Freitag, 5. August 2016

Gesunde Grenzen versus ungesunde Grenzen in Beziehungen

Gesunde Grenzen
Ungesunde oder verschwommene Grenzen
Du bist Dir Deiner eigenen Grenzen bewusst. 
 
Du erlaubst anderen ihre eigenen Grenzen zu definieren.
Deine Grenzen werden durch die Deines Gegenübers definiert. 

Du nimmst die Grenzen von anderen nicht wahr oder Du versuchst sie niederzureißen.
Du fühlst Dich persönlich beleidigt oder zurückgewiesen, wenn jemand Dir eine Grenze setzt.
Du hast ein klar umrissenes Bild Deiner Identität und Deiner eigenen Werte. 


Du respektierst Deine Werte und Deine Bedürfnisse und Du handelst entsprechend.
Das Bild Deiner Identität ist davon abhängig was andere von Dir denken oder was andere von Dir erwarten.
Du verhältst Dich wie ein Chamäleon. Du passt Dich an, je nachdem in wessen Gesellschaft Du Dich befindest.
Du setzt Wechselseitigkeit und Gleichgewicht in Deinen Beziehungen voraus.

Du teilst Verantwortung in Deinen Beziehungen.



Du erlebst ein großes Ungleichgewicht in Deinen Beziehungen.

Du neigst dazu entweder alles an Dich zu reißen, Dich übermäßig verantwortlich zu fühlen oder Dich kontrollierend zu verhalten.
Du verhältst Dich passiv und abhängig. Du erwartest, daß andere in eine Eltern/Versorgerrolle schlüpfen, während Du Dich in eine Kinderrolle begibst (emotional, finanziell, mental ect.)
Du erkennst wann ein Problem zu Dir gehört und wann es von Dir verursacht wurde. Du übernimmst Verantwortung für dieses Problem. 
 
Du erkennst wann ein Problem zu anderen gehört und wann es von ihnen verursacht wurde. Du überlässt anderen die Verantwortung dafür das Problem zu lösen.
Du übernimmst die Probleme anderer
und Du nimmst sie als Deine eigenen wahr.

Du projizierst Deine eigenen Probleme auf andere und Du erwartest, dass andere eine Lösung für Deine Probleme finden.
Du teilst persönliche, intime Informationen schrittweise mit.

Du öffnest Dich in dem Maße, in dem andere sich Dir gegenüber öffnen und in dem Maße, in dem das gegenseitige Vertrauen wächst.
Du teilst persönliche, intime Informationen zu schnell und zu unbedacht mit, ohne, dass der andere sich Dir gegenüber im gleichen Maße öffnet und ohne dass eine ausreichende Vertrauensbasis zwischen Euch besteht.
Du ziehst Konsequenzen, sobald sich Dein Gegenüber respektlos, übergriffig oder missbrauchend verhält.
Du verlässt bei ernsthaften Übergriffen (emotional, verbal, körperlich, sexuell, finanziell) die Beziehung und Du suchst Dir - wenn nötig – Unterstützung (Freunde, Familie, Polizei, juristische, psychotherapeutische Hilfe ect).
Du hast eine sehr ausgedehnte Toleranz für Grenzüberschreitungen, für Respektlosigkeiten und für Missbrauch.
Du suchst Dir keine professionelle Hilfe, sondern Du suchst nach unsachlichen Entschuldigungen und Erklärungen für missbräuchliches Verhalten (er/sie konnte nicht anders, weil er/sie so eine schwierige Vergangenheit hatte ect).
Du bist Dir Deiner eigenen Bedürfnisse,
Gefühle und Wünsche bewusst und Du
kommunizierst diese klar und deutlich.
Deine eigenen Bedürfnisse sind zweitrangig. Deine Bedürfnisse werden durch die Deines Gegenübers bestimmt.

Oder umgekehrt stehen Deine Bedürfnisse für Dich immer im Vordergrund, während die der anderen in Deinen Augen hinten angestellt werden sollten oder sie für Dich gar nicht erst wahrnehmbar sind.
Du erlaubst Dir Dein volles Potential zu
entfalten und Du fühlst Dich für Deine
Selbstverwirklichung verantwortlich.
Du ignorierst Deine Gefühle und Deine innere Stimme. Du erlaubst anderen Dein Potential zu bestimmen, Du richtest Dich nach der Messlatte von anderen oder nach deren Begrenzungen. Deine Selbstverwirklichung ist Dir weniger wichtig, als Deine Beziehungen.
Du fühlst Dich verantwortlich für Dein eigenes Glück, für Deine Zufriedenheit, für Deinen Erfolg und für Deine Erfüllung. 
 
Du bist Dir dessen bewusst, dass andere
für ihr eigenes Glück, für ihren Erfolg und für ihre Erfüllung verantwortlich sind. 

Du teilst Dein Glück mit anderen, aber Du bist Dir bewusst, dass Du niemanden glücklich machen kannst, der sich nicht auch für sein eigenes Glück verantwortlich fühlt.
Du fühlst Dich verantwortlich für das
Glück, für die Zufriedenheit und für die Erfüllung von anderen.

Deine persönliche Zufriedenheit, Dein Glück und Deine Erfüllung stehen und fallen mit Deinen Beziehungen.


Du versuchst andere herunterzuziehen, wenn sie glücklich oder erfolgreich sind.
Du empfindest Deine eigenen Meinungen, Werte und Gefühle als ebenso wichtig, wie die von anderen. 
 
Du neigst dazu die Gefühle von anderen zu absorbieren und deren Meinungen und Werte zu übernehmen.
Du kannst 'nein' sagen und Du kannst durchaus damit leben, wenn andere 'nein' zu Dir sagen.

Dir ist bewusst, dass derjenige, der einen Wunsch äußert, für die Reaktion verantwortlich ist.
Du kannst nicht oder nur schwer 'nein' sagen aus Angst vor Zurückweisung, Ablehnung oder aus Angst verlassen zu werden. 
 
Du kannst nur schwer damit umgehen, wenn andere 'nein' zu Dir sagen. Du fühlst Dich persönlich gekränkt und zurückgesetzt, wenn Dir ein Wunsch abgeschlagen wird.
Du bist in der Lage um Hilfe zu bitten,
wenn Du sie brauchst. 
 
Du empfindest es nicht als Schwäche um Hilfe und um Unterstützung zu bitten, sondern Du empfindest es als ein Zeichen von Vertrauen. 
 
Du suchst die Hilfe von anderen nicht aus einem Gefühl der Schwäche heraus, sondern aus dem Bewusstsein, dass 'eine Hand die andere wäscht'. 

Du bist im Gegenzug bereit anderen zu helfen, wenn sie Dich darum bitten, aber Du drängst anderen Deine Hilfe nicht auf, nur um Dich gebraucht zu fühlen. 

Du kannst gut damit leben, nicht gebraucht zu werden.
Du bittest nie um Hilfe, selbst wenn Du sie dringend bräuchtest. Du verhältst Dich unnahbar. Du empfindest es als ein Zeichen von Schwäche und Du fühlst Dich abhängig oder minderwertig, wenn Du um Hilfe bittest.
Du bittest ständig um Hilfe, auch in den Bereichen, in denen Du Dir selbst helfen könntest.
Du begibst Dich gewohnheitsmäßig in die Rolle des Kindes, des Opfers oder des Kranken und Du erwartest, dass andere Dir helfen müssen
 
Du fühlst Dich nur wertvoll, wenn Du anderen helfen kannst. Du brauchst es gebraucht zu werden. Wenn Deine Hilfe oder Deine Anwesenheit mal nicht notwendig sind, fühlst Du Dich nutz - und wertlos.
Du stehst zu Deinen eigenen Werten und zu Deinen Überzeugungen.

Du bist integer.
Du gefährdest Deine eigenen Werte,
Deine Überzeugungen und Deine Integrität, um eine eventuelle Ablehnung zu vermeiden, um anderen zu gefallen oder um Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Du erkennst, wann Du als Freund/in, Partner/in, Familienmitglied in der Lage bist jemandem zu helfen und wann professionelle Hilfe notwendig ist. 

Dir ist bewusst, dass Du - in Deinen privaten Beziehungen - kein 'Therapeut' für andere bist.
Du versuchst Dich in Deinen persönlichen Beziehungen als Therapeut/in, Heiler/in, Drogenberater/in. Du fühlst Dich wichtig und unentbehrlich in der Rolle des 'Retters'. 
 
Du 'dokterst' an Deinen Partnern herum oder Du bietest Dich selbst für andere als 'Versuchskaninchen' an.
Du wählst Deinen Geschmack selbst. Du bist stilsicher.

Du empfindest es als normal oder auch als bereichernd, wenn andere einen anderen Geschmack haben, als Du und wenn Deine Partner auch andere Interessen haben. Du kannst bestimmte Dinge mit Deinem Partner teilen, während Ihr in anderen Dingen ganz unterschiedlicher Meinung sein könnt.

Du erfreust Dich an Vielfältigkeit in Deinen Beziehungen.
Du lässt Dir von anderen vorschreiben wie Du Dich zu kleiden hast, welches Körpergewicht Du zu haben hast, welche Kunst Dir zu gefallen hat ect. 
 
Du erwartest, dass jeder, der Dir nahe steht, Deinen Geschmack und Deine Vorstellungen teilt. Du kannst es nicht ertragen, wenn jemand etwas anderes schön oder wichtig findet, als Du.  

Du setzt Konformität in Deinen Beziehungen voraus.












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