Mittwoch, 10. August 2022

Sternschnuppennacht am 12. August 2022: Perseidenstrom 🌠

 Bild: Perseiden, Martin Mark





Zwischen dem 17. Juli und dem 24. August eines jeden Jahres ergießen sich die „TrĂ€nen des Laurentius“ ĂŒber den Nachthimmel. Um diese Jahreszeit kann man eine besonders hohe AktivitĂ€t von Sternschnuppen beobachten. AlljĂ€hrlich haben die LaurentiustrĂ€nen um den 12. August ihren Höhepunkt, am gleichen Tag, an dem auch der Perseidenstrom sein Maximum erreicht, denn die "TrĂ€nen des Laurentius" sind nur eine andere Bezeichnung fĂŒr die Perseiden. Um den 12. August können wir also mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit mindestens eine Sternschnuppe zu sehen bekommen. Je nachdem in welcher Umgebung wir uns aufhalten, kann es einfacher oder schwieriger sein einen Blick auf den Sternschnuppenschwarm zu erhaschen. In lĂ€ndlichen Gegenden, fernab vom Licht der GroßstĂ€dte und an unbeleuchteten Meeresufern lĂ€sst sich der Sternschnuppenschauer besonders gut beobachten. Wer den Perseidenstrom beobachten möchte, sollte sich in der Nacht vom 12. zum 13. August an einem Ort aufhalten, an dem es möglichst wenig kĂŒnstliche LichteinflĂŒsse gibt. Nachteulen und FrĂŒhaufsteher haben die besten Chancen einen Blick auf die Sternschnuppen zu erhaschen, denn von 3 Uhr bis 5 Uhr morgens* ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch mindestens einen der himmlischen Leuchtstreifen zu erblicken. Wer sich beim Anblick einer Sternschnuppe etwas wĂŒnschen möchte, sollte - nach altem Sternschnuppenbrauch - seinen Wunsch in Gedanken formulieren und mit keiner Menschenseele ĂŒber diesen Wunsch sprechen. 

* Die Zeitangaben des Maximums gelten fĂŒr Berlin. Unter folgendem Link kannst Du Deinen Aufenthaltsort eingeben, um die Uhrzeit zu ĂŒberprĂŒfen: Perseiden Sternschnuppennacht 2022 (timeanddate.de)

Als Astrologin interessiere ich mich besonders fĂŒr die mythologischen HintergrĂŒnde von Himmelsereignissen. Von daher möchte ich mich in diesem Text der Frage widmen welcher mythologischen Gestalt die Perseiden ihren Namen zu verdanken haben. Obwohl der hochsommerliche Meteorschauer bereits vor ungefĂ€hr 2000 Jahren in China beobachtet wurde, wird dieses Naturschauspiel erst seit 1835 als Perseidenstrom bezeichnet. Damals verfasste der belgische Astronom Adolphe Quetelet einen Bericht ĂŒber den Meteorschauer. Da Quetelet den Ursprung des Meteorschauers im Sternbild Perseus vermutete, wird das Himmelsspektakel seitdem als Perseiden bezeichnet. Diese Bezeichnung kann man mit „die Kinder des Perseus“ ĂŒbersetzen, weil auch die Nachkommen des mythologischen Helden Perseus als Perseiden bezeichnet werden. 

Wie eingangs erwĂ€hnt, werden die Perseiden auch als „LaurentiustrĂ€nen“ bezeichnet, denn ein europĂ€ischer Volksglaube besagt der Diakon Laurentius von Rom wĂŒrde, aufgrund eines großen Unrechts, das einst geschah, alljĂ€hrlich bittere TrĂ€nen weinen, die seitdem jedes Jahr um die gleiche Zeit als helle Lichtstreifen am Nachthimmel zu beobachten sind. Der römische Kaiser Valerian ließ den damaligen Papst Sixtus den II. am 06. August 258 hinrichten, samt sechs seiner engsten Vertrauten. Vier Tage spĂ€ter, am 10. August 258, wurde dann auch Laurentius von Rom hingerichtet, man nimmt an er starb durch Enthauptung. Laurentius von Rom gilt seit jener Zeit als MĂ€rtyrer und weil alljĂ€hrlich um den Gedenktag des Sankt Laurentius der Sternschnuppenstrom der Perseiden auftritt, bezeichnet man diese Himmelserscheinung im Volksmund als die "TrĂ€nen des Laurentius“. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Höhepunkt des Perseidenstroms etwas verschoben, so dass er mittlerweile in der Nacht vom 12. zum 13. August stattfindet.


Anhand der dramatischen ZusammenhÀnge lÀsst sich erkennen, dass die Perseiden nicht nur mit positiven Ereignissen in Verbindung stehen. Auch die Mythen, die sich um das namensgebende Sternbild Perseus ranken, erzÀhlen von grausamen Bluttaten und von vielen anderen dramatischen Geschehnissen.

Perseus ist einer der berĂŒhmtesten Helden der griechischen Mythologie. Er ist der Sohn des göttlichen Zeus (römisch und astrologisch Jupiter) und seine Mutter war die schöne Danae. Perseus war vĂ€terlicherseits also göttlicher Abstammung, wĂ€hrend seine Mutter eine sterbliche Königstochter war. König Akrisios, der Vater von Danae, sperrte seine Tochter ein, um zu verhindern, dass sie geschwĂ€ngert werden wĂŒrde und einen Sohn gebĂ€ren wĂŒrde, denn Akrisios war prophezeit worden, dass er eines Tages von seinem eigenen Enkel getötet werden wĂŒrde. 

Zeus, der Gott der Götter, war bekannt fĂŒr seine brennende Liebe zum weiblichen Geschlecht und als oberster Gott lagen ihm die schönsten Frauen der Antike zu FĂŒĂŸen. Ob göttlich oder sterblich, Zeus Leidenschaft fĂŒr schöne Frauen wurde leicht entflammt und er zeugte zahllose Nachkommen mit unzĂ€hligen göttlichen und sterblichen Damen. Zeus hatte aber nicht immer nur ein leichtes Spiel in der Damenwelt, denn er hatte einen erlesenen Geschmack und er interessierte sich manches mal speziell fĂŒr die Damen, die selbst fĂŒr einen Gott wie ihn schwer erreichbar waren, so wie auch fĂŒr die unter Verschluss gehaltene Danae. Da er Danae aufgrund ihrer Gefangenschaft nicht direkt begatten konnte, verwandelte er sich in einen Goldregen und schwĂ€ngerte die schlafende Danae in dieser Gestalt. Das Kind, das aus dieser Begattung hervorging, war Perseus. 


Danae wird in Gestalt eines Goldregens von Zeus begattet, Bild: Public Domain



König Akrisios liebte seine Tochter zwar, aber aus Angst vor der ErfĂŒllung der Prophezeiung verfrachtete er Danae und seinen Enkelsohn in eine Kiste, setzte sie auf dem Meer aus und ĂŒberließ beide einem ungewissen Schicksal. Mit der Hilfe seines Bruders Poseidon (römisch und astrologisch Neptun), dem Meeresgott, griff Zeus in das Schicksal von Mutter und Sohn ein und so konnten beide dem Tod entrinnen. Perseus wuchs heran, er wurde durch seine zahlreichen Heldentaten bald zum gefeierten Heroen und nahm eine zentrale Rolle in der griechischen Mythologie ein. 




Perseus und Danae, Public Domain



Eine der bekanntesten Heldentaten des Perseus ist die Tötung der berĂŒchtigten Gorgone Medusa. Die Gorgonen waren drei geflĂŒgelte Schreckensgestalten in der griechischen Mythologie, die anstelle von Haupthaaren mit Schlangenhaaren versehen waren. Der Blick einer Gorgone galt als so furchterregend, dass er sogar tödlich war, denn jeder, der einer Gorgone direkt in die Augen blickte, erstarrte zu Stein. Über Medusa, der einzig sterblichen der drei Gorgonen, wurde in der spĂ€teren Entstehungsgeschichte der Mythologie erzĂ€hlt, dass sie einst eine wunderschöne und betörende junge Frau gewesen sei. SpĂ€teren ErzĂ€hlungen zufolge wurde die schöne Medusa eines Tages von der Göttin Pallas Athene in einem ihrer Tempel mit Poseidon beim Liebesspiel erwischt. Obwohl einige mythologische Quellen besagen, dass sich der Meeresgott Medusa mit Gewalt nahm, sie also keine Schuld an dem Frevel traf, war die jungfrĂ€uliche Pallas Athene ĂŒber die Entweihung ihres Tempels derart erbost, dass sie die schöne Medusa in ein hĂ€ssliches Ungeheuer mit Schlangenhaaren, schrecklichen ZĂ€hnen, glĂŒhenden Augen und entblĂ¶ĂŸter Zunge verwandelte. Medusas bloßer Anblick sollte von da an jeden zu Stein erstarren lassen. Durch diesen Zauber war es auch fĂŒr die mutigsten, stĂ€rksten und geschicktesten MĂ€nner der Antike unmöglich die Medusa zu töten. Perseus sollte es jedoch mit einer List und mit der Hilfe der Göttin Pallas Athene eines Tages gelingen. Perseus nĂ€herte sich der schlafenden Medusa und als diese erwachte, benutzte er das Schild der Pallas Athene als Spiegel. Auf diese Weise konnte er Medusa im Spiegel sehen ohne ihr direkt in die Augen schauen zu mĂŒssen und so brachte er es fertig die unglĂŒckliche Kreatur zu töten. Aus der klaffenden Wunde am Hals der getöteten Medusa entstieg das sagenhafte geflĂŒgelte Ross Pegasos




Medusa von CaravaggioPublic Domain


Die Tötung der Medusa ist nur eine von vielen Geschichten, die Perseus zum gefeierten Helden in der griechischen Mythologie machten. Eine weitere ist die Befreiung der Andromeda, in die sich der große Held unsterblich verlieben sollte. Die schöne Andromeda hatte interessanterweise ein Ă€hnliches Schicksal wie Perseus Mutter Danae. Auch sie war eine sterbliche Königstochter, die aufgrund von den Problemen ihrer Eltern ein schweres Schicksal erleiden sollte. Andromeda war die Tochter des Ă€thiopischen Königs Kepheus und der Kassiopeia. WĂ€hrend Perseus Mutter Danae fĂŒr ihren Vater hinhalten musste, sollte Andromeda fĂŒr ein Vergehen ihrer Mutter bĂŒĂŸen, denn Kassiopeia hatte sich erdreistet zu behaupten sie sei schöner als die Nereiden. Die Nereiden waren liebliche Meeresnymphen, die fĂŒr ihre Schönheit bekannt waren und deren Aufgabe darin bestand SchiffbrĂŒchige vor dem Ertrinken zu retten und SeemĂ€nner mit ihren unterhaltsamen Spielereien das einsame Leben auf dem Meer zu verschönern. Die Nereiden waren Begleiterinnen des Meeresgottes Poseidon. Poseidon hörte von der dreisten Behauptung Kassiopeias und er wollte diese Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen. Er war so erzĂŒrnt ĂŒber die HerabwĂŒrdigung seiner Gespielinnen, dass er das Meeresungeheuer Ketos aussandte und eine furchtbare Flut ĂŒber das Land ergehen ließ. König Kepheus wusste das Land nicht gegen die Flut und gegen das Ungeheuer zu schĂŒtzen und so suchte er einen Seher auf, um eine Lösung zu finden. Auf Anraten des Sehers wurde Andromeda an einen Felsen am Meeresrand gekettet. Sie sollte dem Seeungeheuer geopfert werden und so das Land von der Plage befreien. 
 


Perseus und Andromeda, Public Domain



Perseus erblickte die an den Felsen gekettete Andromeda und hielt sie zunĂ€chst fĂŒr eine Statue, da sie so schön und so regungslos wie in Stein gemeißelt war. Nur das Wehen ihres Haares im Winde und eine vergossene TrĂ€ne auf ihrer Wange verrieten ihm, dass es sich um eine lebende junge Frau handelte. Es war sogleich um ihn geschehen und er verliebte sich auf der Stelle in Andromeda. Andromedas Eltern hatten dem Opfer ihrer Tochter in ihrer Verzweiflung zugestimmt, da sie sich keinen anderen Rat mehr wussten, um das Land vor der Überflutung und vor dem schrecklichen Ungeheuer zu retten. Aber sie hofften bis zuletzt auf ein Wunder und bangten in der NĂ€he des Felsens, an den Andromeda gekettet war, um das Leben ihrer Tochter. Als das Ungeheuer die Schöne zu verschlingen drohte, bot sich Perseus an die junge Königstochter zu befreien, wenn er sie zu seiner Frau machen könnte. Die verzweifelten Eltern versprachen dem Helden nicht nur die Hand ihrer Tochter, sondern sie boten ihm zudem ihr ganzes Königreich an. Durch die Macht der Liebe gestĂ€rkt stĂŒrzte sich Perseus auf das Ungeheuer. Der Held konnte das Untier töten, das Leben der Andromeda retten und die schöne Königstochter zu seiner Frau machen.

Es gibt noch viele andere Mythen, die von Perseus Heldentaten erzĂ€hlen. Vielleicht konnte ich mit diesen ErzĂ€hlungen Euer Interesse an den alten Mythen wecken und vielleicht habt Ihr Lust mehr darĂŒber zu lesen. Vielleicht inspirieren Euch diese ErzĂ€hlungen auch dazu in der Nacht vom 12. zu 13. August hinauszugehen, um Euch die Perseiden anzuschauen und Euch beim Anblick einer Sternschnuppe etwas zu wĂŒnschen...*)))


Viele liebe GrĂŒĂŸe mit den Sternen đŸŒ 

Lia 



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