Montag, 4. Juni 2012

Mondfinsternis 4. Juni 2012 - Das Fenster zum Kosmos



Am 4. Juni findet nun die erste Mondfinsternis im Jahr 2012 in den Tierkreiszeichen Zwillinge-Schütze statt.

Der Mond in Schütze und die Sonne in den Zwillingen bilden ein nahes T-Quadrat zu Mars in der Jungfrau, und die rückläufige Venus steht schon nahe der Sonne in den Startlöchern für das Naturschauspiel des Venusübergangs, der am 6. Juni in den Zwillingen stattfindet. Der Herrscherplanet der Zwillinge Merkur befindet sich auch unweit im eigenen Zeichen, was ihm als ‚Vermittler‘ und ‚Botschafter‘ hier noch mal ein besonderes Gewicht verleiht.

Wir erleben nun die sechste Finsternis in Folge die sich auf die Kommunikationsachse Zwillinge-Schütze im Zodiak bezieht.

Das Tierkreiszeichen Zwillinge symbolisiert als merkurbeherrschtes Zeichen den verbalen, kommunikativen und schriftlichen Ausdruck.

Als das bewegliche der drei Luftzeichen geht es um eine schnelle Auffassungsgabe, Vermittlung und um einen vielfältigen Austausch in den unterschiedlichsten Bereichen der Kommunikation. Der Zwilling ist ein schneller, flexibler Denker.

Wortgewandtheit, Ideenreichtum, Vielseitigkeit sind typische Zwillinge Eigenschaften, wobei dieses Zeichen manches Mal zur Oberflächlichkeit und zur Zersplitterung neigt, was es im Umgang mit anderen Menschen aber oft durch Charme und Witz wieder wettmachen kann.

Das gegenüberliegende Tierkreiszeichen Schütze ist ebenso ein Zeichen der Kommunikation. Der Schütze symbolisiert auch den Bezug zum Ausland, zu anderen Kulturen, Philosophien, Religionen. Es ist auch das Zeichen der Spiritualität und der Alchemie und nicht zu vergessen ist es das Zeichen des ‚Jenseits‘.

Wenn diese beiden Zeichen gut zusammenarbeiten, dann werden die Informationen, Ideen, Botschaften, die im Zwilling aufgenommen werden, im Zeichen Schütze verarbeitet und verbreitet, warum das Schütze Zeichen auch das Zeichen des Lehrers ist; im weitesten Sinne ist es auch das Zeichen des Botschafters, Gurus oder des Priesters.


Die Achse Zwillinge-Schütze ist also auch die Achse von Lernen und Lehren.

Jeder gewissenhafte Lehrer ist ein ewiger Schüler; ein immerwährender Student, und jeder Schüler ist zugleich auch immer ein Lehrer, denn ein wirklicher Lehrer lernt auch immer von seinen Schülern, da ein wissbegieriger Schüler interessante Fragen aufwerfen und den Status Quo infrage stellen wird. Er wird seinen Lehrer immer wieder herausfordern über dessen Grenzen hinauszuwachsen, warum Lernen und Lehren untrennbar miteinander verwoben sind.


Der Zodiak ist ein Kreis der in 12 Häuser eingeteilt wird. Diese 12 sich aufeinander beziehenden Häuser bestehen aus 6 Achsen.

Dass der Zodiak, der die Welt, den Menschen und globale, mundane Zusammenhänge symbolisiert, rund ist, und sich aus sechs gegenüberliegenden Achsen zusammensetzt, zeigt auch an, dass Alles miteinander in Verbindung steht, und dass ein entscheidender Teil des Lebens sich darum dreht, dass wir ‚rund‘ werden; dass wir also ‚heil‘ werden; dass wir Ganzheitlichkeit erfahren, ebenso wie wahre Intelligenz darin besteht Zusammenhänge zu erkennen und sie zu einer Synthese zusammenzuführen, was auch ein Zwillinge-Schütze-Thema ist.


Ein Sinn des Lebens besteht darin, dass wir das uns Fehlende, den Mangel, erkennen und versuchen ‚aufzufüllen‘.

Eine Mondfinsternis bietet uns eben diese Chance, denn die beiden grossen Lichter Sonne und Mond stehen in Opposition zueinander; stehen sich genau gegenüber; können sich also 'anschauen' und voneinander lernen, und idealerweise miteinander zu einem grösseren Ganzen verschmelzen.

Das Zeichen Schütze ist wie gesagt auch das Zeichen der Alchemie, wobei Verschmelzung eine zentrale Rolle spielt.

Solve et coagula‘ (Löse und verbinde), der wohl berühmteste Lehrsatz der Alchemie, spielt nun bei dieser Mondfinsternis eine grosse Rolle.

Globalisierung auf wirtschaftlicher Ebene, die Verschmelzung verschiedener Kulturen, Rassen, Philosophien, Ideologien, Weltanschauungen sind ein derzeit entscheidendes Thema.

Was ist unser Ziel, fragt uns der Bogen-Schütze: auf welches Ziel sollen wir unsere Pfeile ausrichten?

Sind wir tatsächlich bereit und wollen wir uns wirklich alle miteinander verbinden und vermischen?

Wäre unsere Welt eine friedlichere, harmonischere Welt, wenn es keine Rassen-, Klassen-, religiösen Unterschiede geben würde?

Besteht ein Sinn der Evolution darin, dass wir ‚alle Eins werden‘?

Oder müssen wir erkennen, dass wir doch alle einzigartige Individuen sind, die eigene Wurzeln, Hintergründe, Ideale, Ziele haben?


Im Wassermannzeitalter, in dessen Kinderschuhen wir uns derzeit noch befinden, geht es u.A. darum, zu erkennen, dass wir alle einzigartige Individuen sind, aber trotzdem in einem grossen Gefüge alle miteinander verflochten und von daher auch aufeinander angewiesen sind.

Ich glaube diese Eklipsenreihe in den Zeichen Zwillinge-Schütze ist ein wesentlicher Baustein, der unser Denken und unsere Ansichten verändern soll.

Durch das ‚kosmische Fenster‘, welches sich bei einer Eklipse öffnet, dringen neue Informationen zu uns durch, um uns andere Perspektiven aufzuzeigen.

Spirituelle Botschaften‘ würden die einen es nennen, andere würden sagen, dass wir Zugang zur ‚Akasha-Chronik‘ erhalten, dem ‚Buchs des Lebens‘, das als eine Art feinstoffliches, allumfassendes ‚Weltgedächtnis‘ bekannt ist. Wilhelm Reich bezeichnete es das ‚morphogenetische Feld: eine Art allumfassendes Bewusstseinsfeld, aus dem sämtliche Informationen ‚angezapft‘ werden können.

Am 4. Juni 2012 haben wir nun nochmal die Chance uns weit aus dem Fenster zu lehnen, um diese neuen Botschaften aufnehmen zu können.

Die Betonung liegt hier auf ‚weit‘, denn Schütze wird von Jupiter beherrscht, dem Zeichen der Expansion, Ausdehnung, Erweiterung, oder auch der Übertreibung.

‚Übertreibung macht die Sache anschaulich‘ sagt meine Oma immer gutmütig lächelnd wenn ich seit frühester Kindheit mit den phantastischsten Ideen und Gedankengängen auf sie einrede.

Auch die Astrologie ist eine Sprache der Übertreibung. Die Dramatik der Symbolinhalte öffnet unser Bewusstsein für grössere Zusammenhänge.

Der ‚Kosmos‘ will uns etwas Wichtiges mitteilen.

Diejenigen, die sich ‚weit genug aus dem Fenster lehnen‘, wie Jupiter es von uns verlangt, können sich auf erstaunliche Erkenntnisse gefasst machen.


Wer es vorzieht sich von ‚spirituellen Botschaften‘ zurückzuhalten, kann die Energien dieser Eklipse auch einfach als Stimulationsmittel benutzen um neue, kreative Ideen aufzuschnappen und diese mit Fleiss (Mars in Jungfrau), Liebe und Kreativität (Venus in den Zwillingen) und Intelligenz (Sonne und Merkur in den Zwillingen) auszuarbeiten, und zu einer erfolgreichen Synthese zusammenzufügen (Mond und aufsteigender Mondknoten in Schütze).

Ich würde anhand der astrologischen Konfiguration allerdings von zu viel ‚Kopfarbeit‘, von übergrossem Informationshunger abraten, denn der aufsteigende Mondknoten; also der Punkt zu dem wir uns hinbewegen sollen, befindet sich mit dem Mond im Schützen.

Die Aufmerksamkeit soll hier also auf den Akt des Verschmelzens und der Zielgerichtetheit gelegt werden, denn was sich am gegenüberliegenden absteigenden Mondknoten in den Zwillingen befindet, arbeitet derzeit praktisch fast für sich alleine und bedarf nur einiger, weniger Anstöße um in Gang gehalten zu werden.

Wenn wir den Fokus nun zu sehr auf die Inhalte des Zwillings legen, könnten wir uns verheddern und zersplittern, und vor lauter Optionen und Informationen ‚den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen‘.


Es geht um ein ‚Aussortieren‘ und Sondieren, und um die Entscheidung was für uns nun weiterhin wichtig ist, und was überflüssig ist, und darum, dass wir uns auf ein bestimmtes Ziel festlegen und konzentrieren.

Ich wünsche mir auf mundaner Ebene, dass dieses Ziel als Oberstes die Erhaltung dieses Planeten anstrebt, und damit einhergehend auch friedvolle Übereinkünfte der Menschen untereinander beinhaltet, oder aber zu mindestens eine ‚Waffenruhe‘, denn nur wenn wir jetzt dieses Ziel in Angriff nehmen, können wir uns meiner Ansicht nach den Luxus erlauben uns überhaupt auf andere weltliche Ziele zu konzentrieren.



Viele liebe Grüsse unter den Sternen *

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