Der
April präsentiert uns am letzten Tag des Monats einen ziemlich
mystischen Vollmond, der ein besonderes Potential zur Fruchtbarkeit beinhaltet. Dies wird nicht
nur der erste Vollmond seit 1999 sein, der ausgerechnet zur
Walpurgisnacht stattfindet, auch seine Konstellationen sind mystisch verwoben und sie können uns tiefgründige Botschaften vermitteln.
Der Mond befindet sich auf 9°38' Skorpion und die Sonne hält auf dem
gleichen Grad im gegenüberliegenden Tierkreiszeichen Stier die
Stellung. In unseren Breitengraden wird sich der Mond nicht nur im 8.
Zeichen, also im Skorpion befinden, sondern auch im 8. Haus, im Haus
des Skorpions und dessen Herrscher Pluto. Man könnte also sagen, wir
bekommen hierzulande eine doppelte Dosis Skorpion...*))
Astrologische Grafik: Vollmond auf 9°38' Skorpion am 30.04.2018 um 02:58h MESZ
Der
Skorpion ist bekanntlich mit einem Giftstachel ausgestattet, wobei
das Spinnentier fähig ist selbst die Dosis seines Giftes zu
bestimmen. In der Medizin werden Substanzen des Skorpiongifts seit
Jahren als Zusatzstoffe für bestimmte Heilmittel erprobt. Mystiker
verschiedener Kulturen nutzen das Skorpiongift seit Jahrhunderten um
sich zu berauschen und um sich in tranceähnliche Zustände zu
versetzen. In der Astrologie kann das Gift des Skorpions eine
vielfältige Symbolik haben. Da der Skorpion das Zeichen der intimen
Beziehungen und der Sexualität ist, können wir unter seinem
Einfluss in eine Art Trance verfallen, denn sexuelle Anziehung setzt
eine berauschende Mischung von Botenstoffen in Gang. Wir können das
Gefühl haben durch eine besonders leidvolle Beziehung vergiftet zu
werden oder wir können durch die mystische Vereinigung mit einem
anderen Menschen Heilung erfahren und an Kraft gewinnen, was
wahrscheinlich die angenehmste Auswirkung der durchdringenden und tiefgreifenden Skorpionenergie ist.
In
der klassischen Astrologie wird dem Mond im Skorpion eine schwierige
Position zugeschrieben, denn hier befindet sich der Mond im Fall.
Wenn sich ein Planet im Fall befindet, bedeutet das, dass er sich in
einem Terrain zurechtfinden muss, das seinem Wesen fremd ist und das
sich seiner Natur entgegengesetzt auswirkt. Da der Mond unsere
Gefühle symbolisiert und Gefühlen idealerweise ein freier Fluss
gewährt werden sollte, wird erkennbar, warum dem Mond im Skorpion
eine schwierige Position zugesprochen wird, denn der Skorpion ist
ein fixes Wasserzeichen, das darauf bedacht ist die Kontrolle zu
behalten. Der Skorpion ist ein Zeichen des Schutzes und der
Verteidigung, was in Gefühlsangelegenheiten zu einigen Behinderungen
führen kann. Der Skorpion ist von Natur aus ein vorsichtiges,
abwartendes, beobachtendes Zeichen, das aufgrund seiner Erfahrungen
häufig von Misstrauen geprägt ist, was dem offenen Ausdruck
von Gefühlen nicht gerade entgegenkommt. Da es im Skorpion um unsere
tiefsten Leidenschaften, um unsere hintergründigen Motive, um unsere
seelischen Abgründe, um Tabuthemen und um Traumata geht, hat es der
Mond im Skorpion meist nicht leicht sich vertrauensvoll hinzugeben und
seine innersten Gefühle zu offenbaren. Manchmal kann sich der Mond
im Skorpion nicht einmal sich selbst gegenüber seine wahren Gefühle
eingestehen, vor allem wenn es sich um allgemein eher weniger
anerkannte Gefühle handelt wie Schmerz, Leid, Neid, Eifersucht,
Bitterkeit, Hass, Rachegelüste, Trauer, Ablehnung, Einsamkeit,
Scham, Schuld, Gier ect.
Der Mond kann im
Skorpion, in einem fixen, unbeweglichen Zeichen, so
lange an Gefühlen festhalten, bis sie verderben. Dadurch kann er
sich selbst unnötig lange belasten oder auch die Atmosphäre einer
Beziehung vergiften. Gefühle brauchen einen freien Fluss und die
Möglichkeit sich offen auszudrücken. Gefühle wollen wahrgenommen,
anerkannt und angenommen werden. Gefühle wollen verarbeitet und
verdaut werden. Gefühle sind wesentliche Botschaften, die uns oft
Wichtiges mitzuteilen haben. Wenn wir wirklich mit unseren Gefühlen
in Kontakt sind, gewinnen wir ungemein an Kraft und an
Selbstvertrauen. In heilerischen Kreisen heißt es „You have to
feel it, to heal it“, ergo „Du musst es fühlen, um es heilen zu
können“. Gefühle, die wir nicht zulassen, die wir unterdrücken,
verdrängen, von uns abspalten oder nach Außen projizieren, können
eine toxische Qualität annehmen und sie können alle möglichen
kleineren oder größeren Probleme verursachen. Verwaiste Gefühle
beginnen ihr Eigenleben zu führen und sie können sich in Komplexe
verwandeln, je nachdem um welche Art von Gefühlen es sich handelt,
wie lange wir sie nicht zugelassen haben und wie lange wir sie nicht ausgedrückt haben.
Der
Mond ist der Herrscher des Krebses und der Krebs ist das Zeichen der
Mutterschaft, des Nährens und des Genährtwerdens. Schon in
frühester Kindheit lernen wir welche Gefühle angemessen sind und
welche Gefühle nicht angemessen sind. Je nachdem wie gut unsere
Eltern mit ihren eigenen Gefühlen umgehen konnten, waren sie in der
Lage uns beizubringen wie wir mit unseren Gefühlen umgehen
können oder sie waren nicht dazu in der Lage uns dahingehend ein Vorbild zu sein. Wenn unsere Eltern einfühlsam und weitestgehend
vorurteilsfrei auf unsere Gefühle eingegangen sind, konnten wir
lernen, dass jedes Gefühl fühlbar und erlebbar ist und dass es
keine „gefährlichen Gefühle“ gibt, die man verdrängen,
unterdrücken oder von sich abspalten müsste. Wenn man seine Gefühle
rechtzeitig wahrnimmt und sich ihrer annimmt, verderben sie nicht.
Hass, Neid, Rachegelüste und dergleichen können nur Überhand
gewinnen, wenn wir bestimmte, damit verbundene Gefühle, lange
unterdrückt oder nach Außen projiziert haben.
Einige
von uns hatten Eltern, die selbst nicht mit ihren Gefühlen in
Kontakt waren. Es ist unmöglich etwas an seine Kinder
weiterzugeben über das man selbst nicht verfügt. Wenn ein Mensch
nicht ausreichend bemuttert wurde, wird er auch seine eigenen Kinder
nicht ausreichend bemuttern können, es sei denn er hat sich bereits
mit seinen eigenen unbemutterten Aspekten versöhnt und er hat eine
tiefgreifende Transformation durchlebt.
Und
genau darum geht es im Skorpion; es geht um eine tiefgreifende
Transformation, die voraussetzt, dass man sich mit seinen „dunklen“
Seiten auseinandersetzt und sich ihrer annimmt. Wenn wir mit dem Mond
im Skorpion unsere eigene "Hebamme" sein können und anscheinend
verbotene, verdorbene, ungezogene Gefühle mütterlich umsorgend zur
Welt bringen, kann sich das, was zuvor gefährlich oder sogar giftig zu sein schien, als heilsam entpuppen. Wenn wir nicht die Mutter hatten,
die wir vielleicht gebraucht hätten, können wir als Erwachsene
lernen unsere eigene Mutter zu sein, indem wir unsere verwaisten
Gefühle immer mehr annehmen und ihnen die Nahrung geben, die sie
brauchen. Je nachdem um was für ein Gefühl es sich handelt, gibt es
für jedes unangenehme Gefühl ein heilsam ergänzendes Gefühl, das
wie ein Antidot wirken kann. Gefühle von Neid können mit Selbstwert
ausgeglichen werden, Gefühle des Verlassenwerdens können mit
Verbindlichkeit aufgewogen werden, Rachebedürfnisse können durch versöhnliche Gefühle aufgehoben werden ect. Wenn wir mit dem Mond
im Skorpion bereit sind uns den transformativen Kräften hinzugeben,
die uns diese Zeitqualität anbietet, können wir nach und nach die
„verborgenen Schätze“ heben, zu denen wir durch die Integration
von Schattenaspekten und durch das Heimholen von verwaisten
Seelenanteilen Zugang erhalten.
Sternbild Skorpion, http://www.AlltheSky.com
Der
Skorpion ist das dunkelste und das hellste Zeichen zugleich, denn er
verkörpert Tod und Wiedergeburt. Die Wiedergeburt, die uns der
Skorpion anbietet, wird uns allerdings nicht geschenkt oder im
Glücksspiel gewonnen. Im Skorpion brauchen wir die Bereitschaft ins
Dunkle zu gehen, um (wieder) ins Licht zu gelangen. Wir sollten aber
auch nicht den Fehler machen uns zu sehr mit der Dunkelheit zu
identifizieren, die uns umgibt, wenn wir uns in der Plutos
„Unterwelt“ befinden, denn auch darin kann eine Schattenseite des
Skorpions liegen; in seiner außergewöhnlichen Leidenschaft, die, im
Extrem gelebt, in eine unerschöpfliche Leidensbereitschaft ausarten
kann. Die abgründigen Seiten des Lebens können im Skorpion so tief
verinnerlicht werden, dass man meint die Intensität des Lebens und des Liebens sei
gleichbedeutend mit dem Maß an Leidensbereitschaft, das man
aufbringt. Man kann sich von allem, was sich intensiv anfühlt,
unwiderstehlich, geradezu magisch angezogen fühlen, aber nicht
alles, was intensiv ist, ist auch gut für uns. Der Skorpion
symbolisiert den Orgasmus, was verdeutlichen kann, dass er sich immer
wieder nach Höhepunkten und Gipfelerlebnissen sehnt. Je nachdem wie
der Einzelne geprägt ist, kann man derartige Gipfelerlebnisse auch
durch besonders schmerzhafte Erlebnisse unbewusst immer wieder
heraufbeschwören. Dann gibt es die ganz andersgearteten Charaktere,
die alles meiden, was sich zu intensiv anfühlt, die immer auf Nummer
sicher gehen wollen, die jeden Abgrund mit größter Vorsicht umgehen
und die dem Wahlspruch „never change a runnig system“ folgen. Mag
sein, dass diese Menschen ein ruhiges, beschauliches Leben führen
und wenn sie gesunde Wurzeln haben und es keine nennenswerten
Abgründe in ihrem Leben gibt, kann man es ihnen durchaus gönnen,
denn wer sagt, dass alles Großartige nur aus dem Exzess geboren
werden kann...?
Während
der Skorpion die Stürme des Lebens, ein stetiges Werden und
Vergehen, Krisenzeiten, Risikobereitschaft und Extremsituationen
symbolisiert, verkörpert der gegenüberliegende Stier Sicherheit,
Stabilität, Bodenhaftung, innere Ruhe und eine gemächliche,
geduldige Vorgehensweise. Während dem Skorpion der Stier viel zu
langweilig erscheinen kann, kann dem Stier der Skorpion viel zu
extrem und maßlos erscheinen. Die Sonne befindet sich zum Vollmond im
Stier, während sich der Mond im Skorpion befindet. Ein jeder
Vollmond möchte uns darin unterstützen Extreme ins Gleichgewicht zu
bringen und eine möglichst gute Balance zwischen polar
entgegengesetzten Prinzipien herzustellen, in diesem Fall also
zwischen den Skorpion und den Stier-Themen. Da ein Vollmond den
Höhepunkt eines bestimmten Themas symbolisiert und da er Licht ins
Dunkle bringen will, kann er einigen von uns eventuell nun erst mal
ein gewisses Ungleichgewicht bewusst machen oder auf ein spezielles
Problem hinweisen, je nachdem ob wir bestimmte Themen lange
tabuisiert haben, sie nicht wahrnehmen wollten oder es bisher
vielleicht einfach nicht konnten. Da der Skorpion Tabuthemen und
Traumata symbolisiert, ist nachvollziehbar, warum wir unter seinem
Einfluss in bestimmten Bereichen lange Zeit im Dunkeln tappen können.
Wenn wir traumatische Erlebnisse hatten, tritt als Schutzreaktion
häufig eine Form von Verdrängung oder Abspaltung ein. Pluto, der
Herrscher des Skorpions, handelt nach dem Prinzip „Ich gebe Dir so
viel, wie Du er-tragen kannst“. Wenn wir fünf Jahre alt sind,
können wir uns mit bestimmten traumatischen Erlebnissen in der Regel
nicht auf die Art auseinandersetzen, wie wir es mit fünfzig Jahren
können. Da der Skorpion unbewusste Vorgänge symbolisiert, ist es
also durchaus möglich, dass verschiedene Erlebnisse für eine
längere Zeit in unser Unbewusstes verbannt wurden. Man könnte sich
in dem Zusammenhang aber auch die berechtigte Frage stellen, ob man
denn tatsächlich alles ausgraben muss, was in den Kellergewölben
des Unbewussten begraben liegt, denn im Skorpion kann man auch das
Herumstochern in der Vergangenheit und das Pulen an Wunden
übertreiben, wodurch dann paradoxerweise eine weitere Wunde
entstehen kann oder eine alte sich einfach nicht schließen lässt.
Dem könnte eine Überidentifikation mit den dunklen Seiten des
Lebens zugrunde liegen und ein Unvermögen loslassen und die
Vergangenheit zur gegebenen Zeit ruhen lassen zu können.
Wir
können uns in diesen Wochen fragen, ob wir das Gefühl haben, dass
wir eine blockierende Last mit uns herumtragen, von der wir uns nun
lösen wollen. Haben wir in einem wichtigen Bereich unseres Lebens
das Gefühl, dass der Energiefluss stagniert? Können wir auch
sogenannte unangenehme Gefühle zulassen oder versuchen wir diese so
schnell wie möglich zu verbannen? Versuchen wir immer wieder
schmerzhafte Erlebnisse aus unserer Vergangenheit wiederzubeleben?
Können wir die Vergangenheit ruhen lassen oder neigen wir dazu uns
zu wenig mit einschneidenden Erfahrungen unserer Vergangenheit
auseinanderzusetzen, obwohl wir dann doch immer wieder von ihnen
eingeholt werden und so immer wieder nach neuen Ausflüchten suchen müssen?
Die
Sonne im Stier und der Mond im Skorpion bilden jeweils harmonische
Aspekte (Trigon und Sextil) zu Saturn im Steinbock. Der Mond im
Skorpion bildet zudem harmonische Aspekte (Quintil) zu Mars und Pluto
im Steinbock. Die beiden Herrscher des Skorpions befinden sich
interessanterweise genau zum Vollmond im Skorpion in Konjunktion
zueinander. Der Steinbock symbolisiert die Dinge, an denen wir mit
Ausdauer und Disziplin arbeiten. In diesem Zeichen geht es um die
langfristigen Ergebnisse, was dem Skorpion entgegenkommt, da der
Skorpion transformative Entwicklungsprozesse anzeigt, die in der
Regel auch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Saturn, der
Herrscher des Steinbocks, ist zum Vollmond bereits rückläufig und
er zeigt uns während seiner Rückläufigkeitsphase in den kommenden
Monaten die Ergebnisse unserer Anstrengungen der vergangenen Monate.
Die
Sonne im Stier und der Mond im Skorpion bilden jeweils einen
Spannungsaspekt (Quadrat) zum aufsteigenden Mondknoten im Löwen und
zum absteigenden Mondknoten im Wassermann. Die Mondknoten befinden
sich zum Vollmond im Skorpion sehr nahe dem Grad, auf dem die
Mondfinsternis am 31.01.2018 stattgefunden hat. Von daher kann es
durchaus sein, dass für diejenigen, die von der Mondfinsternis im
Löwen berührt wurden, in diesen Wochen bestimmte Themen wieder
aktuell werden, die schon Ende Januar und Anfang Februar 2018 eine
Rolle für sie gespielt haben. Zudem befindet sich Ceres, nach ihrer
Rückläufigkeitsphase, interessanterweise wieder am Anfang der
zweiten Dekade Löwe und damit auf dem Punkt, auf dem sie sich
bereits während der Mondfinsternis im Löwen befand. Die
Fruchtbarkeitsgöttin Ceres hat einen direkten Bezug zu
Mutterschaftsthemen, was als ein weiterer Hinweis interpretiert
werden kann, dass wir uns derzeit mit besonderer Hingabe unseren
Gefühlen widmen sollten und dass wir uns um die Themen nähren und
genährt werden kümmern sollten. Auch die Schwierigkeiten, die mit
einer unbefriedigenden oder kompliziert verstrickten
Mutter-Kind-Beziehung einhergehen und die Konsequenzen, die im
Erwachsenenalter daraus resultieren können, sind ein Thema, das mit
diesem Vollmond für einige aktuell werden kann. Die Themen nähren
und genährt werden spielen natürlich nicht nur in
Mutter-Kind-Beziehungen eine entscheidende Rolle, denn sie dehnen
sich auch auf unsere späteren Beziehungen im Erwachsenenalter aus,
wenn wir uns mit etwaigen Problemen in dem Zusammenhang nicht
ausreichend auseinandergesetzt haben. Ein Partner könnte den anderen
mit Gefühlen überschütten, unter Druck setzen, manipulieren oder
als Druckmittel die emotionale oder sexuelle Zuwendung verweigern.
Ceres ist nun wieder direktläufig und befindet sich zum Vollmond im
Skorpion in Konjunktion zum aufsteigenden Mondknoten im Löwen und
damit im Brennpunkt zum Mond im Skorpion und zur Sonne im Stier.
Der
Vollmond im Skorpion bildet ein großes, fixes Kreuz, das heißt,
dass die vier fixen Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann
durch vier Quadrate miteinander verbunden sind. Die fixe Qualität
kann von großem Vorteil sein, wenn sie dazu genutzt wird geduldig
und ausdauernd auf bestimmte Ziele hinzuarbeiten, wenn man etwas
erreichen will, das viel Konzentration erfordert und wenn etwas an
Stabilität gewinnen soll. Wenn man sich allerdings derzeit an etwas
oder an jemandem festbeißt, kann die starke fixe Betonung negative
Konsequenzen haben. Man könnte sich z.B. in einer Konfliktsituation
besonders engstirnig, unnachgiebig und unversöhnlich zeigen und stur
an seiner Sichtweise festhalten. Man könnte sich auch in eine fixe
Idee verrennen, dadurch auf Abwege gelangen und dabei unnötig viel
Zeit und Energie verschwenden. In einigen Angelegenheiten kann eine
gewisse Sturheit durchaus angebracht sein, wobei das hier
angesprochene Beharren auf einem bestimmten Standpunkt dann weniger
als Sturheit, sondern eher als Konsequenz bezeichnet werden sollte.
In anderen Situationen können Beweglichkeit, Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit hilfreicher sein. Von daher ist es sinnvoll sich
in diesen Wochen zu fragen, ob man dazu neigt zu unbeweglich zu sein
oder ob man gerade von den fixen Energien profitieren kann, indem man
in bestimmten Situationen mehr Konsequenz zeigt und eine klare Linie
verfolgt.
Im
Skorpion dreht sich so ziemlich alles um die richtige Dosis und ein
jeder Vollmond fordert uns dazu auf das rechte Maß zu finden. Von
daher kann man sich in diesen Wochen fragen, ob man stur oder
konsequent ist, ob man verbissen oder ausdauernd ist, ob man sich
loyal verhält oder ob man blindlings ergeben ist, ob man aus
falschem Stolz handelt oder ob man Würde zeigt, ob man etwas
Erhaltenswertes bewahren will oder ob man etwas, das sich längst
überlebt haben sollte, künstlich am Leben halten will, ob man auf
eine kreative Weise andersartig ist oder ob man antagonistisch ist
und sich um jeden Preis abheben will, ob man sich für Freiheit
einsetzt oder ob man sich unzuverlässig verhält.
Wenn
wir im Kontakt mit unseren Gefühlen leben, können sie uns als
Wegweiser dienen und als eine Art Barometer, an dem wir ablesen
können was uns gut tut und was uns nicht gut tut. Wenn wir noch
viele unverdaute Gefühle mit uns herumtragen, können unsere Gefühle
uns aber auch in die Irre führen, denn dann haben sie oft wenig
Bezug zu gegenwärtigen Situationen. In solchen Fällen könnten wir
z.B. an einem bestimmten Menschen festhalten, weil wir meinen, diese
Person müsste uns bisher unbefriedigte Bedürfnisse erfüllen oder
wir fühlen uns durch einen Menschen an jemanden erinnert, der uns
einmal sehr verletzt hat und verbinden diese schmerzhaften
Erinnerungen dann mit dieser Person, obwohl sie nichts mit den
vergangenen Erlebnissen zu tun hat. Von daher sind Ehrlichkeit,
Selbstreflexion und Bewusstheit in emotionalen Angelegenheiten in
diesen Wochen wichtige Voraussetzungen, um die transformativen
Energien, die derzeit auf uns Einfluss nehmen, erfolgreich nutzen zu
können. Diese reichhaltige Zeitqualität kann uns zu besonderen
Wachstumsschüben verhelfen, denn es ist eine sehr fruchtbare Zeit,
was sich auch in der nun schnell wachsenden und üppig erblühenden
Natur zeigt. Man kann sich nun fragen, was derzeit im eigenen Leben
wachsen soll, wie man es nähren kann, was beschnitten werden muss
und wo eventuell Unkraut oder Schädlinge entfernt werden sollten.
Zu
guter Letzt bleibt die Frage offen was denn die „göttliche
Schöne“, also Venus, die Herrscherin des Stiers, zur Zeit des
Vollmonds treibt...? Venus flattert in diesen Wochen durch die
luftigen Zwillinge. Venus in den Zwillingen gleicht einer Schmetterlingsfrau, die von einer Blüte zur anderen fliegt und die
sich an den vielen bunten Farben und an den verschiedenartigen Geschmacksnoten
erfreut. Eine Venus in den Zwillingen braucht viel Abwechslung und
sie braucht eine Menge Bewegung. Venus in den Zwillingen liebt
die vielfältigen Kontakte, die das Leben zu bieten hat, sobald man
sich selbst dem Leben öffnet. Die Venus in den Zwillingen möchte überall mal
reinschnuppern und sie will die unterschiedlichsten Erfahrungen
machen. Venus in den Zwillingen ist oft eine flirtende, kokette Venus,
die Nettigkeiten liebt und diese auch selbst gerne verteilt. Wie
ernst gemeint und verbindlich die Freundlichkeiten sind, die in den
kommenden Wochen ausgetauscht werden, steht auf einem anderen Blatt
und dies hängt auch von den persönlichen Aspekten des Einzelnen ab. Venus
befindet sich zum Vollmond im Spannungsaspekt (Anderthalbquadrat) zu
Pluto und zu Mars im Steinbock, sie bildet jedoch auch harmonische
Aspekte (Sextil und Trigon) zum aufsteigenden Mondknoten im Löwen
und zum absteigenden Mondknoten im Wassermann. Wenn Venus sich in
diesen Wochen eine gewisse Leichtigkeit und Unabhängigkeit bewahrt,
ohne in die Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit abzudriften,
kann sie ihre Zeit in den Zwillingen sehr gut nutzen, um anregende,
neue Kontakte zu knüpfen, um interessante, inspirierende Gespräche
zu führen und um die Fantasie beflügelnde kulturelle Angebote zu
genießen. Die Löwe-Energie kann die Venus in den Zwillingen darin
unterstützen die rechten Ansprüche an die Qualität ihrer
Verbindungen zu erhalten, damit sie sich nicht überflüssigerweise
irgendwo festquatscht, wo sie eigentlich nichts zu suchen hat oder
auf die verheißungsvollen Sprüche eines Blaubarts reinfällt, der
ihr hinterrücks die Flügel stutzen will. Merkur, der Herrscher der Zwillinge,
steht Venus in diesen Wochen harmonisch zur Seite, so dass die
zwillingetypische Freude an der Kommunikation und die Kontaktfreude nochmals betont werden.
Venus befindet sich vom 24.04. bis zum 19.05.2018 in den Zwillingen,
nachdem sie vom 31.03. bis zum 24.04.2018 durch den Stier und damit
durch eines ihrer Herrscherzeichen lief. In der Zeit, in der Venus
durch den Stier lief, konnten wir unsere Werte überdenken und sie
gegebenenfalls anpassen. Wir hatten in den vergangenen Wochen die
Möglichkeit unseren Selbstwert zu stärken und zu überdenken
inwieweit gegenwärtige Situationen unserem Selbstwert entgegenkommen
oder ihm vielleicht eher abträglich sind. Wir konnten uns verstärkt
darüber bewusst werden, was im Leben wirklich zählt und
auf wen oder was wir zählen können. Wenn Venus am 24.04.2018 in die
Zwillinge eintritt, ist es an der Zeit die Flügel auszubreiten und
die neu gewonnenen Erkenntnisse in die Welt zu tragen. Die
Leichtigkeit einer Venus in den Zwillingen hat wenig gemein mit der
Ernsthaftigkeit und der Schwere, die oft mit den Zeichen Steinbock
und Skorpion einhergehen, aber gerade darin liegt die Chance zwischen
diesen gegensätzlichen Elementen des Lebens eine Brücke zu bauen.
Diese Brücke kann uns dazu verhelfen zu erkennen, in welchen
Situationen man einfach nur die Gegenwart genießen sollte, wann man mit Leichtigkeit
und Humor wesentlich weiter kommt als mit Ernsthaftigkeit und
Gedanken an die langfristigen Konsequenzen und in welchen Situationen
es durchaus sinnvoll ist die Dinge ernst zu nehmen und an die Zukunft zu denken.
Viele
liebe Grüße mit den Sternen
Lia
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