Totengott Anubis gleichgesetzt wurde. Anubis, der Gott der Totenriten und der Mumifizierung, wurde als liegender schwarzer Hund, als Schakal oder als Mensch mit einem Hunde- oder Schakalkopf dargestellt. Hier zeigt sich eine direkte Verbindung zu Canis major, dem „Hundsstern“. Caniden, also Hunde, Wölfe und Schakale, wurden von den alten Ägyptern – wie der Gott Anubis - als die Begleiter der Seelen durch das Totenreich angesehen.

Die alten Griechen sahen im „Hundsstern“ eine direkte Verbindung zu Zerberus, dem dreiköpfigen Höllenhund, der die Tore der Unterwelt bewachte. In seiner Wächterfunktion hatte Zerberus die Aufgabe dafür zu sorgen, dass kein Toter die Unterwelt verlässt und kein Lebender die Unterwelt betritt.

In Mesopotamien hatte Sirius eine ähnlich bedeutende Stellung, wie im alten Ägypten. Als Kalenderstern hatte Sirius eine wichtige Funktion im landwirtschaftlichen Zyklus und anhand seiner Beobachtung wurden die Schaltjahre berechnet. Sirius wurde von den Sumerern auch als eine Gottheit verehrt und er unterstand dem herrschenden Gottesstern, der Venus, die als Göttin Inanna angebetet wurde.

Viele nordamerikanische Volksstämme assoziierten Hunde oder Wölfe mit Sirius. Für die Cherokee waren die Fixsterne Sirius und Antares die Hundssterne. Nach ihrem Glauben bewachten diese beiden Sterne die Enden des „Pfades der Seelen“, den sie in der Milchstraße sahen. Eine Seele, die ihren Körper verlassen hatte und sich von ihrem irdischen Dasein verabschiedete, musste auf ihrer Reise genug Nahrung bei sich tragen, um beide Hunde zu besänftigen, wenn sie nicht ewig auf dem Pfad der Seelen herumirren wollte.

Eine geradezu übersinnliche Beziehung zu Sirius haben die Dogon, eine westafrikanische Volksgruppe, die im Osten von Mali lebt. Die Dogon haben eine reiche spirituelle Tradition, in der Sirius eine zentrale Rolle einnimmt. Sirius ist ein Doppelsternsystem, das aus Sirius A und Sirius B besteht. Bei Sirius B handelt es sich um den lichtschwachen Begleiter von Sirius A. Sirius B ist ein weißer Zwerg, er befindet sich also im Endstadium seines Sternendaseins. Obwohl Sirius A den Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt ist, konnte die Existenz von Sirius B erst im Jahr 1862 wissenschaftlich belegt werden. Seltsamerweise war die Existenz von Sirius B den Dogon aber schon sehr viel länger bekannt, denn der unsichtbare Begleiter von Sirius A spielt in den umfangreichen Schöpfungsmythen der Dogon bereits seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Obwohl Sirius B - im Gegensatz zu Sirius A - mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist, konnten die Dogon erstaunlich präzise Angaben über die Umlaufbahnen von Sirius A und B machen. In ihrer malerischen Sprache konnten die Dogon auch wesentliche Merkmale der physikalischen Beschaffenheit des weißen Zwergs beschreiben. Das unerklärliche Wissen der Dogon über Sirius B führte in den vielen Kreisen zu Spekulationen. Einige Stimmen behaupten die Dogon seien ein Überbleibsel einer einst hochentwickelten, wissenschaftlich versierten afrikanischen Zivilisation, was u.A. ihr astronomisches Wissen erklären würde. Andere stellen die Vermutung auf, dass außerirdische Besucher aus dem Sirius-System vor etwa 5000 Jahren Kontakt zu den Menschen aufgenommen haben und sie u.A. mit Informationen über ihren Heimatplaneten versorgt haben, warum die Dogon so viel über Sirius B wussten. In wissenschaftlichen Kreisen vermutet man, dass die Dogon ihr Wissen über Sirius B von europäischen Besuchern erhalten haben könnten, was jedoch nicht erklären würde warum Sirius B schon seit Jahrhunderten im Schöpfungsmythos der Dogon erwähnt wird. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass es zu Missverständnissen und Übersetzungsfehlern kam, als die Dogon von Ethnologen zu Sirius B befragt wurden. Man vermutet, dass die Ethnologen unabsichtlich ihr eigenes Wissen über den weißen Zwerg in die poetischen Ausführungen der Dogon hineininterpretiert haben.

Die Frage woher die Dogon ihr Wissen über das Doppelsternsystem Sirius haben, lässt sich hier nicht abschließend klären, aber Fakt ist, dass das Universum voller Geheimnisse steckt und dass wir im Leben immer wieder an die Grenzen des logisch Erklärbaren stoßen. Wenn wir an das archetypische Krebs-Thema, die Mutter-Kind-Beziehung, denken, sind übersinnliche Phänomene gar nicht so weit entfernt. Manch eine Mutter kann sich so gut in ihr Kind hineinfühlen, dass man meinen könnte sie habe übersinnliche Kräfte! Ob man diese Kraft nun als Intuition, als Mutterinstinkt oder als den sechsten Sinn bezeichnet; das Menschsein umfasst weit mehr, als das, was wir logisch erklären und wissenschaftlich belegen können. Diese Zeitqualität möchte uns mit den geheimnisvollen, mystischen Seiten des Lebens in Berührung bringen. Sie erinnert uns daran, dass wir einen Körper und eine Seele haben und dass beide gleichermaßen beachtet werden wollen und Nahrung brauchen.



Viele liebe Grüße mit den Sternen 🙏

Lia


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